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fjtjuci'us ini Müs«'". Diese inannigfaclien starken Verscliicdcnlicitcn konnten freilîcli zinn grossen Tliell auf Reclinnng- des Beol)acLtcrs
ktuniiten, fia die gros.se Durchsichtigkeit aller Thcile leicht Irrnngen veranlasst. Ich ]ia!)C daher noch vorgezogen, beide Formen zu
vcirinon, — (»rösse V« — Va Linie; Ei etwa Vis Linie.
E r k l ä r a n g der Ahhildnngen Taf. XLIX. Fig. L
Fig. 1. Notommata M^rmclee « multiccps^ iu recliier Seitenansicht, b' das Kiemengeniss mit den 48 Kiemen, v"' das Keimbläschen im Ei.
Fig. Nntommuta Myrmden /S, linke Scitenansiclit. b' Kiemen, g Hirnninrkknoten, ¡rp pancreaÉische Drüsen, Dickdarm des Spcisecanajs,
m Muskel, in' Uiiderwerksiuuskel, mm" Längsniuskclpaarc, m-¥ Fussimiskeln, ?«++ llingmuskel, zra®" Schlundmuskel, n freier Nerv mit 2 Anscluvelhingcn,
o+ Eierstock mit einfacher Rcilie von Eikeinien, oe Schlundrühre, p" AN'impern, ph Schlundkupf, r' Gefiissnetz, s contractile iiiännliclie
Bliisc mit scheinbaren Geiiissverzweiguiigen, Ilespiratlonsöffuung am Rücken, t männliche Sexuaidrüsen bündelartig (aus Rühren?) gebildet, v"
(iiieergcliisse, v'" Kiemengefasse, dicker als die Kieme, daher kann die zitternde Kieme nicht Avohl ein Herz seyn. Linearvergrösserung 300mal.
3 3 . Notommata Syrinao, die ISyrinx. Tafel XLIX. Fig. II.
N. corporc canijianulato magno, pede laterali, tenniiisiino, vix proniiniilo, maxillaruni dentihus curvis, apicc biiidis.
Noiommatc Springe, a corps cnwpanuJé grand, atjant Je pied latéral trcs-mince a peine visible,
les deux mâchoires en forme de compas courbé, la pointe des dents fendue,
iVo/ommtJÎo S<jTmx, A b h a n d U à. Akad. ri. Wissenscli. zu Ber l in, 1835. p. 169-
Au le nth a i t : Bei Berlin.
Diese, den vorigen selir ähnliche, Form unterschied sich besonders durch den Fuss anfi'allend, der lange ganz umsonst von
mir gesucht, sich doch vorf;md. Ich fand sie am 25. Aiig. 1835 in einer Torflaclie mit Anuraeeu. Im Wesentlichen ist sie mit
der vorigen aar. ß in der Organisation ganz übereinstimmend. Das Räderorgan zeigte 6, aus je 3 Muskeln gebildete, Partliieen, deren
jede 5 — 7 Wimpern besass. Der Zwischenraum der Wirbelbiindel (Mund) >var nicht concav, sondern convex. Die beiden krutnjuen
Zähne waren vorn ges])alten. Die pancreatischen Drüsen waren einfaciie Kugeln. Im i lagen eines Thiercliens fanden sich 9 ( ! ) Exemplare
der Anuraea aculeata. Ich ziililte 4 Längsmuskelii als 2 rechte und 2 linke Seitenmuskelu. Bei Einem Exemplare waren
anscheinend 4 (^uecrgerässe, bei einem andern 5. Bei jenetu waren 8 Kiemen, bei diesem 13. RespirationsoiTuung am Rücken, Nerven,
Geßsskranz, Eierstock, alles war wie bei voriger. Ein im Leibe befindliches Ei hatte schon ein ganz entwickeltes ( ! ) Junges
mit rothem Auge und wirbelndeu Wimpern. Ich sah auch eiii gabellormiges Gelass vom Kopfe zur 3Iitte gehen. Bewegung träge. —
Grösse Vi — Vs Linie, des Eies Vis Linie. Beide Formen geben getrocknet sehr deutliche Muskel-Präparate.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. XLIX, Fig. IL
Fig. i. linke Seitenansicht. Fig. 2. rechte Seitenansicht, b' Kiemen, c Geliirn, gp pancreatische Drüsen, m Wirbelmuskel, ?«++ Ringmuskel des
Darmes, Kniinmskeln und Kiefer, n Nervenschlinge im Nacken, o" Ei, o+ Eierstock, r' Gelüssnetz, H contractile Blase, s Respirationsöffnung
im Rücken, t Befruchtungsdrüse, v Längsgeflisse, diis untere ist aber vielleicht ein Muskel, v" Qneergefiisse, v'" Kiemengelass, w eingezogener
Fuss und hintere Darmmündnng. Fig. 3. Schlnudkopf. Linearvergrösserung 300oial.
