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E r k l i i n i h - (1er Ah l.i 1.11. » - TaL XV. XMì\.
Es ist ciu Exemplar der F.Jissa von 1831 aus dem Thiergarten hei Berlin, SOOinal verf^rüsscrt. Deu Nanieii ciliielt sie wegen des in 2
Liing-shälftcü gespaltenen Eierstocks. Jedes Stäbchen hat 4 ¡iiigeuarlige Drüsen, wie F. tur<¿idulu. Die ariibisclic Furni ist in den Symbolis pkyaid
a abgebildet.
2 9 0 . Fragilaria pectinalis, Kaminartig^cs llriiclistliliclien. i afd XVI. Fi^. I.
F. striata, Imcillis latís, Iiis (¡natervc LONP'(H'iI»IJS «jiniin latis, a latei-e tnrsîilo-lantfMiIatis, nvario fulvo, slriis in I|IÌ;Ivis
ccutcsiaia lotip;itii(linii> parte 8. -
Fragil aìre Peigne, rayée ^ h cor/mucu/e-i larges, 'ì u 4 Jfm ¡»¡uh loìigs f/ue largen, gnußve et luitcéoìée
du coté latéral., ayant V oi'air e fan ve et 8 raies dans eh a f/ue centicme d'' ime lignn de sa
longueur.
Confmn peciiiwfis, MÜLLER (1779), Acta nov. Acad. Petro)iolit. UT. [i. FLT, Tak I. Fifi'. 4 — 7. R7R:>. 7.iim Tlieil. Diittoma jietlmalis, AGARDH, Disposil, Algar. Siieciae, 1811.
BNOHFIRIN FICCFM/ITO, NITZSCH, Beitrüge ZUR 1 n fusor ienki inde , 1817. zum Tlieil. Frajihiria pcclinaìis, LVNGBYE, Teni. Hydrophyt. ilan. p. 18.'). Tab. 63. Fig. I). 1819. Fra¡jllnrin pecUmlis, AGARDII, Syst. Algannn, p. 7. 1824. zum Tíieil.
Kmato,,Mn pccthialls, I classique, 1822. Arll,ro.liées;~ IrmchiiiliSt ( 1837. Nema topl a t a . Fra¡/íiaria peclinalis, AbliantU. <ler Aka.l. <1. Wissenscli. zn Berlin, 18.m p. C3, fí8. 183J. p. 85. (1833. p. 319.) Frniiihria peclinalis, KÜTZING, Linnen, 1833. Tñ, 58«. Franilaria pectiniilis, BRÍBISSONV Comptes rendus <le l'Acad. d. sc. .le Par is, 1836. Nr. 20. p. .577. TURTJN il.id. p. 579.- Fi-ayilarin peetinaiis, Bericht d. Akademie d. Wisscnsch. zii Berl in, 1837. p. 45.
A u f e n t h a l t : Lebeml in den Biiclicn Dänemarks und der Faeroer luselii, bei Halle, Berlin!, in Deutschland .sehr verbreitet, bei Paris,
bei Saratof an der Wolga in Riissland und im Altai auf dem Gipfel der Procliotnoi-Al|)c in Asien beobachtet. Fossil vielleicht
in Isle de France im neueren Bergmehl, deutlicher im Bergmelil von Degernfors iu Schweden.
Bei Berlin ist diese Form nicht so liiiufig, als Fr. r/iaòdosoma, und viele Synonyme der Conferva peetinaiis dergl. sind
unsicher. Ich habe LTNGBYE' S Abl)ildung als Typus angenommen, da MÜLLER' S Zeichnung nicht fein und bestimmt genug ist, und
ioli besitze Exemplare von den Faeroer Inselü, wo sie L TNGB T E angiebt, durch HOFMANN BANGS (TÜtc, unter dem wohl zufälligen
Namen Fr. hyemalis. Das Abnehmen der Breite der Blinder gegen die Basis, welches auch bei Fr. st ri ai ni a angegeben AVI ni, halte
idi (auch bei 3IÜLLER) fìir optische Täuschnng durcli Wenden der Bänder, obsclion geringere Dill'ereiizen in der Breite vorkyiiimea.
