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mm cnranaee, solitaires et libres, ou attacMs et sociaux, se développant par la division
spontanée imparfaite souvent en forme de beaux petiU arbrisseaux.
Die Familie der Gloekentl.iercl.cn umfasst alle polygastrisehen Thierel.en, welehe einen, .Ue Magen
verbindende, Spei.ecanal besitzen, die Mund- nnd Aus,...rfs«lfnnng gesondert, aber In
Lben Korpergrnbe beisan.n.en habe.., also ohne Hintertbeil sind, die kernen »t o n und eutwecler
einzeln siel, frei bewegen, «der festgeheftet und gesellig durch unvollkommene Selbstthe.l.u.g oft zu n.edbeben
kleinen StriUiel.en inid Bi.umchen werden.
Die jetzige Familie der Vortieelllncn ist seit 1830 pbysiologiseb begründet. Sie enthält 35 Arten
in 8 Gattunge.. Eine ähnliche Familie der Vortieellen ««.grenzte GOLDFISS 1820 in seinem llandbncbe der
Zoologie, schärfer als seine Vorgänger, ..ach ä u s s e r e n Characteren. Er verei..te.d,er mit mehreren ^
zusammengestellten Gattungen die Panzervort icel len ..nd auch die Gattung Umnias der
wogegen von ihm die, meist aus Fragmenten von Vortieellen gebildete, Gattung Ecehssa m den Räderthierehen,
als nur einer andern Familie der I-.fusorien, gezogen wurde. BORV DE ST. VINCENT bat sc.t
1823 ebenfalls eine ähnliche, wieder verschieden umgrenzte, Fan.ilie der au geftd.rt {Du^t
classique, Art Convallarina). Damals hielt er sie zu den Infusionsthieren, allei.. 1824 bezc.chuete e
sie •Ji.v Enc^jclopéd. méthod. 782. specieller, und stellte sie zn den Halbpflanzen ,n sem Re.ch
der Doppclseelen, Psychodien. Seitdem hat er sie von den Infusorien ganz ausgeseblossen. E-" j e m -
nigt mit mehreren wahren Vorticelliuen in seinen Gattungen Dendrella und Volmrella A^v Vortwe labres
des Psvebodien-Reiches gestielte Bacillarien aus den Gattungen Gomphonema und Aqueta «"d hat ^ e
frei gewordenen Körper der gestielten Vorticelliuen sammt den freien Trompetentbicrchen (S^nto^
„nd einigen Rädertbicrcn (Lacinularia) in die besondere FamUie der Urcéolariées des Tlnerre.ebes be.
den Infusorien gebracht. Die Forn.en der Gattung Vrocentrum {Turbinella) findet man be. seinen Ccrc
a r i c e n , die der Gattung Trichodina bei Paramecium in der Familie der Polytrieluz, andere bei den
Mystaci..en in der Gattung Op/rrydia, nnd die Gattung Kerobalana in seiner Familie der ürodieen
der ¡..fnsorien. Ueberhaupt hatte BORÏ bis zum Jahre 1830 die Formen dieser Familie ni 1 9 Gatt.mgen,
8 Fan.ilien und 2 Naturreiche vertheilt.
Die lieblichen Gestalten der Glockenthierchen haben seit den ersten Zeiten der mikroskopischen
Beobacht..ng die grosstc Thcilnahme geflu.den. Sic haben oft banmartig verästete gemeinsame Stämme, an
dc«cn ihre glocke«förmigcn wirbelnden Körper, wie belebte Früchte, zicrlid. augeheftet sind, «nd der sondcrbare
Stiel ihrer Leiber, sammt der wurzelartigcn Sprosscnbildung, hat sogar veranlasst, dass man sie
neuerlich noch fur balbtl.ierischc Pflanzen hielt. LEECVVENHOEK entdeckte schon 1675 zu Anfang Mai s m
stehendem Regenwasser die Vorticella Convallaria oder microstoma, und beschreibt sie mit vieler ll.eilnahme
Er sah vielleicht auch schon gleichzeitig Trichodina Grandinella als 4te Form, und Ti^chod.
