Die lixistciiz üiura cigciitliolieii Siieisccanals, in iveklicn die särriiiilliclidi Magen cinmiiinlon, ist jncist sehr schwierig zu crmillfl]..
Maa iiherzciigt sich bei solchen Formen, die nicht allznhcweglich sind, durch Fiillcrung mit Indigo oder Carinin direct. Manclie
Hillen sich sogleich liegierig voll njid man sieht das Fortrücken der blauen Nahrung in einem inncrn Canale des durchsichtigen Körpers.
Bei vielen ist^diese directe Beobachtung nuiiiöglich, obschon das Resultat, die farbig erfüllten Magen, deutlich ist. Als sicheres Merkmal
der Anwesenheit eines wirklichen Darmes oder Speisecanales ist eine besouilere Eutleemugs-Oelrnung, Afteröffining, angenommen.
Bei anhaltender Beoliacbtung sehr mit sichtbaren NahruugsstoHen angcfiillter Tliierchen sieht man, wo viele gleichzeitig zu übersehen
sind, leicht sowohl Aufnahme als Entleerung der genossenen unverdauten Stohi;. Da, wo diese an einer andern Stelle als dem wirbelnden
Munde geschieht, ist deutliche Anwesenheit eines Siicisecanals, nnd solche Fovinen gehören nicht zu der Familie der Monaden.
Da, wo aber die Sjiciso durch dieselbe Mimdstelle, welche sie aufnahm, auch nach einiger Zeit immer wieder ansgeworfen wird, ist
entweder kein S|ieiseranal, oder ein in den Mund zurückkehrender vorhanden. Letzteres ist nur bei den V o r t i e c l l i n e n nnd Ojihryd
i n e n der Magent l i icreben, welche einen sichtbaren kreisErmigen Speisecanal haben, der sich wieder zum Munde umbiegt, allein
alle diese Formen sind sehr kenntlich durch periodisch znckcnde Znsammenziehnngcn ihres Körpers, wclclic mit dieser Bildung des Ernälirungs
A]i|mratcs in nächster Beziehung zu stehen scheinen. Allen übrigen Formen, denen dieses Znckcn nnd der dircct sichtbare Speisecanal
abgeht, ist in diesem Werke Mangel einer besondern Auswnrfsöllhung nnd eines Spcisecanals zuerkannt.
Längliche Thicrchen, welche bei verkältnissmnssig hini-eiehcndcr mikroskopischer Vergrösscrung einen gegliederten Körper erkennen
lassen, verratheu dadurch eine unvoUkommne raehrfachc qneere oder längenraässigc Selbstthcilung. Sind sie fadenförmig, so ist
diess nicht ihre Grundform, sondern jedes einzelne Glied des Fadens ist als ein besonderes Thier zu betrachten, welches durch wiederholte
Selbstthcilung eine fadenförmig zusammenhängende Familie bildet; sie sind also gar nicht vergleichbar mit Gliederthieren, auch
nicht mit den gegliederten Würjnern". Alle solche Formen gehören auch nicht zu der Monadcnfamilie, sondern die queergctheUtcn gehören
zu den Z i t t e r t h i e r c h e n (Vibrionien), die liingsgetheilten zu den S t a b t h i c r c h e n (Bacillarien). Bei den Monaden
theilt sich jedes Thier zwar meist in 2 Theile, aber diese Tlieile trennen sich vollständig von einander, ehe sie sich wieder theilen.
Nur bei Monas glkcem habe ich das Zusammenhängen von zuweilen 4 Thierchen erkannt nnd nicht hervorgehoben, weil es, mir selten
und ausnahmsweise zu sejn schien. Der Cliaracter würde sie sonst zu den Vibr ionien ziehen.
Anders ist es mit der kreuzweisen Theilung. Alle Thierclien, welche bei sonstigen Charactercn der Monaden sich abwechselnd
nach der Queerc nnd nach der Länge unvollkommen theilen, bilden dadurch heerenai-tige Kugeln, und so kann man häulig, jedoch
auch nicht immer, aus der Bcerenform wieder auf unvollkommene kreuzweise Theilnng schliessen. Solche Formen können der Monadenfamilie
angehören, nur müssen sie jranzerlos seyn.
