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L'Mrarn i-f .'ine L''ia»c, ivelclip jetzt iinl«'nnt«i.rlct lilcil.oi. muss, IIML IKICIL n-liiiil)ci. die Ijisl.crigcn Grandsiitzc ilcr Clicniie nidit, m die
ORtcTc" olnvolil horvonlnin^renclc, Ansicht zu clcikcn. Jedenfalls scl.eint jcdecl. das SniMpFeisea sich aus den, Ocker, nicht nn,gekehrt,
zu bilden, «i,, sich dcc^Hallinpal ans dein PclirsclLiefer, n..(i die Fcnei-steine aus den, Stein,nark der Kreide hildeu. AVctc-e Fol-
,.e,-un.en ans diesen Bcohnclitnngen lileilien Iiier iiusgesclilossen und es ist nur zu ivai-nen, dass ni,dit leichtleilig Sclilösser auf d,esem
¡"llerdinns intcessanten Bnden erhaut we,-de„, den est zu ebnen, zu reinigen und zu befestigen die Aufgabe der nächsten Ze,t ,st.
Die Eisen-Gallinnelleii e,-sebeinf„ fast in allen Mi„ei-al(|aellen, auch iu den Salziluollen, sehr zahlrccb, und ,n Ciilbe,-g m
Prcnssen st,-eieht man, nncl, der n,ir erbetenen „flicicllcn Mittlieilung der dortigen Beamteten an, Salzuerke, „,it ihnen, gleich eina-
Eisenfai-be, die Häuser an. Die iiesonders reichen Eisen,incllen, welche sä,n,ntlich auf diese For,n zu untersuchen s„,d, na„,l,cli 13 in
Deutschland, 12 in der Schweiz, 9 in Frank,-eicli, 9 in Italien und 8 in England, sind in „OsANSi's Darstellung der bekannten Heilc|
i,ellen, Berlin 1829." vczeichnet. Die Betrachtung des Verl,ältuisses dieser Eiiriii zu den Eisen,|nellen fiihi-te zur Untersuchnng der
Carlsbader nud Eaer Q,iell«asscr, nnil leitete 1836 zur Anflindnng der fnssilen Namcnlae nnd Galliunollen als Kieseiguhr, Berg,nel,l
,in,l Pi,li,-scbiefer u. s. w. (Vergl. A„,tlichcr Bericht über die Versainnü. ,1. deutsch. Naturf. in Jena, 1836. p. 71. 21. Septcnb.) —
Grösse der kleinst™ beiibacbtete'^a Glieder weniger als Liuic, der stärksten '/loo» his Vsiio Linie. Oft sind die meist ciBcnigeu
Glieder der Kelten ungleich lang (wegen Selbsttheilnng?), oft sind einzelne Glieder dicker, was auch bei ande,-n Gallioncllen bekannt
ist. Auch das Angeheftetsejn der Ketten an ande,-e I'nanzen und an einander ist. bei ,nehrc,-cn Arten der Gattung benbachtet, scheint
¡edncl, nicht ein selbstthätiges, wie bei Echincl leen, zn seyn. Zu einer dicht erfüllten Ciibiklinie Gelberde gehöicn, .wenn jedes
Körpc-chen '/,„„„ Linie greicht, die Cubikzabl von 1000, das ist: 1000 Millionen Körpcrchen, welche als zur Jetztwclt uud auch
s,l,on zur geologischen Tertiarbildung ,1er Urwelt geliö,ig, obschon dn,Tli Kleinheit dem scharfen Urlbeil über Identität schwer zugänglich,
doch n,it grosser Wiihrscheinliclikeit gleichartig beobachtet sind. (Ycrgl. d. Nachtrag.)
E r k l i i r n n g der Abbildungen Taf. X. Fig. VIT. nnd Taf. XXL Fig. m .
E s sind a,it Taf. X. in 4 Gruppen die verschiedenen Erscheinungen dieses Körpers bei vc-schiodcnon Vergrösscr,„ige,i dargestellt.
K g . a. und i . sind verscbieilene Farlionzustiinde der locker flockigen Substanz, ockergelb nnd blass fleisdiroth mit blossem Auge gesellen, wöbe, d,e
randliclic Anliäiifnng nur willkiihilidie Zciclinungsgrcnze ist. Man dünke sich den Boden ganzer Lachen, Gräben und Bäcbe so erlullt.
