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Eniiiliriiiissnpparat ist. als polygnstrisclie Damisdilinge bei T. Pedicuhm und Grandinella durch Farbenahriing
niiscliniilich geworden, bei den übrigen oline diese. — Vom Sexnalsystein ist der miinnliclie Tlieil deutlicher
geworden, als der weibliche. Ein sehr feinkörniger weissUcher Eierstock ist nur bei T. Pediculm
erkannt. Keine Art der Gattung hat farbige Eier, alle sind wasserhell. Eine nierenförmige Sexualdriise ist
ebenfalls nur bei T. Pediculus beobachtet. — Nerven und Gefiisse sind unerkannt.
Die geograpliische Verbreitung der Gattung ist gi-oss. T. Pediculm ist durch ganz Europa und in
Barnaul, nahe am Altai Asiens, und T. Grandinella ebenfalls in Europa und auf der Prochodnoi-Alpe des
Altaigcbirges selbst von mir gesehen.
38t. Triehodtnaf tentaculata, tastendes Urnentliicrclien. TaW XXIY. Fig. DI.
T. ioi])nre iliscifürjni, rilioi-iiiii fasciculn viljrans, coiona milla, ¡jroljosciJo slilil'onin.
Trichodine tentaculáe, h corps discoide, ti ayant point de couronne, mais tm faisceau de cils vibrants
et une troìnòe siijUforme.
TyiMmi? leiilaniiiila, Ahl iaml t . ilei- Akadeini t ; «1. Wi s scnsch. zìi R e r l i n , 1S31. i>.'J8.
A i i f c n t l i a i t : Bei Berlin.
Diese Form fand sich 1830 mit V o r t i c c l l e n nini Trichodina Urandinella zwischen Conferven in nur wenig Exemiilaren,
und ist seitdem nicht wieder beobachtet. Ich zählte 5 — 6 liorstenartige Wimiiern und ein dickes grillellormiges nnd rüsaelartiges, zariickzichbarcs
Organ in deren Milte. Im Innern waren zam Theil mit erkennbaren Monadincn erfiiUtc, zum Tlieil leere, Magenblasen
sichtbar. —• Grösse Vs4 Linie.
E r k l ä r n i i g der Abbi ldnngen Taf. XXIV. Fig. HI.
Fig. 1. vmn Rückcii goscben. Fig. 9. von der Bauchseite und wirbebid. Vergi-üsserung SOOnml.
383. Trichodina Pediculus, Voljpenlans, parasitisches Crnentüierchen. Tafel XXIV.
Fig. lY.
T. corjiore deiiresso, nrcenlato-disciformi, ciliornm corona frontali TÍbrans, dorso nncinis inobilibus coronato.
Trichodine Pou de Polype, à corps déprimé, nrcéolaire-discoïde, ayant ime cauronue de cils vibrants
au fro7it et une antre de petits crochets mobiles au dos,
JmmnhiileB on bodij of Pompes. LIÍEÜWENHOEK, Phi los. Transact . 1703. XXIII. Nr. 383. p. 1308.
AvMch-s .Ira Fois,,,!, TBM.BIET, Ui s loi r e .les Polype s , 1741. Tab. VII. Fig. 10, 11.
Mirali ¡metU about Ihe Lody of fbi jpr j , BAKBH, An altoniiil towar.I. a Na t i i r . liist. of t l i e P o l y p e , 1743. p. 118. c. Fig.
Polyppnl.ruse, ROSEL, I n s e c t e n lie Ins t i g u n g , III. p. 525. Taf. LXXXVI . Fig. m. n. o. LEDEKMÜILEB, 17fjO. Copie.
iWjpral.«».., ScaÄEEE«, Di e A r m p o l y p e n , 1754. p. 14. Taf . I. Fig. 10. C.
t-'ohox tiimUinlos, WUKE, Act a Holm. 1761. p. 287. onm Fig.
Cutirnim Meulia, MIliiEB, Verm. flnv. h i s t o r i a , 1773. Animale, intin. 1786. Tab. XI. Fig. 15-17.
lWjpei.l,;«>i, GÒZE, TBEMBIET-S Ahhan. l l . über Polypen, ûlieiîetzt 1775. p. 183. Taf . VII. Fig. 12. Berlin. Bescl iäft ig. I. p. 398.
