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s teriles F ragm en t einer S t a r k e ’schen Flechte, das zu dieser A rt zu gehören
s c h e in t“ K ö r b e r sah „ein Pröbchen“, aus dem S e l i g e r ’ sehen H erbar,
„das mit je n e r S t a r k e ’ schen Flechte identisch zu sein scheint.“
So gern ich auch so n st die Zahl d e r schlesischen Flechten um einen so
interessanten Zuwachs vermeliren möchte, und obgleich so manche seh r auffällige
Arten der alten Sammler durch ausserordentlich lange Zeit sp ä te r ü b e rsehen
worden sind, muss ich a u f diese unbestimmten Nachrichten hin das
schlesische Bürgerrecht dieser hochnordischen A rt doch sehr sta rk anzweifeln.]
2. Gruppe: Blattflechten.
Lager (meist) b l a t t a r t i g v e r b r e i t e r t , b e i d e r s e i t s
b e r i n d e t , durch z e r s t r e u t e , f e s t e Ha f t f a s e r n , seltener
durch eine Haftscheibe am Substrate befestigt. Vorlager fehlend.
Ausnahmsweise kommen fa st straucha rtige Lagerformen vor, hei welchen
eine deutliche Ve rbre ite rung des L ag e rs nicht sichtbar, aber bei diesen weisen
die Anheftungsweise des L ag e rs und die verwandten A rten a u f die Zugehörigkeit
zu dieser Gruppe hin. Uebergänge, welche d e r Einreihung in ein
System spotten, finden sich in d e r N a tu r bekanntlich in allen Reichen.
1. ünterabtheilung: Scheibenfrüchtige.
V. Parmeliaceae.
Lager blattartig, (meist) verbreitert, anliegend oder aufsteigend,
b e i d e r s e i t s b e r i n d e t , mi t f e s t e n Ha f t f a s e r n a n gehe
f t et . Früchte vom L a g e r b e r a n d e t , e ine Go n i d i e n s
c h i c h t e n t h a l t e n d .
Die Gonidien bilden unterhalb der Schlauchschieht entweder eine zusani-
menhängende Zone oder sind z erstreut.
11. Cetraria Ach.
Lager blattartig bis strauchartig, m it wen i g e n Ha ft f a s
e r n a n g e h e f t e t ode r im A l t e r g a n z frei . Früchte r a n d s
t ä n d i g , den Lagerlappen s c h i e f a u f s i t z e n d und dadurch
anfangs s c h i e f b e r a n d e t . Sporen einfach, ungefärbt, zu 8 in
keulenförmigen Schläuchen. Spermogonien in erhöhten Warzen
oder schwarzen Dornspitzen sitzend.
Diese G attung bildet das Bindeglied zwischen S trau c h - und Blattfleehten,
indem sie - zuweilen in einer A rt — beide Formen in sich vereinigt. Der
Anheftungsweise des L ag e rs wegen, das wenigstens im jugendlichen Zustande
stets durch feste Haftfasern befestigt ist, steh t sie besser am Anfänge der
Blattflechten, mit denen sie dies Merkmal gemein hat, als am Schlüsse der
Strauchflechten, zu welchen der Habitus einiger Arten sie zieht. Die Rlnden-
Schicht ist eine doppelte, die äusse re Schicht ist ein Pseudoparenchym g rö s s
e re r oder kleinerer rundlicher Zellen, die innere besteht aus verwebten Läiigs-
fasern. Die Gonidien d e r strauchartigen Formen sitzen a u f der ganzen P e ripherie
der locker verwebten, w e rg a rtig en Markschicht z e rs tre u t; bei den b la tta
rtigen, aufsteigenden Aesten sitzen sie innerhalb der Marksohicht vereinzelt,
hauptsächlich jed o ch in der nach oben gerichteten B’läche; bei den blattartigen,
niederliegenden Species sitzen sie fa s t n u r unmittelbar u n te r d e r oberen Rindenschicht
(Schwendener).
Die Frü ch te sind meist ziemlich gross, gleichfarbig oder abweichend vom
Lage r g e ia rb t nnd bei unseren Arten meist au f d e r Vorderseite der Lappen
sitzend. Die Schlauchschieht b e steh t aus s ta rk verleimten B’üllfäden und kleinen,
keulenförmigen Schläuchen, in denen die 8 fa s t elliptischen Sporen liegen.
Der Schlauchboden ru h t auf der Markschicht und die Gonidien sind in ihm
z e rstreu t oder bilden u n te r ihm eine dünne Lage. Spermogonien randständig,
an wenig gliederigen Sterigmaten haaiförmige oder stäbchenförmige Spermatien
abschnürend.
* L a g e r s t r a u c h a r t i g , a u f r e c h t , r a s e i i h i l d e n d , m i t b a l d f r e i e r B a s i s ,
k n o r p e l a r t i g .
68. C. I s lá n d ic a (L.). L ag e r schmal-blattartig, r i n n e n f ö r m i g o d e r
f a s t r ö h r i g e i n g e r o l l t , wiederholt gabelspaltig, b o r s t i g g e w im p e r t ,
glänzend grü n b rau n bis kastanienbraun, unte rseits heller, mit eingedrückten
weisslichen Soredien, am G r u n d e r o t h w e r d e n d , unfruchtbare Lappenenden
l i n e a r , b o r s t i g g e w im p e r t , fruchtbare verbreitert. B’rüchte a u f d e r
V o r d e r s e i t e d e r L a p p e n , mit gleichfarbiger Scheibe und ungetheiltem
Rande.
form. a. p l a t y n a {Ach. ) . L ag e r s e h r v e r b r e i t e r t , weniger getheilt,
m i t f a s t k a h l e m , f l a c h e m R a n d e .
form. b. c r i s p a (A c h .). L a g e r s c h m a l , v i e l t h e i l i g , mit krausen
Enden und e i n g e b o g n e n , d i c h t g e w im p e r t e n R ä n d e r n ,
form. C. s u b t u b u l o s a (F r .) . L a g e r s e h r s c h m a l , w e n i g ä s t i g ,
dicht gewimpert, durch die zusammengebognen Ränder s t e l l
e n w e i s r ö h r i g .
Von der Eb. bis iris HGb. gemein au f trocknen Blaideplätzen; in d e r E b .
fa st n n r in F o rm b und meist steril, a und b im HGb. reichlich fruchtend,
c nur im Berbisdorfer Busch bei Blirschberg (Fw.).
Die als „isländisches Moos“ allgemein bekannte Flechte bedeckt im Riesengebirge
weite Streck en und w ird centnerweis fü r den B eda rf der Apotheken
gesammelt. Sie enthält au sse r dem Flechtenstärkemehl (Lichenin) einen Bitter-
s to if Cetrarin, d e r sich dem Geschmacke so fo rt bemerkbar macht.
In der Eb. wächst sie gern gesellig mit Oornicularia aculeata, von d e r sie
leicht durch ihr bandförmiges L a g e r zu unterscheiden ist.
Sie erreicht 6—10 cm Höhe bei 0,3—1,5 em B re ite ; Frü ch te bis 1 cm
Durchm., Sporen 7—10 fi lang, 4—6 jj. dick.
Im Geröll des Schneekoppengipfels findet sich die f o rm a t l i y r e o p h o r a
A c h . mit durch Krankheit oder P a ra s iten verdorbenen, gewölbten, schwarzen
Früchten.
[C. h ia s c e n s F r. von der vorstehenden abweichend durch heller gefärbtes,
am Grunde g e l b b r a u n e s Lager, ist vielleicht im Riesengebirge noch aufzuS
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