Kill conisclior, liiiitcn plutzlicli sdir abnelimcndcr, vom mit 2 olircnartigeii pancrcatisclicn Drüsen versehener
Dan.« endet ila, wo die inncrn Fiissinusl<eln anfangen. — Der Fortpflanznngsorganismns lilsst einen
länglichen Eierstock und 2, bis nach vorn reichende, dünne kenlenfürniige Scxnaldriise« sanimt einer eontractilen
Blase an der Fnsswnrzcl erkennen. — Das Gefiisssystem ist sehr dentlicli dnrcli viele parallele
qncere Cirkelcanale bezeichnet, und neben der eontractilen Blase liegt im hintern Korper der einzigen Species
ein zitterndes, anffallend grosses, einer Kieme vergleichbares, Organ. — Als Einpfindungsorgan scheint
ein grosser, neben dem Scidundc liegender, Ilirnknoten zu dienen, welcher einen dicken, sel.lingenartig umkehrenden,
Markladcn auf die Riickenseite zum 2tcn aueergefiisse schickt, wo wahrscheinlich die Respirationsöffnnng
ist. — Ucberdiess befindet sich im hintern Körper neben dem Darme ein körniges, dnnkles,
in seiner I^mction unklares, Organ, wie es auch bei LncimUaria, Microcodon, Floscularia, im Ei des
Stepha noce ros und bei Notommata gi-anularis angezeigt ist.
Die geographische Verbreitung der Gattung und einzigen Art ist nur in Preusscn bekannt.
19. Enteroplea Uydatina, crystallencs OrganenflscUchcn. Tafel X L v n . Fig. I.
E. corpore cnnicn livalino, |ioclc furcatn parvo, Hyilatinac scntae sirnillima.
Entéropléo Ilydaliite, h corps comijiio hjaiin avec un petit pied fourcìm, Ins scmùlaile a THydati?
io couroìììiée.
'»e«.'™. n>Mr»,c„ „. K n . .™, „I.J.ic... Eve,.el.„ta L Phj.o., Tab. l a Y. Fig J828_ (Per Nume
zum Theìl, nicht ,1!» Fisur.) Abliandl. ,ler Aka,lem,6 .1. W s s e n i o h . zu Berl .n, 1S30 ,,. 46. f .e,l.
Í . W W . » HiMPH.cH u. Sj mbolae pUysicae. Text 1831. Pl.ylozoa Poly,,!, Fol. k. Abhandl. Jer Ata-
"•""""""• ar m i c i . WUscnscb. z» Ber l in, 1831. p. 40, 50, 128. Tat. III. Fig. 9. Abbibl. S,,ei..canak.
A i i r c n t l i a l t : Bei Berlin.
1,11 Jalirc 1828 tliciltc id. unter dem Namen Enteroplea meine Zeiclinnngcn von einer Berliner Inlnsorienform mit, um die
Strnctnr des Zoobotnjo,i des rotlieu Meeres zu erläntern, aber die fortgesetzten Untersneliungen vermcLrten bald .ueine Kenntnisse derselben
noel, ansebniicb nnd sebon 1831 gab icb in den S.jmbMs physicis eine detaillirte Untersebe.dnng von 3 Dornien,
welche jede so^r besondern Gattnngcn angebiirten. Der bereits 1830 festgesteUte Character der Enteroplea entschied darüber, dass
die 1838 gc"el,ene Zciclin.mg davon zn entfernen und zu Diglena zu stellen sey. Die wahre Enteroplea fand ich wieder ani 26.
Ani-il 1836 mit Hijdaiina mita nnd pflege sie seitdem, wenn diese häulig ist, oft einzeln darunter zn finden. Ani 3. Juni nnd 29.
