r '
''Il
I
I tí
n o
SriiriANK limi Nirzscn •çcsclicn haben wollen, ist sclion von BORY zurückp^ewiesi'ii unti i'xisih't I)ci keiner Art. Er niii"" dureli A'ei'-
HiTlisclnns mit Cercarla Potliira {Iclillnjdiuw. ilcr Riid e r t i l i ercl i e n ) in die Besclirciliiuiïen gekommen seyn. Jiinie Tliicrclien
linlierL iifl ein selir Masses i-otlies Ange UIL(1 können leieht l'iir Astasiu viridis oder Monas dcses gelnilten werden. Sie sind niclit
ninii, sonilern selion den alten iilLiilieli. Oft «erilen |il(itzlielL alle Inilividncn Ijirnßnnig nnd allniiilig kngeirSrmia, oline je wieder sieh
zn enll'aKen. Diess scheint Kiiljre villi Unljcliaglielikeit liei clieiniselicr Veriindornng des Wassers zn sejn, welche sie tiidtet. Wenn
l l ö d e r t h i e r c (Ilijdatiiia senta) lait diesem Thierelien gleichzeitig lehcn, so sieht man, wie jene deren Leih anheissen nnd anssiuigcn,
die Hanl nher oft wieder wegwerfen. Grosse Mengen von Euglena viridis bilden, sterliend in Kugelform contrnliirt, eine grüne
ziilie Unat des M'assers, welche erst, nie im Lehen, einen spermatischen, dann einen modrigen (iernch vorhreitet und sich sii lange
he! Kälte senkt nnil ahwechselnd hei Wärme lieht, als Blasenhildnng, d. Ii. Zersetzung der kleinen Körper nnd Gasentwickeinng, statt
hiidet. Zuletzt zerfallt die JXasse in gniiien Stanh, welcher die sehr kleinen Kierclieri ohne Hiillc zn enthalten scheint. Vielleicht ist
also öfter kein anderes Anstreten der Eier ans dem Kiir|ier, als-mit völliger Auflösimg dcsselhen, und das Wiedcranflehen der Thieri
lieu aus getrockneter grüner oder rotlier Materie, wie es Giiion CHANTHASS nach 4 Jahren hei E. sanguinea angieht, oder das
lliiekkeliren der Treme/tn Xostoc in Priestlcy'sclie Materie hei IHGES I IOUSZ , mag nichts anderes seyn, als das Auskommen der nirht
getödteten Eier nach dem Tode der Muttertiiiere. Auch ist diese grüne Hunt aus toiltcn Kuglcnen sein* oft «"(iiiz erfüllt von den grosscn
Eiern der J läder t i i iere, deren Entwickeinng man ja nicht mit S C F I R A N K für Verwandlung halten darf. Beim Verhrennen auf
IMaliiihlech gehen sie einen animalischen cni|)yrenuiat!sclien Geruch, werden erst hrann, dann schwarz, verlieren alle Form und lassen
sich ohne deutlichen Rückstand vernüchtigen. Oft linden sich aher zwischen ihnen so viele, aus dem Wasser niedergeschlagene, mikrosko|
jische Crystalle von kohlensaurem Kalk, dass sie mit Säuren deutlieh brausen, was man nicht ihnen seihst zuschreiben darf, wie es
( ¡ I R O D CiiAKTRAKs hci E. sanguiueu gcthaii. Getrocknet auf Glas oder Glimmer, erhalten sie ihre Form selten ganz glatt, aber
(1er Rüssel bleibt deutlich, die grüne Farbe verbleicht allmälig etwas, aber nicht ganz, das rotile l'iginent des Auges erhält sich jedoch
selten über 8 Tage. — Beobachtete Grösse 'jm — '/so Linie. Eikörnchen '/suuo Linie.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. VU. Fig. IX.
Es sind II Thicrcheii in vcrscliicdeaen Grössen und Fonnvorwiiiidluiigou dargestellt, alle SOOaiid vergrüssert.
Die liscliriiniiigon sdiwinimon, die birn-, kagel- und b»r7,r5nnigeii saiiiiiit dem in Form eines Scbnellrädcliens liegen still, oder bewegen sich langsam
kriechend und mit dem Rüssel tastend. Die ganz kugelnirraigen haben oft den Itiissel vülKg eingezogen oder neben sieb unsichtbar angelegt.
125. Euglena Sptrogyra, g:ewniidenes Ang^enthierclicn. Tafel vn. Fig. X.
E. corpore extenso snbcylindrico, postico in candam brevem acntam attenuato, fuseescentc viridis, capite snbtruncato,
corjiore suhtilissiinc snlcato et granulato, sacpe tortuoso.
