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si'itlichoii Wii]i|icrkam]ii habe Icli noch nicht Jcntlich erkannt, zuweilen alier doch -verrnnthet. Indigo nimmt es nicht leicht, endlich
aber doch auf. Die ¡ihrigen Organisationstheile sind Iciclit zu erkennen. Ich sah aach (|nccre Scllisttlieilnng. Müllür henierkt hei
diesem Tiiierehen mit liesonderer Tiefe des Gcjuliths den nnbeschreihlichcn, hewnnJernswürdigen Formenivechsel, ivelclier jedoch von dem
der Amncba prmceps ühcrtrotren wird. Die Driisenkctte hat er schon gesehen. Den cirrm seiner Fig. 12. kann ich nicht deuten.
War es ein Wimperkajnm.? Mü i l e r sah aach schon das Zcriliessen heiin Eierlegen, «elches der grünen Eier wegen hier besondere
anlliillend ist. In Gläser« sieht man auch, dass viele Thierchen die Eier allmälig verlieren und fast oder ganz farblos werden. Die
Entwickelang der Jangen ans den Eiern ist noch nicht beobachtet. Farblose St. pohjm. sind mit St. Miilleri zu verwechseln, doch
bleiben immer einzelne grüne oder weisse Eierchen zurück. — Grösse Vio — Hi Linie beobachtet, leicht auch zu '/i Linie ausdehnbar.
E r k l ü r u n g der Abbildungen Taf. XXIV. Fig. I.
Fig. 1. ist ein Pdanzciillieil unter Wasser mit solchen Thiorcben besetzt, aar 2m.il vergrösscrt, in fast antarlichcr Grösse; Fig. 2. ein Thcil davon.
75mal vorgrössert; Fig. 3. ein juDges Ttiierclieu scliwiiiimciid; Fig, 4. eiu grösseres eiufiiches Thierchen-, Fig. 5.
1 anderes in der Selbstthoi-
luug. Letztere 3 300iiial vergrösscrt.
3*9. Stentor igneus, feucrfarbenes Trompetenthierclien.
St. prioribiis ilüindio minor, oviilis lUivo-viridibus, ente snbiode e flavo cinniìbarina, glaudnla globosa, crista laterali
nnlla, ciliornin corona frontali continua.
Stentor rouge de feu, plus petit de moitié (¡ne les précédents, ayant les oeufs jaunes verdâtres, la
peau d'une couleur jaune vif et de vertnillon, la glande sphérif/ue, point de ci'éte latérale et
la couronne de cils frontale contimie.
Simtor Îiurn«, Abhandl. d. Akademi e â. Wissenscli. zu Berl in, 1835. p. 164. (Sclireibfeliler fur i</netw.)
A n f e n t l i a l t : Bd Berlin.
Icli entdeckte diese selir schöne Art in zahllosen Klengen erst im Soninier 1835 und im April und Mai 1836, zu spät, um
sie noch in die Abbildungen dieses "Werkes, dessen Zierde sie geworden uäre, mit anfnelinien zu können. Sic überzog in einem torli
gen Bruche in grosser Ausdehnung die ganzen Blätter und Pilanzeu der Ilottonia palustris mit lebhaft ziunoberrother Farbe und war
in der Ruhe, wie die vorigen Arten, sehr lang trompetenartig. In ein Gefass gebracht, blieb nichts an den Blättern der Hotlonia
sitzen, alle schwammen nniber, waren eiförmig und gliclien dann mehr dem St. niger; nach kurzer Zeit setzten sie sich wieder an
die Pilanze oder das Glas und bildeten kleine wirbelnde schlanke Trompeten. Ich sah (jucere Selbsttheilung, wobei vor der Abschuürung
die Drüse nierenförmig ausgcbnchtet wai-. Viele waren nur an der Stirn rotii, einige nur gelb, einige grünlich. Die rothe Farbe
gehörte nicht de« Eiein, sondern einem feinen körnigen Pigmente der Haut an. Im Innern sali ich verschluckte Naviculns. Einige
rötlilicJie Formen, welche ich früher beobachtete, hielt ich für Farbenabanderungen der folgenden Alt. — Grösse bis Vo Linie.