An.r 1836 fand ich sie in Schönhausen hei Berlin imt Phacclomonas. Es ist das einzige(!) Räderthiercl.en, von dem ich mit i'oUer
Sicherheit weiss, dass es keine Zähne l,at, denn bei Chaeto,iot„s nud Ichthjdiam sa.nmt liatinlm u. a. sclieint nur die Untersuchung
• • • zn sejn, und Cyphonautes habe ich zu wenig gesehen. Im Wirbelorgane zählte ich 8, lu ebensoviel Mnskcl-Ben-
dei-selben schwierig . ,
tcl gesenkte, Wiiiiperbiindel zu je 5 Wiinjicrn, was sich mit der Bildang der . „ ,
vergleichen lässt. Tier LHnssn.uskeln sind nnr i.n yordern Körpertheile und reichen bis zur ¡Mitte, es sind 1 Rucken-, 1 Bancbnraskcl
Mnskel-Scheiden für die Fussborsten bei Annula ten
und 2 sich gegenüberliegende Seiten,nuskeln. Zwei innere kurze kenlenartige Muskeln l.ewegeu den Zangenfuss. Ich zahlte
10 — 11 Cirkel-Cannie des Gefässsystems. Das Übrige ist bei der Gattung angezeigt. Neuerlich fand ich auch zwlsclien Eiern der
Hndatina solche mit einem innern dunkeln Flecke und ich überzeugte mich durch Druck, dass das ausgebildete Junge zahnlos wa.-,
wcsliall, icl. diese für Eier der Enteroplea zu lialten volles Recht l,atte, denn der dunkle Fleck ist das kornige charactenstische Organ
dieses Thierehens. Auel, diese reifen Fötus hatten so wenig Angen,^ als die der Ihjdatiua. Enteroplea ist l,n,ner Ueiner, als
Ilydatina senta. — Körpergrösse bis Vio Linie, des Eies bis »Aa Linie.
E r k l ä r u n g der Abbiidungen Taf. XLVH. Fig. L
F i g . 1. 1. ist ein auf dem Ruckcn liegendes, fast erwachsenes, Thierchen; ph der SchlandkopC; oc der Schlund; » die strahlenarligea GefSssc, wdche
sich obwohl in der La- e auffallend abweichend, mit manchen Gall-Gefiissen kleiner Thiers vergleichen lassen; g p d,e r,increat,schen Drusen; » der
Sliei'secanal; w die hintere iMündaug desselben und des Eierstocks; 0 + der unentwickelte Eierstock; i die contractile mäuuhche Sexualblase; t die beiden
miinnUchen Drüsen; c das llirugaugliou mit seiner nach der RespiratiousiiEfnuug?, gerichteten Nervenschliuge; der dunkle körnige Korper.
Die 1 0 - 1 1 queerou Cirkelgefasse, die 4 freien längsstreifigen inuern Maskelu, die halbkugligen Muskeln des Häderorgaus und d.e 2 keuleußrm.gen
des Zaagenfusses Buden sich deutlich. Fig. 3. ist ein jiingeref Thiercheu. Fig. 3. ein Ei mit reifem Fötus. Vergrösserung 300mal .m Durchmesser.
S I E B Z E H N T E GATTUNG: CRYST ALLFISCIICIIEN.
S C y d a t i n a . Hydatine.
CHARACTER: Animal ex Hydatinaeorum familia, oculis carens, maxillarum binarum dentibus liberis numerosis
(polygomphicum) et pede furcato insigne.
CARACTÈRE: Animal de la famille (les Bydatinés, sans yeux, ayant les deux mâchoires à
dents libres et nombreuses, le pied fourchu.
Die Gattung der Crystallfischchen zeichnet sich in der gleichnamigen Familie durch Mangel an
Augen und Besitz von 2 vielzahnigen Kiefern nebst Gabelfuss aus.
