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4 8 . iioflo tfrmnHs^ grosse Schwanzinonarto. Tafel ir. Fig. Xll.
13. crniiorc cil»l()iip;o, iitriiHjiio rotundato, iiKitftio, Y72 lineac Jongo, liyalino, cauda setacea, ventri aiTîxa, rigida, vcn-
(rtcìili.s atiijili.s.
Monade h f/ueue Chef y a corps obloug^ arrondi aux deux louts, grand, Vso millmietre de longueur,
couleur d'eaux t/ueue se! ace e, affichée au ventre, roule, ventricules atnples.
Aiircntlialt: Bei Berlin, Wien und Siilzburg.
Idi Ihnd diese selir aiisgezeielinete grosse Seliwanzmonadc zweimal, ani 15. A]iril 1835 und am 15. Januar 1836 mit Euglene
n im Tliiergarten zu Berlin. Herr Dr. WERNECK in Salzburg meldete mir, nach Yollendung des Stiches der Tafel, eiue Beol>-
achtinig oiliMiIiar voiil «lesselben Tliierclicns, aber von V25 — Vao Linie Grosse, bei Salzburg und sandte mir eine recht schöne Zeichniitig
im December 1835. ileiT Dr. FOCKE in Bremen beobaclitete auch am 11. Mai 1835 im Aiserbacli von "Wien wohl wieder dasselbe
Thieiehen von '/un Linie Grösse. Ich selbst habe nur ausser der steifen, den Körper do])pelt an Grösse iibertreifcnden, aber
lest am ftliimle vor der Mitte dea Bauches angeliefteten S|»ingborste, die ein Schwanz ist, viele Magenblasen und einen feinen Rüssel
erkannt, der fast die 3fache Körperlänge einnehmen konnte. Di-. FOCKE'S «nd Dr. WERNECKE'S Abbildungen lassen, ausser den MagcnzelbMi,
Eier, und ersterc eine eiförmige Samendräse erkennen, auch hat jener Beobachter an einem Individuum, ausser der Scliwanzbfirste,
den Hiissel (lo|)pelt gezeichnet. Zuweilen biegt es den Schwanz über den Mund nach vorn und wäre dieses Thierchen mit einer
hiniern Analölfniing, die gegen den Character der 3ionadinen ist, versehen, so würde der Schwanz ofienbar ein Fuss seyn, wie der
Grillt'l bei Monocerca 11. dergi, unter den Rädertliieren. Bestätigt sich aber bei ihm ferner der Mangel einer vom Munde getrennten
AiialÖflnung, so ist dieser Theil ein Schwanz, wenn er anch an der Unterlippe sässe, denn diese ist dann das Ende des gebogenen
Rückens. Die Bewegnng dieses Tliieres ist langsam, zuweilen mit der Borete sick fortschleudernd oder umwendend, mit dem Rüssel
juehr Uistend als wirbelnd.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. n . Fig. Xn.
E s sind 2 bei Berlin lieoìiachtetc Fonuen vorgestellt
F i g . 1. ist mit dem Mundo unterAViirts gekehrt und hat die Scliwanzborste über den Mund nach vorn vorgestreckt, so dass sie ganz über deu Kürper
ragt.
F i g . 2. ist mit dem Mumie nach olien gekehrt und hat die Schwauzborste über den Körper nach binteu gerichtet. Diese Stellung ist die ruhige beim
Schwimmen und Tasten, jene ist die gereizte. Fig. 2. liegt auf dem Rücken.
4 9 . Boifo intestinalis, Sarmmonade. Tafel n. Fig. xm.
B. corjiore oblongo, snbconico, antico fine rotundato, ad V144 lineae longo, hyalino, cauda corporis fere longitudine,
ventriculis amplis.
Monade h queue inlesfìnaìe, h corps oblong, presque conique, arrondi antérieurement, V72 milUmètre
près e?t Io?igucur, couïeur d'eau, queue de la longueur du corps, ventricules amples,
A u f e n t J i a l t : Im dicken Darme der lebenden Frösche hei Berlin, Delft? nnd Quedlinburg?.
Es sind im Darjiikanale vieler lebenden Thicre, von der Fliege nnd dem Regenwurm an bis zu den Fischen und anch bei lebenden
Menschen, Monaden ähnliche Infnsorien beobachtet worden. Die Melirzahl dieser Beobachtungen bezieht sich auf Formen der
Gattungen Bursaria, Glaucoma und auf Fadenwürmcr der Gattung Anguiilula, welche meist ziemlich gross sind. Es hat sick
nicht ausser Zweifel stellen lassen, dass die beiden hier abzuhandelnden schon beobachtet wären (vergi, aber Chaos der 3Ionaden von
OÖZE). Ich fand sie bei Kröten, heim grauen und anch beim cssbaren grünen Frosch in ]nit Wasser verdünntem Darmschleiine in grosser
]Menge. Cercaria gijrinus von 3IÌÌLLER würde zwar der Abbildung nach passen, war aber gewiss ein anderes Thierchen und ist vom
Entdecker anch fälschlich mit den Samenthierchen verwechselt worden, we denn die ganze Synonymie derselben unsicher ist. Meist
fand ich diese und die folgende Ai-t hcisajnmen nnd in diesein Falle war immer die gegenwärtige Fonn zalillos überwiegend und anselinlicii
kleiner. An inneren Organen Hessen sich mehrere grosse Blasen erkennen, die wohl Magenblasen waren. Ein einfacher (?)
