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(lä'cnli.ir ilcii After, und dii-sc ist nur links mit 5 — 8 kleinen GrilTcln (die keine Zwicbelliiisis Iinlien) eingefasst. Es naliin leiclit Indien
nnl' nnd liatte im natiirlidien Zustande gewöliniicli viele Magen mit Chhimidumonas, Baeillarien und ancli Rädertliiercn
erfüllt, ao dass es oft selir liunt aussall. Der Magensaft ist farlilos. In der Kör|ierinifte erkannte ick eine Kligeldriiso nnd am Grunde
des Miindcs rechts eine rntide contractilc Blase. Die Bewegung «ar meist stossweis, bald vorwärts, bald rückwärts, aacU scliwiinniend
mit Drehen um die Liingsaxe. Weisse Eierehen gelten die Undurchsiclitigkeit nnd Grundfarbe. Ich sali Qneertbeiliiug mit vorangehender
Tlieilung der Sexualdrüse. Die Jungen sind etwas Hacher als die Alten. Trichoda (Iva von ilüLLER könnte daher ein Junges
seyn. — Grösse Via—Va Linie.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Tafel XLI. Fig. VIII.
E s simi 5 lixemplare in vcrschieiieiien Zustiiiideii bei gleicher 300in.diger Linearvorgrössening dargestellt. Fig. 1—2. Ballchseitc; 2 mit iingczeigter
S l r i m u i i t g in lieii ¡Mund beim Wirbele, t Sexiiiililrüse, s Sexiialblase. Beide haben Indigo aiifgenoiiimen, und mehrere verschluckte Navtculai^ iiuigebeii
von farlilosem Mageiisalle, im Innern. Fig. 3. ist iu (¿iieertheiliing, RUckenseitc; t t die schon gethcilte Drüse. Bei + ein verschluckter liol
i f e r i'tt/garis, an sülneu Zaliuea und Augen keuntlich. Fig. 4. und 5. sind Junge.
H U N D E R T N E U N Ü N D Z W A N Z I G S T E GATTUNG: WAFFENTHIERCHEN.
S t y l o n y c l i î a . Stylonyquc.
CIIARACTER: Animal ex O.vytricliinoruni familiii, cilintum, stjiis uncinisqiie aniiatiini.
CARACTÈRE: Animal de la famille des Oxytrii/ués, cilié et garni de styles et de crochets.
Die Waffeiitliierchen der Familie der Hecheltliiercben unterscheiden sicli durch Griffel und Krtdlen
neben den Wimpern.
Diese Gattung ist seit 1830 von mir vorgeschlagen worden und hatte anfangs 2 Arten, welche jetzt
auf 6 vermehrt worden sind. Sie entliiilt sehr verbreitete und selir ausgezeiclniete, daher schon frtdizeitig
bekannt gewordene, Formen. LEEtWENnoEK sciieint schon 1675 Stylonychia Mytilus gesehen zu haben,
und JOHLOT hat dieselbe oder St. pustidata 1718 noch deutlicher gezeichnet. HILL nalmi solche Formen
wahrsclieinlich unter den Namen Parameciutn qiiartum nnd vielleicht tertium, auch wohl als Scelasiiis
auf. ELLIS beschrieb Styl, pustulata wohl 1 7 6 9 als Volvox Oniscus. MCLLEII nannte sie 1773 Trichoda
und 1 7 8 6 Kerona nnd Himantopiis. MÜLLER ist, obwohl er mit rühmlichst anzuerkennendem Fleisse beobachtete,
doch in viele Irrthiimer dadurch gerathen, dass er die Selbsttheilnng und das Zerfliessen dieser
Formen sanunt den daraus entwickelten Gestalten nicht allgemein genug erkannte. Deshalb hat er aus den
Hälften viele besondere Arten gebildet. BORV DE ST. VINCENT hat 1824 diesen Uehelstand dadurch noch
vergrossert, dass er die vermeinten Arten neu classificirt und daraus sogar neue Gattungen gebildet bat.