Die Gattung Uydatina wurde 1828 auf den Tafeln der Symbolae physioae zuerst genannt und
hatte damals nur 1 Art; 1830 wurden 5, 2 sichere und 3 fragliche, Arten, 1833 aber eine 6te Art in den
Abhandl. d. Beri. Akad. verzeichnet, wovon hier nur 2 Arten aufgenommen sind. Die erste Fornienkenntniss
hatte schon MÜLLER 1773 unter dem Namen Vorticella senta. Die erste und beste bisherige Abliildniig
gab CORTI 1774 von derselben Eyd. senta als Rotifero a cono. — Die Organisation ist vorzugsweise
an H. senta von mir studirt und entwickelt worden, so dass dieselbe sciion 1830 als Typus der Organisation
für die Riiderthicre aufgestellt werden konnte. — Der Bewegungsorganismus besteht in einem
mehrfachen Rilderorgan, einem Zangenfuss und innern Muskeln, welche letztere bei U. senta am zahlreiclisten
beobachtet sind. — Der Speisecanal hat einen kugelartigcn 4muskeligen Schliindkopf mit 2, bei iieiden
Arten Szalmigcn, Kiefern. Ein kurzer Schlund verbindet diesen bei B. senta mit einem einfach conischen,
bei der andern Art mit einem eingeschnürten Darme, an dessen vorderem dickeren Ende 2 olirenartige kuglige
Drüsen sitzen. — Der Sexualorganismus lilsst einen (bei H. senta deutlich bandartigen, aber) gekniUieltcn
Eierstock mit grossen und wenigen gleichzeitigen Eiern erkennen. Als miinnliclie Organe sind bei beiden
Arten 2 dünne keulenartige, in eine contractile Blase mündende, Drüsen beobachtet. — Das Gefiisssystem
ist nur bei B. senta, aber sehr weit, sanimt den Kiemen ermittelt. —• Vom Empfindungssystcme ist
bei beiden Arten das Hirnganglion mit seiner Nackcnschlinge gesehen, andere zahlreiche Details sind nur
bei B. senta beobachtet. — Die ganze fortschreitende Entwickeliing des Jungen im Ei ist bei B. senta seit
1835 bekannt. Im Gröberen war die Eibildung für die numerische Fortpflanzung schon 1831 umständlich
beobachtet.
Die geographische Verbreitung der Gattung ist über ganz Europa von Italien bis Norwegen, und die
3 zweifelliaften Arten sind im sibirischen Asien beobachtet.
2 0 . Wydatina senta, grosses Crystallfiscbcben. Tafel XLvn. Fig. ii.
H. corpore conico, iiyalino, organi rotatori! margine ciliato, pede furcato validiere.
Hydatine couronnée, a corps conique, hyalin, ayant le bord de Vorgane rotatoire cilié et te pied
fourchu robuste.
Vorlicelin senili, MÜLLER, Vermiuni fliiv. liist. Tüme-Smrreren. p. 109. 1773. Zoolog, dan. pro.Ir. 1776.
^»iniHÎiicso « cmw Grttn Tolifcro N cono, CORTI, Osaervaz. iiiicroao. sulla Ti-eijiella, p. 8Ö, 180. Tay. II. Fig. TX. unti XV. 1774.
rorlmüo «ml«, MOLIÜR, Animale. Infnsor. p. 390. Tab. XLI. Fig. 8 - 1 4 . 1786.
Furaiiarin scala, LAMARCK, Hist. nat. ties an. sana vert. II. p. 38. 1816.
Farmlnrin scnlu. BORT DE ST. VIKCENT, Encyclopédie méthodique. Vers. 1824.
If</datlm senln, HEMPBICH U. EHRBNBERG, Symbolae pliysicae. Kvertebrata I. Pliytozoa. Tab. VI. Fig. I. 1838. Text 1831.
Ilydalina senla, AbbandI. der Akademie d. Wlssenscb. zu Berl in, 1830. p. 27—33, 45, 86. Taf. Vili. 1831. p. 3 — 9 , 36 , 40 , 44,
127, 1Ö4. Taf. IV. Fig. 2. 1835. p. 169.
H'ßinlbta scnla, KLTD. WAGKER, Isis, 1832. p. .383. Tafel IV. Fig. 1—3.
Ihjdatinn seiita, CZERMAC, Bei t räge z. Lehr e v. d. S p e rma t o z o e n , 1833. p. 15. Kote.
Hydalina senla. GRANT, THOMSON'S Br i t ish Annal., 18.18. p. 273. mit Copien nnd idealen Skizzen in Holzschnitt.
A u f e n t h a l t : Bei Copenhagen!, Reggio!, Berlin! und Delitzsch?, Erlangen, Wien?, London? nud bei Christiania! beobachtet.
Ich halte für nützlich, diese Form, wclche in Enropa weit verbreitet ist, als Typus aller Rädertbierchen detaillirt zn besclirciben.
