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scIileoIifsOffiiiing seyii. Die übrige Organisation der lebenden Arten gleicïit ganz den NavicuUs. Der Eiersfodí
ist Jírun oder gelb nnd erscheint oft in 2 Platten. Aneli walirselieinliclie polygnstriscbe Bläschen sind
hcobachtet. Ortsveränderung ist nie zu bemerken, aber nach einiger Zeit sichtlich eingetreten.
Die geographische Verbreitung der lebenden Arten der Gattung ist von Franzensbad in Böhmen, bei
Berlin, bis zur Ostsee bei Wismar beobaclitet. Fossil ist eine lebende Art der Ostsee in Italien erkannt,
nnd 2 neue fossile Arten sind bei Franzensbad und Cassel vorgekommen.
S 6 3 . Cocconels Mcutellmn, X^ängen-I^icluiachcn. Tafd XIV. Fi-. ATn.
C. testala «Ilijilica, doj'so Icviter convexa, extns granulosa, latus transverse striata.
Cocconcide Jiouclier, h carapace ellìptìf/iie^ légèrement convexo au dos, exiérieuremcnt granúlense^
rayée transversalement a f inicrieur.
CoccûficÏÂ ScuieVum, Abliandl. der Akademie d. Wissenscli. zu Berlin, 1835. p. 173.
A n f c n t l i a l t : Lebend bei Wismar in 31ccklcnbnrg nnil in den Scliären bei Gotlicnbnrg. Fossil im Poìirscliiefer des Habichtswaldes bei Cassel.
In (lichter iMenge überzieht diese Form die Glieder des Cerami um diaphanum der Ostsee bei Wismar nnd aneli der Nordsee
im Cattegat bei Golbcnhnrg. Es ist meist in sehr verschiedenen Grössen beisammen. Aul' Vioo Linie Länge kommen 10 —11
Streifen, auf Víü zahlte ich 28 bis 30, ani Va4 48. Daher folgende Verhältnisse statt finden: Vso 60, ^34 48, Vao 36, Vw 30,
Vi« '-Í4, Yr,(» 20, V72 18, V06 12i Vi'io 11» I^e» innern Lamellen sclieinen äussere Körnerreihen zu entsprechen. Ich sah nur Eine
ïaittlerc Oefl'nnng. Der Rand ist fast scharf. — Länge Vso—V20 Linie beobachtet; Breite meist nicht völlig Vs der Länge; Höhe
Vg der Länge.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. XIV. Fig. TOL
Fig. 1. ist ein Glied des Ceramium diaphanum^ SOOmul vergrössert, überall mit der Cocconeït besetzt; Fig. 2. und 4, sind bei gleicher Vergrössoruag;
Fig. 3. SOOmal vergrösscrt gezeichnet.
3 6 4 . Cocconels undulata, Wellen-Scliildclien. Tafel XIV. Fig. XI. (IX.)
C. testula elliptica, dorso íeviter convexa, extns lineis concentricis niidulatis exarata, nec transverse striata.
Cocconéide ondúlense, a carapace elliptit/ue, légèrement convca^e au dos, ayant des lignes onduleuses
tres-fines concentrif/ues au dehors, point de raies.
Cocconñ's mdulnta, Abliandl. der Akademie il. Wissenscli. zu Berlin, 1835. p. 173.
A n f e n t h a l t : Im Ostseewasser bei Wismar in 3Iccklenburg.
Diese lebt mit der vorigen gemeinsam, aber seltener, auf Ceramium diaphanum. Ich zählte ausser dem doj)peIten Contour
de.«» ßandes 9 bis 10 Linien in jeder Hälfte. — Länge Vae Linie; Breite nicht ganz % i^cr Länge; Höhe etwa '/o der Länge.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. XIV. Fig. XL (TX.)
Es sind 2 Exemplare bei 300maliger Vergrössernng.
365. Cocconels Placentula, Kuclien-lSctaildcben.
C. testnia elliptica plana, margine abrupto, extns et intus laevis.
Cocconcide Gâte ait, à carapace elliptique plate, escarpée au bord, extérieurement et intérieurement
lisse.
A u f e n t h a l t : Bei Berlin.
