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109. Trachylia Fr.
Kruste einförmig. Früchte a n f a n g s r u n d , h o r n a r t i g f e s t ,
im A lt e r u n f örm l i c h - k ö p f i g , s t a u b i g auf ge lös t . Sporen
puppenförmig, zwei- oder parallel vier-theilig, ungefärbt.
Die K ru s te der einzigen bekannten A rt is t dick staubig-filzig. Die i'rü c h te
bilden sich vor der Entwickelung der K ru ste , sind im Anbeginn kreisrund,
mit fe s ter h o rn a rtig e r Scheibe, dann elliptisch oder unförmlich polsterförmig.
Schlauchboden meist erkennbar. Füllfäden fehlen. Schläuche keulig, Ssporig.
S poren anfangs quer zweitheilig, sp ä te r meist viertheilig mit seh r überwiegendem
oberem Theilkörper. Spermogonien zeigen sich in G e sta lt schwarzer,
w e issb e stäu b te r W arzen mit grossen, länglichen bis fa s t stäbchenförmigen
Spermatien a u f einfachen Sterigmen.
529. T r . a rth o n io id e s (A c h .). K ru s te ausgebreitet, d i c k s t a u b i g
f i l z i g , l o c k e r a u f l i e g e n d , w e i s s , r ö t h l i c h - o d e r g e l b l i c h w e i s s ,
a u f weisslichem Vorlager. Früchte e rs t sitzend, sp ä te r fa st eingesenkt, rund
oder verzogen-elliptisch, mit s c h w a r z e r , e r s t g e w ö l b t e r , f e s t e r , r a u h
e r , d a n n f l a c h e r u n d s i c h p o l s t e r f ö r m i g a u f l ö s e n d e r Scheibe.
An schattigen, feuchten Felswänden des Quadersandsteines in Adersbach
(Kbr.), W eck e lsd o rf (S t.), der Heuscheuer (Schneider) und an schattigen G ra nitwänden
oberhalb des Zackenfalles (St.).
Die lockere, s tets üppig entwickelte, meist mehrere mm dicke K ru s te bedeckt
o ft weite Strecken und zeigt alte verkommene 1—2 mm g ro sse Frü ch te fa st
immer häufig, aber n u r selten noch brauchbare junge , die erheblich kleiner
sind. Schlauchboden braun, Schlauchschicht wasserhell, oben braunschwarz,
nach und nach ganz braunschwarz oder kohlig schwarz werdend, welchen Ver-
fä rbungsprocess dann auch die ahsterbenden Sporen mit machen. Schläuche
fa s t bimförmig oder bauchig-keulig, mit spitzeiförmigen, durch die parallelen
Querwände, welche sich s ch a rf abheben, zierlich puppenförmigen Sporen von
4—5 p Dicke, 10—14 p Länge, deren o b e rster T h e ilk ö rp er so g ro ss oder
g rö s se r als die 2—3 unteren zusammen ist.
Die G attung O y r t i d n l a Minks is t in Schlesien jedenfalls durch einige Arten
ve rtre ten, obgleich ich sie bisher aus dem Gebiet nicht sah. Die a u s s e ro rdentlich
winzigen, meist nadelstichfeinen Früchtchen sitzen mit entweder nur
u n te rrin d ig er oder ganz feinstaubig vo rtreten d e r, dem blossen Auge kaum
erken n b arer K ru s te fa st ausschliesslich a u f den jü n g s te n Aesten von Laubund
Nadelhölzern. Sie erinnern im inneren Bau an eine zwerghafte Arthonia,
besitzen ab e r über d e r Schlauchschicht eine weiche, grosszellige, dunkle
Schutzdecke (cyrtidium Minks), so dass man im ersten Anblick eine K e rn frucht
zu sehen glaubt. Dieser Schutzdecke aber fehlt die P o re der Kernfrucht
und ausserdem co n sta tirt der Bau d e r Schlauchschicht eine Scheibenfrucht.
Die a u f weichem Schlauchboden sitzenden Füllfäden erscheinen sehr
schnell z erse tz t und bergen zwischen sich eiförmige, Ssporige Schläuche.