Eine Abbildung konnte nicht melir gegeben werden.
3 8 0 . Stentor niger, schwarzbraunes Trompeientliierclicn. Tafel x xm. Fig. ni.
St. parvus, octavam lincae jiartem vix attingeus, ovulis olivaceis cute subiiule e flavo-fasco nigricante, gianduia globosa,
crista laterali nulla, cilioriuu corona frontali continua.
Stentor noirâtre, petit, égalant a peine V» millimétré, ayant V ovaire olivâtre, la peau de couleur
brun-jaunâtre ou noirâtre, la glandule sphérique, point de crête latérale et la cotironne de
eiU frontale continue.
rorficeWrt niijrrt, Mü l l e r , Vermiam fluv. Iiistoria, 177.Î. p. 102. Rerl. Beschäftig. IV. p. 47. 1779. (Pyrmont.) Auimale. Infus.
1786. p. 263. Tab. XXXVII. Fig. 1—4.
— — .ScHRA?(K, Natur for s che r , XVIII. 1782. p. 81. Taf. III. Fig. C.
£cciè«ii tiiVrn, Schrank, Fauna hoica III. 2. p. 101. 1803.
Sientorina Infundibubmi, Bory de St . Vi n c e s t , Encyclopéd. méth. 1824.
Slenior viger, Ablian.ll. fier Akad. d. Wiss. zu Berl in, 1830. p. 41. 1831. p. 100. 1833. p. 327. Taf. V. Fig. II. 1835. p. 164. Taf. I. Fig. V.
A u f e n t h a l t : In Danemark, bei Ingolstadti* in Baiern, bei Pyrniont und bei Berlin beobachtet.
Diese Form färbt bei Berlin ira Sommer grosse Lachen in torfigen Brüclicn zuweilen dunkelschwarz, wie CaiFee-Anfguss.
In jedem Tropfen sind dann 20 bis 50 Thierchen. Zu gewissen Tageszeiten scliwiininen sie umher, zu andern ruhen sie an allen unter
Wasser beiindlicJien Pllanzentheilen angeheftet, welche wie mit Russ besetzt erscheinen. Schwimnicnd haben sie oft eine nach hinten
sehr spitze kreiselartige Gestalt, rnliend werden sie/auch trompetenförraig, nnd je jnelir sie ausgedehnt sind, desto mehr füllt ihre
Farbe in's Braune nnd Olivengrüue, vielleicht giebt. es auch gelbe. Ich bin daher nicht mehr ganz sicher, ob nicht einige der hier
abgebildeten Formen zu der rothen Art gehören. Vielleicht sind nur die nach hinten sjùtzereii Formen zum St. niger gehörig, welcher
auch einen scheinbar wichtigen Character in der Längstlieilung hat, während bei St. igneus die Selbstthcilnug eine queere ist.
Die beiden Arten scheinen mir sehr bestimmt verschieden zu seyn, da sie im Vorkommen sich in so enormen Masse» isoliren. Man
niuss also nicht jeden gelblichen St. niger sogleich für St. igneus, nnd nicht jeden bräunlichen St. igneus Tür St. niger halten.
Uebrigcns sind diese beiden Formen durch ihre kngelartige Drüse und iliren bestimmten Mangel des seitlichen "W'imperkammes von den
übrigen sehr geschieden. Sollte sich bei St, polymorphiis der Wimjjerkamm noch aulfinden lassen, so würde ich iÜr jene beiden Formen
die Trennung von den übrigen physiologisch gerechtfertigt glauben. Schwijnmcnd sieht man alle Arten der Gattung mit blossem
Auge sehr wohl. — Grösse bis Va Linie.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. XXin. Fig. IH.