1775. 2. p. 281. Taf. 8. Fig. 13. 1776.
Vorlicelia iliactna ct sleilina, MÜTTEB, Animale, infus . 1786. p. 270 , 271. Tafel 38. Fig. 1—5.
Urcvohirín ilisrím, LAMARCK, Anim. sans vert. II. p. 44. 1816.
Rurfítria Pgdicutiis, BORT DE ST. VINCENT, Diet , c las s ique, 1822.
» BOR, I E ST. VISCBNT, Kncyc lopéd. méth. 1824. — Porhelin, j i J i
TriMim Ptdialm, 1 jj, Aka.lemie d. Wissensch, za Berlin, 1830. p. 65. 1831. p. 98. 1S33. p. 163. 1835. p. 164.
— stellim, j
Xmmmkila co«cljliosjiermnlie», CAROS, Noya Acta Nat . Cur. XIV. 1. p. 80. Tat. III. Fig. IX. 1832. gute Abbüilung.
A u f e n t h a l t : Bei Delft, iiu Haag, in England, bei Nürnberg, bei Regensburg, bei Qnedlinbnrg, bei Stockholm, bei Copeiiliagen,
bei Paris, bei Berlin, bei Dresden und bei Barnaul in Sibirien beobachtet.
Schon LEEUWENHOEK, der Entdecker der Armi iolypen (Hydro), beobachtete die anffallende Erschcinnng parasitischer
noch kleinerer Tbicrchen anf denselben. Seit TREMBLEY S dcnkwlirdigen physiologischen Ex]icriraenten an den A rmp o l y p e n , wonach
sie durch Zerstückeln und Uiidichren, wie ein Handschuh, fortlebten und ihre Theilc und sich selbst ganz ans iliren Thcilen regenerirteu,
gewannen auch deren sie oft tödtende Parasiten noch besondere Theilnahme. TREMBLEY selbst, uud nach ihm BAKER und SCHÄFFER,
gaben undeutliche Aiibildungen. Die erste bessere Abbildung gab HÖSEL, und er unterschied auch schon 2 Ai-ten. Noch besser
war tlie Abbildung von WILKE, der unter dem Namen Volvoa: dimidiatus dasselbe Tliierchen von den Schwiinzen der Froschlarven
beschrieb. GÖZE gab dann eine gute Abbildung zuerst in seiner üebersetzung des TREMBLEY, dann in den Berliner Beschäftigungen.
MÜILER scheint seine Notaten nnd Zeichnungen dieser Art nicht in Ordnung gehabt zu haben. Seine Beschreibung ist besser, als seine
Abbildung, und erstere von Cyclid. Pediculus bezieht sich vielleicht geradehin auf die Abbildung der Vorticella discina, die ein
Seetbierchen scyn soll, wozu er aber HERRMASN'S Siisswassertbierchen citirt. SCIIRASK'S Cyclid. Pediculm 1803 ist Kerona Polyporum.
Ich beobachtete sie oft an Hydra vulgarit und viridis meist im August bei Berlin, meist gleichzeitig mit Kerona polyporum.
