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CiMlsIi.iil liciiliiiclititt. Sic scliliesst sUJi iiDcnliar liier natürlich im. Was CORDA Ijci Col/mpeUa Mirail i,nil Darra nennt, kann liciilcs
nirJil <v.ilil sc;n. Letzterer war wolil eine srüne Längsfalte îles Eierstocks. Vielleiclit gicM die cl.agrinirte Ol.crilücl.e dieser Form
einen liesüiidern Artchiiractcr. — Griisse der siWrisciien '/»o — '/so X^inie.
E r k l ä r u n g der Aliliilclnng Taf. XII. Fig. IX.
Es ist die Alihildrag aus Tobolsk iiiicli ISOii.aligcr VergrösscriiDg. Die Luiden initiieren liellcn Steilen sind ivulil der farlilose Körper, das
Grliac der Eierstock, die je 2 Paar kleineren hellen Flecke vielleicht Drüsen.
N a c h t r a g zur Gattung Euastrum.
E s sind liisher 14 Namen Kr Arten dieser Gattung direct gegeben worden, von denen 9 aufgenommen, 5 ausgeschieden sind.
L e t z t e r e sind folgende: 1) E. aculeatnm E . (1835) = E. apiculainm; 2) E. auguUsmn E . (1835) = E. Bolryth; 3) E.
hexagonum ConnA = Micrmterias koptacth; 4) E. pentangulare CORDA = Mlcrmterias BonjaHu; 5) E. scxangularo
ConnA = Mkrasierias Bonjmm. Die ührige Vertheilung in verschiedenen Gattiingsnainen ist bei den Arten angegeben. Als vielleicht
eigene Arten sind noch folgende Formen einer weiteren Untersiicliiing zu empfehlen: 1) Heterocarpel/a pulchra BORT; 2) Urmella
margaritifera TORPI»; 3) Heterocarpella linalh TERPI»; 4) //. didelta TÜRPIN; 5) Colpopelta viridis COHDA;
6) Micrmierins ricriaeformii AGARDH; 7) Bclmwlla radiosa Fig. 3. LTNGBTE, die vielleicht mit Oplnrium Ziunia von LOSANA
vcrgleiclihar ist. Man kann aher in grossen Irrthum verfallen, wollte man iill diese Formen critiklos den Zeichnungen zufolge
für Arten ansehen.
V I E R U N D F U N F Z I G S T E GATTUNG: STACHELSCHEIBE.
I t E i c r o t l i e c a . Microthèque.
CHARACTER: Animal e familia Bacillarlorum, Ubenim, lorica simpUci, univalvi, complanata, tabcllarc,
solitarium.
CjÎRACTÈRE: Aniinnl de la famille des Bacillariés, libre, ayant mu carapace simple, univalve,
comprimée, en forme de tablette solitaire.
Die Gattung der Staclicisclieiben ist in der Familie der Stabtlnerclien durch freie Selbstständigkeit,
elufaclicn, einschaaligen, zusammengedrückten Panzer und einfache tafelartigc Form ausgezeichnet.
Diese Gattung wird hier zuerst characterisirt. Sic bestellt aus einer einzelnen Art, welche ich im
Jahre 1833 (1832) zweifelhaft für die gepanzerte Form eines Rilderthierchens der Gattung Anuraea
hielt und als Anuraea? octoceros bezeichnete. In der Abhandlung über das Leucliten des Meeres (1834)
führte ich in der Tabelle der Leucht thiere und p. 540. die Form unter dem Namen Microtlwca als polygastrische
Tliierfonn auf.
An Organisation ist eine den Gallionellen und Achnanthes ilhnllche Stnictur ermittelt, die Tielleicht
dadurch noch ein besonderes Interesse hat, dass sie Lichtentwickelung hervorzubringen im Stande ist.
Sie ist nur im Ostseewasser des Hafens von Kiel beobachtet.
200. Mierotheca octoceros, acUthörnige Staclielsclieilbe. Tafel xn. Fig. x.
M. lorica ijuadrata, acnlcis utrimiiie 4 oppositis arinata, hyalina, corpore iuterno colore aiireo variegato.
MirrotJi'cf/ue ocfoceros, à carapace ijuarrée, hyaline, munie des detfx côtés de 4 cpinßs opposées,
ayant le corps interne varié de couleur jaune (tor.
