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2 Duniulrüson, das Ange ist (jtiocr-oval. Zwìsclic» den beiden Rüdem stellt nur ein grosser abgestntzter bcwiiiijicvter Stirnzrtpfcn. Bei
cNii^nn sali icli ¡inliürigende j-lattc, bei ander» facettirte Eier, letztere mögen Diiuer-Eier oder Winter-Eier seyn.— Grösse —Vis,
des Eies V4fi—'/JO Linie-
E r k l a n u i g der Abbildungen Taf. LXTI. Fig. XII.
Flp;. 1. Ilückenaiisidit im "Wirbeln. Fig. 2. Baucliflilcbe mit eiugezogeucni RiiJerwerk und einem auiiHiigendea Ei. Fig. 3. rechte Seitenansicht im
Wirbelu; w hintere Eierstock- und Darm-Oefftiung. Die Ziilme ganz wie bei Fig. XIII. 4. Liuearvergrösscrimg SOOnial.
1 5 6 . Anuraea serrulata, böckri^es S tut z r ädc l i en. Tafel L x n . Fig. x n i .
A. testulu ovato-ijuadrata, frontis dentibns senis inaeqnalibns, mcdiis cnrvatis, iniicronibns ])()sticis duobus brevibns,
interdntn obsoletis, doi-so veutrcque as])cris, ilio tessellato.
Anurée Porte-serrey à carapace ovale-(¡narrée, ay aiti six cornes inegales au fro?it, les deux du
milieu conròécs, deux poitites courtes au bout postérieur guelr/uefois peu marquées ^ le dos et le
ventre âpres ^ le dos parr/ueté.
A u f e n t h a l t : Bei Berli«.
Erst seit 1835 habe ich diese Form bei Berlin, seitdem aber auch hnndertweis gesehen. Wo ioli früher A. Testudo fand,
lebt diese Art in noch Meit grösserer Menge. Sie unterscheidet sieli durch ein n(»ch läjiglicheres Ange, nngleiche grössere gekrüjnnjtc
Siirnliörnclicn, durch schärfere Rauhigkeiten am Panzer, durch 2 breite gerundete und gesägte Ziilme am Kinnrande, dickeren Kojïf,
gestielte ovale Darmdriisen und eingeschnürten Darm. Die hintern kurzen Staclieln fehlten zuweilen fast und wirklich ganz. Die Kiefer
waren 4zahnig. Die Stirn hatte neben dem do])|)elten Räderwerke 3 cjlindriscbe Fortsätze, auf deren aligestiitztem Ende Wimjjern
sassen. Icli fand 1835 von dieser Art öfter lebende Exemplare, Melclie ganz haarig Maren. Die Ursache davon war die sie bedeckende
kleine Hijgrocrocis vest/em, eine Alge. — Grösse Via Linie, des Eies V-»» Linie.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. LXH. Fig. Xm.
Fig. i. Uückcuausicht im Wirbeln; Normalform. Fig. 2. stjichellose Varietät, leere Scliaale, Rückenseite. Fig. 3.
IJygrocroct» vestiens bebiuirleu Thiercheus; leere Schaale. Fig. 4. Kiefer und Zäline. Verffrösserunff 300mal ii
rechte Seitenansicht eines durch
im Oiircbmesser.
1 5 9 . Anuraea aculeata, stacliligcs S t n t z r ä a c b c n . Tafel LXI I . Fig. x r v .
A. tesfniii quadrata, frontis dciitiljiis scnis, mcdiis clungatis, iiiacnmihus iiusticis longis aciiualiljiis, dorso asjjcro et tessellato,
ventre glaliro.
Annree épineuse, a carapace ipiarrée, atjaut sìa: cornes au fronte les deux du milieu plus longues,
dena: épines longues et égales au bout du dos, le dos âpre et parfiueté, le ventre lisse.
Dir Bnäknh, EICHUORKV B e i t r ä g e z. K e n n t n . d. kl. Wasser t i i . p. 27. Tat. I. i . 11. 1775. (Tergi. An. Taltido.)
BrcMuma, uoB. ^ec. , IHDukh, Na t a r for s c l i e r , IX. p. 208. 1776.
Brnehioms i/unâmlus, MÜLLER, A n ima l e . Infus, ji. 354. Ta!). XLIX. Fig. 12—13. 1786.
Xnona ortoterns, ABILBOAAFID, S k r i ï l . aTNalnrh. Selskabet . Bind III. I. p. 80. Tab. III. Fig. 2. 1793. (1790.)
Sncliiwtia qmärMu,, LAHUHCK, Ui s l . nat. des a n ima u » sans veri. n. j,. 34. 181S. SCHWIISSER, Handb. d. N a t u r g e s c h . d. skel
e t l o s e n Thiere, p. 409. 18M.
