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369. PeHdinium mchaêlis, mchaëlis-KranztWerclien. Tafel xxn. ïïii>. xix.
P. ilaviiiii, noctu si)lcinli(Ie luccns, lorica siiljglobosa lacvì, incorni, cornibiis brcvissimis rcctis, imo froiitiili ( ? ) , ihin-
1830. p. 88. Taf. I. Fig. ohtn links,
s e n a c l i . zu Berl in, 1833. (1832.) p. 271. 1834. p. 504, 537, 375. Taf. 11. Fig.
I)QS ])0sücis.
Per idi ne de Michaelia, jmine^ brillant dans la nuit, a carapace ovale - aph cri que lisse, tricorne,
ayant îea cornea droites très• courtea, une au front {?), deux en arriéré.
FO/UOR—?, MICHAELIS, L eucht e n der Ostsee
l'eriilmum Mich.icUs, Abliantll. d. Akad. d. Wii
A u f e n t h a l t : Nur im Ostscewasscr bei Kiel beobachtet.
Ich erhielt diese, von Herrn JÌICIIAÉLIS entdeckten, Tliicrchen in leachtendcni Ostsccwasser ans Kiel lebend nach Berlin.
Gerade an dieser Art hatte Herr Dr. ^IICHAELIS das Sclbstleuchten von Infusorien entschieden. Ich habe desslialb der Sijccies Kinn Andenken
an diese Michtige Beobachtung seinen Namen gc^^eben. Icli habe an dieser Form das Leuchten nicht selbst ^viedererkannt, Meil
ich zn wenig Exenjjjlare zur Prüfung hatte, habe es aber an niehreren andern Alten auch scharf beobachtet. Die cliaracleristische Furchc
und den \Vijnj)ernkranz darin, den Eierstock nnd helle Magenblasen habe ich nielirmals gesehen, aber den höchst >vahrscbei»lich vorhandenen
Rüssel auch nicht erkannt. Das Erkennen des Rüssels wird über das Vorn nnd Hinten erst sicher entscheiden. Die Hörnclien
sind kürzer als '/j des Körpers. In der ojitiscLen Verkürzung ist es eilen breiter als laiig. — Länge Vi» Linie.
E r k l ü r u n g der Abbildungen Taf. XXn. Fig. XIX.
Es siad 2 Exemplare in verschiedeuer Stellung bei SOOmaligcr Vergrösserung abgebildet.
390. Peridinium JßiBsus, spindelförmiges IKranztiiiercben. Tafd xxu. Fig. xx.
P. flavum, noeta exiinie splendens, lorica ovato-oblonga laevi, bicorni, cornibns fere rectis oppositis fusiformi.
Péridine Fuaeau, jaune, très-brillant dans la tmit, a carapace ovale-oblongue lisse, bicorne, ayant
les cornes presque droites opposéea en forme de fuseau.
Cercaria—?, MICHAELIS, L e a c h t e n dei
Pmiiimum ÌFWKS, Abband 1. d e r Akade
O s t s e e , 1830. p. 88. Taf. I. Fig. unten in der Mitte.
i i e d. Wi s senscL. zu Ber l in, 1833. (1832.) p. 271. 1834. p. 504, 537, 574. Taf. U. Fig. 111.
A u f e n t h a l t : Lu Hafen bei Kiel.
Auch diese Art entdeckte Dr. MICHAELIS in leuchtendem Seewasser. Das mir auf meine Bitte gesandte Leuchtwasser von
Kiel enthielt deren viele, und es gelang mir 4mal, es in Berlin scharf isolirt leuchten zu sehen. Es lebte 1832 fast zwei Monate
lang in Berlin vom September bis nach dem 24. JVovember. Den wirbelnden Rüssel und die Qucerfnrche, vielleicht auch die Saniendrüse,
sah schon der Entdecker, erstereu iiber als Büschel, was o]iti.sche Vervielfältigung war. Ich erkannte die Wiinjicrn der Furche,
das Einfache des Rüssels, den vieltheiligen gelben Eierstock und die hellen zahlreiclien Magcnblasen. Ein Einschnitt des Panzers an
der Insertionsstelle des Rüssels bezeichnet den Mund. Die Länge der Hörnchen ist sehr verschieden, zuweilen sind sie leicht gekrümmt.
— Grösse mit den Hörnchen Vio — Vs Linie; Körper Vs — Vie der ganzen Länge.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. XXU. Fig. XX.