Fig. 1—3. sind verscIiieJene Einzelthierclien; ietztere ist die Normalfomi der Art. Fig. 4. und 5. sind in der spontanen Liingstheihmg begrillon.
Alle sind SOOmal vergrossert, haben eioe dunkle Kiigeldrüse, eine männlicLc liclle coulractile Blase, viele, zum Theil (Fig. 2.) mit Peridinien erfüllte,
Magenzellen und Eikornchen. In Fig. 2. sah ich den AVimperkranz nicht geschlossen. Fig. 6. ist bei tOOOmaliger Vergrösserung gezeichnet,
ein Stückchen des Leibes mit seinen Wimperreihen, seinen netzförmig und kettenartig verbundenen Eiern und seinen schwun,bniuneii Pignientkörnchen.
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Nachtrag zur Gattung Äieraio»".
Es scheinen noch 2 Arten schon von Mü l l e r 1786 gekannt zu seyn; beide sind Seetiiierchen. Der meergrüne St. {Vorticella)
muUiformh würde sich nacli Mü l l e r ' s Ahljildiing (Animalc. Infus. Tab. 36. Fig. 14—23.), der ihn hei Co|]cnlingeu
iand, durch eine oder 2 männliche Drüsen von dem sehr äliniiciien St. pohjmnrpUns nntersclieiden. B OUT fand ihn, wie er sagt,
auch bei Cadix zwischen Sainte Marie und dem Hafen von Santa Catliarina, das ganze Wasser färbend. Die andere Art ist rötblichgelb
nnd könnte, wäre sie iiiclit auch ein Seethicrclien, für St. igneus gelten; es ist Vorticella Cucullus von Co|»enhagcn (ebenda
Tab. 37. Fig. 5—8.). Vielleicht war auch ÄIüller's Trichoda Boniba eiu Slenior oder ein Vorlicellenlcib. Ausser don hier
aufgezählten 6 Arten sind noch folgende 6 auszuschliessende Artnamen in dieser Gattung gegeben worden: 1) Slenior aureus (18.'I5),
Druckfehler fíir St. igneus; 2) für St. caerulescens (1831) lies cderuleus; 3) St. penniformis Oken = Ophrydium versatile;
4) St.^ pygmaeus (1831) = Colacium stentorinum; 5) St. socialis Oken (1815) = Megalotrocha oder Lacinularia
jung; 6) St. solilarius Oken (1815) = St. Miilleri. üeberdiess gehen in dieser Gattung 2 frühere Gattungsnamen ein, Tubnria
T u IE NE M A NN (1828) und Stentorina Bo r t (1824), zu deren 9 Arten ich folgende Zusiinimen.stcllung der Synonyme gebe: \)Slcntorina
biloba = Lacinularia socialis jung; 2) St. Cucullus = Stentor? Cuc.; 3) St. hieroconiica = Slentor Miilleri; 4)
St. Infundibulum = Stentor niger; 5) St. multiformis = Stentor? multif; 6) St. polyinorpha = Slentor pohjm.; 7) St.
Roeselii = Lacintdaria socialis jung?; 8) St. stentorea = Stentor Miilleri; 9) Tubaria viridis = Slenior polymorphus.
Lamarck stellte 1816 die Trompetenthierclien in seine Gattung Urceolaria. Bast er sah wohl 1757 einen Stentor leuchtend.
Alle Arten der Gattung lassen sich in der eiförmigen Gestalt rccht wohl auf Glas oder Glimmer trocken aufbewahren, so da.nu
man die Farbe, die Form der Drüsen, den spiralförmigen Mund, die AVinijíern und dergl. ganz schön erhalten selicn knnn.
A C H T U N D A C H T Z I G S T E GATTUNG: URNENTHIERCHEN.
O D r i c b o d i n a . Tricliodine.
