
An der Rinde von (Laub-) Bäumen und an den B re tte rn a lte r Zäune, die
F o rm a wohl überall gemein; b an Eichenrinde; c an Baumrinden bei Strehlen.
3. G ru p p e : Ulotrichinae. ü n v e r ä s t e l t e Zellreihen, höchstens mit
kurzen seitlichen Rhizoiden versehen; Endzeile haarlos. Zoosporen von
zweierlei A rt v orhanden: Macrozoosporen mit 4 Cilien, die zu 1—8 in einer
Mutterzelle entstehen und nie copuliren; Microzoosporen mit 2 Cilien, zu 8
bis vielen in einer Mutterzelle entstehend, welche copuliren können oder auch
bei unterbleibender Copulation sich vegetativ entwickeln. Aus copulirten
Microzoosporen g eh t eine Zygospore hervor, die langsam zu einem einzelligen
Pflänzchen heranwächst, welches dann eine Anzahl von Macrozoosporen entwickelt.
Andere Dauersporen sind nicht beobachtet.
Durch iinregelmässige Theilungen, Aufquellen und Auseinanderweichen der
Zellwände entstehen u n te r Umständen Palmella- oder Proiococcws-ähnliche
Zellcolonieen.
Bei dem je nach d e r E n tsteh u n g aus Macro- oder Microzoosporen und
dem Stadium der Entwickelung seh r verschiedenen Aussehen einer und derselben
A rt sind die im folgenden aufgezählten Species von seh r zweifelhaftem
W erth e .
20. Gatt. Ulothrix Kg. (erw.).
Einfache Zellreihen, deren Fusszelle in ein Rhizoid ausläuft.
Ma cro- u nd Mic r o z o o s p o r e n v o r h a n d e n , Copulation der
letzteren (bei ü. zonata Kg.) beobachtet; beide werden frei,
i n d em die Wa n d de r M u t t e r zel le a uf q u i l l t 'und zer rei s s t .
a . Z e llh a u t d ic k n n d r o b u s t , o ft d e u tlic h g e s c h ic h te t {Hormi scia A re sch .). Sämmtlich
W a s s e rh ew o h n e r .
68. TJ. aeqnalis Kg, Gelblich g r ü n ; Zellen so lang oder etwas länger
als dick, an den Scheidewänden nicht eingeschnürt; Zellhaut mehr oderw'eniger
dick, oft geschichtet.
Zellen 12—18 p dick.
Um Breslau bei Karlowitz, an Wasserp flan zen festsitzend.
69. U. moniliformis Kg. B la ssg rü n ; Zellen so lang als dick oder
etwas k ürzer, an den Scheidewänden e ingeschnürt; Zellhaut dick, ziemlich
deutlich geschichtet.
Zellen 11—14 p dick.
A u f dem Galgenberge bei S treh len ; im Goldmoor be! Schiedlow, Kreis
Falkenberg.
70. U. zonata Kg. Dunkelgrün, schleimig, ein meist 10—30 cm langes
fluthendes oder verworrenes L a g e r bildend; Fäden gleichmässig dick oder
g eg lied ert; Zellen meist '/s—Im a l so lang als dick, an den Scheidewänden
bald eingeschnürt, bald nicht.
Veget. Zellen 12,6—40 p dick.
Macrozoosp. 12,5—18,7 p lang.
1 0 ,4 -1 2 ,5 p dick.
Microzoosp. 5,2—10,4 p lang.
4,2— 7,3 p dick.
In Breslau an einer W asserp um p e a u f dem KSnigsplatz; an einem W eh r
in der Weide zwischen W eid e und H ü n e rn ; um Strehlen an mehreren O rten ;
am Forellenteich bei S te in -K u n z e n d o rf am F u s se der E u le ; in einem Bache
am Waldtempel bei Landeck; im Grossen Teich im Riesengebirge.
71. TT. r ig id n la K g . Lebhaft oder gelblich-grün, schlüpferig; Zellen
i/j—Im a l so lang als dick, die fruchtbaren kugelig und etwas aiigeschwollen;
Zellhaut schleimig, sehr dick und deutlich geschichtet.
Zellen 22—37 p dick.
Gr.-Krausche bei Bunzlau.
b, Membran d ü n n u n d z a r t ; im W a s s e r o d e r an d e r Luft.
« . Z e llen m i n d e s t e n s so la n g w ie d ick .
72. TI. subtilis Kg. Lebhaft oder bleichgrün; Zellen meist 1 — 2 mal
so lang als dick. Im W as s er.
a. t y p i c a . nob. Zellen 5 —6 fi dick, eben so lang oder etwas länger.
h. s n h t i l i s s im a R a b h . Zellen 4,4 - 4,7 dick, 1 —2mal, seltener
3—4mal so lang.
C. v a r i a b i l i s (K g.). Blassgrün, Zellen so lang oder etwas länger, selten
2 mal so lang als dick. Zeichnet sich durch den quadratisch aussehenden,
grünen Zellinhalt aus.
Zellen 5 ,5—7 p. dick.
d. s t a g n o r um (R a b h .) . Schmutzig g e lb g rü n , in weichen, dicht verworrenen
Flocken; Zellen so lang oder etwas länger als dick; Zellhaut
ausserordentlich dünn.
e. t e n e r r im a (K g .) . Bleichgrün oder gelblich, schlüpferig, Zellen meist
so lang als dick. Un te rsch e id e t sich von c durch den (gleichfalls
quadratischen) lebhaft gelbgrüuen Inhalt.
Zellen 7,5—10 fi dick.
Um Breslau bei Gabitz und K rie te rn (a), Schottwitz (c), Domatsehine und
Nimkau (e ); au f dem Galgenberg bei Strehlen (e ); G r.-K ra u sc h e bei Bunzlau
(a ); Biesnitz am F u s se der Landskrone (c); im Goldmoor bei Schiedlow,
Kreis Falkenberg (a).
73. ü . flaccida K g . Zellen 1 — 2mal so lang als dick; Zellhaut sehr
dünn, farblos; Zellinhalt in der Regel nur eine Hälfte der Seitenwand aus-
kieldeiid. An der Luft.
Zellen 6,5 — 10 fi dick.
An Blumentöpfen im W arm h au s an der Ziegelbastion in Breslau.
ß . Z e llen h ö c h s t e n s so la n g w ie d ick .
74. II. radicans K g . G elbgrün; ziemlich s ta r re Fäden, die ab und zu
kurze, farblose, wurzelnde Seitenzweigehen treiben, in ein welches, dickes,
gelblich grünes L a g e r vereinigt. Zellen 1/3— Im a l so lang als dick. An der Luft.
Zellen 7,5—9,5 ft dick.
Auf Erde, an Baumstämmen und Mauern häufig um Breslau, S treh len und
Proskau.
75. tJ. compacta K g . Gelbgrün, schleimig; Zellen etwas k ürzer als dick,
Im Wasser.
Zellen 6—7,5 ft dick.
Am Hamraerteich bei Tillowitz, Kr. Falkenberg.