Der B’nichtkc rn wird von zarten, fa st verleimten Füllfiiden und keuligen
Schläuchen gebildet, deren 8 Sporen wasserhell und ungetheilt sind.
Spermogonien punktförmig, walzige Spermatien au f gegliederten Sterigmen
einschliessend.
134. E . m in ia tum (L.). Lage r knorpelhäutig, s t a r r , r ö t h l i c h b r a u n
o d e r g r a u b r a u n , w e i s s g r a u b e r e i f t , u n t e n g l a t t o d e r w a r z i g - r u n z l
i g , Iiell- oder dunkelbraun. Fruchtmündung schwarz, flach oder wenig gewölbt.
ß. v u lg a r e K b r . Lager e i n - o d e r w e n i g b l ä t t r i g , r u n d , flaeh
oder leicht gewellt, bogig-gelappt, Lappen muschelförmig.
ß. c o m p l i c a i u m (Sw.). Lage r v i e l b l ä t t r i g , r a s e n a r t i g o d e r
d a c h z i e g e l i g l a p p i g , Lappen aufsteigend, meist dunkler gefärbt.
An B'elsen und Steinen aller A rt, besonders feuchtgelegenen, a in d e r Hgl.
und Bg. häufig, ß nur im BIGb.: altes Bergwerk im Riesengrunde (Fw. Kbr.),
Brunnenberg, Kl. Schneegrube, Kesselkoppe (St.).
ß bildet 2—5 cm g ro sse einfache oder ganz wenig blätti'ige Lager, ß bildet
weite zusammenhängende P o ls te r mit 2 — 5 mm breiten Lappen. Der
weissgraue R eif verschwindet bei ß oft völlig. Frü ch te bei beiden B’ormen
zahlreich, so dass das Lage r meist schwarzpunktirt erscheint. Das Lager
ä n d ert angefeuchtet seine F a rb e nur wenig, is t fa st geruchlos und von sü ss-
lich-fadem Geschmack. Sporen rundlich-elliptisch, G—8 ft dick, 8—12 f t lang.
135. E . fln v ia tile (W e b .). L a g e r knorpelhäutig, s c h l a f f , ra sen a rtig
vielblättrig, g r ü n b r a u n b i s d u n k e l b r a u n , a n g e f e u c h t e t h e l l g r ü n ,
unten glatt, fa st gleichfarbig, Lappen rundlich, aufsteigend, bauschig oder
wellig-bogig. Fruchtmündung schwarz, in erhabene W a rz e n eingesenkt.
An s tets oder zeitweis überflutheten Steinen der Bg. und des H G b .: Abfluss
des kleinen Teiches, in der Kochel, in der Aupa (Fw. Khr.), Teufelsgärtchen
(Sad.), irn Bober am Sprengelssitz (Kbr.).
Ueberzielit oft ganze Steine u n te r W a s s e r, Lappen 0,6— 1 cm hoch nnd
breit, Sporen rundlich-elliptisch, 6—8 ft dick, 8—12 p la n g ; Frü ch te nicht
so häufig als be! der vorhergehenden Art, in W a rz e n des Lagers eingesenkt;
Spermogonien s eh r liäufig, kleine, schwarze P u n k te bildend.
H a t widerlichen Geschmack und widi’ig ui'inartigen G e ru ch ; angefeuchtet
an der hellgrünen B’ä rbnng sofort kenntlich.
In den Alpen v e rtritt stellenweis E . rivulorum Arn. unsere Art, von welcher
es abweicht durch Sporen von 7—8 ft Dicke und 18—23 ft Länge und trocken
dunkelbraunes angefeuchtet trü b olivengrün-bräuiiliches Lager.
136. E. G uepini (M o u g .). L a g e r l e d e r a r t i g , e i n b l ä t t r i g , kreisrund,
ungetheilt oder eingeschnitten gelappt, mit aufgebogenen Rändern, g r ü n b
r a u n , u n t e n g l a t t , f l e i s c h r ö t h l i c h . B’ruchtmündimgen erhaben, sehr
klein, glänzend schwarz.
An sonnigen Stellen des Dioritbasaltes des Kreuzberges bei Striegau (Kbr.).
Wälirend R a b e n h o r s t „zollbreites“ Lager angiebt, messen meine Exemplare
nicht über 8 mm, die S trieg au e r sogar nicht ü b e r 5 mm, sind aber dabei nicht
dünner als die vorhergehenden Arten, von denen sie durch die hellröthliche
Unterseite leicht unterschieden werden.