CHARACTER: Animal e familia Vorticelliuorum, cauda et peeliccllo destitutiun, corpore non ubique ciliato,
ciliorura fascicido aut corona vibrans, oris apertura non spiral!.
CARACTÈRE: Animal de la famille des Vorticellines, sans queue et sans pédicule, dépourvu de
cils à la surface du corps, mais vUyrant par le moyen d^un faisceau ou dune couronne
de cils au front, ayant Touverture de la bouche simple, non spirale.
Die Gattung der Urnentliierelien unterscheidet sich in der Familie der Glockentliierclien durch
Mangel an Schwanz und Stiel, so wie durch Mangel an Wimperbehaarung des ganzen Kijrpers, durch Wirbeln
mit einem Büschel oder Kranze von Wimpern, und durch einfache nicht spirale Mundoffnung.
Vier Arten umfasst bis jetzt die Gattung der Urnenthierchen, welche 1830 mit 3 Arten von mir
gegründet wurde. Die ersten Formen scheint schon LEEÜWENIIOEK 1675 zu Anfang Mai's in Tr. GranrUnella
und 1703 in Tr. Pediciilus gesehen zu haben. JOBLOT nannte dieselbe erste Art wohl 1716 Sauteur
und Pirouette, MCLLER seit 1773 Trichoda Grandinella. Sehr bekannt, aber nicht scharf von Kerona
Polyporum unterschieden, ward besonders bald die zweite Art, Tricliodina Pediculus, die sogenannte
Polypenlaus, welche, mich LEEÜWENHOEK, TREMÜLEY 1742, BAKER 1743, RÖSEL 1755, WILKE
1761 (als Volvox dimidiatus), GÖZE 1775 beschrielicn, MÜLLER aber 1773 als Cyclidium Pediculus
und wohl auch als Vorticella, discina und stellina bezeichnete. Diese Formen wurden bisher mit frei gewordenen
stiellosen Vorticellen-Leibem verwechselt, und es bleiben eine Anzahl unsicherer Synonyme
übrig. HILL mag solche Formen 1750 in seiner Gattung Craspedarium mit gemeint haben. LAMARCK
nannte dergleichen 1816 Urceolaria unA Trichoda. BORY DE ST. VINCENT führte 1822 und 1824 die Formen
dieser Gattung als Urceolaria Grandinella, Bursaria Pediculus, Peritricha Parhelia und Urceolaria
discina, also in wenigstens 3 Gattungen verschiedener Familien auf. Die von mir 1830 aufgestellten
3 Arten aus Russland und Sibirien wurden 1831 durch noch 3 Arten von Berlin auf 6 vermehrt, allein
hier ist T. comosa zu T. Grandinella, T. stellina zu T. Pediculus gezogen. Die T. Pediciilus
nannte 1832 CARCS wieder mit dem neuen Namen conchyliospermatica. Schon 1831 wurde
auf die vielleicht zu grosse Verschiedenheit im Baue der Arten dieser Gattung aufmerksam gemacht, welche
man aber doch nicht zu eilig zu ebensoviel neuen Generibus umgestalten darf, da leicht die Differenz in
der Unvollstiindigkeit der Beobachtung liegt. — An Organisation ist besonders bei T. Pediculus das Wesentlichste
klar ermittelt. Der scheibenförmige, sclnisselformige oder conische Körper hat bei 3 Arten vom
einen Wimperkranz um die Stirn, in dem seitlich eine einfache Mundöffnung liegt, T. Pediculus allein hat
das Rückenende nicht conisch gespitzt, sondern auch flach abgestutzt, wie die Stirn, und mit einem Kranze
von hakenartigen Füssen bewaffnet. Eine solche Saug- oder Anheftungsstelle am Rückenende, wie Stentor,
scheinen 3 Arten zu besitzen, T. tentaculata bat nur einen Wimperbüschel am Munde, keine dentliche
SaugsteUe am Rücken und eine Art von Rüssel, welcher bei den übrigen noch nicht beobachtet ist. — Der
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