fadenförmiger Rüssel von kaum der halben Körperlänge bewirkte einen Wirbel in Indigo-Färbnng. Aufnahme von Farbe sali ich. nicht.
Manche iiefteten sich mit dem Schwänze fest. Einige zeigten eine Einsclmürnng zur Qucertkeilung.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. H. Fig. Xffl.
Die Dai-stelhmg umfasst 28 Thierchen iu verschiedener Stellung und Form unter 2 verschiedenen Vergrosserungen.
Gnippe 1. ist 290mal im Durchmesser vergrüssert;
Gruppe 2. und 3. 450mal. Letztere wirbelt, nachdem sie sich mit dem Schwänze angeheftet hat. Bei 2 t ist ein zur Queertheilang sich vorbereitendes
Thierclien.
5 0 . Bodo Hanaruni, Frosebmonade. Tafel n . Fig. XIV.
B. corpore ovato, turgido, antico acuto, ad Viao lineac magno, liyalino, cauda corpore brcviorc, ventriculis non
disti nctis.
Monade a queue Grenouille, h corps ovale, gonflé, aigu antérieurement, ^Ico millimelre de longueur,
couleur (P eau, queue plus courte que le corps, ventricules tton distincts.
A u f e n t h a l t : In lebenden Fröschen bei Berlin, Delft? und Quedlinburg?.
Sie lebt jnit der vorigen und mit Bursaria Ranarum gemeinschaftlich im Dickdarm lebender Frösclie und Kröten, wo sie
vielleicht von LEEUWENHOEK schon beobaclitet, aber nicht unterschieden worden. Die Form ])asst auch sehr aulKdlend zu Cercaria
gibha von IMÜLLER, welche derselbe im Anfgusse eines Lebermooses fand; dennoch nirchtc ich, dass die Anerkennung dieses Synonyms
zu Irrtliuiu verleitet, da MÜLLER'S Thierchen wohl um vieles grösser war und der Aufenthalt so sehr Tcrscliicdeii ist.
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»«'-.C^f.'"'' Sl'-iclit 'lic^ss r.rl,l„se Thicrchc, einer F,-o.scI,la,ve. Es Icl.t .al.lroid, l,eisn,„„,e„, zittern,! i,„ Srl,„i„„ne„.
f ' ™ "' ' ''""l'^«^'"'-' "' " ''i'"- I'^lig" ninunt es nicht nnf. Irl, fan,l es
zuerst 18M m der Jim,a temporctria. Grösse Linie. Tergi. GOZE, Natnrg. ,1. Einge„ei,lc»ünuer, 429. 1782.
E r k l ä r u n g der Alibildnngen Tafel II. Fig. XIV.
E s sind 24 Thicrchen in 2 Gruppen, nach verschiedener Vergrössening.
1. sind 21 Tiiierchen boi 290mi,liger Vergrüsscrnng;
2 . sijid 3 nach 450nialigor Vergrössernng des Durcluaessers.
5 1 . ßodo viridis, 8;riine S c bwa n zmo n a d c . Tafel n . Fig. XV.
B. corjiere ovato, snhglohüso, antico rotiindato, ad lineae magno, viridi, canda lirevissima.
Monade h yueue verte, h corp, ovale presi/uc gloiuleua;, arrondi autérieuremeut, ,-galant >/,o„ millimetre^
Couleur verte, r/uene tris-petite.
M o »imlfc, ÄHianJl. der Akademi e <1. Wi s s e n s c l l . zu Ber l in, 1830. p. 62. 1831. p. 65.
A u f e n t h a l t : la SeUangcnherg am Altai nnd bei Berlin.
Diese Form wurde auf Herrn ALEXAKDER VON HÜMBOLDT'S Reise mit Herrn ROSE nnd mir nach dem Altai a,n 9. August
1829 entdeckt. Sie fand sich frei zwischen zerfallenden Confcrven. Seit dem Jahre 1832 kenne ich sie auch von Berlin.