KerMtla qmdnta, BORT DE ST. V.ticuM, Dici, c lassique, II. p. 470. 1822. Encyclop. mél l iod. Vers. 1824. p. 469, 538.
Amata omteto, AbhandI. der Akademi e d. W i s s e n s c l . zu B e r l i n , 1831. p. 145. 1833. p. 199.
A II f e i l t II a i t : Bei Berlin und walirselieinlicli aiicli liei Danzig und Co|ienliagen.
OliMoiil die Aliliildungcn der früheren Beoljaeliter nicht ganz genaii auf diese Art jiassen, so können die Unterscliiede dock
allzulcicl.t Felller der Beohachtiing sejn, indem die Räderorgane die l'anzer-Zähne optiseli verdeckcn nnd verscIiiedentUck alistnmjifen,
Hcnn sie nicht ganz eingezogen sind. Die beiden hintern langen Stacheln iialien alle gesehen. EICUIIORK fand es im Frühling und
Herbst bei Danzig, hat es liingsstreilig gezeichnet, wie es bei der Contraction auch /araeilen erscheint, und die Hörnchen gleich nnd
klein, auch deren 8 gesehen. Eier und Darm verglich er mit Brodcn in. Korbe. MÜLLER fand es sehr selten im Sniiipfwasser, verglich
es mit einem kleinen Sepien-Ei (soll wohl Rochen-Ei hei.sseii) nnd sab vorn nur die beiden längern Spitzen, scheint ancb ein
¡inhängendes Ei gesehen zu haben. ARILDOÄAHD fand ein ganz ähnliches, vorn Siiiirniges, Thierchen, «clelies wenigstens wohl sicher
das von EICIIIIOR» war, im 7-tägigen Aiifgnss einer ostindi.schen Lilienkapsel in Copenhagen im Juni 1790. Ich fand sie 1831 häulig
in Toribrüchen und auch am 9. Ajiril 18.35 zaljreicli, allein seit 1832 fand ich nur die folgende A. valga ebenda noch weit bäubger.
Der Darm ist eingeschnürt, der Scblundkopf bat 2 niebrzahnige Kiefer, und daneben sind 2 kaglige Darmdrüsen. Zwischen den beiden
Rädern steht ein einzelner bewimperter Stirnzapfen. Das rothe Auge ist etwas iiucer-ovai. Die Eier hängen einzeln auf der
Bauchseite zwiscben den Stacheln. Eine kleine Respirationsriilire steht vor dem Auge. — Grösse ohne die Stacheln bis V„, mit denselben
bis Va Linie, des Eies Vs» Linie.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. LXII. Fig. XIN'".
Fig. 1. Riickenansicht im Wirbek. Fig. 2. Bauchnächc mit halb cntwickellmi Räderwerke. Fig. 3. rechte Seltenaasicbt mit Uespiralionsriilire
t-i. ^ ergrosserung SOOmal im Durchmesser.
mill
1 5 8 . jinuraea valga, binkendes S tntzradctaea. Tafei LXI I . Fig. x v .
A. testala quadrata, frontis dentibus sex, niediis longioribiis, mucronibns dnobus posticis inaeiinalibiis, dorso tessellato
et cuin ventris parte antica scabro.
Anurée boiteuse, a carapace (¡uarrée, ayant six: cornes au frotU, les deux du milieu plus longues,
armée de deux épines inégales au bout du dos, le dos pariiuelé et (ipre ainsi i/ue la moitié antérieure
du veiitre.
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Anuriteiì? vnts«, Abhant l l . d. A k a d emi e d. Wi s senBcb. zu Ber l in, 1833. p. 198.
A u f e n t h a l t : Bei Berlin.
Es fanden sieb von dieser Art zuerst am 5. Ajiril 1832 10 übereinstimmende leere Panzer todter Thiereben. Seitdem wurden
zuerst am 25. Mai 1835 auch lebende beobachtet. Sehr zabireicli sali ich sie am 26. Mai 1836 und seitdem öfter wieder. Im
Sommer 1836 fand ich einst 9 Exem]ilare beisammen im Magen einer Notommata Syrinx und aneli mehrere im Magen der Not.
Myrmeleo. Alle waren sieb durchaus ähnlich. In allen den von mir bis jetzt aufmerksam betrachteten Exemplaren war der linke Stachel
der kürzere, die Liingc beider im Allgemeinen aber versebieden. Die Kiefer sind äzahnig, der Darm eingeschnürt, die Darmdrüsen
cironuig, das rothe Auge ipieer-oval. Zwischen den Rädern liegt ein einzelner bewimperter Stirnzapfen, und zwischen den mittleren
Stirnbörnchen ragt eine kleine Resiiirationsröhre vor. Das Junge sab ich im Ei wirbeln nnd zuweilen Eier durch Ihjgrocrocis vestiens
behaart. — Grösse des Panzers ohne die Stacheln '/n Linie, des Eies '/« —' / l o Linie.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. LXI L Fig. XV.