Euglène Spirogyre, a'éienda?it presr/u" en forme de cijlindre, aigu au iout postérieur par une r/ueue
courte, h couleur verte brunâtre, ayant la tète presi/ue tronr/uée et le corps tr'es-fnwmeia rayé
et grajncU, souvent tortueua;.
Emjl^a Sptmn'ji-d, PORGESDORFP' S A n n a l e n d. P h y s i k , 1830. p. 508.
Etyfeiio S]>irua>jrn, Abl iant l l . der A k a d emi e li. AVi s sensch. zu Ber
A u f e n t h a l t : Bei Berlin, Jena und Salzburg.
, 1830. p. 83. Taf d VI. Fig. IV. 1831. p. 72. 1835. p. 165. Tafel I. Fig. 20.
Diese grösste Form der Aiigenthicrchen lebt nicht in Wasserkufen.
Ich fand sie nur zwischen Conferven nnd Bacillarie
in nhlliesscndeni, oder doch mit Vegetation erliillten -Wasser. Sie ist sehr träge und bewegt sich f a s V ' ' i i u n i e r " C Ì M
hrannlicligrüne Farbe nnd ist meist durch feine gewundene und etwas gekörnte Furchen ausgezeichnet, wodurch es wie mit, auf der
Halhansicht 14, Spirallinien überzogen scheint. Ich sah diese Linien oft ganz parallel imd durch Winden des Körpers unter den Augen
spirainirmig werden. Der Schwanz ist dornartig gespitzt, der Kiir|.er meist eyUndrisch, oft gefaltet, zuweilen bandartig, immer
schlall. Der kurze Rüssel ist etwa •/, des Körpers lang. Im Innern hat diese Form 2 ringartige grosse Organe, welche ich mit den
stahartigcn der Ambhjophis vergleichbar fand und für 2 , sehr eigcnthumlich gebildete, Saniendrüsen halte (s. 1835). Sie lindet sieh
zn allen Jahreszeiten, aber nie sehr gesellschaftlich. Ich beobachtete sie neuerlich wieder am 1. März und 21. Juni 1835, am 15. Januar
1836 unter dem Eise im Thiergarten hei Berlin nnd im September 1836 mit Monas Olcenii bei Jena. Auch im Januar nnd
tehrnar 1837 wieder unter dem Eise hei Berlin. _ Grösse bis Vi« Liuie beobachtet.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. VIL Fig. X.
. E" S"'' 6 Thiereben in verschiedenen Stellungen und Grössen abgebildet, 300mal vergrössert. Das grössere, '/„, Linie Blosse bat den
Rüssel eingezogen oder neben sich verborgen. b "--i
i a e . Euglena Pyrum, birnrürmig-es A u ^ e n t h i e r c b e n . Tafel vn. Fig. XL
E. corpore e.itenso, ovato, turgido, jiyriformi, ohIii|uc snlcato, viiidi, cnnda corporis longitiidinem fere neqiiante, nciita.
Euglène Poire, h corps (etendu) ovale, gonflé en forme de poire, sillonné oilir/uemen/, veri, à nueue
algue de la lougueiir du corps,
E t g k m iy.», , Abliandl. d. A k a d emi e d. Wi s i e n s c l i . z„ B e r l i n , 1831. p. 72. 151. Tafel I. Fif. V.
A u f e n t h a l t : Bei Berlin.
Diese F,u-in lebt ebenfalls einzeln und lindet sich nur selten zwischen den andern im freien, mit Vegetation erfüllten, Wa,-
ser. Mau kann leicht viridis, wenn sie in ihren Lehensfunctionen gestört ist, ßr diese Form halten, die nher wesentlich verschie-
' n- '""S®"'" Längsaxe wälzend, hat jedoch den zu verninthenden Rüssel noch nicht direct erkennen lassen
JJie Kerpervcrandernngen sind gering. Sie wird zuweilen kngelartig, zuweilen lang hirnartig. Am 15. Januar 1836 fand ich sie
V" Lini " ' "" '»"SC Schwanz ist charncteristisch. _ Ganze Grösse ' U bis
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. VIL Fig. XI.
Iis sind 4 Individu,n ahgobihlet, welche die veisilMcdenen Grössen und Formcu darstellen, SOOnial vergrössert.
1 3 ? . Euglena Pleuronectes, scbollenartl^cs A u g e n t h i c r c h e n . Tafel \ If. Fig. Xll.
E. corpore compresso, orbienla ri, ovato, foliáceo, longitlldinaliter striato, viridi, eiiiidu tenui, uciilu, corporis tertium
fere ipiartumve partem neiiuantc, hyalinn.
