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gemeinsam, 24 (4 ‘Vo) davon sind ausschliesslich auf diese niedere
Region beschränkt. Hügel- und Bergregion zählen 274 (33%) Arten,
welche in beiden Höhenlagen Vorkommen und von denen 103 (15%)
ihnen allein angehören. Von der Hügelregion bis ins Hochgebirge
steigen 115 Arten (fast 17%), 39 (5.5%) von diesen fehlen
im Flaclilande. Der Bergregion und dem Hochgebirge gleichzeitig
eigen sind nur 50 Arten (c. 7%), speciell diese Zahl dürfte durch
weitere Forschungen erheblich wachsen.
Was die lichenologische Aufdeckung der einzelnen Kreise Schlesiens
anbelangt, so ist da noch sehr viel zu thun. Grade einige
der wichtigsten Distriote sind noch buchstäblich eine terra incognita,
besonders die dem Altvater vorgelagerten niederen Höhenzüge, welche
nach einzelnen mir zugekommenen Proben zu nrtheilen von höchstem
Interesse sind und die Zahl der bei uns heimischen Arten sicher
erheblich vermehren werden. Relativ gut bekannt sin d : Breslau
mit nächster Umgebung (Körbe r , Stein) , der Zobten und Geiersberg
mit Gorkau (Kör be r , St ein) , das Hirsehberger Thal und die
schlesische Seite des Riesengebirges inclus. der Vorberge bis Freiburg
hin (v. F l o t o w , Kö r b e r , S i e b e n h a a r , F r i t z e , S t r i c k e r ,
St e i n etc. etc.), Löwenberg’s Umgebung (Dress ier ) , die Kalkhügel
bei Kauflung (v. Fl o t ow, K ö rb e r , später F r i t z e und Stein) ,
Bunzlau ( Li mp r i c h t ) , Sagan (Everken) , Sprottau (Goepper t ) ,
Grünberg (Hel lwig, E v e r k e n ) , Striegau ( K ör b e r , Z imme r mann},
der Trebnitzer Höhenzug (v, F l o t o w , Kö r b e r , Stein),
Nimkau und die Oderwälder nm Leubus (Körbe r , S t r i c k e r , Stein),
Strehlen (Körber , Stein), Grottkau (Körber ) , Palkenberg (Plosel ) ,
Proskau (St ein, Kühn) , der Gogoliner Kalk (Fr i t z e , Stein) ,
Kupp ( P e t r i , Schöbel ) , Rybnik (Fr i t z e , St e i n , Kö rb e r ) ,
Ratibor-Oderberg ( F r i t z e , Stein).
Vereinzelte Beobachtungen liegen vor: Jordansmühl, Nimptsch
und die von dort nach dem Zobten ziehenden Hügel (Stein), die
böhmische Seite des Riesengebirges (v. F l o t o w , Kö r b e r etc.)^
Trantenau (Zukal ) , das Isergebirgc (Mosig, v. F l o t ow, Lim-
pr ioht ) , . Reichenbach (Dr. P. Schumann) , das Eulengebirge (Roth,
E n g l e r , Sadebe ck) , die Grafschaft Glatz (Sel iger , We ige l ,
Stein) , Altvater (St ein, P l o s e l , F r i t z e , Zu k a l , Limpr i cht ) ,
Preiwaldau-Zuckmantel (Zukal), Gräfenberg (Fr i t ze) , die Beskiden
(Nagel , Stein) , Myslowitz (N a g e l) .
Alles Uebrige ist liohenologisch unbekannt, und zwar sind darunter
Districte, welche voraussichtlich sehr reich an Flechten sind und von
denen viel Interessantes zu erwarten ist. Ich verweise da auf das
oberschlesisohe Gipsterrain, den oberschlesischen Kohlenkalk und
Sandstein, speciell um Nikolai, die Waldreviere um Pless, die ungeheuren
Walddistrikte des rechten Oderufers, sowohl oberschlesischen
Antheils als nach der Posener Grenze hin u. s. w.
Hoffentlich linden diese grossen Flächen recht bald ihre Erforscher
und ich werde jede Mittheilung, auch unbestimmter Arten, aus diesen
Gebieten stets dankbar aufnehmen zur Vervollständigung des Vegetationsbildes
unserer schlesischen Flechtenflora.
Das Zahlen-Verhältniss der schlesischen Flechten zu denen der deutschen
Flora ist vorläufig schwer bestimmbar, da keine neuere Zusammenstellung
der in Deutschland beobachteten Flechten existirt. Kö r b e r
zählt 1865 in seinen: Parerga lichenologica 1056 Arten auf, von
denen etwa 1040 der deutschen Flora angehören, diesen Zahlen
gegenüber würde Schlesien also etwas über 65% der deutschen
Flechten besitzen; seit dem Erscheinen dieses K ö r b e r ’sohen Schlusswerkes
ist besonders in Süddeiitschland und der Schweiz eine so
erhebliche Zahl neuer Arten constatirt worden, dass der Procentsatz
für Schlesien bedeutend sinkt. Unbedingt gehört aber Schlesien zu
den flechtenreichsten Districten Deutschlands und beherbergt auch
nach dem heutigen Stande der deutschen Flechtenforschung weit
über 50% der in Deutschland nebst der Schweiz und Oesterreich sammt
dem Litorale beobachteten Arten. Norddeutschland allein gegenüber
wird die Stellung Schlesiens eine völlig dominirende, indem über
8 0% der in ganz Norddeutschland aufgefundenen Formen in Schlesien
Vorkommen. Dieses Verhältniss steigt noch, wenn man Westphalen
und die Rheinprovinz fortlässt. Das gesammte östliche Norddeutschland
enthält kaum 20 Arten, welche Schlesien fehlen und zwar sind
dies hauptsächlich im Harz und in Ostpreussen heimische Formen.
Eine Gegenüberstellung Schlesiens im Vergleich zur europäischen
Flechtenflora ist vorläufig unmöglich, da selbst eine annähernde Ziffer
für die in Europa beobachteten Arten sich nicht angeben lässt.
In Schlesien sind von deutschen Gattungen nicht verrieten:
Tornabema Masa. , Heppia N äg ., Eicasolia Mass., Bombyliospora
D 'S .(= S c }ia d o n iaK h v .), GonotremaTaak., Petr actis Y r., Pinacisoa
Mass. , Hymenelia Ästroplaca B a g l., XantJiocarpia Uaaa.
et DN., Biatoridium Lahm, Sagiolechia Ma ss., Kemmleria K b r.,
Oomphyllus Nyl . , Enoephalographa Mass. , Plaoidiopsis Bel t r. ,
Sychnogonia Kbr . , Blastodesmia Mas s . , Lithosphaeria Beckh. ,
Tomasellia'fAaaa., Pterygium Nyl . , Wüm sia Kbr. , S yn a lissaE v.,
Thyrea Mass. , Plectopsora Mass. , Enchylium Uaaa. , Liohina k g .
Von diesen 27 Gattungen sind 23 in je einer Species in Deutschland
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