f :
DP r -
f.' ^If
.- "_ î j l '
b
4 8 S
Jniirmlii'lic Scxiialilriiscn lind i-nntmctile BcfraclitnngsMasen anscliaulicli jcwonlen. Letztere sind nnr Iici Rotifer iind PhUodina jcselicir.
Dicaclbcji 2 (J;ittnugcn nnil Aclümms sind aucli ziiweilcn lcl)endij gebärend. — Tlieile eines Gefisssystenis sind als 9 — 1 2
yticer^efiisse bei IVttifer iind PhUodina^ ferner als s])ornartige Respinitionsröhren bei denselben nnd iiberdicss bei Actinnrus nnd Monolttbis
beobachtet. — Als Tbeile eines Einpfindnngssystcnis sind bei 4 der 7 Gattungen nnd 13 der 16 Arten paarweise Angcn mit
rotliein Pigment vorbanden, deren feste Anwesenheit und Stellung zu Gattnngscharaeteren benutzt werden konnte. Nur unter den Angen
ist Nerveninark anschanlieb geworden.
Die geograidiiselLc Verbreitung der Familie, besonders des Ro/ifer vulgaris, ist über ganz Europa bis in das sibirische nnd
araljisehe Asien, im libjachen Afrika und vielleicht in Carolina in Amerika beobachtet.
Ucbcrsiclit der 7 Gattungen in der Familie der Philodinacen:
jinit Rüssel und mit rfcbenhiirnchen am Fussc Callidina
Augenloae ,
Augenfìihrcnde.
j ohne Rüssel nnd Hörnchen .
Rüderorgane gestielt Hydrias
s'iell»' Typidina
/ f Fuss mit ( zweilingrig . . . . Rotifer
1 mit 2 Stirnaugen / Hörnchen ) dreilingrig . . . . Actiuurus
j ( Fus s zweilingrig ohne Hörnchen Mouolabis
(mit 2 Nackcnangcn Pliilodina
F Ü N F Ü N D Y I E R Z I G S T E GATTUNG: SCHÖNRADCHEIV.
C a l l i d i n a . Callldinc.
CHARACTER: Animal e Philodlnaeoriim fnniilia, ocellis destitutnni, proboscide et pedis corniculis insigne.
CARACTERE: Animal de Ui famille (les Philodinés, mns yeux, pourvu dune trmnpe et de cornets
au pied.
Die Gattung Scliönriidchen ist in der Familie der Weicbriidertliierchen durcl» Mangel an Augen,
Besitz eines Rüssels und durcb Hörnchen am Fusse ausgezeiclinet.
Diese Gattung ist 1830 in den Abbandl. d. Berl. Akad. d. Wissensch, zuerst aufgestellt worden und
hat jetzt, wie damals, nur eine Art. Die Form selbst ist von Früheren nicht mit Sicherlieit beobachtet,
denn es wäre gegen alle Kenntniss wissenschaftlicher Entwickelung, wenn man LEEIWENDOEK' S und BAKER'S
Räderthiere, weil diese keine Augen gezeichnet und gesehen haben, für Callidincu erklären wollte. Es waren
offenbar Rot i feren oder Philodinen, und der Mangel der Augen ist Fehler der Beobachtung gewesen.
Die Seltenheit dieser Form und die grosse Verbreitung der andern dienen hierbei zum Anhalten. Besonders
muss man sich liüten, nicht Philodinen mit Callidina zu verwechseln. — An Organisation ist ein
doppeltes stielloses Wirbelorgan, ein dicker bewimperter Stirnrüssel und ein lauggestreckter zweifingriger
Gabclfuss mit 4 Nebeuliörnchen, also 6 Spitzen, beobachtet. Innere Längsmuskeln, besonders 2 Fussmuskeln,
waren kenntlich. Der Schlundkopf liat 2 Kiefer mit durchgehend gleichartigen (?) vielen sehr feinen
Zähnen. Der fadenartige Darm mit liinten erweiterter Eiidblase {Trachelocystica) nahm Indigo auf. Darmdrüsen
blieben unerkannt. Eine um den Darm gelagerte körnige und zelUge Masse blieb in ihrer Bedeutung
unklar. Viellciclit sind es die Sexualdrüscn. — Ein Eierstock endlicli mit einzelnen grossen Eiern bUdete
ein erkennbares Organisationsglied des Sexualsystems. — Ein kleiner Sporn im Nacken mag eine Respirationsröhre
seyn. — Vom Nervensystem ist keine sichere Anzeige erreichbar gewesen.
Die geograpliisclie Verbreitung der Gattung und einzigen Art ist nur in Prcnssen bekannt.
1 3 6 . Callidina elegan», zlerliclies ISc I i ö n r ä d c b e n , iSpInnr adtbl c r cben. Tafel L X . Fig.i.
C. corjiorc fusiformi, crystallino, rotulis jiarris.
Vtillidine élégante, a corps fuselé, crijslaUin, ayant les roues petUet.
CrMidina eUgaiis, Abliandl. der Akademie d. Wissenscli. zu Berlin, 1830. p. 48. 1831. p. 142.
A u f e n t h a l t : Bei Berlin.
Das Thicrcben fand sich zuerst am 27. März 1830 in einem Anfguss Ton am Boden gelegener Eichenrinde des Tliiergartens.