Euglene Pleuronecte, a corps comprimé, ovale-orùiculaire, foliacé, rayé lon'j;itu(ìinalcmcnt, rert;
queue grêle, algue, égalant le tiers ou le i/uart du corps, h ¡/aline.
Cercaria PleuTwiecttìs, Mei.i.liR, V e rmi u m liist. p. 3(j. 1773. Zoolog, «tati prodr. 2488.
— — Militi«? Anima l e , infus, p. 1.30. Tuli. U Fiff. 111-21. 1780.
— — ScHUANh? F a u n a boica, III. 2. p. 85, (80.1.
PHaeiis Flatronectes, NITZSCU? Mikrosp. B e i t r a g e z. I n f u s o r i e n k n n d e , 1817. p. 4.
Vinjnii»» PUmrmectcs, BORY? Kncyc lopéd. luéthod. 1824. Dict. c lassi t |ue 1830.
Plinais pieiiroiicclea, NITZSCH, ENcyclOPÄDi e v. E H S C H und G RUR BH, Cercrma 1827.
Ei{<jinin Plmroiiecles, POGGKNDORFK'S Anna l e n d. IMiysik, 1830. p. 508.
— - Ab l . a n d i . d e r A k a d emi e d. Wi s s e n s c l l . zu B e r l in, 18.30. p. 39, 83. Tab. VI. Fig. V. 1831. p. 72. 1835. p. IM.
A u f e n t h a l t : Bei Berlin], Copenhagen.?, Landshiit?, Halle?, Salzburg.
Es könnte mancher Zweifel entstehen, ob 5IÜLi.i¡n's Cercaría Pleuronecfes wirklich Euglena Pleuronectes sev, allein
ich hin dieser Meinung, wie Anfangs, so jetzt. Jene soll farblos seyn, erst im Tode grün werden nnd 2 Augenpunkte vorn haben.
SciinANK spricht niclit von der Farbe nnd von den Augen, BORT übersetzt nur M Ü L L E R ' S Bcsclireihimg und es ist auch unsicher, ob
N I T Z S C H das Tliicrclien selbst gesehen hat. MÜLIER hat seiner ersten Beschreibung später nichts zugefügt und war ungewiss, ob die
beiden Angen])nnktc nicht Anzeigen, Winkel, des Mundes wären, wie es wirklich der Fall ist. Die blassgrüne Jfarhc des Tliierchcns kann
leicht, wie hei Gonlum, von ihm bei der Bewegung noch blasser oder gar nicht gesellen worden seyn und die Ruhe, wo er es grün
sah, hielt er vielleicht für Tod. Er sah es in mehr als 6 Wochen lang stchendeni Wasser. SCIIRASK fand es im August mit Wasserlinsen
bei Landslnit. Bei Berlin ist es sehr háulig zwischen Conferven. Ich heohachtete es zn allen Jahreszeiten, neuerlich am
23. Februar 1825 und am 15. Januar 1836 iinterm Eise im Thiergarten. Es erhält sieh auch den ganzen Winter hindurch zwischen
Conferven in der Stube. Der flache, eiförmige oder fast sclieibcnartige, von der Seite zusammengedrückte, Körper ist vorn llacli, etwas
schief ausgcrandet und daselbst lässt sich ein fadcnartiger Rüssel von '/j "ira' 'A der Körperlänge erkennen, welcher am längeren Vordertheile
ansitzt, wo sich auch das gi-ossc, schönrothe Auge beiludet und der mithin Stirn oder Obcrli|ipe ist. Jede Kör|ierseite hat
13 Streifen. Grüne Körnchen erfüllen den ganzen Körper wohl als Eier. Jn der Mitte ist eine unveränderliche matt helle Stelle, die
schon MÜLLER sali nnd welche ich als linsenförmige Saiiiendrüsc erklärt habe. Eine andere helle klare Stelle daneben ist veränderlich,
verschwindend nnd wiederkehrend, diese scheint Samenhlase zu seyn. Kleinere Bläschen zwischen den grünen Körnchen mögen Magenzellen
seyn. Weben dem Auge ist oft noch ein dreieckiger, veränderlicher, heller Fleck (2te Samenblase?). Das unhiegsanie Schwänzchen
beträgt Va, oft nur '¡, der Kiirperlänge. Bewegung langsam, wankend. Die Formveränderungen bestehen im Umbiegen des Körpers
zn einer halben Schrauhemvindung, wie in Fig. XIII., die nicht bloss im Schwininien, sondern auch in der Ruhe eintritt. Es
lebt nur einzeln. Diese Form, oder wahrscheinlich E. tri//uetra, beohaehtcte Dr. W E R H E C K , wie ich aus seinen Zeichnungen ersehe,
auch in Salzburg. — Grösse Von bis Vio Linie. (Ei-?) Körnchen Veoo—Viooo Linie.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. VII. Fig. XII.
