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Ì5. JfMonas ovali», kleine Eîmonarte. Tafel ï. Fiij. XV.
[VI. corpore »vato, iitriiK^ue ¡iciiiialîter rotiindato, »liiiiiiio, '/soo lineao aeqiiiintc, liyali motu trciiinlo.
Mona do ovale, h corps ovale, ar rondi aux dena: bouts. Ires-petit, égalant V^oo miliimdre, couieur
(t eau, monvemeut tremblant.
Ahhan.U. <1or A k a d emi e d. Wi s sensch, zu Ber l in, 1830. (Ì832.) p. 64, 69.
- - - - — - — 1831. (1832.) p. 58.
All feti I h a l t : Boi Barnaul in Silnricn.
Diese kleine Monade fumi sich selir häufig im Jahre 1829 im Was.ser der Mnschclschnecken, Anodoiita, des Oh hei
Barnaul in Sihli ien. Sic war gleichzeitig m\i Trichodina stellina, die a!)ei' wwx Trichodina Pedicalus ist, und \\\\i Leucophrys {Ì)
faida von MÌILLKR , welches wirbelnde Kiòmenfragmente der Mn sch e i s eh n e c k e , keine Tnfusorieu sind. Sie ist wenig ansgezAnchtiel
und bedarf noch weiterer Untersncbnng. Die mehr ovale Gestalt unterscheidet sie von der sehr verwandten Monas Termo, aber
inelir nodi die zitternde Bewegung. Von Monas Injalina ist sie auch dnrch geringere Grösse verschieden. Die hei Berlin im asser
der Mnschelschnecken häiiltg vorkommenden Monaden schienen mir von dieser dnrch mehr rnndlicbe Körperform sich immer zu
nnterficlieiden. Sic iieiinien keine Farbe-Nalirnng auf, und daher habe icli sie bisher immer zu Monas Crepuscidum gezogen, his
eine schärfere Beohachtujig nodi schärfere Charactere ermittelt haben wird.
E r k l ä r u n g der Ahhildiingen Taf. T. Fig. XV.
Es si ml II Individuen der Mona* ovali» aus der Attodonta des Ob 525u»al vergrösserl.
16.
t t t Ganz r a n d i g e , vorn zugespitzte Eimonadcn:
ÜtKonas Mica, iScfaìmmermonade. Tafel I. Fig. XVI.
M. corjïore ovato, antico line attenuato, majusculo, Vi'20—Vioo lineae aefjuante, hyalino, motu circuni axin longitndinalein
rotatorio et vacillante.
Monade Mica, a corps ovale, antérieurement pointu, assez grand, '/eo — Vso millimétré en longueur,
couleur deau, ìnouvement tournoyant sur V axe longitudinale du corps et vacillant.
Monas Mica, MÜLLER (?) Anin
A b h a n a i . der Akademi e d. \
n f n s . T. I. Fig. 14. 15.
i s c h . zu Be r l in, 1830. (1832.) pa^. «4, 67.
— 1831. (1832.) pag. 58.
A u f e n t l i a l t : Im klaren Siisswasser (IVorwegcus?) von O. F. 3IÜLLER, bei Buditanna am Altai im Wasser des Irtysch, und bei
Beilin von mir beobachtet.
Die Schimniermoiuide, welclie zuerst der dänische Natnrforscher O. F. MÜLLER beschrieh und abbildet, ist, wie die meisteu
der früher beschriebenen Monaden, mit Sicherheit nicht zu deuten, doch mag sie wohl zu diesen von mir beobachteten Fonnen geliören.
Die wankende Bewegung scheint sie von M. Enchehjs anszuschliessen. Auch meine bisherigen BeobachtungQU der Monas Mica sind
noch nicht ansreicliend, die Form ganz festzustellen, da sie nicht neuerlich für eine geschärftere Untersuchung zur Hand war. Die
innere nmschriebene Stelle, welche, nach MÜLLER, ihren Ort wechselt, vielleicht aber bloss bei verschiedenen Individuen an verschiedenen
Stellen des inneren Raumes sidicbai- war, könnte leicht die Saniendrüse gewesen seyn; mir war sie nicht so deutlich.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. I. Fig. XVT.
IHg. a. ist die in Biiciitunna von mir gezeichnete Forui aus dem Wasser des Irtysch. Sie mass '/120 Linie nnd ist 245inal vergrössert. Die feinen
Punkte im iDnorii mögen wohl crililltc Magcnzellen seyn.
