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wirbcIiidcL WiTiiiicrn ausi;czc!cluiot. Sdiist sali ich keiuc Bcwcgimg, ausser etwa zuweilen ein zweifeliiaftes Schwanken des ganzen Biininrhens.
Grösse des Biiuiiichens V12 Linie." Nach der entworfenen Zeichnung betrug das Köi)fchcn 'I, his '/i des Ganzen, also '/«s
— VJO Linie, und die Magenzellen sind deutlich angezeigt.
E r k l ä r u n g der Abhildungen Taf. XXVH. Fig. VIL
Es siud nach den in Tor geferligton Zcicliimngen 2 Bäumchcn liei SOinaligcr Vergrösserung dargestellt. (Vergi. Epiitylh Anastatica?)
Nachtrag zur Gattung Epistylis.
Ausser den liier Teraeiehncten 12 Arten sind vielleicht noch 4—5 schon beobachtet, welche mir nicht anschaulich wurden.
Schon 1703 zeichnete LEEÜWESHOEK eine büschelartige Form mit einfachen Stielen auf Lenma., die man freilich fiir eine schnellendo
Vorticella nebuUfera zu halten sehr eingeladen wird, deren Bewegung er aber nicht augezeigt hat. You RÜSEL' S Abbildungen sind
die meisten unter den hier verzeichneten, von mir beobachteten, Arten wohl ziemlich sicher untergebracht, aber die Vorticella berberina
Taf. 99. nicht erwiaint. Sie könnte eine besondere, sich durch nach oben erweiternde Stiele anszeicbnende, auf Wasserkäfern
lebende. Alt der Gattung Episfylis seyn. Allein seit ich die Opercularia beobachtet habe, bei welcher RÖSEI auch den Stiel irrig
nach vorn erweitert gezeichnet hat, möchte ich diesen Character der Zeichnung dem Thiere mit Sicherheit um so weniger beilegen, als
es physiologisch nicht wohl erklärlich ist, wie eine solche Bildung des Stieles nicht knoteuartige Erweiterungen an den Tlieilungsstellen
bedingte, die doch RÜS E I nicht gezeichnet hat. Ich halte demnach die Auffassung nicht fiir gelungen und bemerke nur, dass vorzugsweise
ans ilieser Form GOIDFÜSS seine Gattung Campanella gebildet, und dass BORY sie als Dcndrella berberina und anch als
Digüalma shnplex bezeichnet. MüiLEn's Vorticella inclinans, limacina, fraximna und crataegaria, besonders letztere,
könnten junge oder selbstständige Arten seyn, auch SCHHAMK' S V. acinosa der Waffenfl iegen-Larve, die ich oft immer umsonst
gesucht, ist weiter zn vergleichen, und endlich ist die von JDRINE {Histoire des Monocles 1820) auf Cyclops Castor beobachtete
langcylindrischc, vielleicht zu B. digitalis gehörige. Form, und die von v. üiPEns an den Knoten der Senkfäden bei PInjsalia Areihusu
beobachtete Vorticelle (Abhandl. d. Berl. Akad. d. Wiss. 1831. ]i. 171, 184. Taf. II. Fig. 8.) hier zu vergleichen, denn letztere
war wohl, weil sie sich in Weingeist erhält, keine contractile Art (vergl. E. parasitica). Der Brachionua ceriums von PALLAS
1774 war keine Vorticelle, vieUeicht eine Sertularia oder Cbjtia. In BAKER' S Stranssiiolypen {Clustering Polypes) finde
ich das Carchesium polypinum mit grösseren Thieren, das ZootJmmnium mit kleineren Thieren, und eine dritte unklare Form,
welelie MÜ1.1.E» Vorticella tuberosa nennt, die aber nicht Acineta tuberosa, sondern eine wirbelnde Form war. Ob diese eine
Epistylis gewesen, bleibt zweifelliaft, er erwähnt nichts von der Starrheit des Stieles, sjjricbt aber kurz zuvor vom Zusamnienschnellen
der andern. BORY, welcher diese 1824 Volverella astoma nennt und ganz wie eine Epistylis beschreibt, will sie in Ostpreussen,
bei Marienwerder nnd bei Brüssel gesehen haben, verw echselte aber ohne Zweifel eine wahre Epistylis mit der ihm vielleicht auch vorgekommenen
Acineta des Salzwassers, wie er auch aus BAKER' S Zoothamimim seine starre Dendrella Bakeri bildet, wälirend BAK
E R das Znsammcnschnellen des Stieles ausdrücklich anzeigt. Nach meiner dringenden 'Vermutbung ist sogar RÜSEL' S Deckelpolyp
und Berberspolyp ein und derselbe Körper Da die 7, zu Epistylis vorzugsweise gehörigen, Gattungen: Anthophysis {Diet.
