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 g e t h e i l t e m ,   d ü n n e m ,   k a u m   v o r t r e t e n d e m ,   eigenem,  gelbbraunem  
 Rande,  unterseits  vom  Lager  oft  körnig-kleiig  bekleidet.  S p oren  z u g e s p i t z t   
 e l l i p t i s c h ,   e rs t  parallel  4-,  bald  mauerartig  6 — 8-theilig,  1 0— 11  p   dick,  
 2 0—24  p   lang. 
 Am  Grunde  alter  bemooster  Baumstämme,  seltener  an  bemoosten  Felsen  
 in  halbsohattigen  Lagen  der  Bg.  und  des  HGh.,  meist  s te ril;  W ald en b u rg   (Ev.),  
 an  alten  Ahornen  a u f  dem  Gipfel  des  Zobten  (St.),  im  Melzergrunde  an  Buchen  
 und  Ahorn  (Fw.  Kbr.  St.),  Agnetendorfer  Schneegrube  (Kbr.),  um K a rls thal  
 an  Ahorn  (Fw.),  Buchberg  im  Isergebirge  (Limp.)  uud  sehr  schön  fruchtend  
 im  Kessel  des  Gesenkes  an  F e lsen   (Zukal). 
 Frü ch te   entwickelt  nur  die  einblättrige  Form,  welche_  flaeh  anliegende 
 2—4  cm  g rosse  Rosetten  bildet.  Die  sterilen  L a g e r  überziehen  weite B’lächen  
 und  messen  die  dachziegelig  gestellten  Blättchen  5— 10 mm  Breite bei  1—2  cm  
 Höhe;  meist  ist  der  Rand  nmgeschlagen.  B'rüchte  au f  Ausstülpungen  des  
 Lagers  sitzend,  0,5 — 1  mm.  Füllfäden  verleimt,  oben  braun.  Sporen  in  
 bauchig-keuligen  Schläuchen  zu  8,  beiderseits  s ch a rf  zugespitzt,  zuweilen  in  
 lange  Spitzen  ausgezogen,  meist  nur  die  beiden  mittleren  B'ächer  durch  je   
 eine  Längswand  halbirt. 
 M.  H ild e n b ra n d ii  (G a r.)  sammelte Dr.  S t r i c k  e r   nach mündlicher Mittheilung  
 bei  K r u m m h ü b e l ,   doch  glaube  ich  bestimmt,  dass  hier  ein  Irrthum  
 vorliegt  und  höchst  wahrscheinlich  Exemplare  seiner  istrischen  Ausbeute  sich  
 durch  irgend  welchen  Zufall  u n te r  die  Funde  aus  dem  Riesengehirge  v e rirrt  
 haben,  da   das  Vorkommen  dieser  ausschliesslich  südlichen  Art,  noch  dazu  in  
 subalpiner  Lage,  bei  uns  höchst  unwahrscheinlich  Ist.  Von  M.  tomentosum  
 unterscheidet  es  sich  durch  stets  einblättriges,  s ta rre re s,  buchtig  gelapptes,  
 runzelfaltiges  Lager,  längeren  Filz  d e r  U nterseite  und  reichliche,  grössere,  oft  
 gewölbte  B'rüchte. 
 150.  Polychidium  Ach. 
 Lager  blattartig,  zuweilen  bäumchenartig.  Rindenschicht  
 deutlich.  Fruchtgehäuse  doppelt.  Sporen  s p i n d e l f örm i g ,   
 zw e i t h e i l i g ,   un ge f ä rbt . 
 Die  äussere  Lagerform  u n serer  A rt  ist  constant  strauchig,  meist  drehrunde,  
 sich  geweihartig  verästelnde,  kleine  Stämmchen  sind  zu  dichten,  niedrigen  
 P o ls te rn   vereinigt.  U n te r  der  s tarken  deutliclien  Rindenschicht  s itz t  eine  
 fa st zusammenhängende  Gonidienlage — G onidien nicht rosenkranza rtig — und  im  
 ä lteren  Theile  des  Lagers  ist  im  Centrum  die  farblose,  meist  gonidienlose,  
 fleischige  Schicht  deutlich  erkennbar.  Die  Frü ch te   sitzen  verbreiterten,  seitlichen  
 Astenden  auf.  B'ruchtbau  wie  von  Leptogium.  Sporen  mit  einfacher  
 m ittlerer  Querwand. 
 693.  P .  muscicolum  (Sw.).  Lage r  s t r a u c h i g ,   b r a u n s c h w a r z ,   
 Stämmchen  d r e h r n n d   o d e r   z u s a m m e n g e d r ü c k t ,   p o l s t e r f ö r m i g ,   f a s t   
 g a b e l i g   v e r ä s t e l t ,   Astspitzen  s ta rr,  abgestumpft.  Frü ch te   a u f dem  unteren  
 Theile  v e rb re ite rte r  Stämmchen  seitlich  sitzend,  m i t t e l g r o s s ,   mit  anfangs  
 krugförmiger,  sp ä te r  f l a c h e r ,   r o t h b r a u n e r   Scheibe,  e r s t   w u l s t i g e m ,   
 sp äte r  sich  verdünnendem,  f a s t   v e r s e i l  w i n d e n d e m ,   e i g e n e m   nnd  s e h r 
 b a l d   z u r ü c k t r e t e n d e m   L a g e r r a n d e .   Sporen  l ä n g l i c h ,   b e i d e r s e i t s   
 a b g e r u n d e t ,   6—7  p   dick,  20—28  p   lang. 