So ist denn in diese Formen eine grosse Verwirrung der Namen gekommen, welche jedoch durch die vortreffliclien
Abbildnngen von MÜLLERS Bruder, verbunden mit angestrengten neuen Naturbeobaclitungen, mannigfach
ausgeglichen ist und sich wird vollends überwinden lassen. — Die Organisation ist sehr befriedigend
ermittelt. Als Bewegungsorgane dienen überall Wimpern, Borsten, Griffel und Krallen, bei einer Art sind
sie ziUilbar geviesen. —• Als Erniihrungsorgane sind bei 1 Art Darmcanal und viele Magenzellen in ihrem
ganzen A' e r l a u f e und Verbindungen scharf ermittelt, bei allen übrigen sind Magenzellen und Stoffaufnahme
beobachtet. — Als Fortpflanznngsorganismus ist ein dicht gekörnter Eierstock bei allen Arten erkannt. Als
männliche Organe sind bei 2 Arten je 2 Drüsen, und bei 4 Arien contractile Blasen beobachtet. Queerund
Längen-Selbsttheilnng ist bei 2 Arten, queere allein bei einer dritten ermittelt. Bei Sl. pustulMa ist
wohl Knospenhildung gesehen. Die Lebensdauer und Schnelligkeit der Vermehrung ist bei St. Mytilus und
pustulata direct beobachtet.
Die geographische Verbreitung der Gattung ist über ganz Europa bis tief in das nordwestliche Asien
erkannt.
5 3 6 . Stylonychia Itïïytilus, Mnsclielthierclien. Tafel XLI . Fig. IX.
St. cor|)orc albo, ntroque fine Lyalino, jilano, oblonge, inedio leviter constricto, fronte dilatata obliqua, forma Mytili.
Stylo7tyfjiie Moulef à corps blanc, htjaî'm aux deux bouts, plat, oblong, lég'erejiient étranglé au
milieu, élargi atl froiit oblique, en forme de moule.
Limng crmliire Hke n -Shcjl, LKBOWENHOBK, P h i l o s o p h , Transact . Xt. p. 8 ?5. (1675.) 1677. (vergl. Cliilodon.')
Animnkuta, Anonjmus, Phi losoph. Transacl . XXIII. Nr. 284. 1703. p. 1368. Fig. F . copirl von BAKER und HILL, (vergl. Pnrnntmum Au-
U PirmetteuT auicnve el cot,vexe, JOBLOT? Obs e rvâ t , fait, avec le Mi c r o s c o p e , p. 81. Pl. 11. Fig. 2. Vor-Ier[heil. 1718.
TVriiceh oMiUn, HM.ejlrilfuiti," .jC eJ/,JJM, Snn1n io, Âcm-u$, MÜLLER, V e r m i n m FLNV. I i i s t . I77.S." " KICHIlOR^, I Jei t rüge z. K enntn. d. kl. Wa s s e r t l u p. 4«. Tai. V. Fig. K. 177Ö.
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TrlMa rimri:, GÔÎE, Beschaflig. .1. Betl. natnrf. Gesclisch. III. p. 37C. Tat. 8. 1777. (SI. ,i».lí./,iln?)
'JVkhoä/t M/fítlits, HKRBMAKÍÍ, Natn rl'o rscher, XIX. p. 51. Tal.. II. Fig. 12. 1783.
Kcrm„ M,jlllm, MIÍLUB, Animale. Infos, p. 343. Tab. XXXIV. Fig. 1 -4. 1786. Nornialforni.
Ecrimn Ci/jiris, Ilntislrttm, Itnustetlitm, MUI.LER, Animale, infiis. c. Fig. Vonlertiicil.
Trich/d'i ¡imbriititi, Vonleitheil, enwn, rostrriUi, Mintertlieil, MÜLLITRI, Animale. Infns. c. Fig.
//ímnníopiis Acnriis, Ciiiüii, Snmiio, Ciirwin, MCLJ.!;», Animale, Infus. Fragmeiile.
TritMa M'ßilns, .SCHRAKK, Fauna Leica, III. 2. p. 09. 18U3.
Kemiin jUi/liltiK, Ci/iiris, llfimlriim, Ilnnstellim , /mibrinlii, eroan, roftniln, .Icirna, hiitHu, Sitrmio, Cormia, BOKY, Ii n C y el O p é d. inélhoil,
Vers, 1824,
Plii'ßatTkhn Di'nun, BOBT, Kncyelopédie method. Vers. 1824.
SljíonjtírV. iliiKlm, Abhaudl, der Akademie d, Wissensch, zu Berlin, 1830, p. 43, 1831. p. 10, 30, 120. 18.33. p. 174, 330, Taf, VI,
Fig, II. 1835. p. 164,
A u f e n t h a l t : In E n g l a n dHo l l a n d ? , Paris?, Co|)enhagcn!, Danzig!, (jliiedliuburg?, Strassburg, Landshut, Cbarenton? und Berlin!.