Fig. 1. Rückeaanslclit mit wirbelnden Rädern. Fig. 2. rechte Seitenansicht mit wirhcinilom Fötus im Ei und Rcspirationsröbre. Fig. 3. leere Schaale,
Baucbfläche. Fig. 4. behaartes Ei. Fig. 5. Kiefer und Zübiie. Liaearvergrösserung 3(X)iiial.
Nachtrag zur Gattung Anuraea.
Die beiden, von BORT 1822 nnd 1824 gegrÜRdeten, Namen Keratella nnd Anourella, welche sieb in dieser Gattung verlieren,
haben folgende Homonyme ihrer Arten: I. Keratella: 1) Ä. juadrata = Amiraea aculeata. H. Anourella:
1) A. Bipalium (1822. Diet, class. II. p. 470.) = Anuraea striata, forma linearis?; 2) A. Cithara (1824) = A. r/uadridentata?;
3) A. Utth (1824) = Anur. S<j,iamula; 4) A. Lyra (1824) = Anur. striata; 5) A. Pala (1822) = Anur.
i/uadridentata; 6) A. pandurina (1824) = Anur. striata linearis^; 7) A. Squamula (1822) = Amir. Sr/uatnula; 8) A.
striata (1822) = /¡nur. striata. ' i )
E s wäre wohl möglich, dass von den früheren Beobachtern, deren Abbildungen von den liier gegebenen abweichen, noch andere
Arten schon gesehen wären. Die Mannigfaltigkeit der Arten der Gattung s]irlcbt dafür, doch können auch eben so leicht Fehler
der Bcobaclitnng vorgefallen seyn. Als besondere Arten könnten einst 1) ISrachionus Pala nnd 2) Bipalium von MÜLLER, 3) der
B r o d k o r b {Kerona octoceras ABILDOAARD), 4) die Gabel nnd 5) das Scbaal thier (ragin. Cuneus SCHRANK) VOR Ercii-
H O R N , vielleicht auch 6) CORTI'S Animaluccio a corona Fig. VI L (s. BracUmms urceolaris) noch erkannt werden. — Bei
mehreren Arten der Gattung, besonders oft bei A. aamiinaia, sah ich die Wirbelbewegung der innern Darmhaiit, wie bei Ilydatina.
— Dass den Brachionen zuweilen die Fusse (Schwänze) ausfielen und ergänzt würden, wie MULLER liei Br. urceolaris 1786.
p. 358. erzählt, nnd was den Gattungsebaracter der Anuraeen stören könnte, habe ich nie gesehen, nnd halte ich, des Baues halber,
flir ganz unwahrscheinlich. Die Ccrcar ien haben diesen Irrthum wobl lierbcigerdbrt.
V I E R Ü N D F Ü N F Z I G S T E GATTUNG: WAPPENTHIERCHEN.
B r a c b i o n u s . Bracbion.
CHARACTER: Animal e BracMonaeonmi familia, ocello occipitali singiilo et peile furcato instructuin.
CARACTERE: Animal de la famille des Brachionês, ayant un seul oeil à la nuque et le fried
fourcim.
Die Gattung der Wappenthierchen unterscheidet sich in der Familie der Schildraderthierchen
durch Besitz eines einzehien Nackenauges und eines Gabelfusses.
K r l ä u t e r n n ^ e n a n r » a t t a n ^ BracUionus.
Der systematische Name Brachionus ist von HILL 1751 und einer der ältesten bei den Infusorien, aUein die jetzige Umgrenzung
des Bcgrilfes desselben ist nach der innern Organisation der Tbiercbcn erst 1830 ausgeführt worden. Im Ganzen sind allmälig
69 Artnanien gegeben, von denen hier nur 9 angewendet werden konnten. Die ersten Formen beobaclitcte JOBIOT 1718, es waren
wohl Br. Pala und ampkiceros. HI L L verzeichnete wohl 1751 4 Arten in seiner Tbiergeschichte, 1 als BracMurus rjuartus
und 3 als Brachionos. Mit letzterem Gattungsnamen nannte er anch Rotifer, Melicerta und Umnias, ihrer armartígen Räderorgane
halber. BAKER gab 1753 gute Abbildungen von 3 Arten, Br. Pala, urceolaris und Bakeri, nnd beobachtete schon das
Auskriechen der Jungen ans dem Ei nnd ancb die Wintcrcier. SCMÄFRER beschrieb nnd zeichnete wolJ den Br. rubens 1755.
L I N N É nahm SCHÄFFER S Tbiercbcn allein in der Fauna suecica 1761 als Tubipora urceus anf. PALLAS bediente sich zuerst
wieder des Gattungsnamens Brachionus 1766 für alle Vor t i c e l l e n und R ä d e r t b i e r e , deren er 18 aufnalim, nnd verzeichnete BA