Auf Vaucherien und Lemna-Wurzeln findet sicj diese Form zuweilen sehr zahlreich hei Berlin. Ich sah sie auch am Bys-
« / Í des Myiilus pohjmorphus. — Länge V120 Linie; Breite inelir als % der Länge; Höhe V+'bis Vs <lcr Länge.
Eine Abbildung konnte nicht mehr gegeben werden. (Vergi. Conferva pennatula, Vaiil, Flora dunica, T. 945. 1792.)
2 6 6 . Cocconels Pediculus, Sclimarotzer-§ehiiachen. Tafel XXI. Fig. XL
C. testula ovata, dorso valde convexo, semi-globosa, extns et iiitiis laevis.
Cocco néide Pou^ à carapace ovale, bien convexe au dos, héviisphériffue^ lisse en dedans et au dehors,
A n f e n t h a l t : Bei Berlin.
Ich habe diese besondere Art nur auf andern Naviculis beobachtet. N. Librile MnA sigmoidea sind zuweilen davon ganz
bedeckt und kriechen damit herum. Die Eierstöcke sind von Farbe bräunlich. Die mittlere OefFnung, auch die Längsfurche des Panzers,
sind bei dieser und der vorigen Art deutlich. — Länge Viai Linie; Breite mehr als die Hälfte der Länge; Höhe Vs der Länge.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Tafel XXI. Fig. XL
Adf Nav, sigmoidea sind viele Exemplare bei SOOmaliger Vergrösserung abgebildet.
Ä6a. Cocconeis? ùnnica, finnìsclies iScliildsebiffclien.
C. testula ovato-oblonga, paramper convexa, extns laevis, intus striata.
Cocconéide de Finlande^ a carapace ovale-oblongxie, un peu convexe, extérieurement lisse, intérieurement
rayée.
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Aiifeiitliiilt; fin liiiiiisflieii Bor^iijcliJ voii K\iiimeiiL' Guiil.
Die iin gcnaiilltcii Bcrirmelil selten vorkomiilPiiileii flaclicii Scliaalcii könnten liallje Naviathte sevn, Mnlriii irli ¡cdurseit» ant-li
kleine Endniïnnnoen in (1er JMiKelIiniej aber (loeli nie ¡ïîuiz deullicli, nnterseliied. Die Streilnn«; zeigte aul '/„o Ijinie Liin;;« 2'2 Striclie,
alsd anf '/n 44, anf "/on 35, auf 29, mil' ' j , m 21. — Länge '/»s Linie; Breite nielit vrillis die lliiirie der f>ängc; Höhe kanm
Vû der Ijiinge.
Eine Aliiiildnng konnte nielit nielir anfgenonimen iverden.
368. Cocconehf Clypeus, Uiind-IScbiUlcIicn.
C. testnla orljinilari, am]ila, plana, leviter involnta, extns laevi, intns interrnjite radiata.
Cocconéide? Clypée^ h carapace oràicuîttire, grande^ plate^ Ugcrcment coitrbcc^ ejzfvrtetiremenf
lisse ^ iniérieuremeni rayée.
A n f e n t l i a l t : Fossil im Kieselgnlir von Franzensbad in Bobinen,
Zivisclieii der Naulcula viridis von Frajizensljad lindet es sieb selten als runde strablige Scheiben von anscbtilicliein Dnrciiniesser.
Blan könnte in dieser grösstcn Art der Oattnng eine Verwandsebaft zn Actinocyclus linden. Sie bestellt ans 2 eng aneinander liegenden,
sehr diiiinen, llaehen, runden Platten, welche so gebogen sind, als ob sie sieb an einen cylindriscbcn l'flanzentbeil eng angescblosscn
hätten. In der Bütte ist eine nngestreiftc längliche Stelle nnd in deren Mitte wieder eine längliche klalTende Oeirmiiig; ich
sah sie aber nur auf Einer Seite. Naeb dein Rande bin sind 2 Reiben dnreli einen glatten, nnregelniässigen, bandartigen Zwiscbenranni
getrennte Streifen oder innere Leisten, welche unterbrochenen Strahlen gleichen. Diese sebr besondere Form mag wohl bei noch
scliärferer Auffassung der C'haractere eine besondere Gattung verlangen. Die Streifen sind weniger regelmässig, als bei den Naviculis.