claasit/. 1822.), Dendrella, Digitalina, Mespilina, Myrtilina und Volverella von BORY {Encycloped. meth. 1824.), nnd die
Gattung Campanella von GOLDFÜSS (Handb. d. Zoologie, I. 1820.) nicht aufgenommen werden konnten, so folgt hier die Ueber^
sieht ihrer Synonyme: I. Anthophyais\ 1) A. didmtoma (1822) = Epittylii vegetativ; 2) A. Miilleri (1822) = E. vegetam;
3) A. solitaria (1824) = E. Botrytisi, üvella?. H. Campanella: 4) C. berberina (1820) = Opercularia ariiculatai;
5) C. utniellaria (1820) = E. flavicans. III. Dendrella: 6) D. Bakeri (1824) = Zoothmintinm Arbusculal;
7) D. berberina (1824) = Opercularia artic.; 8) D. geminella (1824) = Gomphonema truucatnm; 9) D. Lyngbyi (1824)
= Gomphonema truncatum; 10) D. Mougeotii (1824) = Gomph. olivacenm; 11) D. Miilleri (1824) = Zoot/ummium Arbusculal;
12) D. styllarioides (1824) = Gomph. truncat. IV. Digitalina: 13) D. anastatica (1824) = Epistylis
Anast.; 14) D. Roeselii (1824) = Epii^. Digitalis; 15) D. simplex (1824) = Epist. Anastat.?. V. Mespilina: 16)
M. [umbellata] (1824. p. 245.) = Epist. flavicans?. VI. Myrtilina: 17) M. crataegaria (1824) = Epist. Anastat.
jung.?; E. n. tp.?; 18) M. fraximna (1824) Ifraxinea-. Diet, classir/. 1826.] = Epiatylisi; 19) M. limacina (1824) =
Epistylis? jung, Carchemtm pygmaeum?. TO. Volverella: 20) V. astoma (1824) = Epistylis Anastat.1 nnd Acineta
tuberosa?. — Die Bäiunchen der Epistylii lassen sich auf Glimmer gnt aufbewahren, und ich besitze die meisten Alten in meiner
Sammlung.
D R E I D N D N E U N Z I G S T E GATTUNG: SCUIRMGLOCKCHEN.
O p e r c n l a r i a. Operculaire.
CHARACTER: Animal e familia Vorticellinorum, pedicellum rigidum spontanea imperfecta divisione ramosum
excernens, corpnscnlis pedicellatis dissimilibus, plurimis bilabiati«, labio superiore ob
musculum fulcientem umbraculiformi. ( = Epistylis corpusculis dissimilibus.)
CARACTÈRE: Animal de la famille des Vorticellineê, pmissant un pédicule raide et rameux par
la division spontanée impaifaite, ayant les corpuscules pédiculés de différentes
formes, la plupart à deux lèvres, dont la supérieure, portée par un muscle, est en
forme de parasol. ( = Epistylide h corpuscules de différente foiTiie)
Die Gattung der Seliirmglöckcbcn ist in der Familie der Glodientbierdien durch Ausscheiden eines
starren, in Folge unvollliommener Sclbsttlieilung baumartigen, Stieles cbaracterisirt, dessen gestielte
Kürperchen verschiedene Formen haben, wovon aber die Mehrzahl zvveilippig ist mit einer scliirniartig von
einem Muskelstiel getragenen Oberlippe. Es shid Säulenglockchen mit doppelgestaltigen Körpern.