Amrae«! oclocm.s AblianHI. Jer Akademie J. Wissenscli. zii Berlin, 1833. (1835.) p. 199. Microl/ieca octoceros, Abhamil, der Akademie d. Wissensch, zu Berlin, 1834, p. 538, Û40.
A u f e n t h a l t : Im Ostseewasser hei Kiel.
Ich erhielt im September 1832 leuchtendes Meerwasser ans dem Hafen von Kiel durch die Güte des Herrn Dr. MICIIAËIIS
daselbst. Darin fand sich .un 23. October unter mehreren ganz ähnlich gefärbten, wirklicli leuchtenden Pcr idinien auch dieses gelbe
Körperchen, welches einer eben darin lebenden Anuraea ziemlich vcrgleiclihar erschien. Ich sali es aber nie wirbeln und habe auch
sein Lichtentwickeln nicht direct beobachtet, weshalb ich es sjiäter tiberging. Die Vorstellung, als sey die Form ein in seine Schaalc
zurückgezogenes Ri ide r thi e r chen, ist mir, der damals entworfeneu Zeichnnng zufolge, später unwahrscheinlich geworden, und ich
linde allerdings iiainer mehr Aehnlichkeit mit einem Desmidiaceum. Ortsveriinderung habe ich niclit beobachtet. Die gelben Kügelchen
scheinen ein vielgclajipter Eierstock zu seyn, dessen 4theiiige Form gegen die 3Iittc sichtbar wird. Oellnungen sind nicht erkannt.
— Grösse ohne die Stacheln Vs», mit denselbeu Via Linie.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. XH. Fig. X.
Es sind 4 Körperchen bei SOOmaliger Vergrösserung abgebildet. Fig. a. und b. sind die Nomialfonnen ; Fig. c. eine beobachtete leere
oder farblose Scbaale von anderer Gestalt; Fig. tl. ist Fig. a., von der schmalen Seite gesellen.
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N a c h t r a g zur Scction der Desmidiacceu.
Eine, dem Arthrodesmus trmwatus der Gestalt nach nahe kommende. Form hat sich neuerlich in l'olirschiefer von Orlin in
Afrika in 2 Arten viirgefiniden, welche ich als Dicfyocha Speculum und Fiòuìa in dem Berichte der Berliner Akademie d. Miss.
1837. 13. April ]|. 61. bezeichnet habe. Erstere sind netzartig verbundene Kicselfädeu, nelclie cm durchbrorlicnes Kiirbrhen mit Ranilstachcln
bilden. Sie koinmeu gleichzeitig mit Ga l l ione l l e n und Actinocyrlus vor, haben aber freiliib noch keinen sichlbaren systematischen
Platz. Aehnliche netzartige und schuallenartige Bildungen kenne ich iii der Haat der H o l o t h u r i e n und einiger weichcn
Corallcn, Ant l iozocn, allein diese alle bestehen aus kolilensaurein Kalk, nicht aus Kieselerde. Eine dritte Art dieser fo.ssilen (;attnng
fand ich in I'olirschiefcr von Zaiite und nannte sie vorläufig Dict. Navicula.
KW ELT E SECT IO ST: XJtVlClJI^JlCEji.
F Ü N F U N D F Ü N F Z I G S T E GATTUNG: KUGELDOSE.
P y x i d i c u l a . Pyxiûiculc.
CHARACTER: Animal e familia Bacillariorum, liberum, lorica simplici, bivalvi (silicea); solitnriinn, globosum
( = Gallionella divisione spontanea perfecta aut nulla).
CARACTÈRE: Animal de la famille des Bacilkiriés, libre, ayant une carapace simple, bivalve
(siliceuse); étant solitaire et de forme globuleuse (= Gaillonelle à division spontanée
parfaite ou nulle).
Die Gattung Pyxidicula gehört zur FamUie der Stabthierchcn und unterscheidet sich durch freie
Selbstständigkeit, einen einfaclicn, aber zvveischaaligen (löesel-) Panzer und durch einfache Kugelgestalt.
