welcher hei ^rössercu Infusorien {Pjt^fena UIMI Riuïcrthicren) sich als hrmfi^cs auf einem (Nerven) Ganglion
aufsitzeiules, dem einfat^hcn Auge *Icr Daphnien ähnliches, Auge zu erkennen giebt. Ausser diesen
Organen zeigt Microglena monadma den Körper mit schon grünen, gleichartigen Kornclien erfüllt, welche
ganz das Ansehen und die Lage Yon Eiern haben. Ferner ist in der Mitte des Korpers qneer gelagert ein
graues, bandartiges, eingerolltes und drüsiges Organ, welches ich als Saniendriise betrachte. Vielleicht hat
dasselbe MOLLER bei Mirr. pnnciifera als helles Queerband gesehen. Eine contractile Blase Hess sich
nicht wahrnehmen. Sehr bestimmt aber wurdeii eine Vielzahl von Magenblasen anschaulich, xinter denen
sich vielleicht die mâmiliciie Sexualblase verbarg. So sind denn bei dieser Form, welche den Monaden
ganz iUinlich ist, alle Systeme, auch das diesen scheinbar fehlende Emplindungssystem, des thierischen Orgauisuuis
erkennbar geworden. Nur das iîefiVsssysteiïi blieb unbekannt. Wie zart aber müssen die Gefässe
dieser kleinen Thiere se>Ti! Sie nicht zu erkennen, ist die offenhare Schuld der »nizureichenden Mittel für
die Beobachtung.
Da die Augen der Thiere und selbst des Menschen nie auf der Bauchseite, sondern immer auf der
Rückenseite, d. h. über dem Anfange des Eruährungscanales, nie unter demselben liegen, so bezeichnen
auch die Angen der Augeunionaden wohl deren Rückenseite. Es ergiebt sich daraus, dass der Rüssel
eine verlängerte Oberlippe ist und dass die ringartige Samendrüse auf der Bauchseite geschlossen, auf der
Rückenseitc geöffnet ist. Auch kann mau nun von einem Rechts und Links dieser kleinen Tliiere sprechen.
Die geographische Verbreitung dieser Form ist erst weiter zu ermittehi. Beide Arten sind von mir
nur in Berlin, und Microgtena monadina überdiess iu Delitzsch bei Leipzig beobachtet worden. Microglena
piinctifera ist in Danemark und bei Ingolstadt angegeben.
34, SUcroglena punctifera, ffeltollche Au^enmonadc. TnFci l. Fi?;, xxxm.
M. corjjorc ovato subcoiiico, jfostica ])arte attennato, ^/sa lincae non siipcrante, flavo, orcllo riibro ot nota fronlalî
ni^ricante.
Microglene jaunâtre^ a corps ovaîe^ prcsfjue conif/ite^ amhici postérieuremeuf, HP. surpassant pas
V21. mUdmetre^ couleur jaune, oeil rouge simple avec une tache noirâtre semblable a un sefond
oeil.
a i e . infus. Taf. IV. Fig. 2 - 3 . 1780.
n a I. o i e a III. p. 39. íSOi.
Enclielijs piinctifvni, MÜI.LER, .
lùiilwhjn jmitclifcra, SCHRANK,
A u f e n t h a l t : Bei Berlin, Ingolstadt niid Copeiüiagen.
loll fand diese Fonn zuerst im A\intcr, am 11. Februar 1835, an jiransclileimigen AVasscr])Hanzcn im Thiergarten bei Berlin
in Menge. Es ist sehr Avalirsoheinlieh, dass die von MÜLLER in Sümpfen heobaclitetc Fojiii dieselbe sey, obschon die von mir geseliene
durchsichtiger war. Dass er das Ange scliwarz sah, liegt an der zn schwachen Vergrösserung. SCHRANK sclieint allerdings
dasselbe Thierclicn unter Wasserlinsen l)eobachtct zu haben. BORT fiiiirt zwar im Diction, classique d" hist. not. unter Enchelys
die Form aneli an, hat sie aber wohi nur der Systejualik Iialber augegeben, nicht selbst beobachtet. Icli war früher geneigt, dieses Tiiierchen,
seiner zwei Augen wegen, für eine Art der Gattung Distigma, der Familie der A s t a s i a e e n zu lialten, allein die eigene Anscliauuug
liât niicli anders belehrt. Einer der Punkte ist nur roth, der andere ist walirscheinlich der spiralfönnig nmgebogenc redite
3InndwinkeI. Bei der Belegung drelit es sich etwas wankend «in die Längsaxe und geht immer mit dem stmnpfen Ende voran. Die
Bewegung ist laiigsain, weil der Rüssel kurz, nur von der Körjierlänge ist. Der von ]\IÜLLER heohachtete liellere Queerstrich in der
Mitte kann leicht die bandförmige Sexualdriisc seyn, die ich nicht unterschied, vielleicht weil meine Tliiere zu wenig dunkle Nalirung
imd Eicntwicklung in sich hatten.
E r k l ä r u n g der Abbi ldung Taf. L Fig. XXXUI.
Es sind 6 Individuen verscliiedener Lage, Form und Grösse von ^52 Linie Grösse, SOODIUI vergrössert. Die stumpfe riissclführendo
Soito ist überall die voi-dere.
3 5 . Microglena monadina, ^rüne Au^enmonade, Tafel L Fig. XXXIY.
i t . corj)ore ovato, utrinque aequaliter rotundato, panllo minore, ^'102—Veo lincae longo, laete viridi, ocello rubro,
distincte simplici.
