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AcImhViic JÎÎHsftn sind aber bei allen Arten, daher ist es walirsclieinlicher, class es Oelbläsclien sind, wie sie bei den Cyclopiden
luiiilijî vorknnuncn, zatnal da sie bei C. caudatus nnd dejkxus neben den Augen vorbanden waren. Sonderbar ist die von mir wiedcrliolt
geniaebte Beobachtung, dass 2 Thicrchen der Länge nach mit den Seiten an einander hingen, wie bei Selbsttbeilnng, die doch
nicht eiisliren kann; einmal sah ich sie ein Kreuz bilden (vergl. die folgende Art). Der Scblnndliojif war deutlich, die Zähne waren
es nicht. Der Darm war bei einigen eingcselmiirt nnd schien bei andern einfach. Es lebt zuweilen zablreich an der staubigen Obcr-
Däche stehenden Wassers. INI Jahre 1829 fand ich es auf der Reise mit Herrn v. IIkjtboldt in Sibirien im Süsswasser des Ural
und in einem Salzsee der Steppe. Erstere Form war hinten unterhalb stärker aasgeschweift, iuid bei beiden sah ich den Stirnhaken
nicht. — Grösse des Panzers Vsg — Vî4 Linie bei Berlin, Vis Linie in Sibirien.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Tafel LIX. Fig. TL
Fig. 1. rechte Seitenansicht. Fig. S. Rückenansicht; Zeichnung von 1830. Fig. 3 — 6. 3 Paar zasamaiengclieftete Thierchen; tu hintere Darmötfnung.
Liaearvergrüsseraiig SOOnial.
115. Coluru»? Mcuspidatus, der grosse Zang;enfass. Tafel Lix. Fig. VlL
C. lorica ovata, compressa, mucrone postico duj)lici valido, digitis brevibus.
C'ohtre? poiniu,, atjant la carapace ovale, comprimée, les deux pointes au bord postérieur fortes et
les doigts courts.
Colurus Ucuspidnius, Abliandl. der Akademi e d. Wissenscll. zu Ber l in, 1830. p. M. 1831. p. 129. 1833. p. 203.
A u f e n t h a l t : Bei Berlin.
Diese der vorigen sehr ähnliche Art ist häulig grosser und hat immer nur einen einfachen Darm. Vielleicht sind daher Fig.
3 — 6. der vorigen Art hierher zu rcchuen. Hinten ist der Panzer tiefer ausgeschweift. Deutliche Rädermuskelu, ein Bläsclieukranz,
ein Schluudkojif ohne dciilliche Zähne, keine deutlichen DarniJriisen and reife Eier sind beobachtet. — Grösse des Panzers % Linie,
des Eies Via Linie.
E r k l ä r u n g der Abbi ldungen Taf. L IX. Fig. A'IL
Fig. 1. rechte Seitenansicht; w Darnimiiadung. Fig. 2. Bauchtläche. Fig. 3. Rückenfläche. Linearvergrüsserung 300mal.
116. Colurus caudatus, lan^nngrigcr Zangenfuss. Tafel LiX. Fig. Tin.
C. lorica ovata, compressa, mucrone postico duplici distiucto, digitis pede longiorihus.
Colure h doigts longs, ayaut la carapace ovale, comprimée, les pointes au tord postérieur distinctes,
les doigts plus longs t/ue le pied.
Coiunjs cöiidnfi«!, Abhani l l . der Akademi e d. Wissenscll. zn Berl in, 1833. (1832.) p. 202.
A u f e n t h a l t : Bei Berlin iju Süsswasser nnd im Seewasser von Wismar in Mecklenburg beobachtet.
Diese am 2. A|iril 1832 bei Berlin zuerst unterschiedene Art ist besonders leicht mit Monura zu verwechseln. Die Scliaalo
ist ganz der des C. uncinatus ähnlich, aber die Finger des Fusses sind viel länger. Die Augen stehen sehr dicht beisammen. Die
Kiefer des Schlundkojifs sind ein- oder zneizahnig, die Schlnndröhre klein, 2 deutliche Darmdrüsen, ein einfacher Dann, ein dentlicher
Eierstock sind erkannt. Ich fand am 5. Nov. 1833 eine dieser sehr älinliche Form mit etwas mehr abgestutztem Hiutertheü im
Ostseewasser von AVismar, welches ich mit nach Berlin genommen hatte. Die Augen waren etwas mehr getrennt, der Stiruhaken etwas
breiter, vorn abgestutzt, und im Nacken war ein Kranz von Bläschen. Die auffallendste Terschiedcnlieit war aber im eingeschnürten
Darme. Ob eigene Art.? Neuerlich habe ich am 14. Febr. 1838 das Thierchen der ersten Forjn wieder in einem übermnterten
Gefasse mit Arthrodesmus, Naviculis und Arcel len beobachtet. — Grösse des Panzers Va» Linie, Ei Vso Linie.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. LIX. Fig. TTIL
F i g . 1. rechte Seitenansicht. Fig. 2. Rückenfläche; beide Zeichnungen von 1832. Fig. 3. RUckeniläche. Fig. 4. rechte Seite; m Darmmündung.