Endlich ist ein besonderer Character dieser Familie in der geringen Formverändcmng des Körpers. Keine Monadenform kann
sich willkührlich fadenförmig, knotig nnd abwechselnd kugelförmig gestalten, keine kann beliebige Körperstellen lang ausdehnen und wieder
einziehen. Zwar werden die ovalen und länglichen Monadincn beim Sterben nnd Eintrocknen des AVassertropfens, in dem sie leben,
anch kugelförmig imd eckig, allein das ist durch unwillkührliche Contraction. Alle solche, den Monaden übrigens nächst verwandte
Formen, welche grosse Veränderlichkeit der Form zeigen, vereinigen sich mit andern Familien, die panzerlosen mit der Familie
der As t a s i a e e n oder Amoeba e en, die gepanzerten mit der der Dinol i ryinen nnd Arcellinen.
"VVas die Summe der organischen Systeme anlangt, welche den Formen der Monadenfamilic nachweislich zukommt, so besitzen
dieselben deutlich erkannte Bewegnugsorganc in allen Gattungen, deutliche Ernährungsorgane nnd dcntlichc Fortpflanzungsorgane, sogar
zweierlei Art. Einige haben Augenpunkte als Emplindungsorgane. Nur die Circulationsorganc des Blutes sind bisher spurlos unerkennbar
geblieben, was jedoch, bei dem geringen Durchmesser, den diese Organe nur haben können, nicht zu verwundern ist nnd keineswegs
erlaubt, darans mit Sicherheit auf deren Mangel zu schliessen.
Die Familie der Moimdeii ciitliiilt jetzt 41 Arten {Species) von Tliiereii,
terung der üebersiclit in 9 Gattungen (Genera) abtbeilen lassen.
ü e b e r s i c h t der Gattungen der Monadinen:
welclie sicli zur Erleicbaugenlose
schwanzlose
lippenlose
schwimmende
ei »fliehe
•eliänfte
) einfädle
Monas
«liircli Zusniumciitieteii
Uvclla
diircli Selbstthcilung Polytoma
mit l o J e r 2 Rüsseln Micro§lena
mit vielenRüsseln . Pliaccloilioiias
Glciionioniiii
geschwänzte.
aiigeufiihrendc .
( gehäufte
rollende DOXOCOCCUS
lijjpeiirülimnlo Cl i i l o i i i o n a s
liodo
Die Charactere dieser Üebersicht sind specieller folgende:
s c b w a n z i o s e Monadinen sind Solche, deren Körper ohne deatliclie schwanzförmige Verliingerung ist, im Gegensatze anderer,
die eine solche Verlängerung besitzen;
I l p p e n l o s e Monadinen sind solche, deren Mund vorn, am gerad abgestntzteu Ende, in der Körper-Axe ist, im Gegensatze
solcher, die den Mund seitlich, am schief abgestutzten Vorderende n. s. w. führen. Alle besitzen 1, 2, oder viele, winiperartige,
fadenlöriuige Küssel am Munde;
«cbwlmmende oder drehende Monadinen ftihren den wirbelnden tJVInnd bei ihren Bewegungen in der Richtung der Bewegungen,
vorn, ihre stetige oder dreliende Bewegung ist in der Richtung der Körper-Axe, wenn auch zuweilen wankend;
andere, iin Gegensätze dieser, bewegen sich rollend, über Kopf, gegen die Körper-Axe, oder ohne Riicksiclit auf diese;
nugenlose Hlonailiiicn besitzen keine in allen Individuen beständigen nnd der Lokalität nach ebenfalls festen Augenpunkte, im
Gegensatze solcher, die deren immer in der vordem Körperbälfte, meist am Kopfe und meist rotbfarbige, zeigen;
e i n f a c h e monadincn sind solche, ivelche nie anders als einfach oder höchstens durch einfache Theilung dopjjelt gesehen werden,
im Gegensatze von solchen, die, obwohl auch ursprünglich einfach, doch auch baufenwcis zusammenhängend, brombeerartig
gefunden werden.
E R S T E GATTUNG.
Honade. Monas.
ore terminali truncato, ciliis
dum natat antico, divisione
CflARACTER: Animal e familia Monadiiiorum eauda et ocello destitntum,
aiit proboseide sid)tili flagelliforini, nnica duplicive instriicto,
spontanea simplici bipartitum aut nunquam dividuuin.
CARACTÈRE: Animnl de la famille fl£s Monades, sans quetie et sam oeil, h bouche terminale
tronquée pmrvue de cils ou de trompe en forme de fouet chez quelques vns double
et très délié, toujours antérieure, h division spontanée simple ou nulle.