Pediculus, auch Epistylis scheint er am 2 5 . Dec. 1 7 0 2 zuerst gesehen zn haben. JOBLOT meinte wob ebenfalls
1716 u..ter de.. Nan.en Sauteur imd Pirouette die Trichodina Grandinella. Dcutl.ehcr bildete
ROSEL 1755 zuerst die Trichodina Pedicidus ab. Die ersten Formen der Gattungen Stentor, Carcttesium
und Zoothamnium beobachtete TREMBLET 1747. BAKER beschrieb 1752 Opercularia zuerst, und
das Vrocentrum wurde durch MILLER 1786 zuerst bekannt. Ganz besonders steigerten ROSEL s schone
Abbild.mgen dieser Körper von 1755 die Tl.eilnahme für dieselben, ja für die ganze Lehre von den Infusorien,
denn sie gewannen allein von allen ähnlichen DarstelUmgen LINNES Aufmerksamkeit, und auch PALL.
VS nahm nun diese RöSELScben Formen als sichere Organismen in sein System der Zoophyten auf. —
Die thierische Organisation ist in dieser Familie mit Ausschluss der Gefässe und Nerven sehr klar erkennbar
gewesen Alle Forn.en besitzen viele Wimpern am Munde als wirbelnde Bewegungsorgane, meist (nur
Triclmdina nicht immer) in Form eines Wimperkranzes. Bei einigen {Vorticella, Carc/wsiimi, Opercularia)
sind Längs- und Queermuskcln erkannt. Stentor ist ausserdem überall bewimpert. — Das polygastrische
Ernäbrungssystem ist bei allen Gattungen durch Aufnahme von Farbestoifen fest begründet Der
Verianf des Darmkanals ist nur erst bei Stentor, O/Hircularia, Carchesium, Vorticella, Epistylis und
Zoothamnium, doch der Mehrzahl der Gattungen, ausser Zweifel gesteUt. Trichodina und Urocentrum
blieben unklar. UeberaU sind aber deutlich Mund- und Auswurfsöffnung in derselben scitUchen Grube. —
Das Fortpflanzungssystem ist bei allen Gattungen, mit aUciniger Ausnahme der seltenen Zoothamnien,
bei den meisten in hermapl.roditischer Duplicität, erkannt worden. Eine weibUche Eiermasse, männliche Samendrüsen
und eine contractile Blase sind seine Bestandtbeile. Spontane Selbsttheihing ist an allen Gattungen
beobachtet. Durch nnvollkommene Selbsttheilung entstehen bei 4 der 8 Gattungen die Formen sehr
zierücher Bäumchen. Eine dritte Fortpflanzungsart ist KnospenbUdung. — Das Empfindungssystem ist in
keiner bekannten Gattung durch Augen bezeichnet, aber eine grosse Irritabilität bei allen sogar characteristisch.
— Gefässspuren sind noch nicht ermittelt.
Die geographische Verbreitnng der Familie ist in Europa, Asien, Afrika «nd Amerika beobachtet.
Ucbersiebt der 8 Gattungen der Familie der Glockenthierchen:
Küi'iicr (scliwanzlos oder gc- i migcscliwitazt
scliwänzt) ohne Stiel „esclmänzt . .
j Körper iiltonill Ijewiiitjtert Stei.tor
(Kürzer gliitt mit vorderem AVirlielaitparat . . . . Tricbodil.a
UroceutrHin
I „ ., ,, ,., Ic-, . ,n.. • ,• leiiifaeli .Vorticella
l alle gestielten Körper gleicli- J Stiel siiirairoriiiig liiegsani _ _ Carcliesiulu
Kiiqier periodiscli gestielt nnd | ßrinig | . . Epistylis
oft liaiimartig verzweigt ] j Stiel iiiiliiegsani Opercidaria
f verschiedene Kiiriierforiii . . . j Stiel sjiiralforinig liiegsani Zoothan.i.iun.
S I E B E N U N D A C H T Z I G S T E GATTUNG:
IStentor. {Stentor.
TROMPETENTHIERCHEN.