MÜLLER und CORTI entdeckten wahrscheinlich gleichzeitig dieses Thierclien in Dünemark und Italien. Letzterer hat es weit umständlicher
und glücklicher bcohaclitot, ohne dass ersterer davon Kenntniss erhielt. MÜLLER fand es mit Meerlinsen, erkannte die Znsainniensctznng
des Räderorgans recht gut, sah den Schlundkopf (musculua deglutorius) deutlich, den Speisecanal aber und den Eierstock
unklar, wie er denn auch kein Verschlingen sah. Drei hintere Spitzen an der Fussbasis waren wohl nur Hantfaltcn. Er fand
es wieder im Winter von 1776 zu 1777 in nur 2 Exemplaren. CORTI entdeckte es bei zerstörter Ohara im Modcnesischen, sah das
Wirbelorgan weniger klar, aber den Schlundko]if, Schlund, Spcisecanal, den Eierstock und die pancreatischen Drüsen, ja sogar auch
schon 4 Kiemen (ßstolette'), obwohl er von all diesen Organen keine klare Vorstellung bekam. Er hielt die Drüsen fiir Eier und
die Kiemen für Herzen, verwecliselte auch mit diesen wahren Kiemen den zitternden Uaclien hei Brachionns urceolarit nnd Diglena
auritai. Besonders wichtig war CORTI'S Beobachtung des Anskriecliens der Jungen ans den Eiern mit Rückbleiben der leeren Eischaale,
und selbst des Eierlegens durch die Iiintere Darmmiindung, obsclion er dabei sagt: (escono per h, almeno in apparenza)
CS scheine wenigstens so. Ich habe es wahrscheinliclt zuerst im Stadtgraben zu Delitzsch, zwischen Leipzig nnd Wittenberg,
1818 mit Oscillatoricn, dann von 1826 an jähriicli in Berlin in sehr grossen Mengen 'in den Sturmfässern der Strassen beobachtet.
Im Jahre 183.H fand ich es zahlreich in Cliristiania in Norwegen in einem kleinen Süsswasscrtiimpel, nur wenige Schritte vom Fiord.
Bei Beriin sah icli es aneli liäniig mit Volvox Globator oder Chlamidamouas (11. April 1836) im Freien, und mit Phacelomona»
in Schönhausen am 3. Juni nnd 29. Aug. 1836. Ich habe das Thierchen öfter überwintert, und habe eben jetzt, am 19. Januar 1838,
viele Hunderte lebend zur Disjiosition auf meiner Stnbe. Diess Thicrchen hat mich 1818, wo ich den erfüllten Darm nnd das Fressen
und Ausleeren schon erkannte, im Detail zwar noch unklar, aber schon auf das Bestimmteste überzeugt, dass es in den Infusorien eine
grosse Complication der Organisation gebe, nur könnte die damalige Form auch Eosphora Najas gewesen seyn, deren Augen ich übersehen
haben würde. Andere Beschiiftignngeu und die 6jährigen Reisen in Afrika reiften zwar in mir von andern Seiten her dieselben
Ideen, aber die dirccten Beobachtungen gerade auch dieser Formen nahm ich erst 1826 wieder auf, wo ich sie in Berlin wieder fand.
Ich beobachtete zunächst das Auskriechen der Eier mit völliger Klarheit, wie es schon CORTI auch gesehen hatte, und sah die zurückgelassene
leere Schaalc, unterschied auch den Eierstock im Innern des Thieres uiid die beiden Drüsen etwas genauer als CORTI. Diese
Beobachtungen theiltc ich in Zeichnung 1828 in den Symbolis physicis mit. Schon 1828 aber dehnte sich meine Kenntniss dieser
Form bei wiederholter angestrengter Untersuchung sehr aus, und nur die Reise mit Herrn v. HOMBOLDT nach dem Ural und Altai
1829 unterbrach die Nachforschung, welche dafür in andern Erdgegenden neues wichtiges Material fiir die gleichen Zwecke fand. Im
Jahre 1830 konnte ich iu den Alihandl. d. Beri. Akad. d. Wiss. schon eine ziemlich vollständige Anatomie, auch schon die Mnskeln
und Zähne nud männlichcn Sexualorgane, der Uydatina senta sainint einer ganzen Tafel voll Abbildungen davon mittheileu, und 1831