(Sie gleicht einer durch Selbsttlieilung stets voUkommnen oder gar nicht theilungsfaliigen Gallionelle.)
Die Gattung zählt bis jetzt nur eine lebende Art, scheint aber noch eine oder mehrere fossile Arten
zu besitzen. Sie wurde in den Abhandlungen d. Beri. Akademie 1833 (1832) p. 295. bemerklicl. gemacht
und 1835 p. 173. bestimmter hervorgehoben. An Organisation 1st nur soviel ermittelt, dass sie den
G a l l i o n e l l e n sehr ähnlich gebildet erscheint, eine grüne oder gelbfarbige vielgelappte Körner-Trmibe (Eierstock)
besitzt, und dass ihr kugelrunder Panzer sich leicht in 2 Hälften trennt, die durch eine (durchlöcherte?)
Furche aneinandergTCnzen.
Die geographische Verbreitung der lebenden Art ist nur in Böhmen, Sachsen und Prcusscn sicher
beobachtet.
Sehr merkivürdig 1st das fossile höchst verbreitete Vorkommen einer ähnlichen Form in Feuersteinen
imd Halbopalen.
201. Pyxidicula operculata, liUcbsenfòrmige Kugcldosc. Tafel X. Fig. [.
P . corpore globoso in linca media fissili, lorica hyalina, intcraneis llavo-viridibus.
Pyxidicule operculée, h corps sphérique se fendant dans une ligne médiane, ayant la carapace
hyaline et les organes internes verts jaunâtres.
Frit^LIIÍÍÍ. opera.!«!«, AO.IRDH, F lor a , bot. Zeit. 1827. II. p. 627.
C»»IL.RIIO o,)RRNIICI!n, AOABDII, Conspectos crit. Diatom. 1830.
C„!!to,dl»? (Pyridin,!») .pere.!»!», Abhandl. der Akademie d. Wissen.ch. 7.n Beri,,,, 1833. (1832.) p. 2S1.',. FnwIHlin (Cyclotclla) opn-ntlitrn, KÜTZisG, Linnea, 1833. p. 535. Tab. Xlll. Flg. 1. PgxiJIMo, Abhandl. der Akademie d. Wissenscli. zu Berlin, 1835. p. 173.
A u f e n t h a l t : Bei Carlsbad, Tcnnstädt in Thüringen, Berlin, vielleicht anch bei Turin beobachtet.
AGARDH fand diese Form an feuchten Felsen bei Carisbad mit Frustulia mntricosa (Cocconcma), KÜTZING bei Teunstädt mit
Frustulia cymbiformis (Cocconema) und Gomphonema dichotomum, ich bei Berlin selten mit Osci l l a t o n e n „ad G»"'""^! '
l e n LOSANA nennt 1829 mit vielen andern llüchtigcn Namen einen Volvox Donatus von Turin, der vielleicht hierher gebort (Memorie
di Torino XXXUI. und Isis 1832. p. 766. Taù. XIV. Fig. 14.). Meine Exemplare waren nicht jugendlich, vele ganz
farblos, einige hatten einen vielgelajipten gclbgriiiien Eierstock, wie Gallionella. In einigen farblosen Kugeln sah ich einen mittleren
Rin.r oder drüsigen runden Körper," den auch KÜT.ING erwähnt. War es eine Samendrüse? Die Körpcrchcn gleichen einer kngd-
Kririn-en Seifenhüchsc, die aus 2 Halbkugeln gebildet ist, welche sich trennen lassen. Geglülit behalten sie ihre Form. Bewcgang ist
nicht "beobachtet. AVürden sie durch unvollkommnc Selbsftheilang zu Ketten, so wären sie wahre G a l h o n e l l c n . Sic Schemen gar
keine Selbatthcilung zu hallen. — Grösse Viso bis '/»a Linie.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. X. Fig. L
Es sind 9 ganze nnd eine halbe Kogel dargestellt, alle SOOmal vergrSssert. Fig. »., i., d . , f . simi vnn der Seite, in d. die Dröse;
Fig. c. vom Rücken gesehen, mit der Mittellinie; Fig. e. eine getrennte Halbkugel.