Das Geschlecht der eigentlichen Monaden unterscheidet sich von allen Formen der Familie durch
Mangel iin Schwanz, vorragende Lippe und Mangel an Augen, ferner durch solche Bewegung in der Richtung
der Längsaxe des Körpers, dass der Mund stets vom bleibt, und durch Mangel des Zusammenhiingens
vieler Individuen in Form einer Beere.
Es sind bisher 25 Arten der Monaden erkannt worden. Zwei sind grün, zwei gelblich, drei rotlilich,
achtzehn farblos. Am auftallendsten unterseheiden sich die gefärbten; aber die Farbe allein ist kein
sicherer Charakter. Setzt man blaue Farbe zum Wasser, so färben sich die farblosen blmi, roth bei Zusatz
von Carmin, gTün bei Zusatz von Saftgrün. Die Farbe kann also von der genossenen Nahrung kommen.
Ist das AVasser, worin sie leben, sonst farblos, so schliesst man mit Recht, dass die Farbe, welche
sie haben, ilincn eigen ist. Ist die genossene farbige Substanz sehr intensiv gefärbt und nicht allzufein zertheilt,
so erkennt man die Füllung der einzelnen Magen bei starker Vergrösserung deutlich, indem nicht der
ganze Körper, sondern nur einzelne Flccke, innere Bläschen, farbig erscheinen.
Ob man wahre Monaden vor sich habe, lässt sich durchaus gar nicht beurthcilen und entscheiden,
wenn man nicht wenigstens eine klare Vergrössenmg von SOOmal im Durchmesser benutzt. Oft reielit diese
nicht aus. Im Allgemeinen sind überdiess die Arten der Gattung Monas nocli sehr schwierig scharf zu bestimmen,
indem man leiclit junge Thierchen ganz anderer Gattungen für Monaden hält. Auch sind die Einzclthiere
der Gattungen Bacterium, Vibrio, Uvella, Pohjtoma, Pandorina, Gonium und vieler anderer,
wenn sie so eben aus ihrer Vereinigung oder gemeinsamen Hülle geschieden oder noch einfach sind, von
Monaden nicht zu unterscheiden. Ein einzelnes Individuum, zumal ausser dem Acte seiner Theilung, ist
mit Gewissheit gar nicht zu bestimmen. Wenn daher Beobachter den Namen eines oder jedes einzelnen bewegten
Pünktchens, zumal in einer Flüssigkeit, die deren überhaupt nicht sehr viele hat, zu wissen verlangen
oder angeben, so müssen sie sich mit Annähenuigen an das Rechte begnügen. Da wo einzelne Formen
sicli in dichter Menge entwickelt haben, ist die Bestimmung leichter und sicherer, weil sich dann aus
niehrfochen Lebensverhältnissen die Eigentbümliehkeit beurtheilen lässt. Leitend sind folgende Erscheinungen.
Sieht man in einem Tropfen Vibrionen, Bacterien, Uvellen oder Polytomen, deren auffallende Formen
als Monadcnstöcke leicht erkenntlich sind, und zwischen diesen einzelne Monaden-ähnliche Körper, so muss
man zuerst daran denken, dass es Junge oder Einzelthiere jener Monadenstöcke seyn können, und «enn
die Grösse nicht sehr differirt, sie dafür gelten lassen. Eben so ist es mit den grünen Monaden zwischen
P a n d 0 r i n e n und G o n i e n. Besonders täuschend ist auch Chhmiidomonas Pulvisculus, deren Jugendzustand
oft für eine augenlose und ungepanzerte grüne Monade gehalten werden kann. Giebt man sich einige Mühe,
so findet man in der Masse der Individuen gewöhnlich doch bald Aufsebluss. Besteht man darauf, über ein
einzelnes Individuum oder über flüchtige Beobachtungen zu entscheiden, so wird man viel Falsches angeben-
Die Beobachter smd fast immer sehr geneigt, in der Bewegungsart der Thicrchen unterscheidende
Ciiaractere zu finden. Man hält schneller schwimmende für verschieden von langsamen; wälzende, wankende,
hüpfende unterscheidet man scharf. Solche Unterschiede sind mir dann brauchbar, wenn man viele
gleichartige Individuen sieht und wenn sich auch am Körper selbst irgend ein Character erkennen lässt,
durch den jene Eigentbümliehkeit bedingt seyn kann. So ist das Hüpfen gewöhnlich die Folge von einer
oder mehreren kleinen Borsten am Thierchen, die man bei scharfer Aufmerksamkeit und geeigneter Vergrösserung
erkennt. Sind solcher Borsten mehrere, so gehören dergleichen Monaden zu den Borstenmona-
"'iiîlÎ'