Die Form des Altai war lebhaft grün, nnd iu Berlin MiederJiolt geprüfte trockne Exemj)lare von da zeigen keinen Unterschied von der
Berliner Form. Im fossilen Zu.stande sind Baci l lar ien und F r agi l a r i e n bis jetzt nicht zu unterscheiden. Die Seitcnilächeu sind
bei den fossilen Formen verschieden, mehr der Jiac. vulgaris ähnlich. Streifung; Vao Li nie hat 24, Vis also 18, '/so 16, '/oo 14,
V72 12, Vou 9, Vioo 8 , Vifi2 4—5 Streifen. — Länge der Einzolstäbchen von '/192 bis '/ao Linie beobachtet. BaÉnissorv nennt
den innern weichen Körper Ä/zrco^/c nnd Chromule^ nnd tiieilt sehr spät (1836) mit, dass er vor K Ü T Z I N G (1833) den Kieselgelialt der
Panzer gekannt habe. Aus diesem Kieselgelialte bestimmt er 2 Abtheiliingen der Diatomaceen, negativ Desmidiées, positiv Dialo-
7nées. Ich habe diesen chemischen Unterschied absichtlich ausgeschlossen, obsclion er oft leitend ist lìir die richtige Stellung, und
schon 1833 von KÜT Z ING und mir (|). 319.) auf ihn anûnerksam gemacht worden ivar.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. XYL Fig. I.
Es sind am Altai 1829 in Riddersk gezeichnete Abbildungen bei SlOmaligcr Vergriissernng des Durchmessers.
Fig. 1. ist ganz ausgeführt mit seiner Streifimg, wie mim sie im trockneu Zustande sieht. Fig. 2. ist lebend, wobei die Streiriing nur sciiwer erkannt
wird, mit vielen inneren Bläschen, deren Meliraalil Magen zu seyn scheinen. Die 4 mittleren sind vielleiclit Drüsen. Bei x Ansiclit der Lateialfliiclie.
Fig. 3. eine ältere Form. Fig. 4. ujid 5. verschiedene Bildung und Grösse desselben. Fig. 6. in der Selbsttheihing begnffen, mit scheinbar
quadratischen Stäbchen, deren jedes aber schon 8 Oeffnungen hat. Das mittlere ist bereits abgetheilt. + Lateraliläciic. Bei den Lateralflädien
sehe ich jetzt die Queersti-eifung ohne Unterbrechung durchgehen.
N a c h t r a g zur Gattung FragiUiria.
Die hier aufgezäiilten 9 Arten sind noch nicht hinlänglich begründet, und es fehlt am Material dazu. Als sicher sehe ich
die 4 Arten: F. grandis, rhabdosoma^ iurgidula und peclinalis an. Die übrigen 5 ausländischen sind vielleicht mit der inländischen
F. rhabdosoma zu vereinen. Die früheren Untersclieidinigsmerkmale haben jetzt ihre Gültigkeit verloren. Im Ganzen hat man
bisher der Gattung 22 Artnamen direct gegeben. Ausser den hier aufgezäiilten 9 Arten sind es folgende 13 Namen: 1) Fragilaria
affmis H O F FMA N N BANG (1824) Oscillatoria Flos afjiiae AGARDI I {Syst. Alg. 1824.); 2) F. fasciata L T K G I Ì Y E (1819)
— Tessellaì; 3) F. fìssa E. (1831) = Frag, diophthalma; F. hyemalis L TNOBYE (1819) = Frag, peetinaiis, F. rhabdosoviaì^
GallioneUa auriclialcea (Fig. 5 — 6 . ) ; 5) F. Jiirgensii K Ì T Z I N G (1833. p. 587.) = Tes sella ? ; 6) F. latnmcularia
L T N O B Y E (1819) = Tessellaì ; 7) F. lineata LYNGBYE (1819) = GallioneUa lineata; 8) F. nummuloides LYNCIÌVI-
( 1 8 1 9 ) = GaUionella moniliformis; 9) F. saliila K U T Z I N G (1833. 72.) = Achnanfhes brevipes; 10) F. siriafula J^VNGBYE
(1819) = Fragilariai; 11) F, tenuis K g ( 1 8 3 2 ) = Frag, rhabdosomaì; 12) F. undulataGoKi)A (1835) = Frag,
turgiduia? ; 13) F, uiiipmictata LYNGBYE (1819) = Tesse IIa? (s. Achnanthes).