 Zwischen  Moosen  an  B'elsen  und  au f  der  E rd e   in  sonnigen  Lagen  der  
 Hgl.  und  B g .:  Sagan  (Ev.),  Paulinum  bei  Hirschberg  (Fw.),  Kynast  (Fw.),  
 W eih rich sh e rg   bei  W arm brunn  (Sclmmann),  Ueberschaar  bei  Landeck  (Kbr,). 
 Die  unten  höchstens  0 , 1 - 2   mm  dicken,  aufrechten  oder  niederliegenden  
 Stämmchen  verfilzen  sich  zu  einem  dichten  0,3 — 5  mm  hohen  P o ls te r  und  
 verbreitern  sich  an  den  B’ruchtstellen  bis  zu  0,5 mm.  Vo n  Leptog.  tenuissimum  
 v.  holacinum  hauptsächlich  dadurch  getrennt,  dass hier  die Stämmchen von Grund  
 aus  drehrnnd  sind,  während  d o rt  nur  die  langen Wimpern  bäumchenartig  a u s wachsen. 
   F rü ch te   bis  1  mm,  meist  aber  viel  kleiner.  Füllfäden  sehr  verleimt, 
   oben  braun.  Sporen  zu  8  in  bauchig-keuligen  Schläuchen,  grade  oder  
 leicht  gekrümmt,  zuweilen  nur  lang  elliptisch,  im  Alter  zuweilen  mit  tropfig-  
 viertheilig  abgesetztem  Inhalte. 
 151.  Omphalaria  Dur.   Mtg. 
 Lager  kleinblättrig,  genabelt,  oft  warzig-krustig  werdend.  
 Früchte  e i n g e s e n k t ,   mit  sich  v e r b r e i t e r n d e r   Scheibe.  
 Rindenschicht  undeutlich.  Gonidien  e i nz e l n   ode r   in  k l e i n e n   
 Gruppen.   Sporen  e l l i p s o i d i s c h ,   u n g e t h e i l t ,   u n g ef ä r b t . 
 Das  Lager  der  schlesischen  Exemplare  un serer  einzigen  Art  ist  ein  fa st  
 krustiges,  bessere  Exemplare  des  südlichen  Kalkes  zeigen  aber  deutlich  die  
 Blattform.  Die  Rindenschicht  b e steh t  aus  kugligen,  gebräunten  Zellen  und  
 gren z t  sich  nicht  sch a rf  ab  gegen  die  innere,  gelatinöse  Masse,  die  an  unseren  
 schlesischen  Stücken  sehr  schwach  ist.  Die  Gonidien  liegen  einzeln  oder  
 zu  2  nnd  4  z e rstreu te r  oder  dicliter  in  Ihr  eingebettet.  Die  anfangs  kernfruchtähnlichen  
 Frü ch te   öffnen  sich  bald  krugförmig  und  verflachen  sich  immer  
 mehr  zur  offenen  Scheibe.  Sie  zeigen  ein  zartes,  eigenes  und  bald  zurfick-  
 tretendes  Lagergehäuse,  au f  dem  gonidienlosen,  gelblichen  Schlauchboden  
 stehen  die  s ta rk   verleimten  B’üllfäden  und  Ssporige  Schläuclie. 
 Der  Name  Omphalaria  von  1846,  welche  Gattung  Massalongo  1856  in  
 Thyrea   und  Arnoldia  theilte,  (letzteren  Namen  änderte  er,  der  älteren  Com-  
 positen  gattn n g   Arnoldia  wegen,  sp äte r  iu  Plectopsora  um)  ist  zu  restituiren. 
 Omphalaria,  Plectopsora  und  Psorotichia  ziehe  ich  direct  zur  Familie  der  
 CoUemeae,  während  M a s s a l o n g o   und  K ö r b e r   sie  als  Omphalarieae  resp.  
 Psorotichieae  trennen,  die  Unterschiede  sind  n u r  relative,  hauptsächlich  im  
 äusse ren   W üchse   liegende  und  sind  beide  Familien  durchaus  künstliche,  
 während  die  Gruppe  der  CoUemeen  iu  der  Auffassung  als  Gallertflechten  mit  
 lecanorlnischer  oder  zeoriuischer  B’rueht  eine  durchweg  natürliche  ist. 
 694.  0 .  d e cip ien s  (M a s s .)   (T h yrea   decipiens  Mass.  Kbr.).  Lager  
 k l e i n b l ä t t r i g   o d e r   b l a s i g - w a r z i g ,   Blättchen  oder  W a rz en   b re it  genabelt, 
   m i t   s t a u b i g   a u f g e l ö s t e r   O b e r h a u t ,   z u   e i n e r   w u l s t i g -   
 h ö k r i g e n ,   t i e f r i s s i g e n ,   u n g l e i c h e n ,   f a s t   w e i n s t e i n a r t i g e n   Kruste  
 z u s a m m e n g e d r ä n g t ,   b l a n g r a u ,   f e u c h t   s c h w a m m i g ,   h l a n s c  h w ä r z -   
 l i c h .   B'rüchte  zahlreich,  klein,  e i n g e s e n k t ,   mit  f l a c h e i - ,   b r a u n r o t h e r 
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