Die Gattung Opercularia bildete O K E N 1815 und gab ihr den Namen Tickel. GOI.DI-I S S gab 1820
den Namen Opercularia articulata. Es scheint nur Eine Art der Gattung bisher beobachtet zu seyn, obwohl
die Darstellung sich auf 2 vertbeileu Hesse. Die erste Entdeckung dieser Form machte Fiustii 1730
in Berlin, indem er an dem grossen schwarzen Wasserki'ifer, Hydrophilus piceus, immer im Frühjalir
einen zilhen weissen Schimmel bemerkte und beschrieb. ARDEKON fand sie nach BAKE U wohl 1745, und
dessen, den deckelartigen Fangapparat bewundernde, detaillirte Beschreibung wurde bald darauf von RÖSKL
1755 nach neuen Beobachtungen mit nuisterhaften Zeichnungen vermehrt und tibertroffen. RÖSKL schi^int
dasselbe Thierchen im contrahirten Zustande als berbersbeerförmigen Afterpolypen noch einmal beschrieben
zn haben. LRASÉ nannte es 1758 Hydra opercularia, PALLAS 1766 lirachionus operculatus
und LINNÉ 1767 Vorticella opercularia. MÜLLER hat es nicht gesehen und nicht in sein System aufgenonimeu.
EiciinoRn beobachtete es bei Danzig wieder 1775, und SCHRANK bis 1803 bei Landshut. Nachdem
O K E N und GOLDFUSS es schon in besonderer Gattung abgegrenzt hatten, gab B O R Y DE S T . VINCENT 1824
den andern Gattungsnamen OpercuHna und theilte die Form in 2 Arten nach den vorhandenen Abbildungen.
Erst 1835 wurde sie von mir in den Abhandl. d. Berl. Akad. als besondere Gattung aufgenommen. — Die
Organisation ist seit 1835 ziemlich ausreichend ermittelt. Der Bewegungsorgaiiismus besteht, ausser dem
•Winiperkranze der Stirn, in einem tief in den Kiirper hinabreichenden Li'ingsmuskel, welcher die Stirnebene
nach Art einer Oberlippe in die Höhe schieben imd herabziehen kann. Dabei wird im Heranfschicben der
Mund weit aufgesperrt. — Der Erni'ibrungsorganismns ist überraschend deutlich uud eigenthiimlich. Bei Indigonahrung
sieht man das Erfüllen vieler runder Magenzellen in Gürtelform durch den einfachen seitlichen
grossen Mund neben der Stirn, einen deutlichen Darmkanal, der wieder zum Munde umbiegt, wo das Unverdaute
auch ausgeworfen wird. — Der Sexualorganismus ist als hermapbroditisch in beiden Theilen erkannt.
Ein Eierstock liegt im hintern Körper als Körnermasse. Die männliche Drüse ist nicht bandartig,
sondern kugelförmig«, und eine contractile runde Blase vorhanden. Ueberdiess ist Selbsttheilung nnd freie
Ablösung der Körper vom Stiele zu beobachten. Sehr überraschend aber ist, dass es unter den gewöhnlichen
Körpern immer, besonders in den Achseln der Zweige, einzelne sehr viel grössere giebt, und dass noch
grössere eiartige, 4- bis 5mal die übrigen übertreffende, mit an der Spitze verdickten Haiiren besetzte Körper
dasind, die nur eine kleine runde, nicht wirbelnde, Oeffniing haben. Letzteres könnten parasitische
fremde Körper seyn, ersteres nicht, und die Analogie der folgenden Gattung nöthigt auch Wer zur Berücksichtigung
dieser Bildung. Gefàsse und Nerven sind noch nicht beobachtet.