Sp oren ungefärbt, durchweg klein, eiförmig oder fa st puppenförmig, parallel
viertheilig mit grösse rem, meist durch eine Längswand noch getheiltem Ober-
tlieil, n u r selten erscheint noch eine zweite Querwand, im A lte r sind die Sp o ren
an den Tlieilstellen leicht eingeschnürt.
Die bis je tz t aufgestellten A rten scheinen sich in e rs te r Linie durch den
S ta n d o rt von einander unterscheiden zu sollen, wirklich durchgreifende Merkmale
finde ich wenigstens n ich t, die G rösse der F rü ch te v a riirt zwischen
0,03—8 mm, fa s t s tets erscheinen sie leicht gewölbt, rund o d e r rundlich,
Schläuche und Sporen zeigen fa st genau denselben Umriss und auch die Grösse
der S poren v a riirt n u r zwischen 4 — 5 p Dicke und 1 0— 12 p Länge oder
4—6 p Dicke bei 12—18 p Länge.
In Schlesien an ju n g en glatten Einden sicher zu erw a rten sind;
C. m i s e r r im e im (N y l. sub Mycoporum) a u f ju n g en Eichen, meist sehr
zahlreiche Frü ch te a u f nur u n te rrin d ig er K ru s te zeigend,
C. p o p u l u e l l a (N y l.) a u f ju n g e n Aesten von Populus nigra und tremu
la ; zeigt dünnstaubige K ru ste und meist nur spärliche F rüchte.
S poren 4—5 p dick, 1 0 - 1 4 p lang,
0. t r e m u l i c o l a M in k s a u f jü n g s te n Aesten von Populus tremula.
K ru s te n u r unterrindig, Sporen 4—5 p dick, 14—18 p lang,
C. b e t u l i n a M in k s a u f Aesten von B e tu la verrucosa,
0. p i t y o p h i l a M in k s a u f Tannenzweigen.
2. Unterabtheilung: Staubfrüchtige.
Fruehtscheibe im Alter (meist) s t a u b a r t i g werdend. Sporen
durch Z e r f a l l e n de r S c h l a u c hmemb r a n f rei wer dend.
S e h r natürliche, auch in der äusseren T ra c h t in sich abgeschlossene Gruppe.
X y . Calicieae.
Kruste einförmig. Früchte k r e i s e l f ö rm i g , b i m f ö rmi g
oder k u g l i g , meist d e u t l i c h ges t iel t . S c h l ä u c h e z e r fal
lend.
De r äusseriiche Character der Familie liegt in der Stielbildung d e r Früchte.
Aus dem V o rlag e r oder d e r meist dürftigen K ru s te erh eb t sich ein oft sehr
compacter, stets fe s ter Stiel, zusammengewebt aus z arten Fäden, welche sich
oben in ein mehr weniger entwickeltes Gehäuse ausbreiten. Se lb st die F o r men
mit sitzenden Früchten, was sowohl normal als abnorm vorkommt, zeigen
durch Verschmälern nach unten, durch ihre k reisel- oder birnenförmige
Fruchtform wenigstens die Neigung zur Stielbildung. Das mikroskopische
Kennzeichen b e ru h t in dem Zerfallen der Schläuche (gleich wie bei Sphaero-
phorus). Die laugkeuligen oder schmalwalzigen Schläuche enthalten meist 8
Sporen, welche sich in den schmalen Schläuchen oft so kräftig entwickeln,
dass sie die Schlauchwand hervorpressen, so dass ein solcher Schlauch knotig
gegliedert — an eine Baphanus S c h o t e e rinnernd — erscheint. Bei der vollen
Reife zerfallen dann die Schlauehwände und die S p oren werden frei. In
entwickelten F rü ch ten findet man kaum noch U eb erre ste von Schläuchen, dagegen
lassen sich in ju n g en Frü ch ten alle Stadien antreffen. E s is t hier des
wesentlichen Unterschiedes gegen die in Staub zerfallenden Arthonien-Früchte
zu gedenken; d o rt ist es die Schlauchscliicht, welche staubig wird und die
Sporen tre ten wie gewöhnlich ain unteren Schlauchende heraus, während hier