Fig. 1. hat den Mund nach rechts und oben gerichtet; Fig. 2., 3., 4. und 5. haben ihn nach rechts und unten; Fig. 4. wirbelt.
3at. JPeridinium Purea, gabelförmiges Kranztbierclien. Tafel xxn. Fig. xxi.
P. flavum, noctu esimie lucens, lorica urceolari, laevi, tricorni, cornibns rectis, ])0stic0 longiorc et duobus parvis
frontalibns furcato.
Péridine Fourche, jaune, trea-htiaant dans la nuit, a carapace urcéolaire, lisse, tricorne, ayant les
cornes droites, mie plus longue en arrière, deux courtes au front eu forme de fourche.
Peridinium Furca, AbhandL der Akademi e d. Wi s senscL. zu Ber l in, 1833. (1832.) p. 270. 1834. p. 537 , 574. Tafel II. Fig. II.
A u f e n t h a l t : Bei Kiel in der Ostsee.
M fand am 24. November 1832 ein Tliierchea dieser Art im leuchtenden Seewasser von Kiel in Berlin. Ick hob nämlich
einen Lichtfunken auf einem feinen Federpinsel aus dem Wasser frei in die Höhe und fand im Tröpfchen nur diess Tluerchen, welches
bis daliin nie beobachtet war. Ich sah nur ein Exemplar. Es gleicht einer zweizackigen Gabel, deren Zacken auf einem Knoten
sitzen, und erinnert vielfach an P. Tripoa, dessen Abart es aber schwerlich seyn kann. Der Eierstock imd die hellen Magenblaseu
waren wie bei P. Tripoa. — Länge des Ganzen Vi o Linie. Körper V4 der ganzen Länge.
E r k l ä r u n g der Abbildung Taf. XXD. Fig. XXI.
Das einzige beobachtete Exemplar von der Bauchselte, SOOmal vergrössert.
Nticlitrag zur Gattung Peridinium.
Man hat einzelne gehörnte Formen dieser Gattung früher, 1793, Ceratimn, nnd dieselben 1824 Hirtmdinella genannt. Der
Name Peri<Unium wurde 1830 ungehörnten Formen zuerst gegeben. Mit nälierer Bekanntschaft der gehörnten Formen fand ich 1831,
dass sie keinen wesentlichen Gattungsunterschied haben, sondern daas ihr Hauptcharacter von den früheren Beobachtern nur unbeaclitet
geblieben. Daher ist Ceratium, welcher Name auch 1803 von ALBERTINI und SCHWEINITZ fälschlich für eine Pilzgattung verwen-
A S V
Jet worden war, nur als Subgenus angewendet. Der Name ninmdimlla ist ülierllüssig. Ueljcr das Leueliten und die fossilen
Terliültnisse der Kranztliievelien s. d. Naelilrag zur Familie. P. talmlatum s. Gletwdin. Ceratium pleiirocero» — AreeUa^.
S E C H S Ü N D A C H T Z I G S T E GATTUNG: AUGENKRANZTHIERCHEN.
Ctlenoainlnm. Olénodinc.
CHARACTER: Animal e familla Peridinacorum, ciliis mobilibus in sulco transverso positis et ocello insigne.
CARACTÈRE: Animal de la famille des Péridlnés, ayant des cils mobiles dans un sillrm transversal
et un oeil.
Die Gattung der Angenkranztliierclicn zeichnet sich in der Familie der Kranzthierchen durch
eine gewimperte wirbelnde ftueerfiirclie und Besitz eines Augenpunktes aus.
Diese Gattung ist seit 1835 in den Abhandl. der Beri. Akad. d. Wiss. und in den gleichzeitig gestochenen
Tafehi dieses Werkes gegründet. Eine ihrer Arten, vielleiclit alle 3 bis jetzt bekannte Arten,
verwechselte man wohl bisher mit Vorticella cincta MILLER, und ich selbst hielt sie früher für Peridinium
c%nctu7n und Puhisculus. Schon Ì83I aber trennte icli eine ilirer Arten als Peridinium talmlatum
ab. Erst seit 1834 erkannte ich das Auge. — Die Organisation ist wie bei voriger Gattung. Ein fadenförmiger,
aus der Mitte kommender, Rüssel ist ausser dem Wirbeln des Wimperkranzes nur bei O. cinctum
beobachtet, aber wahrscheinlich bei allen Arten vorhanden. Der Panzer ist verbrennlich. — Viele
Magenblasen waren besonders bei G. apiculatum, aber auch bei den übrigen, deutlich. — Die feinkörnige
Eiermasse ist bei allen Arten erkannt, gelb bei G. cinctum, grün bei den andern. Vom miinnlichen Theile
dieses Systems ist noch keine Anschauung erlangt. Spontane Selbsttheilnng ist nur als vollkommene Liingstheilung
bei G. cinctum beobiichtet. — Ein rothes Auge als länglicher Punkt oder hufeisenförmiger Fleck
ist die Anzeige eines isolirten Nervensystems und Character der Gattung.