F]g. ä. rechte Seite; sämmtliche 3 Seethierchen von 1833. Linearvergrösserung 300nial.
11». Colurus defteoDus, geflügelter Zangenfuss. Tafel Lix. Fig. IX.
C. lorica ovata, compressa, mncrone postico duplici praelongo deorsum si)0ctante, digitis pede brcvioribus.
Colure abaissé, h carapace ovale, comprimée, ayant les pointes cm bord postérieur tres-longues et
pendantes s. abaissées, les doigts plus courts (jue le pied.
Cotants de[(íxiíS, Abhandl . d. Akad. d. W'issensch. zu Berlin, 1833. {1832.) p. 203.
A u f e u t h a l t : Bei Berlin.
Diese sehr au.sgezeichnete Art fand sich am 23. Juni 1832 im klaren Wasser eines Torfmoores. Sie ist mehr gerundet und
sehr durchsichtig. Jederseits zwei kuglige Mnskeiparthiecn des Räderorgans, ein Schlundko|,f mit zweizahnigen Kiefern, eine kurze
Schlundrohre, ein einfach conischer Darm, 2 kleine kuglige Darmdrusen, ein Kranz von Bläschen im Rücken mit einer drüsigen Unterlage,
und ein Eierstock mit einem grossen Ei fielen in die Augen. Die beiden Stirnaugen sassen vorn auf einem grossen M.arkknoten.
— Panzerlänge Vio, Eilänge V.s Linie.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. LIX. Fig. IX.
F l g . 1. rechte Seitenansicht; <0 DarmmUadung. Fig. 2. linke Seitenansicht. Fig. 3. Bauchllächc. Fig. 4. RUckeniläche. Fig. 5. die beiden zweizahmgen
Kjcfcr. 300nialige Linearvergrüsscrnng.
Z W E U N D V I E R Z I G s T E GATTUNG:
] f I e t o p l ä i a . Métoptdie.
STIRNAÜGE.
CHARACTER: Animal C-\ Eiiclilanidotoriim fainilia, ocnlMs frontalibns diiobiis, pede furcat», lorica depressa
aiit prismatica et fronte imda aiit uncinata ncc cuc\illata insigne. (=l.fpadella ocellis
duobiis frontalibns.)
CARACTÈRE: Anininhlela famille des Euchlanidés, ayant den.r yeux au front, le pied fourchu,
la carapace déprimée ou prismatique et le front nu ou crochu, nam chaperon.
Die Gattung Stirnauge ist in der Familie der Mantclfiscliclien durch 2 Stirnaiigen, einen Gabelfuss,
einen niedergedrückten, flachen oder prismatischen Panzer, und eine nackte, oder mit einem Haken
versehene, schirmlose Stirn bezeichnet.
Gegründet wurde die Gattung Î830 in den .4bhandl. d. Beri. Akad. d. Wiss. aus LepadAilla triplera
mit i Art, jW. triptera. Eine 2te Art wurde 1831, und die Ste 1833 ebenda hinzugefügt. Eine Kenntniss
dieser Formen könnte früher Beseke 1784 oder MClleh in seinem Brachiomm BraHea gehabt haben,
welclien Bory de St. Vincent Sguamella limulina nannte, doch fehlen die Cliaractere (s. St/uamella).
An Organisation ist vielerlei des Wesentlichsten ermittelt. Der Panzer scheint unten geschlossen ( Testula).