Im Jahre 1829 sah ich sie auf der Reise mit Herrn VON HUMBOLDT auch auf den Kiemcnblättcrn einer Anodonta des
Ob bei Barnaul, und bezeichnete sie 1830 als T. stellina. Im Jahre 1832 fand sie mein hochverehrter Freund, Herr Hofrath CARus,
an den Eierstöcken der Unio batava, littoralis nnd pictorum bei Dresden und hielt sie für ein nnbekanntes Infusorium, welches
er Reu benannte und fiir eine physiologisch einfaclic anini.iliscbe Ursubstanz erklärte. Im Jahre 1835 fand ich sie zahlreich an
dem kleinen Gyrodactylus coroimtus in den Kiemen der Karauschen (Cyprinus Carassius), uad öfter, fast jährlich, fand ich sie
auch frei im Wasser, aber immer nur einzeln. Es hat rasche kräftige Bewegung, «ie Tor t iccl len-Leiber . Das Thierchen der
Polypen habe ich viele MiJe mit Indigo genährt, nnd ich habe viele Magen blau erliUlt gesehen. Der Mund ist eine seitliche conischc
Grube und cbemla lindet auch das Auswerfen statt. Es läuft immer anf dem Rücken, wo es einen Kranz von 24 — 28 beweglichen
Häkchen hat, den Mund und wirbelnden 'Wimperkranz von 4 8—6 4 Wimpern nach oben gerichtet. Es scheint mit den kleinen
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Krallen seines Rückens die Körnchen der lockern Poly]'™liirat anszugraben und zu verzehren. Vielleicht schadet es dem Polypen
auch besonders durch Abfressen der feinen Fangfäden und Angeln seiner Arme, so dass er nicht mehr fangen kann. Es lebt auf allen
Theilen des P o l y p e n . Dicht neben seinem Munde liegt am Rande eine etwas trübe nierenfiirmige Drüse, doch wohl die männlirlie
Sexnaldrüse. Eine einfach contractile Blase habe ich neneriich auch beobachtet. — Grösse '/»s his '/i. Linie. (Vergi. Kerona Polypornm:)
Man nniss sich hüten, die stachligen Polyiiencier für jiarasitische Thiere derselben anzusehen, wie sie z. B. BORT DF. ST.
VINCENT als Infusorien {Peritriclia Polyporum) verzeichnet hat.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. XXIV. Fig. IV.
Fig. 1. Hydra vulgaris aurantiaca mit dieseu Parasiten besetzt, von Bei-lia, 6iiial vergrössert. Fig. 2. und 3. Art des .-^naitzens, uml Fig. 4.
Seitenansicliten. pTg. 5. Ansicht vom Rücken. Mund ist die gcliriimmte tdchteriürmige Stelle nach unten, daneben redits die trübe gekriimmte Drüse,
Viele zerstreute Mageuzcllen. Die der Drüse gegenüberliegende Zelle ist an der Stelle der neulicli beobachteten contractilcn Blase. In der Mitte ist
der Hakeakranz des Rückcus, am Rande der Wimperukraaz der Stirn. Fig. 6. (I.isselbe Thiereben vou der rechten Seite. Am Rande in der Mitte
ist der Mund. Stirn rechts, breiter abgestulat als der Rücken, dessen Fläche sich beim Schwimmen verengt, beim Kriechen erweitert. Fig. 7. von
der Stirn gesehen. Fig. 8. vom Rücken gesehen, mit üuterwärts zusaininengeraltcteai VVimpernUranze. Alle Vergrüsseraiigeii SOOiiial.
383. Trichodina voraac, ^eftässiges Urnentiiierclien. Tafel xxrv. Fig. V.
T. corpore oblongo cylindrico-conico, fronte convexa, ciliis coronata, dorso attenuato obtuso inermi.
Trichodine vorace, à corps oblong cylindrir/ue légèrement conit/ue, ayant le front convexe couronné
de cils, le dos aminci et obtus lisse.
TrkhoJim vornx, A h h a n d l . der Akademi e d. Wissenscl i . zii B e r l i n , 1831. p. !IS.
A u f e n t h a l t : Bei Berlin.
Diess Thierchen fand ich 1831 öfter zwischen Confcrven. Es war der folgenden Art sehr ähnlich, aber immer länger, fast
walzenförmig, nnd ich fand mehrmals es in den Gehäusen der Cothurnia imberbi», die es zu verzehren schien. Es ist in seinen Bewegungen
sehr r.isch und kräftig, zeigte innere Magenzellcn, wurde aber nicht mit Farbe geprüft. Ich zählte etwa 12—15 Wimpern,
die keinen vöUig gesclilossenen Kranz machten. — Grösse V^a Linie.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. XXIV. Fig. V.
Fig. 1. von der Stirn; Fig. 2. ganz von der Seite; Fig. 3. halb von lünten; Fig. 4. halb von vorn; Fig. 5. im Acte des Verzehrens der Cothurnia
begriffen. Vergrösserung 300mal.
384. Trichodina Grandinella, HageltliiercUen. Tafd xxrv. Fig. VI.
T. cor|!ore conico snbgloboso, fronte truncata ciliis coronata, dorso subacuto inermi.
Trichodine Grésil, a corps conique presque sphérii/ue, ayant le front trom/ué et couronné de cils,
le dos brust/uemenf aminci et sans armure.
