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a n f a n g s r u n d l i c h , d a n n in d e r M i t t e v e r t i e f t , g r ü n g r a u m i t
w e i s s e m (zuweilen gezähntem) Rande. Frü ch te seitenständig, f l a c h , Sporen
nadelförmig, 3 —5 theilig. '
K. g e n u i n u m T h . F r . Lagerstiele g r ö s s e r , einzeln oder lockerrasig.
ß. p u l v i n a t u m (S c h a e r .) . Lagerstiele z w e i g i g , in ruthenförmige
Aeste von Grund aus getheilt, d i c h t r a s i g . Lagerschuppen gehäuft.
An Steinen und Felsen des HGb. häufig. 2—5 cm hoch, F rü ch te 0,5—1 mm,
Sporen 20—40 p lang, 2— 4 p dick. Lagerstiele unterbrochen mit Schuppen
bekleidet, so dass sie oft grosse, nackte Stellen zeigen. Die Lagerschuppen
erhalten im H e rb a r fettigen Glanz.
30. St. Cereolns (A ch .) 1798. (S t. pUeatum Ach. 1810 et St. cereolinum
Ach. 1814.) Lagerstiele aufrecht, a n d e r U n t e r l a g e f e s t h a f t e n d ,
z w e r g i g , f a s t e i n f a c h , g l a t t , Lagerschuppen k l e i n b l ä t t r i g , k ö r n i g s
c h u p p i g b i s s t a u b i g - w a r z i g , am G r u n d e g e h ä u f t u n d b l e i b e n d ,
an den Stielen spärlich, weissgrau. Frü ch te e n d s t ä n d i g , h u t a r t i g a u f s
i t z e n d , flach oder wenig gewölbt. Sporen a b g e s t u t z t s p i n d e l f ö rm i g ,
meist dreitheilig.
In Felsritzen und an Steinen d e r Bg. und des HGb. selten : Berbisdorfer
Busch und Paulinum bei Hirschberg, Kochelfall, Felsen im Zacken und in der
Lomnitz bei Wolfshau, an d e r Lehne bei Krummhübel (Fw. Kbr.).
Durch die fa st rechtwinkelige Theilung der 1 — 1,5 cm hohen Stämmchen
an Cladonia macilenta erinnernd. F rü ch te 0,5—1 mm, mit 18—30 p langen
und 4 p breiten S p o ren ; bei uns selten, meist finden sich n u r sterile, spiess-
förmige Stiele oder üppig entwickelte 1—2 mm hohe Schuppen.
Der Name Cereolns 1798 = ; cereolinum 1814 muss als der ä lte ste re s titu irt
werden, obgleich Acharius d a ru n te r n u r die F o rm mit stau b ig -a u fg e lö ste n
Lagerschuppen v e rs tan d ; die typische Fo rm mit körnigen o d e r schuppigen
Lagerschuppen nannte e r 12 J a h r sp äte r St. pileatum.
31. St. condensatnm H o f fm . Lagerstiele aufrecht, z w e r g i g , zuweilen
fehlend, der Unterlage ziemlich fe s t aufsitzend, wenig ästig, a n f a n g s
d ü n n w e i s s f i l z i g , b a l d f a s t k a h l w e r d e n d , Lagerschuppen schuppig-
körnig, am G r u n d e k r u s t e n a r t i g e R a s e n b i l d e n d , an den Stielen zers
treu t, g raugrün oder weisslichgrau. Frü ch te e n d s t ä u d i g , leicht gewölbt.
Sporen f e in n a d e l f ö rm i g , 3—7 . theilig.
A u f Sandboden, sterilen Haideplätzen, an W eg rän d e rn , a u f Steinen, von
der Eb. bis in die Bg. gemein.
Die höchstens 1,5 cm hohen Stiele fehlen oft ganz und sitzen dann die
zuweilen zusammenfliessenden, circa 2 mm grossen, schwarzbraunen Früchte
direct zwischen den Lagerschuppen, welche oft sehr weite Strecken — gesellig
mit Cladonia F apillaria und Baeomyces roseus — bedecken. Sporen
20—35 p lang und circa 2 p dick.