Drei bis vier Wirbelmuskeln sind bei 2 Arten, 2 Fussmuskeln bei 1 erkannt. Zwei Arten Italien einen
Stirnhaken, wie Colurus (Respirationsröhre?), und treten mit diesem nahe an die folgende Gattung. Der
Schlundkopf hat bei 1 Art je 2, bei 1 je 4, bei 1 midcutliche Zäline. Eine kurze Schlnndröhre und 2 kuglige
Darmdrüsen haben alle, 2 Arten haben einen deutlich, 1 einen undeutlich eingeschnürten Darm (G?«-
sterodela). — An Sexualtheilen haben alle einen Eierstock und M. triptera auch eine contractile männliche
Blase erkennen lassen. — Zwei rothe Stimaugen sind iillen Arten gemein.
Die geograpliisclie Verbreitung der Gattung ist mit voller Sicherheit nur bei Berlin bekannt, wahrscbeinlich
aber ausser Preussen auch in Curland und im trai Asiens lieobaciitet.
118. Metopidia iepadella, flaclies Stirnange. Tafel LIX. Fig. X.
M. lorica de|iressa, fere plana, lato ovata, postica jiarte rotondata, fronte Innatim excisa.
Métopidie Lépadelle, h carapace déprimée, presque plate, arrondie a reictrémité postérieure et
échancrée au froiU en croissant,
ritnes RMermerchm, Bbsbbe? Leipziger Magazin d. Natnrk, IV. St. 3. p. 329. Fie- 12. 1784.
Jlelopiiiio Lepnddla, Abliandl. der Akademie d. Wissenscl l. zu Berlin, 1831. p. 136.
A u f e n t h a l t : Bei Berlin und vielleicht bei Mictau in Curland.
Diess Thierchen hat grosse Aehnlichkeit iu der Form mit hepadella ovalis, welche zweizahnige Kiefer nnd keine Augen
hat, nnd mit Sjuamella Bractea, welche 4 Augen und undeutlich gezahnte Kiefer zeigt. Mit beiden kann Müiler schon 1788
sie verwechselt haben. Eine nnvollkommene Zeichnung eines ähnlidieu Thierchens gab BESEKE aus Mictau. Bei Berlin ist es zuweilen
ziemlich zahlreich zwischen Confervis Conjugatis. Es ist gross, klar, hat einen Schlundkopf mit 2 4zahnigen Kiefern, eine
kurze Schlundröhre, 2 Darmdrusen, einen eingeschnürten Speisecanal und deutlichen Eierstock mit 1 — 2 Eiern. Zwei rothe Augenpnukte
stehen ganz in den seitlichen Winkeln des Räderorgans. Die Finger sind etwas länger als der Fuss. — Grösse des Panzers
bis Viî Linie, des Eies Vs» Linie.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. LIX. Fig. X.
Fig. 1. Banchfläche mit eingezogenem Räderwerk. Fig. 2. rechte Seitenansicht beim Hingleiten an den Confervenröhren. Fig. 3. Riickenfläche im
Wirbeln, lo Darni-Miindung. Vergrösserung 300n)al im Durchmesser.
119. Metopidia acuminata, gespitztes Stirnange. Tafel LIX. Fig. XL
M. lorica depressa, fere plana, ovata, postica parte acuminata, fronte levins excisa.
Métopidie aiguë, à carapace déprimée, presque plate, ovale, aiguë à F extrémité postérieure et légèrement
échancrée au front.
JMrfopidirt? anminata, Abhandl . der Akademi e d. Wissenscl l . zn Berlin, 1833. p. 210.
A u f e n t h a l t : Bei Berlin.
Es ist nur 1 Exemplar am 4. Mai 1832 zwischen Oscillatorien entdeckt und seitdem kein zweites beobachtet worden. Die
Form hat manche Aehnlichkeit mit einem Colurus. Alle bekannten Arten der letzteren Gattung haben aber genäherte Augen und einen
seitlich zusammengedrückten, nuten otTenen, Panzer. Ich unterschied 4 Wirbelmuskeln, einen deutlichen 4muskeligen Schlundkopf mit
nnklareui Kieferhau, eine kurze Schlnndröhre, einen zweitheiligen Darm, zwei rundliche Darmdrüsen und einen Eierstock, ausserdem
5 seitliche rothe SHrnaugeu. Die Stirn überragt ein Haken mit häutiger Ausbreitung (Respirationsröhre ? ), wie bei Colurus. — Grosse
des Panzers 'l,„, des Eies Vis Linie. Ganze Länge Vis Linie.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. LIX. Fig. XI.
Fig.l. Rückenausicht. Fig. 2. rechte Seitenansicht. Fig. 3. Rückenfläche mit eingezogenem Räderorgan. lu Darm-Miindung. Linearvergrösserung SOflmal.
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