Diess Thicrohen ist im freien Wasser zwischen Oscillatorien nnd in Infusionen bei Berlin zu allen Jalircsüpiten sehr gemein,
nnd ist anch sehr dentlieh von früheren Beobachtern bescbrieben und abgebildet worden. Zweifelhaft könnte IJF.EUWEMIOEK'S , .sieb
wohl in ClnladoH tlieilendc, Beobachtung seyn, aber vergleicht man die Beschreibung aus England von 1703 und hält man Miji.i.i:B's
Abbildnng der St. Mytilus mit der Fig. F. von 1703 zusammen, so crgicbt sieb eine kaum zu bezweifelnde Gleiclibeit dieser Fiirnien.
HILL und BAKER haben diese Figur cojiirt, und crsterer hat aus der Seitenansicht eine besondere Art, Paramecium r/uartum, gebildet.
In dieser Figur mag auch wohl 1703 Paramecium Aurelia mit gemeint sevn. HILL fand es auch im Anfguss von Nux
vomica. EICIIIIORN'S Abbildung ans Danzig ist, obwohl rob, doch s]ircchend, und MÜLLER'S Ahbildung ist völlig genügend für eine
geringere Vcrgrösserung. Diess grosse Thiereben zerlliesst sehr leicht, theilt sieh und verändert sich beim Eierlegen sehr bedentend.
Daher kommt es, dass es schon MÜLLER mit 11 Namen in 3 Gattungen belogt hat. Schon 1773 sali .Aliiiicn das Auswerfen der
Esri-emente. Eicniionn sah schon 1755 die belle Sexualblase, viele Magenzellen und vielleicht auch die beiden Drüsen. Eine Druse
mit der Sexualblase sah MÜLLER bei Tr. Haustellum, nnd er zeichnete auch vielleicht bei Ilimant. Satmio eine Drüse 1786.
BORT übersetzte MÜLLER'S Besciireibung so frei, dass es unsicher bleibt, ob er die Drüse selbst gesellen bat. Die.ss ist bei allen diesen
Formon, auch bei der IIau]itform, K. Mytilus, der Fall; das Hintertbeil (/l. erosa) hat er allein in der Marne bei Charenton
ausdrücklich selbst gefunden. SCIIRASK fand das Thiereben in allen Aufgüssen iu Landslint. Walirscbciulich meint es GRÜITIIUISEK
auch als Pol j i i e n l ä i i s e (s. St. pustulata). Sonderbar ist, dass es GLEICIIEÍV nicht deutlich bezcicbuot hat. Schon 1830 habe ich
die systematische Stellang dieses Thiercliens jihysiologisch zu befestigen gesucbt, allein Ijesonders 1833 (1832) habe ich seine Lebeiis-
Terhältnissc so dctaillirt niitgetheilt, dass diese mühsamen Darstellungen vorläulig als Ty|ins für die iibnlicken Infusorien gelten konnten.
Ich habe auch diese Beobachtungen 1835 nnd hier noch weiter vermehrt. Der sehr llaclie Körper ist vorn und hinten sehr durchsiclitig,
so dass laan ein Rückenscliild zu sehen glaubt, allein es sitzen daran AViinjicrn und es ist sehr weich und biegsam. Eine in der
Glitte jederseits, AMC ciiic 8 ctwiis cingcljogciiGj scliliH^CDörti^c I{.cilic von wirbelnden "Wiinpcrn bildet die Ëlufrissiin^ des gíinzcn Kör~
]iers. Ich zählte solcher Wimpern bei 10 Excinjilaren 122 bis 144, und fand bei jedem andere zwischen diesen Extremen liegende
Zahlen. Die übrigen Organe hatten feste Zahlen. Eine leichte Trübung lag als Streif unter den Knötchen der ganzen Winijierrcihe,
lind ich balte diess für die bewegende Muskellage. Am hintern Endo waren keine Wini|iern, sondern 3 auf Knötchen sitzende bewegliche
Borsten standen iu grösseren Zwisclienränineu. Wo eine fehlte, erkannte ich es am Zwiscbenraniue. Ueberall waren 5 Grilfel
von ungleicher Länge an der Afterstelle, überall waren auf der Bauchseite rechts 18 fussartige Haken, ]iaanieis von vorn nach liiaten
verlaafend. Einzelne Borsten fand ich zuweilen ausgefallen; so mag es auch mit den Wimpern seyn, deren Lücken schwieriger zu entdecken
sind. Der Mund, fast in der Körpermitte gelegen, führt in einen gerade zum After verlaufenden weiten Darm, an welchem,
wie Beeren an der Tranbe, über 20 Magen als kleine Beutel angeheftet sind. Der Magensaft ist deutlich farblos. Farhcaufnabinc gelang
schon 1830. Den ganzen mittleren Körper füllten in den Zwischenräumen sehr feine weisse Körnchen, die ich für Eier halte nnd
welche oft fehlten (anentwickelt oder entleert waren). An den hellen Stellen vorn und hinten fehlten sie immer, daliin also reicht der
Eierstock nicht. Links in der Einbiegung der Wimperreihc, ausgeschlossen von dieser, war eine runde hello contractilc Blase, und
die 1833 noch vennisste Drüse habe ich später ebenfalls beobachtet, sogar iuiiuer dojipclt gesehen. Sie ist von Gestalt oval. Besonders
interessant sind die Selbsttheilnng nnd das jiartielle Zerlliessen als Bedingungen sehr verschiedener anlfallender Formveränderungen.