3 4 . Notommata h y p t o p u s , d a s K ä u l c b e n , Tafel L. Fig. VI.
N. corpore globoso-cainpanulato, magno, pede parum prominulo in medio ventre, maxillariim dentibus parvis.
Notommate hyptopode, a corps sphérique-campanulé, assez grand, le pied peu, avançant au milieu
du ventre, les dents des mâchoires petites.
A u f e n t h a l t : Bei Berlin.
Diese, ebenfalls frei im Wasser schwimmende, träge Art entdeckte icli am 25. April 1835 in einem Torfgraben bei Berlin
in nur 2 Exemplaren. Das AVirbolorgan zeigte 4—5 Muskclbündel. Der Schlundkopf war kugelig und 4mnskelig, eine Schliindröhre
nur angedeutet, sehr kurz, der Sjjeisecanal einfach, weif, im Rücken nach der Fnssbasis «mgebogen. Zwei Paar knglige pancreatische
Drüsen, ein geknänelter Eierstock mit einzelnen grossen Eiern, eine geschlängelte männliche Drüse mit einer daran befestigten
Kieme (wahrscheinlich mehreren) und eine contractile Blase waren, samnit einem aus den Rädermuskelu hervorragenden, in der Mitte
einge-schnürten und <la mit einem grossen Augenpunkte versehenen, Hirn-3Iark die erkannten organischen Details, wozu noch 2 grosse
Längsmuskeln, als ein rechter und linker Rücken- und Bauch-Seitenmuskel, kamen. — Grösse Ve Linie; Ei Vis Linie.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. L. Fig. TL
Fig. 1. rechte Seitenansicht. Fig. 2. die 2 halbzirkelförmigen Kiefer mit je einem wenig gekrümmten kurzen Zahne und dem mittleren Schlundcanale.
gp pancreatische Drüsen-Paare, t Samendrüsc, s contractile Blase, w After. Linearvergrüssernng 300mal.
3 5 . Notommata M*arasim, de r R a u b s c b i f f e r . Tafel L. Fig. L
N. corpore ovato parvo, ])cdc parvo parum prominulo jiostico, dentibus jjarvis.
Xoiominate Parasite, à corps ovale, petit, le pied petit peu avançant en arriéré, les dents petites.
Noiijmmnin Parasita, B e r l i n e r S P knb r ' s c I ic Z e i t n n g , 20. Jani 1835. A b l i a n d I . d. A k a d e m i e d. W i i s c h . z u B e r l i n , ISSü.
p. 177. Mitthejl. d. Berlin. Gesellsch. naturf. F reunde, 1836. p. 33.
A u f e n t h a l t : Bei Berlin,
Diese kleine, körperlich nicht sehr ausgezeichnete, Art ist ihres Vorkommens halber sehr merkwürdig. Sie lebt in den Ku-
' geln des Volvoa: Globator, frisst dessen innere Knospenliaufen (Töchterkngeln), nnd legt statt dessen ihre Eier hinein. Der Folvox
fuhrt sie in seinem Innern, wie in einer Kutsche oder einem Schilfe, immer mit sich herum. Will sie hinein oder heraus, so frisst sie
einige Tliierchen der Kugel, bis das Loch gross genug ist. Ich sah oft 3 — 5 erwachsene Raubschiffer mit mehreren Eiern in Einer
Kugel, öfter aber nur 1 oder 2 mit 1 oder 2 Eiern. Ich entdeckte diese Form am 20. Mai 1835 und fand sie am 6. Juni wieder.