32. St. nanum A c h . Lagerstiele zwergig, fadenförmig, einfach oder
ru th en fö rm ig -ä stig , dichte sammetartige P o ls te r bildend, weissgrün, L ag e rschuppen
w a r z e n f ö rm i g o d e r f l o c k i g - s t a u b i g , s p a n g r ü n , [Früchte
seitlich au den Enden der Lagerstiele, gewölbt, schwarzbraun, Sporen n ad elförmig,
2 - 5 theilig. Rablist. Crypt. F l. 347.]
An feuchten F e lssp a lten und an schattigen Felswänden der Bg. nicht selten,
aber n u r steril. (F r. sind bisher nur von R a b e n h ö r s t im Biela’er
Grunde in der sächs. Schweiz gefunden worden.)
Die winzigen Stämmchen bilden an versteckten, feuchten Plä tz en s tau b ig schorfige
— lep ra a rtig e — P o ls te r von 2 — 5 mm Höhe, deren spangrüne
F a rb e im H e rb a r in weissgrau übergeht.
9. Cladonia Hof fm.
Lagerstiele r öhr ig, mit d ü n n e r Markschicht nnd stellenweis
fehlender dünner Rinden-Gonidienschicht. Lagerschuppen
verschieden geformt, zuweilen fehlend, am Grunde oder an den
Stielen zerstreut (selten krustenbildend), mit getrennter Rinden-
und Gonidienschicht. Früchte weich, i n n e n hohl , gewölbt und
zeitig unberandet, Sporen u n g e t h e i l t , wasserhell.
Vo rlag e r fehlend. Lagerstiele einfach oder ästig, spiess- oder becherförmig,
an den Axenenden geschlossen oder durchbohrt, mit Haftfasern am Substra te
befestigt oder aus b lattartigen Lagerschuppen entspringend oder ganz frei,
dnrch Absterben d e r unte ren Theile. Die dünne aus fa s t parallelen Längsfäden
bestehende Markschicht zeigt eine innere, fe ster verwebte, zähere, und
eine äussere locker spinnwebige Schicht, welche die — nicht getrennte
Rinden-Gonidienschicht trä g t. Die locker verwebten Faserzellen, zwischen
denen die Gonidien liegen, bilden zuweilen eine zarte glatte Rinde, die selten
den ganzen Lagerstiel, meist n u r einzelne Stellen bedeckt, wodurch die Lage rstellen
ein fleckiges Ansehen erhalten. F e h lt die Rindenschicht ganz, so
erscheinen die Stämmchen mehlig-staubig.
Die Lagerschuppen tre te n b la tt- oder schuppenförmig, bei C. Fapillaria
warzeniörmig, auf; bei vielen Arten fehlen sie überhaupt. Die grundständigen
Schuppen sind durch Haftfasern an die Unterlage befestigt und bestehen
aus locker verwebten Markfasern, bedeckt von einer zusammenhängenden Gonidienschicht
mit da rü b e r liegender z a rte r Rinde. Die an den Lagerstielen
sitzenden Schuppen haben den gleichen Bau wie die Stiele.
Die F rü ch te stehen an den Enden der Lagerstiele oder am Rande der von
Ihnen geformten Becher, zuweilen tr itt eine Ve rkürzung oder gänzliches F e h len
der Stiele ein, so dass die Frü ch te ausnahmsweise a u f den L age rschuppen
sitzen. Die braun, Scharlach, gelblich-roth oder gelb gefärbten Früchte
sind anfänglich flach und berandet, wölben sich aber bald und der Rand verschwindet,
Nicht selten wachsen mehrere Frü ch te zu einer zusammen, zuweilen
ist der Rand eines Bechers von einer einzigen zusammenhängenden Friicht-
masse bedeckt. Die Schlauchschicht be steht aus verleimten Füllfäden und
keulenförmigen, Ssporigen Schläuchen. Sporer, länglich-elliptisch, wenig in
der G rösse von einander abweichend, ungefähr 10 p lang und 3 p dick. S p e rmogonien
an den Astenden dunkle, kegelförmige W a rz e n bildend und von
einfachen oder ästigen Sterigmatas grade oder gekrümmte Spermatien abschnürend.
Cladonia ist durch den ausserordentlichen Forinenreichthum ihrer Arten
eine der schwierigsten Gattungen, das Ilieracium der Flechten!