Jntmniniin A'r.4., LEKUT^EWHOEK, P h i l o s o p h . T ransact . 1677. XI. p. 821. (167.5.)
Lt muttur cl I« j.iroartie, JOBIOT, Observât , avec l e M i c r o s c o p e , (1718.) 1754. p. 6 4 , 65. Pl. 7. Fig. 9—1 2 . und 15.
Cnrspnlfiriiirii seciituliim, HILL, H i s t o r y of a n ima l s , 1752. Fig. 2.
TrMoJ» GmuiMìa, MOUE», Verm. fluy. hist . 1773. p. 73. Animale, infus, p. 160. Tab. XXllI. Fig. 1 ^ 3 . 1786.
T r i t i o . ; , ormidinell.!, SCHRANK, N e u e philos. Ahhandl . d. A k a d . z. M ü n c l i e n , II. 1780. p. 470. Tab. I. Fig. 1 , 2. F a u n a boica, III.
2 . p. 92. 1803. LAMARCK 1815.
Trichod^ - ? , HEBRMAN!., N a t u r f o r s c h e r , 20. 1784. p. 152. Taf. ni. Fig. 29.
Urceolnrw Grniiditiclln, BORT DE ST. VINCENT, Kncyclopéd. métiiod. 1824.
TriMina Grandinala, j de r A k a d emi e d. Wi s senscl i . z u B e r l i n , 1830. p. 41, 54 , 65. 1631. p. 97. 1833. p. 307.
A u f e n t h a l t : Bei Delft in Holland, bei Paris, in England, bei Co]ienhagen, bei Strassbnrg?, bei Wien und in Baicm, bei Berlin.',
in Petersburg! und auf der Prochodnoi-Alpe des Altai! beobachtet.
Wer nicht sehr geübt ist im Beobachten, wird die abgerissenen frei schwimmenden Körper der V o r t i c e l l e n häuBg mit diesen
Formen verwechseln, wesshalb denn auch keine wissenschaftliche Sicherheit in den Synonymen ist. Der wesentliche Character, wodurch
sich diese Form von V o r t i c c l l e n nnterscheidet, scheint mir in dem nicht geschlossenen W'imperkranzc zu liegen, allein es ist
sehr schwer, die optische Form, welche auch den geschlossenen Kranz zeigt, von der wirklichen scharf zu isoliren. Ein Nebencharacter
liegt in der sehr kräftigen, raschen, der eines Kreisels gleichenden, Beweglichkeit. Diess Tbierchen wird vorzugsweise von
Actinophrys nnd Podophrya gefangen nnd ausgesaugt. An der Olieilläche bestäubten Wassers im Thiergarten fand ich es jähriich
vom Ajiril an, den Sommer über, meist mit den genannten Feinden. Es nahm leicht Indigonahrung anf. Ich sah auch ein Esemjilar
mit einer verschluckten, aber noch doppelt so lang, als es selbst war, aus dem Munde hervorragenden, Oscillatorie nmherwirbcin. (Vergi.
Chilodon und Bursaria auf Taf. XXXIV. und XXXVI . ) — Grösse '/ws — ' / « Linie.
E r k l ä r u n g , der Abbi ldungen Taf. XXIV. Fig. VI.
Fig. 1. ist die coiiische Normalform von der Seile. Fig. 2. die gewöhnliche characteristische Erscheinung, bei welchcr der geschlossene Wimperkranz
des sich kreiselartig rascb drobendeu Tlderchens eine optische Vervielfiiltigang ist. Fig. 3. ist die wahre Gestalt des Wimperkranzes. Fig. 4. eine
jüngere Form. Fig. 5. mit verschluckter Oscillatorie. Einige sind mit Indigo genährt, alle SOOmal vergrössert.
Nachtrag zur Gattung Trichodina.
Ansser den schon aufgezählten Arten und Synonymen könnten noch Trichoda Cometa und Trochus, so wie Firticella
bursata von MÜLLER ZU dieser Gattung gehören (s. Isis 1833. p. 255.). BORY vcrzeiclinet diese Formen als Triclutda Cometa,