Ich sah nur Queertheilung. Das so eben abgeschnürte Vordertheil gleicht vollständig der Kerona Haustrum MÜLLER S, und das Hintertbeil
der Trichoda erosa. Beim Zerlliessen bildeten sich die wunderlichsten munter fortlebenden Fragmente, welche ganz den Hi -
m a u t o p o d e n JMÜLLER'S vergleichhar waren. Ich habe diese Formveränderungen umständlicher bei St. pustulata abgebildet. Die
Bewegung ist meist ein vor- und riick^vürts Stosscn, doch klettcrn, Icitifen und scliwiiniiicii sie aucb bcliciid, den Büiicli meist níicli oben.
Nach don íiui 14. Nov. 1830 gcninclitcnJ 1831 uiitgedicilten, Beobaclitungen Icltte ein einzeln abs;csondcrtes Tliierclien dieser Art 9
Ta^c laníí Tort, naclidem cs sick durch (i)ncertheilnng in 24 Sinnden in 3 gauze Thiere ,j;cthcilt hatle. Aus diesen 3 Tliieren surdon,
nach 24 Stunden Rnlie, wieder in 24 Stunden durch Queertlieilung 12. Es ist mithin durch blosse Theiliing (oline die Eier) eine
Verdreifachung und Vervierfachung in 24 Stunden, also Möglichkeit der Vernielirung jedes Einzelthiercs zu 1 Älillion in 10 Tagen,
l)co]»achtet. Reichliche Nahrung begünstigte die Venuehrung. — Grösse V2Ü — Ve Linie beobachtet, (^^ergl. St. puatulaia.)
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. XLI . Fig. IX.
F i g . 1. Riickcnscitc. Fig. 2. Bauchseite; Vorgrosscruug SOOmal im Durchmesser. 0' der Mund, w Af ter , a Darmcanal, v Magenbeatel, é männliche
coiitriictile Scxuiilbhisc, í Sexiialdriiseu, 4- hintere Borsten. Fig. 3. ein frei bewegtes Exemplar mit einer verschluckten, darch den Dann bis tief in
e i n e n Magen reichenden und samnit diesem den Körper mit ausdehnenden, Oscillatorie, welche noch lang aus dem Muude vorsteht. Fig. 4. Rückens
e i t e . Fig. 5. Soitenansictit beim Klettern {Paramecium tjuai-tum HILL). Fig. 6. Queeriheihiiig. Fig. 7. freigewordenes, sieb bald wieder ergUnzondos,
Vordertheil {Kerona Ilaustrum). Fig. 8. Uintertheil {Trichoda erosa). Fig. 9. Theilung durch Zerfliessen. Fig. 10. ein sich
w i e d e r ergänzendes Vordertheil, kein ürolcptus.
5 3 » . HtylonycMa pustulata, (blasigres) F l u n d e r t b i e r c b e n . Tafel X L n . Fig. I.
St. corpore all)o, túrbido, elliptico, utrinqne attennato, obtuso, uncinorum fascia media.
Stylonijque pustuleuse^ h corpa blanc^ trouble^ elliptique, aminci et obtus aux bouta, ayant unt>
bande de crocheta au milieu du ventre.
Smal oval creniures mth Utile feet, LEKUWKNHOEK? 16. Jimi 1675, Pl i i los. T r ans a c t . XI. ji. 828. Ifi77.
Aminal shaped like a Flunder, Anonymus, Phi losoph. Transact . XXIII. p. 1368. Fig. G. 1703.