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3. G ru p p e : Krustenflechtcii.
Lager mehr oder weniger k r u s t i g , mi t der g a n z e n Unt
e r s c i t e f e s t s i t z end.
Die höchst entwickelten Formen zeigen eine aus kleinen Schuppen zusammengedrängte
Kruste , bei denen auch die un te re Rindenschicht mehr oder
weniger entwickelt ist. Daran schliessen sich Arten mît krustigem Lager,
das im Umfange lappig e fílgurirt erscheint und bilden so den U ebergang zu
den Formen mit einförmig krustigem Lager, welches nur noch eine obere
Rindenschicht zeigt. Das einfach krustige L a g e r tr itt in zahlreichen verschiedenen
Abänderungen, hinsichtlich Dicke, Ausdehnung, Zertheilung, etc. a u f und
verschwindet bei einzelnen Arten bis a u f ein — dem blossen Auge oft nicht
mehr sichtbares — Minimum, spärliche Fadenzellen (Hyphen) mit einzelnen
Gonidien untermengt. Bei baumbewohneuden A rte n entwickelt sich das Lage r
zuweilen u n te r d e r Epidermis (hypophlöodisclies Lager) und leuchtet n u r durch
diese hindurch oder tr i tt an aufreissendeii Stellen zu Tage.
Alle diejenigen Arten, welche eines gonidienhaltigen Lagers gänzlich entbehren
und auch in dem F ruchtgehäuse keine Gonidien zeigen, schliessen wir
von den Flechten aus und zählen sie den Pilzen zu ; es sind dies fa s t sämmtlich
Arten, welche so n s t mit zu den Psendolichenes Kbr. oder Schmarotzer-
flechten d e r A u to ren gezogen werden.
1. Unterabtheihmg: Scheibenfrüchtige.
A. Run df rüc h t i g e .
Die anfangs geschlossene Scheibe öffnet sich sp ä te r mehr oder weniger
und h a t in der Regel Kreisform, die nur durch A lte r oder äusseriiche Einflüsse
(gegenseitigen Druck) unwesentlich v e rän d ert wird.
IX. Pannarieae.
Lager k l e i n b l ä t t r i g - ode r s c h u p p i g - k r u s t i g , beiderseits
berindet. Gonidien b l a u g r ü n . Früchte mit eigenem Gehäuse
und vom Lager mehr oder weniger berandet. '
Von den nächstverwandten Gattungen der Lecanoreen durch die blaugriinen
Gonidien abweichend.
Die Rindenschicht des am Rande oft bla tta rtig ge lappten Lagers be steht
aus regelmässigen, kugligen oder elliptischen, pseudoparenchymatischen Zellen
und ru h t a u f e iner dicken Schicht blaugrüner, zuweilen schnurartig verbundener
Gonidien, welche ihrerseits a u f der aus kurzen verflochtenen F a s e rn bestehenden
Markschicht aiifliegt. Die un te re Rindenschicht Ist dünn, b e steh t aus
dunkel ge fä rbten Zellen, und zeigt zahlreiche dunkle Haftfasern.
Die Pannarieen bilden den vollkommensten Uebergang zu den Blattflechten,
indem das Lage r aus zahlreichen einzelnen Blättchen oder Schuppen besteht,
welche durch gedrängte s Wachsthum sich zu einer K ru s te vereinen. Durch
die blaugrünen Gonidien weisen sie a u f ihre V e rw an d tsch a ft mit den höheren
Collemaceen hin.
Die Frü ch te besitzen ein deutliches, eigenes, weiches Gehäuse und sind
ausserdem meist vom L a g e r berandet.
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26. P annaria Del .
Lager blättrig-schuppig, im Centrum krustig werdend, auf
bleibendem b l a u s e hwa r z em d e u t l i c hem Vor l age r . Sporen
u nge t he i l t .
Durch das blauschwarze V orlage r, welches meist das eigentliche Lager
umsäumt oder in dessen Rissen durchzieht, sehr leicht gekennzeichnet.
Die Frü ch te besitzen entweder nur ein eigenes wachsartiges Gehäuse ( b i a -
t o r i n i s c h e F r u c h t ) oder sind ausserdem noch in ein vom L ag e r gebildetes
Gehäuse ( z e o r i i ü s c h e F r u c h t ) eingeschlossen.
Die Schlauchschicht be steht aus locker zusammenhängenden, nach oben
verdickten Füllfäden und fa st cylindrischen Schläuchen, deren 8 Sporen w a ss erhell,
meist gesäumt und mit g la tte r Sporenhülle (episporium), eiförmig-elliptisch
bis fa st kuglig auftreten.
Die Schlauchschicht ru h t a u f einem ganz oder fa st u n gefärbtem Schlauchboden,
welcher d e r Markschicht aufliegt.
Spermogonien punktförmig, von gegliederten Sterigmen g ra d e , walzig.
Spermatien abschnürend.
139. P . b rn n n e a (Sw.). Lag e r kleinblättrig-schuppig, g r a u b r a u n b i s
d u n k e l b r a u n , Schuppen derb, t i e f z e r s c h l i t z t , zu einer s c h u p p i g - k ö r n
i g e n K ru ste zusammengedrängt, Vorlager schwarz. F rü ch te eingesenkt mit
fast flacher leberbrauner oder ro th b rau n e r Scheibe un d b l e i b e n d e m , g e z
ä h n t e m Lagerrande.
f. c o r o n a ta (H o ffm .) . L a g e r k ö rn ig -k ru s tig , b l ä u l i c h - o d e r
g r ü n l i c h - g r a u . Fru ch tran d k ö r n i g bekleidet.
Im HGb. un d der Bg. gemein a u f s chattiger, nackter E rd e , an bemoosten
Felsen etc., und vereinzelt bis in die Hg. herabsteigend.
Die Fo rm coronata ist hauptsächlich durch den F a rb en to n ausgezeichnet,
denn Frü ch te mit körnigem Rande finden sich auch an alten braunkrustigen
Exemplaren.
F rü ch te 1—2 mm gross, zuweilen fliessen mehrere zusammen und bilden
dann unregelmässige Scheiben. Die F a rb e der B'rüchte und des L ag e rs wechselt
nach A lte r und S ta n d o rt; es finden sich Schattenformen mit fa st grünlichem
Lager und hell röthlicligelben Früchten neben Formen aus sonnigen Lagen
mit dunkelbraunem, fa st schwärzlichem Lage r und schwärzlichen B'rüchten.
Sporen in b re it cylindrischen Schläuchen, elliptisch, beiderseits verschmälert,
breit ge.säumt, 10—13 ft dick, 20—25 ft lang.
140. P . t r ip to p h y lla (A e h .). Lage r kleinblättrig-schuppig, g r a u b r a u n
o d e r g r a u g r ü n l i c l i , Schuppen d ü n n h ä u t i g , a u f r e c h t o d e r a u f s
t e i g e n d , g e k e r b t , zu einer rissig gefelderten K ru s te gedrängt, Vo rlag e r
blauscliwarz. F rü ch te angedrückt mit e rs t flacher, bald gewölbter, b raunrothe r
Scheibe, bald verschwindendem Lage rrande und d ü n n e m , g l e i c h f a r b i g
em , v e r d r ä n g t w e r d e n d e m , eigenem Rande.
Im HGb. und der oberen Bg. hin und wieder an altem Laubholz, Steinen,
sowie a u f deren dünnen Moospolstern.
Von der vorhergehenden A r t durch die bald u ngerandet erscheinenden
(biatorinischen) 0,4—8 mm grossen Frü ch te und die durch die aufrechten
Schuppen corallinische K ru ste leicht kenntlich.
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