Ich sab kleinere mit 5 — 6 Streifen auf '/ss Linie, und grössere mit 3. — Durebmesser der Seheibe '/so — Hm Linie.
Eine Abbildung konnte nitdit mehr aufgenommen werden.
E I N I I N D S E C H Z I C S T E GATTUNG: ZICKZ ACKTUIERCHEN.
B a c l l l a r i a . Bacillaire.
CHARACTER: Animal c fiinnlia Bacillariorum, liberum, (saepc implexiim, nec affixum), loi'ioa siniplici
bivalvi aiit nmltivalvl (silicea), prismatica Naviculam aeqnans, sed spontanea loricae perfecta,
corporis impcrfccta divisione in catenas debiscentes pcrticae plicatnlis similes, sen in
poh^iaria angidosc catcniformia, articulis mobilibiis bacillaribus instructa abiens.
CARACTERE: Animal de la famille des Jìacilkiriés, lUjre, (sot/venl enlortillé, jamais attaché),
ayant une carapace simple bivalve ou ìnultivalve {siliceuse), prismatique, à [instar
(Cune Navicule, mais se développant par division spontanée imparfaite de la carapace
et par division parfaite du corps en forme de chaînes baillantes, ou <le toises
h charnière, c'est h dire de polypiers cateniformes en a i f f zaf f , ayant les chaînons
mobiles bacillifortnes.
Die Gattang der Zickzacktliierclien bat mit den Naviculis in der Familie der Stabtliiercben
freie Selbstständigkeit und einen einfachen, zwei- oder mebrscbaaligen, prismatisclien (Kiesel-) l'iinzer gemein,
zeichnet sieb aber durch vollkommne SelbsttheUung des harten Panzers bei unvollkonniiner Selbsttheilung
des wcichen Korpers aus, wodurch klaffende Ketten in Form eiucs gelenkigen Maassstabes, oder zickzackförmig
gebogene Monadenstöcke entstellen, deren Glieder an einander festgeheftet, aber beweglich und
stabförmig sind.
C t c s c b i c l i t l i c l i e K r l ä n t e r u n ^ zur O a t tung Bacillaria.
O t t o Friedrich Miilier entdeckte diese Thierformen 1782 im Ostseewasser bei Cojienliagen, nnd nannte sie das sond
e r b a r e Stabthierchen oder Stiibgcnthier, ohne Zusatz eines systematischen Namens. Es schien ihm unklar, ob das Ganze
Ein Thier oder ein Verein von vielen Tbieren sey. Er bewunderte die Evolutionen des Körpers und hielt ihn für physiologisch höchst
interessant. In M ü l l e r s 0|ins posthumum : Animalcula infusoria 1786. 1st die Form als Vibrio paxillifer anfgenomnien, allein
Gmelíi», welcher in der Xlltten Ausgabe von Lii»ivÉ-s Sijstema Naturae, die 1788 erschien, deren 6ter Band aber wohl 1786
schon gedruckt war, dieses Werk nicht mehr benutzen konnte, verzeichnete dieselbe Form, als besondere Infusorien-Gattung nnter dem
Namen Bacillaria paradoxa, welches nur eine Uebersetzung von M ü l l e r ' b erstem Namen war. Roth beschrieb 1797 vielleicht
B. iabellaris Conferva ßoecidosa (nnd BoRr d e S t . V i n c e n t wohl als Conf. rkomboidalisl). Girod C h a k t r a n s gab 1802
die erste Abbildung der B. vulgaris sAs Polype à charnières. Schrank beschrieb dann 1803 ähnliche Thierchen (Stäbegevier)
aus dem Sösswasser bei Landshut in Baiern, und hielt diese irrig für M ü l l e r s Vibrio paxillifer, aber auch für Tliiere. Decan-
DOLLE verzeichnete 1805 ISac. vulgaris iJs Diatoma marinum in der Flore française. Di l l w t n e , Smith, Weber
nnd Mohr, M'AHLF.NBEnn uml Horkemann beschrieben dann dergleichen Formen als Pflanzen nnter dem Namen Con