C O R D A ' S Gattungen Syrinx annulaitim (?) und Paradesmus Foliolum (1835. Almanac de Carlsbad^ Taf IV.) .sind
wohl undeutliche Arten von Fragilaria. Grainmonema A G A R D I I (1832) s. Tessella arcuala. Conferva bronchialis R<)TII scheint
mir keine Fragilaria^ sondern eine Gallionella gewesen zu seyn.
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V I E R U N D S E C II Z I G S T E G A T T U N 0 : F A C I I E R S T Ä IJCIIEIV
- mcritlioii. niéride.
CHARACTER: Animal e faiiiilia Uacillarioriim, liberiiiii, lorica siniplici, bivalvi aiit iniiltivalvi (silli'Cii),
prismatica, cuiieata, divisione spontanea imperfecta in catenas spirifiirnics, siibcirciilarcs,
fragiles abiens.
CARACTÈRE: Animai de la famille dts Bacillariés, Ulne, ayant um; carapa/;e ùmph, hivalve
ou nmltivalve {siliceuse), prismatique, cuneiforme, se développant par la divinion npmitanée
imparfaite en forine de cha'mes spirales presi/ue circulaires, fragilen.
Die Gattung der Filcberstiibclien cntliiilt freie Formen der Stabtliierclien, welche bei einfaciieni,
zwei- oder niebrsclmaligeni (Kiesel-) Panzer eine lieilfiirmig prismatiscbc oder verkelirt pyramidale Form
haben und dalicr bei eintretender unvolUsounnner Selbsttbeilung spiralförmige, fast ringartige, liriicbige Ketten
oder Biinder bilden.
Die Gattung Meridion errichtete AGARnn 1824 als Algengattung, besonders aus LVNGBVE' S Echinella
olivacea, mit 3 Arten; die ausgezeiclmetste 4te Art entdeckte schon früher Ì820 G H E V Ì L L B in Schottland
bei Edinburg, und nannte sie 1822 Echinella circularis als Pfl.mze. Diese Art ist von jenen früheren
allein geblieben. BORT hielt die Gattiuig 1827 für Urschleim (Ckaos) mit Echinellou {Diet, clansif/^.
D B I I T hatte sie 1828 Frustulia circularis genannt. LEIIILEIN namite sie 1830 Meridion vernale. AGAIIDII
gab ihr 1831 den Namen Meridion circiilare. Im Jahre 1830 wurden in den Abbaudl. d. Beri. Akad.
2 russiseli-asiatische Formen dieser Gattung zuerst unter den Infusorien als Exilaria Flahellurn und pandurifornüs
angezeigt, 1833 (1832) aber ebenda p. 297. zu Meridion gezogen. KÜTZING nahm 1833 das
M. circulare und ovatum, nur ersteres sicher, wieder bei den Pflanzen auf, und CORDA beschrieb 1835
ein Meridion cordatimi als Tliier. Nur Eine Art der Gattung ist scharf bcobaclitet. Die Organisation ist
der der Fragilarien sehr iihnlicb, doch habe ich nur inuner vorn am breiten Ende jedes Stäbchens, nicht
am schmalen, 2 Oeffnungen gesehen, was ein wichtiger Character seyn würde. Ein 4bli'itteriger Eierstock
nnd viele Magcnzellen sind beobachtete Orgauisationstheile. Die Cirlcelform ist nicht, wie K L T Z ING angiebt,
die natürliche, sondern eine erworbene, und ist sogar nur optische Tiiusclunig, indem das spiralförmige Band,
in der Schraubenaxe gesehen, nur so ringartig erscheint, wie es in den Abhandl. d. Beri. Akad. 1835. p. 173.
angezeigt wurde.
Die geographische Verbreitung der wahren Formen dieser Gattung ist über ganz Ein-opa bis nach
dem sibirischen Asien beobaclitet. Einzelne Stäbchen sind schwer von Goniphonema-^X.\AiiAw\\ zu unterscheiden,
doch Imben letztere noch eine mittlere Oeffnung ausser den 2 vorderen.