I t h sah es dann wieder am, 2 4 . Ajiril 1832 und am 26. Nov. 1834 im Sumpfwasser des Thiergartens. Ich war eine Zeitlang im
Zweifel, ob es nicht Philodina eryiUrophthalma mit selir blassen, übersehenen Naekenaugen gewesen, allein ich habe 1834 von Neuem
die Zahne scharf nntersuebt und sie ganz abweichend gefunden. Schon 1830 sah ich das Eierlegen dieses Tbicrehens und das Auskrieclien
der Jungen. Nacii dem Legen des ersten Eies war das Thierchen fortgeschwommen nnd hatte dann ein zweites Ei an dieselbe
S t e l l e gelegt. Lebendiggebärende sind nicht vorgekommen. Die ersten Fusshörnchcn waren etwas länger, als bei Pkilod. erythroplUltalma
und kurzer, als bei Ph. mucrostyla. Die letzten (dritten) Spitzen, oder eigentlichen Finger, sind sehr kurz. — Grösse
des ausgedehnten Körpers •/« Linie, des Eies VJO Linie. Wegen einer zweiten Art vergleiche mau Philodina roseola.
483
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. LX. Fig. I.
Fig. I, Banchfliiclie mit eingezogenen Fingern. Fig. 2. Ruckenfläche mit ganz ausgedehntem Fusse and sichtlichen FussmiiBkeln; o' Mund, et Darmerweitenmg,
m hintere Mündung des Siicisccanals. Fig. 3. Junges; a Rcsiiiraliousrohre. Fig. 4. halb eingezogener Zustand. Fig. 5. zwei gelegte
Eier mit schon reifendem Fötus. Fig. 6. eben dem Ei entschlüpftes Junges. Fig. 7. die Kiefer. LinearvergrBsserung SOOmal.
S E C H S U N D V I E R Z I G S T E GATTUNG:
H y d r i a s . Hydrlade.
WASSERDREHER.
CHARACTER: Animal e Philodinaeorum familia, ocellis, proboscide et pedis corniculis carens,
duabus in totidem brachiis instructum.
rotulis
CARACTÈRE: Animal de la famille des Philodinés, sans yeux, sans trompe et sans cornets au
pied, ayant les deux roues portées par deux bras.
Die Gattung Wasserdreher unterscheidet sich in der Familie der Weichräderthierclien durch Mangel
an Augen, Rüssel und Hörnchen am Fusse, besitzt aber die beiden Wirbelräder gestielt oder unterstützt
durch 2 Arme.
Diese Gattung ist in IIEIUPHICH und EHRENIIEUG'S Symbolis physicis, Evertehrata I. 1828 zuerst
benannt und abgebildet, dann 1829 und 1831 im Texte dazu von mir beschrieben worden. Es ist nur
1 Art der Gattung aus Afrika bekannt, und diese ist freilicli unter einer nihigen Beschauung ungünstigen
Verhältnissen im Raube beobachtet. Obwohl ich aber manche der früher von mir unterschiedenen afrikanischen
Formen später mit europäischen für identisch selbst erkannt habe, so liabe ich doch diese mir damals,
eben ihres Unterschiedes von Rotifer, den ich recht wohl kannte, halber, nicht mit dessen Gattung
vereinigen zu dürfen geglaubt. — An innerer Organisation ist, der damaligen Schwierigkeit der Beobachtung
wegen, wenig Bestimmtes, aber doch Einiges, erkannt. Ausser den 2 Rädern, zwischen welchen nie ein
rüsselartiger Fortsatz sichtbar war, und den 2 einzelnen Fussfingern oline Hörnchen nnd Gliederung des
Fusses, ist, der damals entworfenen Zeichnung zufolge, wohl der Schlundkopf und der Eierstock mit einem
grösseren Eie beobachtet worden. Die Form gleicht einer schaalenlosen Pterodina.
Die geographische Verbreitung ist nur im libyschen Nord-Afrilta beobachtet.
1 2 » . MTydrias cornigera, der IllbyscUe W a s s c r d r e h c r . Tafel LX. Fig. n.
H . corpore ovato, hyalino, pede in caudae brcviter fnrcatae formam attenuato.
Hydriade cornifere, a corps ovale, hyalin, le pied aminci en forme de i/ueue peu fourchue.
MJDNM CMÙAA-A, HEMPRICH n. EKBÎSBB«.!, .Symbolae ph;>icae. Kyertebrata I. Phj tozoa I. Tab. II. Libjca. Fig. XI. Te«t 1831.
Hjiirios coraijera, Abliaadl. det Akademie d. Wi. .eiisch. zu Berlin, 1829. p. 9, 16, 19. 1831. p. 143.
A u f e n t h a l t : Bei Siwa in der Oase des Jupiter Ammon.
Das Thierchcn fand ich im November 1820 anf der Reise mit Dr. HEMPRICH durch Libyen nnd entwarf die bereits 1828
mitgetheilte Zeichnung. Es ist etwas kleiner, als die Hälfte der ausgedchutestcn Länge der Callidina elegans, aber nicht so stark
vergrössert dargestellt, als diese. Es fand sich im stehenden Wasser eines kleinen Quells mit Oscillatorien. Die Organisation ist bei
der Gattungscharacteristik angezeigt. — Grösse Vi6 Linie.
E r k l ä r u n g der Abbildung Taf. LX. Fig. H.
Es ist die in Siwa 1820 von mir entworfene Zeichnung bei SOOmaliger Vergrüssening des Durchmessers.
S I E B E N U N D V I E R Z I G S T E GATTUNG: BLINDWIRBLER.
T y p l i l i n a . OFypIiline.
CHARACTER: Animal e Philodinaeorum famiUa, ocellis, proboscide et pedis cornicuüs orbum, rotulis
sessilibus. ( = Monolabis cocca.)
CARACTÈRE: Anitnal de la famille des Philodinés, n ayant ni yeux, ni trompe, ni cornets h
la base du pied; les roues sessiles.
Die Gattung Blindwirbler ist in der Familie der Weichräderthierchen durch Mangel an Augen,
an Rüssel und au Basalhörnchen des Fusses, so wie durch stiellose Rädchen ausgezeichnet.