F i g . c. ist der, bei SOOmidiger Yergrössernng gezeichnete, cnlwickeltcrc Zustand iai Sbmniec. Flg. d. ist ein Tlicil einer Kette bc, SOOflmabger Vergriisserung
des Durcbmcssers, wobei die clial-acteristiscbe Tlii'ilnngsfnrclie der Gattung noch unerkannt blieli.
Auf Tiif. XXI. Fig. III. sind bei a. frühere, bei ¿t. ältere Zustände mit SOOmaiiger Vergi-üssernog abgebildet.
308. GalUonella aistans, getrennte Bosenfeette. Tafel XXI. Fig. I\.
(;. coi-pnsculis brcviter cjlindricis, ntrimine truncatis planis,i„e, arcte contiguis, ginbris, suico lucdio perforât,, dnplici
semper distante.
Onilloiielle distante, a cnrpusculoa cijUndrii/ues courts, troiu/ucs et aplanis aux deux câ/és, lisses,
atjaut d^HX raies percées, toujoi/rs séparées aa milieu.
Gmitad;« Esriclit iler Aka.icinie .1. Wij.nnscl,. ZU Berlin, 1836. 30. Juni. p.56. POGO.NDOBFE'S Annaten il. Plijsik n.
Cliein. 1836. p. 222. Tafel IH. Fig. 5.
A u f e n t h a l t : Lebend hei Berlin!, bildet fossil den ]>„lir.schiefer von Bilin in Böh„,en, 1st einzeln im I'olirschiefer von Cassel, in,
Be,-ginehl von Santalinra in Toscana nnd von Kyniniene Gärd in Finnland.
Diese fossile, ganze Felsunusen fast allein bildende, Infusorienform ist völlig sicher zur Gattung Gallionella zu zählen, un,l
vor wenig Tagen, am 11. Mai 1837, l,at sich eine, ihr sehr entsprechende, Form sogar auch bei Berlin im Tlucrga,'tcn an der Loniseninsel
in zahlloser Menge noch lebend vorgefunden. Sie hat ein liir allemal Jen wesentlichen Einfluss der ,nik,-osko])iscI,en AVelt auf
die dem blossen Ange sichtbare festgestellt. Sie bildet fast ansschlicsslicl, den Polirschiefer nnd auch den festeren Saugschicfer von
Bilin, welcher, bis zu 14 Fnss Mächtigkeit, unterhalb horizontal geschichtet, die oberste Lage des Triiielhergcs bildet. Sic
kann nur mit 300,naliger Vergrösserung des Durchmessers characteristisch nute,-schieden werden. Sie erscheint als kleine, meist etwas
breitere als lange, zuweilen noch kettenartig lang znsam,nenhiingende, Tönnchen, deren Breitendnrchmesser in der Längsaxe der Gliederketten
liegt, mit doppelter mittlerer Cirkelfurchc, in deren jeder am Rande jedcrseits ein heller Fleck, eine Oeflnung ist. Man
sieht in jedem Gliede auf ein,nal immer 4, aber es sin,l iu, U,nkreise jeder einzelnen Cirkelfurchc 4 bis 8 sulcher Oelfnungen. Oft
sin,l sie so lang als dick, zuweilen auch etwas dicker als lang. Die lebende Fnr,n ist öfter länger als dick. Im Mittel besitzt jedes
Glied eine Grösse von '/saa Linie, oder es hat V« il»r Dicke eines ,ncnscl,liehen Ko],fbaares, oder fast die Grösse eines menschlichen
Blntkiigclcbens ; ,nithin gehören zur Erfullung des Ra„,ues einer Cubiklinie, wenn alle Individuen gleich wiii-en, ,lie Cnbikzahl von 288,
d. i. 23 ¡Millionen (23,887,872) Thierc. In jedem Cnbikzoll aber sind 1728 Cnbiklinicn, nüthin ist jeder Zoll des Bilincr Polirschicfers
etwa aus 41000 Millionen Thiercn gebildet. Ferner fand ici, beim Wägen eines Cnbikzolls des Poli,-scliicfci-s dessen Gewicht
3'/j Quentchen oder 220 Gran. Mithin gehen von den 41000 îlillioneu Tliierchen etwa 187 Millionen auf einen Gran, oiler der Kiesèlpauzer
eines einzelnen solchen Thierchens wiegt etna '/IST Milliontheil eines Grans. — JVo,J, grössere Zahlen c-geben sich bei Berechnuug
der Eiscnthicrcben. In einer Cubiklinie haben deren 1000 Millionen Raum, mitbin gehöien zu 1 Cnbikzoll ,lichtcn Rascneisenockers
oder Gelberde 1 Billion Tbierchen, nnd 1 Cnbns von 9 Fnss D„rcl„ucsscr wir,l dnx'n 1 Drillion enthalten. — Grösse
der Einzelglieder Vsio bis '/IS, «ft VIBS Linie. (Vergl. d. Nachtrag.)