CHARACTER: Animal e familla Vorticellinoniin, coi-pore ecaudi, ncc pedicellato, liberum aut dorsi in
conum produca apice sessile, ciliis in corona frontali majoribus nndique hirtum, apertura
spirali:
CARACTÈRE: Animal de la famille des Vorticellines, h corps sans t/ueue et sans pédicule, lUn-e
ou sessile par la points du dos allongé en cône, ayant tout le corps garni de cils
et une couronne frontale de plus grands cils, enfin Touverture en spirale.
Die Gattung der Trompetenthierchen umfasst In der Familie der Glockenthierchen die Formen,
welche ungeschwänzt und stiellos, bald frei, bald mit der Spitze des conisch verlängerten Rückens angeheftet
sind, die überall mit Wimpern behaart, noch einen besondcm Wimperkranz an der Stirn führen und
einen spiralförmigen Mnnd besitzen.
Den Namen der Gattung Stentor gab OKEN 1815, den deutschen Namen Trompetenthier hatte
schon EICHHORN 1775 gegeben. Die Gattung enthält bis jetzt 6—8 Arten. Die ersten Formen beobachtete
TREMBLEY 1744, und REAUMUR nannte sie ihm Polypes en entonnoir, Trichterpolypen. Es waren
3 Arten: gTunc, blaue nnd weisse. Die grünen sah auch B,ÌKER 1752. RÖSEL bildete 1755 den weissen
Stentor Mülleri als scbalmeiähnlichen Afterpolypen ab, und LINNÉ nahm diesen 1758 unter dem
Namen Hydra stentorea in sein Systema Naturae auf. PALLAS sah 1766 TREMBLET S 3 Arten für Varietäten
des Brachionus steiitoreus an. MÜLLER beschrieb 1773 3 Arten der Gattung, eine schwarze als
Vorticella nigra, die grüne als V. polymoi-pha nnd die weisse als V. stentorea. Hierzu fügte er
1786 V. multiformis und V. Cucullus. SCHRANK verzeichnete 1803 mit dem Namen Troii.pctci.tbier
2—3 Arten als Ecclissa nigra und viridis, und als Lin%a stentorea, Posaunenthier. OKEN bildete
1815 die Gattimg Stentor aus 3 sehr verscldcdcnen Körpern, dem St. Mülleri, der Lticinularia soctalis,
einem Räderthiere, und dem Ophrydium versatile, einer Panzervorticelle. BORY DE ST. VINCENT
gab 1824 aus Unbekanntschaft mit den Vorarbeiten diesen Formen den neuen Gatt.ingsnamen Stentor inn,
wozu er 7 Arten stellte, und worunter ebenfalls die Lacinularia. socialis nnd Vorticella Cucullus waren.
Einen Sten Namen, St. hierocontica, gab er 1826 einer früher von ihm selbst schon anders benannten
Form. Dr. TH.ENEMANN, der verdiente Reisende in Island, änderte 1828 den Namen Stentor in Tubarm
viridis ««., weil er passender für die Brüllaffen von GEOFFROY verwendet scy. Allein diese waren schon
von ILLIGER Mycetes genannt. Seit 1830 1st die Gattung Stentor in den Abhandl. d. Beri. Akad. physiologisch
schärfer umgrenzt worden. Sic cri.ielt 3—4 Arten, welche 1831 ebenda mit einer fraglichen Sten
Art (jetzt Colacium stentorinum) specieller charactcrisirt, und 1833 abgebüdet wurden. Zu jenen 4
Stammarten haben sich neuerlich noch 2 schöne neue gefunden, und Vorticèlla multifminis und Cucullus
MÜLLER 1786 büden vielleicht eine 7te und 8te Art. — Die thierisclie Organisation ist sehr genügend ermittelt.
— Bewegungsorgane sind die zahllosen Wimpern der Oberfläche sau.mt dem Wimperkranze der
Stirn als specieUerem Fa.igorgane. Ihren Längsreihen liegen sichtbare Längsstreifchen von Muskelfasern zum
Grunde, an der Stir.i aber Cirkelstreifen. Der Stirnkranz endet trichterförmig im Munde. Ueberdicss geht
vom Munde bei einigen Arten franzenartig eine Reihe langer Wimpern bis zur Mitte des Körpers. Die conische
Spitze des Rückens (scheinbares hinteres Ende) hat einen Sangnapf zum Anheften am Ende. — Er-
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