Microgl'ene verte, à corps ovale^ également obtus aux deux bouts^ plus petite, VOG—V30 millimetre
en lotigueur, couleur d un beau vert^ oeil rouge distinctement simple.
t a , AbUai idl . cl. A k a d . <1. Wii n s c l j . zii B e r l i n , 1831. (1832.) p. 64. Tafel I. Fig. 1.
— — 1835. (1836.) p. 164. Tafel I. Fig. 17.
A u f e n t h a l t ; Bei Berlin und DcL'tzsch.
Ich entdeckt® diese Form im .Jahre 1831 im Thiergarten bei Berlin im ersten Frühling zwischen grau seh leimigen Wasser-
))flan/.en. Ich glaubte sie durch das rothe Auge cliaracterisirt, in» Vergleicli zu Monas Pidvisculus. Seitdem Iiabe ich letztere als
den Kugelthieren zugeliörig erkannt und bei ihr ebenfalls ein rotlies Auge gefunden (vergl. Chlamidomonas). Am 31. März 1835
fand icli die Microglena wieder und habe sie als dennoch verschieden von der S t a u bmo n a d e bestätigt. Ihre Eikörnchen geben ihr
eine mehr bläulich-grüne Farbe und die mittlere bandartige, fast cirkelförnuge Sexualdrüse unterscheidet sie völlig, auch hat Chlamidomonas
2 Rüssel, Mirroglena nur einen. Der Rüssel ist ungefähr von der Körjieilänge. Ein Ei ist e(«a '/i44it Linie gross ntiil
kngelfönnig. Bewegung wankend und um die Längsaxe drehend. Entwickelungscyclua Vu^o—Veo Linie.
Beide Fortuen ]ial)c ich auf Glimmer getrocknet wohl erhalten vor mir.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. I. Fig. XXXIV.
Es sind 2 Griijipeu nach 2 verschiedenen Vergrösseruiigcn.
Die Gruppe <x. umfasst 7 Thierchen verschiedener Stellung, Form und Grösse, a das längste, '/GÜ Linie gross, ß das kleinste, '/i2(j 1-'"""'' gross. Alle
SIJHI 290jti;d vergrössert.
Fig. b. ist ein einzelnes 480mal vergrössertes Thierclieu.
F Ü N F T E GATTUNG: BRAUTMONADE.
C r i e n o i n o r n m . Olenomore.
CIIARACTER: Animal e familia Monadinonim, cauda destitiituni, sed occll» nriiafiiiii, ore tcriiiiiiali trmicato,
proboscide filiformi diiplici iiistmcto, iiafaiiti siiigiilo aiitivü, divisiono spoiitaiica siiiiplici
perfecta bipartitiim aut niinquani dividiaiiii, periodice in acervos, mori aut iivaruiM forma,
(pioquovcrsuiu volutaiites consociatam.
CARACTÈRE: Animal de la famille des Monades, satis queue, orné d un point rmige t/ni
tient lieu d'oeil, h bouche terminale tronquée pourvue de trompe en forme de fmiet
double, antérieure dans la nage des individus simples, a division spontanée simple
parfaite ou nulle, réutii périodiquement en grouppes tournoyants de la forme de
mure ou de grajrpe.
Die Gattung der Brautmooadeii unterscheidet sicli von der nah verwandten Gattung der Traubenmonaden
durch ein einfaches rothes Auge im vorderen Körper. Von den Monaden und Augenmonaden
durch periodisches Vereinigen vieler Einzelthiere in Beerenform. Beständigkeit der Form, Mangelan Schwanz,
nicht vorragende Lippe, ein doppelter Rüssel, Bewegoing in der Längsaxe des Körpers bei den Einzelthieren
und Mangel an Bcstockung durch unvollkommene Selbsttheilung unterscheiden die Gattung von allen
übrigen.
Die Gattiuig besteht nur aus einer Art, welche von mir als Monas tingens aufgeführt worden war.
Sie ist ganz besonders nahe verwandt der Gattung Chlorogonium in der Familie der Wechseithicre,
Ainoebaea, die aber eine mehrfache gleichzeitige Selbsttheilung zeigt, und sich, den Astasiaeen gleich, willkührlich
etwas zusammenzieht und ausdehnt.
Unter Nro. XXUI. ist beim Namen Monas tingens die Diagnose dieser Form mitgetheilt, hier soll
nur von der Structiir das Nöthige für die Gattiuig nachgetragen werden.
Dieses so kleine Thierchen gehört unter die augenscheinlich vollständig thierisch organisirten Monadinen.
Als Bewegungsorganismus besitzt es am vordem Ende 2 feine Rüssel von mehr als halber Körperlange.
Kleine weissliche Blasen im Körper lassen sich als Magenzellen erkeinien. Die grüne Farbe besteht
aus sehr feinen Kömchen, welche man ein Recht Imt, für Eier zu halten. In der Mitte des Körpers ist
ein grösserer knglicher durchscheinender farbloser Körper, der als männliche Samendrüse leiclit annehmlich
ist. Ueberdiess befindet sich im vordem Drittheile des Körpers ein schön rother innerer Punkt, welcher
der Analogie der grössern Thiere nach als Auge zu betrachten ist. — Getrocknet auf Glas oder Glimmer
lässt sich diese Form sehr klar und schön aufbewahren.
Diese Gattimg ist nur bei Berlin beobachtet.
E r k l ä r u n g der Aljbilduiigcn Taf. I. Fig. XXH.
Die mit ». und b. bezeichneten Gruppen sind in 2 verschiedenen Vergriisseningen dargestellt.
a . bezeichnet 14 Einzeltliiere in verschiedener Lage, Form und Grösse, und 2 Gesellscbaftsgruppen, 290mal vergrössert.
¿. sind 2 Einzelthiere bei 480maliger Vergrösscrnng.
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