Diese letztere For.u war zum Theil anselinlicl, grösser, indem jene '/»„o Linie, diese bis ' U Linie gross, also do|inclt
grosser war. Diese DifTercnz scheint sich noch dadurch zu erliölieu, dass letztere im Innern eines an,lern todten Infasionsthiers, ,les
Closterium acerommi, lebte. Allein die dopiielte Grösse kann Icicht der erwachsene, theilungsfiihige Zustand seyn un,l ,lie'umstande,
unter denen beide Formen von mir gefunden worden, sind sich doch sehr gleich. Auch hier waieu es zerfallene Confcrven
unter denen todte Closterien lagen. Letztere haben an jedeiri Ende Oelfnungen, worein allerlei Thicichen kriechen können. '
An Organisation sind bisher nur einige Magenblasen erkennbar gewesen und die grüne Farbe zeigte sich durch feine Körnchcu
gebildet, die wohl Eier sejn mögen.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. II. Fig. XV.
F i g . 1. ist ein todtes Closterium aceroiiim (vergi. Tafel VI.) von Berlin, ermilt mit 16 Bo,Ionen, welche dessen Eierstock, wovon ein Theil in der
Mitte noch übrig ist, verzehrt haben mögen, 450inal vergrössert.
F i g . 2. sind die in Schlangcnbcrg beobacliteten ersten Formen, 523mal vergrössert. Auf der Titel ist die angegebene liuchste Grösse von in
Vanu'" umzuändern.
üebersicht aller zweifelhaften bisher beobachteten Bodonen.
Ausser den 8 hier verzeichneten Alten scheint es nützlich, auf noch einige, von frühem Beobachtern angedeutete, Formen aufincrksani
zu inachcn, welche vielleicht dieser Grniipe angehören, die mir aber nicht vorgekoninien und nicht zweifelfrei geworden .sind.
HILL, der erste Systeraatiker für die Infusorien, bildete 1751 aus den geschwänzten Infusorien eine Gattung Macrocerms; die von
ihm beobachteten so benannten Körjicr scheinen Vor t icci len und Englenen oder Astasiaeen gewesen zu seyn. Der zweite Sy.stematiker,
O. F. MÜLLER, bildete 1773 ans allen kleinem geschwänzten Infusorien die Gattung Cercaria, worin er die allcrverscbiedenstcn
gcscbivänzten Thierchcn, selbst anderer Thierklassen, zusammenstellte. Seine Cercaria Lenma un,! inr/uieta sind Saugwüriner.
Diese Zusammenstellnng tadelte schon SCHRANK 1803 {Fauna boica 3. 2. p. 86.). Daher theilte ancli schon NITZSCH 1817
Beiträge zur Infusorieukunde, (und 1827), die MÜLLER'schc Gattung iu 12 Gattungen; BORÏ DE ST. VINCENT hat sie nach ihm
1824 und 1820 als 2 Familien betrachtet und noch stärker, in 13 Gattungen, zerspalten, ¡(Jicr in seinen Gattungen ebenfalls sehr heterogene^
Thiere vereint. Die einfach geschwänzten Cercariea enthalten 7 Gattungen und die gabelförmig geschwänzten Vrodiea 6.
Samenthierchen und Saugwürnier sind ebenfalls in seiner ersten Familie, zu welcher die Sch wanzmon adcn gehören würden. Seine
Vrodiea sind Räder thier e mit Vorticellen-Fragmenten, Kerobalana. In BORI ' S Gattungen Cercaria und FirguUna allein
könnten von ihm Bodonen unter sehr verschiedenen anderen Thieren aufgenommen seyn. Folgende 7 namhafte Infusorien sind fiir die
Gattung Bodo noch zu vergleichen.
Von MÜLLER: Cyclidium hyalinum.
Cercaria Crijrinm.
gibba,
ienaa>.
Discus.
Von BORI : Cercaria Cometa.
opaca.
C l e s c b i c b t l l c b e B e m e r k a n g e n ® n r I ^ a m i l i e d e r Utonadtnen.
Am Schlüsse der Familie ,1er Monadinen scheint es zweckmässig, einige, keiner bestimmten erkennbaren Gattung derselben
scheinbar oder wirklich zukommende, geschichtliche Verhältnisse specicller zu berühren. Viele Beobachter nnd Schriftsteller der frühesten und
neuesten Zeit bedienen sich der Ausdrücke: Punkt thierchen, Kngelthierchen, Gewimmel, Chaos und Monade zur Bezeichnung
der kleinsten ihnen erreichbaren, scheinbar der Mouadenfainilic angehörigen Fomien. Man hat dabei oft gar nicht an Monaden
zu denken. Die Grenzen des Erreichbaren sind sehr verschieden gewesen. LINNÉ, welcher die LEEDWENHOEK'schcn Infusorien, 1767
in seiner Abhandlung über die unsichtbare Welt, noch nicht sehr von leblosen Oeltrôjjfchcn unterschieden meinte, hatte oflenhar ein sehr