E r k l ä r n n g der Abbildungen Taf. XXL Fig. IV.
E s sind 8 Darstellungen von fossilen EinzeUhicrchcn des Biliner Polirscbißfers, und Ketten desselben sammt ilem jetztbdienden bei SOOmaiiger
Vcrgrössc-ung dargestellt.
F i g . o. und Ù. sind kurz cylindrische Einzeltbiere der fossilen, vom Uiicken gesellen, mit den 2 Cirkeifurchcn und 4 siebtbaren Oeflnungen. Fig. r.
n,id (Ï. dieselben von der Seite, einen Ring ,]arstelleod. Fig. e. lialb gewendet. Fig. f . und g. ketteoartlg noch vereint. Flg. /i. die lebende
Form als Kette. Fig. /. von der Seite.
209. GallioneUa sulcata, quecrstreliige Dosenkette. Tafel xxi . Fig. V.
G. corpnsculis brcviter cjlindricis, utrinque truncatis planisque, extus transverse sulcatis, tan,p,am ccllnlosis.
Gaillonelle sillonnée, a corpuscules cijlindriijues courts, tronijués mioe deux bouts et aplanis, extérieurement
sillonnés en travers et en forme de cellules.
vs\
Giiiiiimellit sitfmln, liericlit il er AkaUe .1. Wiasenacli. «il berlin, 13. Ajiril mi . ).. til.
A u f e n t h a l t : Im Polirschiefer von Ora,, in ,1er Ba,-ba,TÌ.
Diese sehr ansgezeichnete A,-t lindct sich ,nit Actinocyclns nur in dem afrikanischen l'olii-scbiefer, weltdicr wahi'scl,,'inli( li
den Namen T,-ijtel vcanlasst hat, indem e,- über Tripolis in den Handel kuu,. Die Ketten sind fast doppelt so dick als die B,-eite
ih,-er Glieder. Jedes Glied hat jedcrscits neben der Mittelfurche 2 Reihen zellcuartig verbundener Qnecrfurchen. — (¡rosse Voo l)is
VTS Linie.
E r k l i i r n n g der Abbildungen Taf. XXL Fig. V.
F i g . a. ist eine Hiickenansicht einer 4gliederigen Kette. Flg. lt. ein halbes Glied in der llnlbansicht. Fig. c. ein Einzeltbier von iler SeiU', alb*
300,nai vc-grössert.
Nachtrag zur Gattung Gallionella.
Es sind ausser den 8 hier verzeichneten Arten noch 2 bis 3 fossile, vcr,nuth!ich neue, Arten zu erwähnen. Eine derselben,
ans ile,n Bc-gmehl von Santafiora, nannte ich i,n Bc-icht der Bcrl. Akad. d. Wiss. 1836. 27. Jnl. p. 53. G. italica. Sie nnteischcidct
sich durch einen gekerbten Cirkelrand von G. distans, könnte aber, da ich nur wenige, nicht völlig deutliche, Exe,npla,-e sab,
zu,,. Jugendzustand der G. varians gehören. — Grösse '/asi Linie. — Eine andere Art scheint häulig, aber nicht gut erliall,'n, im
Polirschiefer von Ri,nn in der Anvcrgne zu liegen. Sic schien 3 Cirkelfnrchcn ,uit OelFunugen zu besitzen nnd ähnelt oft Spongillen-
Nadeln, die darin aber auch vo,-kom,uen (vergl. Bcricht der Vc,'san„„l. d. deutsch. Naturf. zu Jena, 1836. 21. Sept. p. 76.). Eine
dritte Art könnte die neuerlich in, Polii-scbiefer von Zante nnd durch AGASSIZ von Oran entdeckte Arcellai Patina seyn, welche die
Haupt,nasse desselben bildet (Bcricht d. Beel. Akad. d. AViss. 1837. 13. April). [Vergl. Actinocyclus\ BonT:s G. comoides
{Dict. class. Navícula p. 473. 1827.) gehört zu Naunema. Zur Strnctnr vergleiche man Actinocyclus.