Die geographische Verbreitung der Gattung und einzigen Art ist bei Berlin, in England, bei Nürnberg,
bei Danzig, bei Landshut imd vielleicht bei Paris beobachtet.
4 0 8 . Opercularia articulata, gegliedertes Scliirmgiöcfcelieii.
0 . arbusculis 2—3 linearibus, albis, dichotomis.
Operculaire articulée, h forme d^arbrisseau de 2 — 3 lignes de hauteur, blanc et dichotome.
Schiiitmd nitf (inii grossen schwnrzm Wnsseriäfcr, FRISCH, B e s c h r e i b , von a l ler lei Insecten D e i i t a c l i U n d s , Iiis 1738. Heft IV. p. 32.
Chtsteriiig Piil>fpes, AKDERON Lei BAKER, Emp l o yme n t of tile mi c ros c . p. 351. Tab. Xlll. 13, 14. 1752. Dentecli p. 442.
Der Jjieri'olj/p mit DEM Dcciel, RÖSEL, Insectei ibel i i s t ig. III. p. 609. Taf. 98. Fig. 5 — 6 . 1755,
Her tierhersheerßnniiie Aflerroljjp, RÖSEL? ebenda p. 413. Tafel 99.
Hydra ojierciilnria nnd Iterliertnn^, LINNÉ, S y s t ema Na tur a e , editio X. 1758.
JJracJionBS opereuMus nnd lerberlfarmal, P i i L i s , Elencl .ns Zoopliyt. 1766. p. 104!, 103?.
roniceHit typerciiliiria nnd öerherinn?, LINNE, S y s t ema Na tur a e , editio Xll. 1767.
Polyp mil der Ktnppc, EICHKORN, B e i t r ä g e z. N a t n r g . d. kl. Wasser t l i . p. 85. Taf. VJI. Fig. T. ü. 1775.
Vorlicella opercularia Linnei, MULCER, N a t u r f o r s c h e r , IX. EICHHORN'S Synonyme, p. 214. 1775.
rortieella opercularia, SCHRANK, F a u n a boica, III. 2. p. 122. 1803.
Opercitlaria arliculala, 1
CampFinella berbcriwi, [ GolDrüss, Handb. d. Z o o l o g i e , 1. 1820. p. 71, 72 , 73.
Faluiilaria bilincala, 1
Operaaim Roeulii und Bakeri, BORY DE ST. VINCENT, E n c y c l o p é d i e mé thodiqne . Vers. 1824.
Opercularia arliealala, (Isis 1834. p. 1201.) Abhandl. d. Akademi e d. Wissensch, zu Berl in, 1835. p. 174.
A u f e n t h a l t : Auf dem Fcstlande Europa's sehr verbreitet und in England beobachtet.
Erst im Frühjahre 1835 gelang es mir, diese sehr ausgezeichnete Form bei Berlin auch kennen zu lernen. Ich fand sie auf
einem Dyticus marginatus, dessen Hinterthcil und Schenkel wie mit Schimmel Uberzogen schienen. Seitdem habe ich sie am T.März
1836 auf Hydrophilus piceus und am 10. April 1837 noch unter m späten Eise auf Dyticus marginatus wiedergefnnden. Nie sah
ich sie an "Wasserpllanzen. Sie nahm sehr leicht Carmin nnd Indigo auf, und zeigte dabei eine ganz eigenthiimliche Tertheilnng der
Magenzellcn uud des Darnikanals im Körper. Es fdlltcn sich nämlich bis 44 kleine Magen an, welche einen Gürtel in der Mitte des
Leibes darstellten, hinter dem die Eiennasse lag nnd vor dem die contractile Blase, die runde Samendrüse und ein grosser Rachen den
Raum crfiUlten. Auch war raeist der ganze Verlauf des Darmes durch die Farbe schart bezeiclinct, wie es nur wenig Infusorien errt:
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