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den Hymenial-Gonidien dieser Flechte erzogene, den Pleurococcus-
Zellen gleichende Masse aussäete.
Die Sporen einer anderen Flechte, Thelidium minutulum, entwickelten
sich auf den Hymenial-Gonidien von Endocarpum auch zu
vollständigen Thallusgebilden. Ans Sporen oder aus Gonidien allein
entstand kein Thallus.
Die Gegner der bezeichneten Ansicht werden einen positiven
Beweis für dieselbe erst dann anerkennen, wenn es gelungen
sein wird, durch Aussaat einer Flechtenspore auf eine unzweifelhafte
Alge eine fructifioirende Flechte zu erzielen, während dnrch andere
Bedingungen aus dieser Spore kein Flechtenthallus erzogen werden kann.
Die vorstehende morphologische Einleitung (von p. 10 an) hat
den Bearbeiter der schlesischen Pilze, Dr. S c h r o e t e r , zum Verfasser
und ist auf den Wunsch der Redaction aufgenommen worden,
um auch den Anhängern der S c h w e n d e n e r ’schen Theorie gerecht
zu werden.
Ich selbst stehe mit fast allen Flechten - Systematikern auf dem
entgegengesetzten Standpunkte. Für uns ist die gesammte Schwen-
d e n e r - B o r n e t ’sche Hypothese d. h. das Anlegen oder Eindringen
eines Pilzes (der Hyphen) an oder in die als Algen betrachteten
Gonidien und die Vereinigung beider zu einer Flechte vollständig
widerlegt durch die zahlreichen positiven Beobachtungen, da s s die
e r s t e n Gon i d i e n aus g e w is s e n S e i t e n ä s t e n der F l e c h t e n -
h y p h e si ch dur ch A b s c h n ü r u n g e n twi ck e l n . Dieser That-
sache gegenüber erscheint uns die Pilz- und Algen-Theorie haltlos.
Es liegt mir fern als ausschliesslicher Systematiker mich in die Ein-
zelnheiten des Streites pro et contra einzulassen und verweise ich
Diejenigen, welche sich eingehender darüber unterrichten wollen, auf
die werthvolle und allgemein verständliche Arbeit von A. Minks ;
Beiträge zur Kenntniss des Baues und Lebens der Flechten.
I. Oonangium und Qonocystium, zwei Organe zur Erzengung der
anfänglichen Gonidien des Flechtenthallus. Mit 2 Doppeltafeln.
(Wien 1876. W. Braumüller.) B. Stein.
TJeüersiclit der Gattnngeiii
Erste Abtiieilung: Urflechten.
1. Gruppe: Strauchflecliten.
1. Unterabtheilung: Scheibenfrüchtige.
1. Fam ilie : Usneaceae.
1. Usnea Dill. 2. Bryopogon Lk. 3. Aleotona Ach,
4. Gornimlaria Schreb. 5. Ev e rn ia Ach. 6 . B am a lm a Ach.
2. Familie : Xhamnoliaceae.
7. Thamnolia Ach.
3. Fam ilie : Cladoniaceae.
8 . Stereocaulon Schreb. 9. Cladonia Hill.
2. Un te rab th eilu n g : Staubfrüchtige.
4. Familie: Spliaeroplioreae-
10. Sphaerophorus Pers.
2. Gruppe: Blattflecliten.
1. Unterabtheilung: Scheibenfrüchtige.
5. Familie: Parmeliaceae. „ „ . . ,
11. Cetraria Ach. 12. S tic ta Schreb. 13. S tic tm a Nyl.
14. Parmelia Ach. 15. Menegazzia k \a ss. 16. P k y s n a l r .
17. X anihoria F r. 18. Candelaria Mass.
G. Familie; Peltideaceae.
19. VcpÄrommmNyl. 20. Peltigera W . 21. Sofonno Ach.
7. F am ilie : Umhilicarieae.
22. Umlilicaria Hoffm. 23. Gyrophora Ach.
2. Unterabtheilung: Kernfrüchtige.
8. Familie; Endocarpeae.
24. Endocarpon Hedw. 25. Lenormandia DC.
3. Gruppe; Krustenflecliten.
1. Un terahtheilung; Scheibenfrüchtige.
A . K m n d f r ü d i t ig e .
9 . Familie: Pan n a rie ae .
26. P a n n a ria Del. 27. Massalongia Kbr.