Fig. b. sind 3 in Boi liu beobachtete Furmeu. Eine S[mr der grossen mittleren Samendrüse machte sich allerdings wohl auch bemerklicli. Vgl. Chilomonas.
t t t t Ganzrandigc, hinten zugesjiitzte Eimonadcn:
1Î. JWotta« Punctum,^ punktförmige Elmonade. Tafel l. Fig. XVU.
31. corpore obovato, antico line dilatato, truncato, ])ostico fine attenuato, majore, '/ge Hneae attingcnte, hyalino, vesicnlaruni
(ventriculorum?) fascia media transversa, motu circum axin corporis lougitudinalein volveute.
Monade Point, h corps ovale, antérieurement dilate, tronr/ué, postérieurement aminci, grand longueur,
égalante '/48 millimetre, couleur d'eau, vesicules internes formantes une ceinture au milieu du
corps, mouvement tournoyant sur Vaxe longitudinale.
rolvoï Puncluvt MI'iLLER (?) Animale, infus. Tafel III. Fig. 1. 2. (>/wws Puuclim MÜLLER = Baclerium.)
A u f e n t h a l t : Tu Berlin im Loh-Wasser.
Diese neue Monadenform wurde von mir im Anfange des Jahres 1835 beobachtet. Ich erliielt mit ihr erfiillte.s auf Lohe gestandene.
s AVasser durch meinen Freund und Collegen, Herrn VON CHAMISSO. Sie gehört zu den grösseren nnd am besten beobachteten
3Ionaden. Ob der dänische Volvox Punctum, welcher im faulen Seewasser gefunden wurde, diese Form war, ist unsicher, aber
in der Erscheinung müssen beide Formen sich selir ähnlich seyn. Auch einen kleinen Rüssel und Längstheilung scheint der scharfsiclitige
dänische Naturforscher bei seiner Form gesehen zu haben. Die Berliner Thierchen bestehen aus ovalen, vorn breiten nnd abgestutzten
Körperdien, die sich nach liinten stnmj)f zuspitzen, vorn nnd iiinten durchsichtig sind und in der Mitte einen breiten Gürtel
von inuern Bläschen zeigen, die ich fiir Magenzellen halte. Den vordem hellen Fleck halte ich für den Mundraum, denn in der Mitte
dieses stnjnpfen Endes befindet sich ein sehr feiuer fadenförmiger oder peitsclienartiger Rüssel von etwa der halben Körperlänge, wel-
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eher einen Wirbel im Wag.sev macht nnd anch die etwas langsame um die Längsaxe wälzende Bewegung vermittelt. Den liintern hellen
Fleck halte idi Hir die mänuliclie Saniendrüse, die vielleicht aus 2 Theilen besteht. Von den innern Blii.sdien gehen etwa 12 Iii»
15 auf die Köriierläuge. Um den Rüssel zu erkennen, bedarf es sehr scharfer Anfmerksamkeit. Beim Antrocknen nach dem Verdunsten
des Wassers wird er am deutlichsten. Besondere Bemerkung verdient noch die Selbsltheilung dieses Thierchen.s, welche hÜnlig,
aber immer nur als Längstheiinng vorkam. Ich beziehe darauf auch die sichtliche Tiieilung oder Duplicitäi der hintern SainendrÜHC,
des hellen Fleckes bei einfachen Individuen als Vorbereitung. Farbestoiro nahm es nicht sichtlich auf. Eier Hessen sich auch nicht
erkennen. Dass die Bläschen der 3Iitte Eier wären, scheint nicht annehmlicb, weil sie in verschiedenen Individuen ver.schiedenc und
zu starke Grossen zeigten. Die wahren Eier mögen sehr klein und dnrchsichtig seyn, oder jicriodiscli erscheinen.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. 1. Fig. XVII.
Fig. a. sind 9 bis gegen 1/00 Linie grosse Individuen der Monas Punctum von Berlin, 290mid im Durchmesser vergrössert. Eins davon ist in der
LiingstbeiliiDg liegriEFcn.
Fig. b. sind 5 dergleichen, 530mal vergrössert. Bei 2 dieser Formen ist der Iiiutere helle Fleck gctheilt, eine ist in der völligen Liingslheilung des
Körpers weit vorgerückt und eine hat sich kugelförmig zusammengezogen.
». Stalin adcn IBhahAontonades.
5Ichr als doj)]ielt so lang als breit oder fadenförmig, nngeglicdert.
IS.
ß. An beiden Enden gleichförmig abgerundete, cylindrische Stabmonaden:
* Farblose Stabmonaden:
Monas cylindriea, Cylindermonade. Tafel I. Fig. xvm.
M. corporc cylindrico, medio parumjier turgido, longitudine latitudinem plus quam duplo superante, Voc üncae longa,
hyalina, volutando proccdens, nee socialis.