Es sind 8 Thiereben in verschiedenen Grössen abgebildet, allo 300iual vergrössert, die C bieitcii von der Seite, die 2 scbnialeii vom Hückun
(der Kante) gesehen.
1 2 8 . Euglena longicauda, lan^scbwänziges A n ^ c n t h i e r c b e n . Tafel VII. Fig. xiir.
E. corpore compresso, elliptico (foliáceo), viridi, canda cor|ioris longitudine, byalina, siihniata.
Euglène caudée, a corps comprime, elliptli/ue {foliacé), vert, a r/ueue hyaline, subulée, de la longueur
du corps.
Euglena ionjicrado, A b h a n d L der A k a d emi e d. Wi . s e n s c l i . zu Ber l in, 1830. p. 83. 1831. p. 72. l.'il. Taf. 1. Fig. VI. 1835. p. 164. Taf. I Fig Xll
— - D1II.4RD1S, C omp t e s t o n d u , bebd. de f A e a d emi e de P a r i s , 1. Febr. 1836. p. 104. Nr. 5.
Bei Berlin und vielleicht h A u f e n t h a l t : ei Paris heohaclitct.
Diese 1830 entdeckte Art wird viel grösser als vorige und gehört wegen ihrer sanften Farben, ihres grellrotlicn grossen Auges
nnd ihres ofi'en liegenden vielen Organisationsdctails zu den interessantesten Erscheinungen des Mikrosko|)s. Jlan erkennt in dem
hlattartig llaclieu nnd steifen meist elliptischen Kör]ier eine innere aus Körnchen bestehende, gelblich grüne Färbnug, die vermiithlichc
Eierniasse. A^orn, dem Schwanzc entgegengesetzt, ist ein Einschnitt am Körperrande, an dessen mehr vorragendem Tlieile ein fadenrönnigcr
höchst zarter Rüssel von Jer Körperlänge (ohne den Schwanz) ansitzt, nnd wirbelt. Wegen der Lage des Auges schien
es mir fast, als oh bei dieser Art der Rüssel der Unterlippe angehöre nnd der mehr vorragende Theil dem Kinn vergleichbar sey. Uic
breiten Seiten des Körpers haben 14 bis 15 Längsstreifen. Zwischen den grünen Körnchcn sieht man im Innern viele Bläschcn,
welche Magenzcllen seyn mögen. In der Mitte des Körpers ist eine grosse, trübe, runde Stelle und auf dieser, auch zuweilen neben
dieser, ein sehr heller, periodisch verschwindender Fleck. Ein eben solcher heller Fleck ist neben dem rothen Auge. Die trübe
Seheibe lässt sich als Sninendrüsc betrachten und die contractilen Blasen lassen sich für 2 Sauienblaseii anseilen. Neuerlich sah ich
noch bei dieser Art und hei Amblyophya ciRen hellen, scharf nmgrenzten, Markknoten (Ganglion) unter dem rothen Angen|innktc.
(Vergl. die Bemerkung znr Erklärung der Abbildung von Colacium sientorinum 134.) Der unbewegliche Schwanz ist sehr s|iitz. Der
Körper kann sich spiralförmig winden, aber nicht verkürzen. Die Bewegung ist frei, meist wankend, durch Schwingen des RüsseLs
vermittelt. Sie lebt zn allen Jahreszeiten einzeln bei Berlin zwischen Conferven im frischen Wasser mit Bnci l lur ien. Ganze Grösse
V34 bis Vin Liuie, der grünen Körnchcn (Eier.?) Vsuu — Viouu Linie.
DUJARDIN, ein junger Mann in Paris, welcher sich sehr absprechend als Gegner der Infusorien-Organisation aufwurf, glaubt
1836 den Rüssel entdeckt zu haben und fährt diese seine Beobachtung als Hanptbewcis an, dass er mehr zu sehen im Stande sc\,
als man gesehen haben wolle. Es war aher eine der wenigen richtigen Beobachtungen unter allen von ihm iiiitgethcilten, und wur
nur Bestätigung des schon Bekannten. Schon 1832 war hei den Englencn und Monaden diess Organ beobachtet und 1832,
1833 nnd 1835 wiederholt bekannt gemacht, auch waren diese Verhandlungen an die Pariser Akademie von mir eingesendet.