Die als besondere Arten in der Gattung Melnseira beschriebenen For,nen erhalten folgende Synonymie: 1) Meloseira ocqualis
AOARDH (1831. Consp. crit. p. 64.) = G. auriclialceai; 2) M. discigera AoAnuii (Syst. Alg. 1824. p. 8.) = G.
moniliformis; 3) M. fragilis KÜTZINC (Linnea 1833.) = Fragilariai, Meridioni; 4) M. Jiirgensii AOARDII (1824) = G.
lineatat-, 5) M. subflexilis KÜTZISC (Linnea 1833.) = G. varians. Unter dem Gattungsua,ncn Conferva sind, ausser den schon
genannten Artnamen, dieser Gattung noch angehörig: 7) Conferva inflexa ROTH = G. moniliformis^; 8) C. fasciata DII,I,WYNE
= G. litieatai; 9) C. lnjemalis ROTH = G. varianai; 10) C. ochracea ROTH = G. ferrugineai. Als Lnjngbya und Os-,
cillatoria ist G. ferruginea verzeichnet worden. Mehrere als Fragilaria heschriebcDC Arten sind nnter den genannten Sjiccialnamen.
Als 11) Volvox Donatus war wohl G. nmnmuloides von LOSANA beschrieben.
Ans einer schärferen Auffassnng u,id \^e,-glcichung der fossilen Verhältnisse dieser Gattnng haben sich noch folgende Betrachtungen
als sehr nahe liegend aufgedrungen, welche, ohne auf wissenschaftliche streng erwiesene Festigkeit ihres Endresultates Ansiiruch
zn machen, hier eine Erwähnung verdienen, nn, eine fernere Anbnerksamkeit herbeizunihren. Erstens scheint es, als ob G. distans,
welche ganz offenbar und völlig deutlich im Bilincr Poli,-schiefer unverändert vorliegt, in, dortigen Sangschiefer einer Auflösung theilweise
ausgesetzt gewesen ist. Ferner gieht es Halbopale von Bilin, deren Hauj)t,nasse noch deutlich dicht aneinandei-gedrängte, etwas
aufgelöste, ähnliche Gallioncllen erkennen lässt, die die grösseren Foriuen der G. varians weniger vei-ändert cin.schlicssen. Der G.
distans selir ähnliche Kör|ierchcn lassen sich auch in den, Steinniarke erkennen, welches den Edelopal bei Kaschau u,ngiebt, und im
gemeinen Opale von Kosenitz und Kaschau haben sich den Gallioncllen oder Pijxidiculis ähnliche Körpcrchen in der Substanz auch
erkennen lassen. Eine solche auffallende Beziehung von Organismen zu eigenthü„,lichcn edlen Steinarten schärfer abzugrenzen, ist gewiss
einer weiteren intensiven Fo,-schung für die Zukunft zn cupfehlcu. Sehr auffallend und bcnerkenswerth ist es auch, dass die Dian,
antcn ,nit Steinniark in eiscnockcr- (Gallioncllen?-) haltigem Geröll vorkomn,en. Ich begnüge mich unil scheue ,nich nicht, anf die
¡ihrigen Rcsnltate gestützt, die Anf„,e,-ksamkcit auf diese organischen Verhältnisse zu lenken, wo die intensivesten andcwcitigen Forscluingcn
aus ,lem Gesichtspunkte des rein Unorganischen an Grenzen geriethen, welche jede Aussicht anf Lösung der interessanten
F,-agcn über die Bildung dieser Körper zu verschliesseu scheinen.
S I E HE NUN! ) F Ü N F Z I G S T E GATTUNG: STRAHLENDOSE.
A c t i n o c y c l u s . Actinocyclc.
CHARACTER: Aniuial c fnmilia lîacillariorum, liberum, lorica simplici, bivalvi, (silicea), siibcylinclricum
(disciforuie), scptis interiiis radiantibus pluribus, divisione spontanea imperfecta cateniformc.
CARACTÈRE: Animal de la famille des Vacillariés, libre, ayant une carapace simple, bivalve,
{ùUceme), de forme cylindrique {discoïde), divisé h t inUrieur par pltisieurs parois
rayonnants, se multipliant par division sponUmée imparfaite en forme de chaîne.
Die Gattung der Stralilendoscn zeichnet sich in der Familie der Stabthierchen durch freie
Selbstständigkeit, einen einfachen 2schaalisen (Kiesel-) Panzer, scbeibenartige (kurz cyliiidrisclie) Gestalt
uud dadurch besonders aus, dass strahlenartige Scheidewiinde den inneru Raum in mehrere concentrische
Zellen theilen. Durch Selbsttheilung wird sie kettenförmig.
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