Monade cylindrique, a corps cylindrìforme, gonflé un peu au milieu, plus de deux fois plus long
que large, V48 millimetre en longueur, couleur d'eau, ìnouvement tournoyanti noii sociale.
I A k a ^rtcien'u;» cylindricim, Ab l i a n d I . d e d e m i e A. Wi s s e n s c l i . 3
JtfoHrts eyliiidrica, —
I Be r l in, 1830. (1832.) p. 6 i , (
— 1831. (1832.) 1«. 59.
A u f e n t h a l t : Im Salzwasser von Ilezkoi bei Orenburg am Ural.
Im Jahre 1829 fand icli auf der Reise mit Herrn ALEXANDER VON HÜMBOLDT in der Umgegend der Steinsalzbrüchc von
Ilezkoi am Ural unter 6 Infusorien formen einzeln diese langgestreckte Monade, welche ich im Jahre 1830 als Bacterium cyli?idricum
verzeidinete. Ich ziehe jetzt vor, alle nicht deutlich mehrfach gegliederten Bacterien zu den Stabmonaden zu stellen. Von Structur
ist nichts weiter beobachtet als eine innere feinkörnige Trübung, und so wird denn hiermit auch nur die Existenz der Form vorlänlig
festgehalten. Die grosse Aehnlichkeit mit der bei Berlin und auch in Afrika vorkommenden Monas simplex, welche etwas deutlicher
sjiindelförmig und nie so gross ist, ist unverkennbar und verlangt eine weitere Aufmerksamkeit auf die Beständigkeit der Charactere
der geograpliisch weit getrennten Formen.
E r k l ä r u n g der Abbildung Taf. L Fig. XVHL
Sie stellt die bei Orenburg gezeichnete einzelne Form dar, welche '•IQQ Linie laug und 245mal vergrössert ist.
** Rothe Stabmonaden:
1 9 . Monas Okenii, Oken's Stalbmonade.
M. corpore cylindrico, aequabili, parumper curvato, ter quatcrve longiorc quam lato, utrinqae rotiindato, Vioa üneae
attingens, volutando procedens, vacillans, rubra; socialis.
M Oil ade d^Oken, a corps également cylindrique, un peu courbé, trois ou quatre fois plus long que
large, obtus aux deux bouts, égalant Vas millimetre^ mouvement totirnoyant sur V axe longitudinale,
vacillant, couleur beau rouge; sociale.
A u f e n t h a l t : Im Gebirgsbache des Dorfes Ziegenhayn imwcit Jena und häufig bei Berlin beobachtet.
Am 18. September 1836, an dem Tage der statutenmässigen Eröffnung der 14ten durch OKEN gegründeten Versammlung der
deutschen Naturforscher, fand idi auf einer in Gesellschaft des Herrn Prof, WEISS anternommcncn Excursion, etwas unterhalb der
Kirche von Ziegeiihayn, in einem kleinen Bassin des Baches, diese schönrothe Jlonade in zahlloser Menge. Sie bildete am Grunde
handbreite rothe Flecke, nnd zwischen ihren Legionen fand sidi Ophidomonas Jenensis, eine neue Gattung der P a n z e r m 0 -
nadcn, mit Euglena viridis und Spirogyra. Bei einer günstigen Entwickelung kann diese Form leicht eine sehr intensive Blutfarl
»c des stagnircnden Wassers veranlassen (vergl. Monas erubescens und M. vinosd). Die am 18. September in ein Fläschclien
geschöpften Tiiierdien, weldie ich in Jena den Naturforschern der zoologischen Section vorzeigte, lebten in einzelnen Esemjüaren noch
am 11. December zu Berlin, und indem ich dieses schrieb, hatte ich sie sainmt Ophidomonas lebend neben mir anter dem Mikroskope,
Seitdem ist sie in Berlin ganze Gräben erfiillend vorgekommen. Diese niedliche Monadenform hat auf der Tafel, welche längst abgedruckt
war, nicht mehr dargestellt werden können, und idi beschränke mich daher für jetzt auf die Beschreibung.
Die Form ist cylindrisch, überall gleich dick und an den Enden plötzlich abgerundet. Diese regelmässige Form verändert
sich etwas durch die nicht selten siditbare Queertheilung und auch diirdi das Entleeren der Eier, Im ersteren Falle wird das Thierdien
eingeschnürt und als freier Theil cifiirmig, fast kugelförmig; im letzteren gefaltet nnd verschiedentlich abnorm. Einzelne Lidividuen
geben daher wiihrsdicinlidi bei keiner S|)ccies der 3Ionaden ein sicheres Bild der Form, die aber bei grösseren Mengen sich leicht