Die geographische Verbreitung ist nur erst bei Berlin im Süsswasscr beobachtet.
aas. Glenodinium cinctum, gellbes AwgenlirauKthiercIien. Tafd xxn. Fig. xxn.
G. ovatuin aut snbgloljosum, llavum, lorica laevi, oljtusa, ocello magno semi-lnnari transverso.
Gléuodine ceint, ovale ou pTesijue sphéri(/ue, jaune, ayant la carapace Hase et obtuse et un gratul
oeil semi-Iiinaire transversal.
Glenodiniiim cinctum, Abhandl, der Akademi e d. Wissenscl i . zu Ber l in, 1835. p. 174.
A u f e n t h a l t : Bei Berlin.
Im Felmiar nnd am 27. März 1835 entdeckte icli diese Art zuerst, nnd ich sah sie am 16. Fehr. 1837 wieder zwischen
Naviculh nnd Oscillatorien der süssen Frühlings-Gewässer. Sie ist dem P. Pulvisculns sehr ähnlich, aher noch einmal so gross.
Stolfaufnahmc von Indigo und Carmin gelang noch nicht zu heohachten. Ein fadenförmiger Rüssel von der Körperlänge ragt aus der
Vereinignngsstelle der halben Längsfurclie mit der Qnecrfurehe hervor; da also, in der Körpermitte, ist der Mnnd. Viele Magenzellen
waren, vom Eierstocke nmhüUt, nndeutlich sichtbar. Das halbmondßrmige oder hufeisenartige hrannrothe Ange nmgiebt die Mundstelle
mit seiner concaven Seite, so dass die convexe der Stirn zugewendet ist. Ein Theil des weissen Fleckes heim Auge mag woU der
Ilirnknoten unmittelbar selbst seyn, wie man ilin noch deutlicher bei Amblyophis viridis sieht. — Grosse '/JB Linie.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. XXH. Fig. XXH.
Es sind 6 einfache und 1 doppeltes Exemplar, SOOmal vergrössert. Fig. 1., 6. und 7. sind von der rechlcn Seite gesehen, o das Ange, o' der Mimd
mit dem Küsscl; Fig. 2. und 3. Bauchseite; Fig. 4. Selbsttheilnng; Flg. 5. Rückenseite; Fig. 6. wirbelnd in Indigowasser.
313. Glenodinium taJbulatum, getäfeltes Augenferanztliierclien. Tafel xxn. Fig. xxm.
G. ovatnm llavo-viride, lorica granulosa et lineis elatis retiformibus tabulata, nec hisiiida, fronte bidentata, jjostice
truncata aut subacuta, denticnlata, ocello oblongo.
Glénodine parqueté, ovale, vert jaunâtre, a carapace grenue, réticulée et panfxietée de lignes élevées,
point hérissée, ironiiuée ou pres(j%w aiguë et dentelée h V extrémUé postérieure, ayant deux
dents au front et uit oeil oblong.
Peridinium tnbuintum?, Abhandl. der Akademi e d. Wissensch, zu Berl in, 1831. p.74.
A U f e n t h a 11 : Bei Berlin.
Diese Art wurde 1831 zuerst beschrieben, aber erst 1834 sah ich den rothen Augenpunkt. Vielleicht sind hier noch 2 Arten
verwechselt. Es giebt nämlich vorn nnd hinten abgestutzte Formen mit ganz ähnlichen Felderahtheilungen, und andere, welche
hinten gespitzt und gezähnelt sind. Die abgestutzten, welche bei der Rucken- oder Bauchlage ein Sechseck bilden, sab ich 1831
häulig, und ich sali in ihnen kein Auge; die eiförmigen sah ich 1834 mit einem Auge. Giebt es also doch ein Perid, tabula