Arn 16. Juni zeigte ich sie lebend in der Gesellschaft naturforsch. Freunde. Im Jahre 1836 habe ich sie zu zahllosen Malen gesehen.
inicl HO viole Volmx siiirl, scliciiit sie iiiimpi- gltsclizcitig viirznkoinriii'ii. — 3 — 4 Biiiiilcl des lîiidcrnrrks, ein iiiifrliser Jzaliniger
ScIilun(lko])r, eine deutliclie kurze Scliliindriilirc, ein dicker einfaelier ¡iriiii crfiilUer liiinti, ein gcdrün^ter Eierstock mit lütld glittlcn,
bald stacliligcii Eiern, eine (wahrsclieinlicli dojipclte) Samendrüsc nnil eiu dicker llirnkiujlen mit einem riillien Auge sind die erkannten
Organisationstlreile. Gleiclizcitig, alier ijnmcr getrennt, fand ich auch N. Petrmiujzon im Vülm.r.. Solclie rolvocet hallen immer
zerrissene Stellen. — Grösse bis 'In Linie, der Bier ' /n—% i Linie. (Tergi. Voluox Olobator, ]i. 7 0 , 71.)
E r k l i i r n n g der Ahhi ldangen Taf. L. Fig. F.
Flg. 1. eine ganze lebenäe ^olveiC-Kagd mit zerrissenen Stollen der Oborlliichc, worin ein niiiibsdiilTor mit 2 glatten und einem stacliligcn (Winter-)
Ei sitzt und sich andicrfahren lässt, während er die innern Knospen des l elvox his auf 2 grüne und 1 golho schon verzehrt hat. Auch eine /;«-
nolia ist in's luucrc dos Volvox eingedrungen. Fig. 2. ist ein aus dem Volvoa: herausgenommener KanhBchilTcr mit einem stachligen Ei; hei m
die Afterstelle. Fig. 3. ein freies Winter-Ei. Fig. 4. ein gewöhnliches glattes Ei. Fig. 5. eiu jüngeres Thierchen.
3 6 . Notommata g r a n u l a r i s , der W a s s e r - K u k u k . Tafel L. Fig. n .
N. coi-])ore cjlindrico, brevi, nirinque truncato, pede gracili terminato, corpnsculo aliquo interno granulato nigro.
Notommate granulaire, a corps cylindrique court, tronqué aux deux bouts, mais terminé par un
pied grele et ayant quelque corps grenu dans le ventre.
iVoiomumin ifrmiHÎflris, Abhandl . der Akademi e d. Wissensch, zu Berl in, 1831. p. 133. 1835. p. 176.
A u f e n t h a l t : Bei Berlin.
Das Thierchen von 1831 fand sich ara 1. April 1835 wieder mit Brachionus Pala und Notommata Brachionus in besonders
grosser Menge in Sturmrässern. Ich war daher anf seine Fortpflanzung aufmerksam und suchte eifrig, wo es seine Eier hinlege,
fand aber keine. Zufällig liei es mir auf, dass die Eier, welche die Notommata auf dem Rücken trug, von sehr verschiedener
Grösse waren. Ich bemerkte dann, dass aus den grösseren Eiern deutlicli die Jungen, den Alten ganz ähnlich, hervorkamen, aus den
kleineren dagegen ganz andere Tliierchen ausschlüpften. Der schwarze körnige Fleck im Leibe der N. granularis und in allen reifen
kleinen Eiern, so wie endlich die völlige Gleichheit der Jungen mit jenen Alten liess mich erst vermiithen, dass also wohl ein nnd
dasselbe Räderthierchen zuweilen verschieden geformte Junge habe, allein die gleichzeitigen Beobachtungen des Volvox mit seinen Parasiten
lenkten zu dem Kukuks-artigen Verhalten liin. Manche Brachionen trugen 10 bis 12 nur fremde Eier auf sich. — Ein
4—6muskeliges Räderwerk, ein dicker Schlundkopf mit unklaren, wahrscheinlich Izabnigen, Kiefern, eine sehr kurze Schlundröhre,
ein dicker kurzer einfacher Darmschlanch, 2 Bauch- und 2 Rückenmuskeln, 2 Fussmuskeln, 1 geknänelter kurzer Eierstock, 2 geschlängelte
Sexualdrüsen mit jederseits 2 zitternden Kiemen, ohne deutliche contractile Blase, 1 Hirnknoteu mit dem rolhen Auge und
ein dunkler körniger Kör))er, wie bei Enteroplea^ sind die bisher ermittelten Organisationsglieder. Die Jungen sah ich oft auskriechen
und die leere Eischaale zurücklassen. Im Ei wirbelte nnd bewegte sich der Fötus mit deutlichem Ange. — Grösse Va* Linie,
Ei V40 Linie. Am 5. Juni 1836 fand ich das Tliierchen wieder mit Brach. Pala und suchtc die Zähne umsonst. Ist es eine besondere
zahnlose Gattung?