2 9 1 . Meridian vernale, Frühlings-FäclierstäbcUen. Tafel XVI . Fig. u .
M. corpiisciilig cimeatis striatis, apice triincatis crcnatis, p»iyj)arii s])iris sacjic in circiilos ¡lerfecto-s cnnvnliitiK.
Méride du printemps, a corpuscìdes cunéìformes rayés, tronfjuèa et denielés alt botet a?itcriciir, prcsentaid
ìes tours de sptrtile de son pohjpier souvent parfaifemeut ciraiìmres.
EcUnìU droLÌaris, GREVIIIB ir. Werner ìan Society, IV. P. 213. Taf. VILI. Fig. 2. 1822. SCOTT, orjptog. Floia, 1. Taf. 35. 1823. Frttslitlin circitìnris, DDBY, Botanicon Galliciim, p. 991. 1828. Ecìiinetln vciililnlorin, DESMAZIÉRES (1828.?), nacli Afi.\RDn. FIMImu, Abhandl. .ler Akademie ci. Wis.on.eli. zu Berlin, 1830. f. 62, 68. 1831. p. 86.
MerWio» UMIOLE?, LEI.IEIS, Flora, hot. Zeitiing, 1830. I. ]). 308. Tab. 1. Fig. 1. a - g . Mcrliìimi armillare, AGARDU, Gonsii. crii. Diatoui. p. 40. 1831.
iH,TOlro.i FÌMhm, AbLanilI. .let AkaJemie .1. Wisson.cli. zu Berlin, 1833. (1832.) 297. circuì,iTe, KÜTZKN'R, Linnea, 1833. [). öTjS. Taf. W . Fig. 37.
JlmVIio» cimhl,,,,,, CORDA? Almanac <le Carlsbail, 1835. Taf. IV. Fig. 5 1 , ,52. Mcndim vcnmk, Abhauill. lier Akairemie <1. AVissensch. zu Berlin, 1835. p. 173. IWUÌ-JI/ILIIÌ«.
A u f e i i l h u l t : In Sclioltlaiid, Fraiikieicli, Belgien, auf Fiilineii in Dänemark, bei Cliristiania in Nuiwegen, liei ^Viiraljiirg, liei Krfnrt,
ci.sseniels inid im Tliiiriiiger Waide, bei Carlsbad.?, bei Berlin! und hinter Saratot la der Samara im ösllieijen Rii.sslaud! beobaclitet.
Der Entdecker dieser sclir anffallenden organiscbcn Bildimg hielt die Ringfiirm llir geschlossen nnil iiir besonders interessant.
Dieselbe Aiisielit hatten AOAI IUI I , LEIIÌLIÌIÌÌ nnd vorzüglich neuerlich KÜTZIIVG. Die nicht geschlossenen Ringe hielt man Iiir Fragmeute.
Diese Ansiebt niiiss man aber uinkehren. Es giebt gar keine geschlossenen Ringe nnd kann keine geben, und die scheinbaren
Cirkeirragmente sind meistens die Anfänge von Siiiralbiindern, entstanden durch Längstlicilnug keilförmiger Stäbchca. Bei zu schwacher
Vergriissernng bleibt die Siiiralliirm oft iinklar, bei starker lässt sie sich immer erkennen. Die russischen Formen hielt icb sonst
( 1 8 2 9 ) llir eine eigene Art, M. Flalcllttm. Seit ich das wahre Mer. vernale bei Berlin, «o es Herr Dr. FOCKE entdeckte, in
zahlloser Menge fand, halte ich die russische Art für dieselbe. DESMAZIÈNES hat es nach AOAKDH in Belgien, HOFFMASK BANK
(dessen Güte auch ich Original-Exeiniilare verdanke), in Fühuen, BLTTT bei Christiania, LEIUI-EISÌ hat es bei AViirzburg im Main, UIIIL
K Ü T Z I S O bei Erfiut, Weissenfeis und im Thüringer M'aldc beobachtet. CORUA'S Mer. cordalitm hätte bei stärkerer Vergriissernng
oder schärferer Beobachtung sich wohl als dasselbe gezeigt. Da er doch wohl die Quecistreifuug übersehen bat, mag es auch mit den