Sporen eiförmig elliptisch, oft nierenartig gekrümmt, 2—3 p diek, 5—6 p
lang. H a t angefeuchtet gleielifalls widerlich urinösen Geruch.
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25. Lenormandia Del . herb.
Lager einblättrig, unten n i c h t be r in de t . Sporen zwei -
ode r meh r t h e i l i g , wasserhell.
S y n . N o r m a n d i n a N y l.
Das kleinblättrige Lage r besitzt bei L . viridis eine locker verwebte Mark-
schicht, von der spärliche F a s e rn ausgelien, welche aber nicht als Haftfasern
dienen. Ueb er dem Marke lag e rt eine dicke Schicht hellgrüner Gonidien,
bedeckt von einer s eh r zarten, langfaserigen Rinde. Die Nabelbildung des
Lagers is t besonders g u t an jü n g e ren Exemplaren zu beobachten. Frü ch te
habe ich an zahlreichen Exemplaren u n s erer beiden A rten ganz vergeblich
gesucht, obgleich bei L . viridis das Lage r oft zahlreiche, schwarze, friicht-
mündungsähnliche P u n k te zeigt, welche sich u n te r dem Mikroscop aber stets
als Rindenzellenwucherungen erwiesen.
Die winzigen eingesenkten Frü ch te zeigen einen to ta l verleimten F ru ch tknoten,
dessen Ssporige Schläuche, wasserhelle, nach L e i g h t o n s Angabe
„oblong-cylindrische, 6—7 theilige“ , nach H e p p zweitheilige Sporen enthalten.
Spermogonien unbekannt.
137. L. v ir id is (A c h . s. E n d o c a r p o n ) . L ag e r k l e i n b l ä t t r i g ,
knorpelhäutig, Anfangs kreisrund, ungetheilt, sp ä te r buchtig-lappig, g l a t t ,
f e t t s c h im m e r n d , f r e u d i g g r ü n o d e r a p f e l g r ü n m i t a u f g e b o g n e n
w e i s s e n R ä n d e r n , unten weiss oder grüiilicliweiss, mit vereinzelten kurzen
B'asern. B’ruchtmündungen punktförmig, schwarz.
An schattigen Stellen des BIGb. au f feuchter Ei'de, verwesenden Pflanzen,
über Moosen etc.: kleine Schneegrube an vielen Stellen, Dreisteine, Riesenbaude,
Schiieekoppe (St.) und wahrscheinlich noch an vielen Orten, ab er bisher
übersehen.
Durch lange Zeit von vielen Autoren fü r 01a:3oma-Schuppen e rklä rt, wozu
die — wie es scheint bei uns stete — S te rilitä t viel beigetragen hat, sind
die 1— 3 mm grossen, meist in Massen ged rän g t wachsenden, der Unter-
fläche angeschmiegten Lage r von allen Cladonien durch den eigenthümlichen
Fettglanz, die zierliche weisse Berandung je d e r Schuppe und die centrale
Anheftung abweichend. Die grüne Farbe v e rän d ert sich e rs t nach längerem
Liegen im H e rb a r in blaugrau.
Sporen sah ich bisher nicht.
138. L. J uH g e rm an n ia e D e 1. Lage r s c h u p p i g , fa st knorpelig, anfangs
ungetheilt kre isrund oder nierenförmig, sp äte r seicht gelappt, muschel- oder
ohrenförmig, w e i s s g r a u o d e r b 1 ä i i l i c h g r a u m i t e r h a b e n em , h e l l e r e m
o f t S o r e d i e u t r a g e n d e m R a n d e , unten gleichfarbig, spärlich faserig.
Fruchtmündnngen winzig, schwarz.
A u f baumbewohnenden Moosen und Lebermoosen, besonders F r u l l a n i a ,
bisher n u r; Melzergrund und Zobten (Kbr.), aber wahrscheinlich häufiger.
Die 1 mm kaum überschreitenden Lagerschuppen unterscheiden sich von
etwaigen anderen weissen B'lechtenanflügen leiclit durch das mu,schelartige
'Wachsthum und den aufgebogenen helleren Rand.
Sporen sah ich nicht: nach L e i g h t o n sitzen sie zu 8 in den keuligen
Schläuchen, sind ziemlich gross, oblong-cylindriseh, durch parallele Querwände
8 theilig, gelblich.
Krypt . Klora II. 2. rj