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. L. Fig. TT.
Fig. 1. Brachionus Pala mit fremden Eiern der N. granularis beladen. Seine wahren grossen Eier sind anf Tafel LXIII. Fig. I. zu vergleichen;
+ leere Eischaalen. Fig. 2. Rückenansicht der N. graiiularis, Fig. 3. Bauchseite derselben; x der dunkle körnige Körper, w die Mündung des
Speisecanals und Eierstocks. Linearvergrösserung SOOmal.
3 7 , N o t omma t a P e t r o m y z o n , d a s P r i c k e n - I ' i s c h c l i e i i . Tafel L . Fig. VII. Tafel IV. Fig. L 4.
N. corpore elongato, otrinque attenuato, ore et organi» rotatorio lateralibus.
Notommate Latnproie, a corps allongé, aminci aux deux bouts, ayant la bouche et Vorgane rotatoire
latéraux.
•n, AbhandI. der Âkade 1 B e r l i n , 1830. p. 46. 1831. p. 129.
A u f e n t h a l t : Bei Berlin.
Auch dieses Thierchen ist seiner Lebensart halber sehr merkwürdig. Ich entdeckte es im Mai und Juli vor 1830 und sah
damals kein Ange, hielt auch die Stellung des Räderorgans fìir wichtiger als jetzt, daher sonderte ich es als eigene Gattung Pleuroirocha
ab. Seit 1835 erst habe ich ein sehr kleines rothes Auge bei ganz ähnliclien Tliierchen beobachtet, nnd glanbe nun, diess früher
übersehen zu liaben. Mit dem Auge sah ich es zuerst am 15. Fcbruai- 1835 zwischen den Bäumchen der Epistylis digitalis^ die
selbst auch auf einem Cyclops quadricorjiis (Wasserfloh) sass. So war es denn der Parasit eines Parasiten des Wasserfloh
e s ( ! ) . Ich fand es dann wieder am 13. 3Iai 1835 in einem Volvox Globator, dessen Knospenhanfen es sichtlich zerbiss und verzehrte,
wie N. Parasi la. Im December 1837 fand ich es im Carchesinm polypinum häufig im Schaafgraben. Tief ergriflen mich
beide Erscheinungen. So legen im Meere die Fische ihre Brut in die Thierstöcke der Corallen-Blnmenthiere, und die Dintenfische
heften ihre Eier an dieselben. Der Vogel in der Luft baut sein Nest auf und in dem Baume, auch das Räderthier der nnsiclitbarcn
Welt in's Infusorium der unsichtbaren Welt! — Eier in den Bäumchen der Glockenthi e r che n Epistylis, Zoothamnium, Carchesium
dergl. kann man leicht irrig für grosse Knosj)cn dieser Formen halten. — Die Organisation ist mannigfach ermittelt nnd leicht
zu erkennen (siehe die Zeichnung). — Grösse Vis his V12 Linie, des Eies V2» Linie. (Vergi, p. 71. und 283.) Die Furcularia
Reinhardfi des Seewassers ist in Form und Lebensweise dieser Art sehr verwandt.
E r k l ä r u n g der Abbildnngen Taf. L. Fig. VII. und Taf. TV. Fig. L 4.
Fig. 1. ein er^vachsenes Thierchen am Stamme der E^pistylis digitalis in rechter Seitenansicht, von 1835. Fig. 2. ein frei umherschwimmendes mit
mehr entwickeltem Eierstocke, daher aufgetriebenem Rücken, von 1830. Fig. 3. ziemlich reifes Ei an die Epistylis angeheftet. Fig. 4. ganz reifes
Ei mit wirbelndem und aogenfìihrendem Fötus. Fig. 5. Rückenansicht; ü> Darm- und Eierstock-Mündung. Fig. 6. Schlundkopf mit dem vordem
Darms tücke. Auf Tafel IV. Fig. I. 4. sitzt es im Volvox Globator und hat ein Ei neben sich angeheftet. Vergrösserung SOOmal im Dorchmessor.