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.SirlKMiicit für Eier sclialtcn \yi'r(Ieii ki.iiiien. Orsiine, welche mit miiiiiiliclicn Saiiiciidriiscn vergleichbar
sind, haben sich bisher, wenn nicht in MCL L K U ' S Figiiren des Vohox socialis Fig. 8., und des Volvoa; Uva
der helle l'nnkt in der Mitte hierlier gehört, der Beobachtung entzogen. Ausser der Eientwicklung ist Selbst-
Iheilung, aber keine Knospcubildung beobachtet. Erstere sah ML L L E R bei U. Atomus, wenn naiidich, was
e r als Monoft Lern Fig. 10. abbildet, dahin gehört; ich sah sie bei U. Ghmcoma als vollkoninicne Längsund
(iaeertheilung. — Das Einplindungssysteni war bisher so wenig speciell zu erreichen, als das Gefässsys
t e u i , »bschon die Erscheinung des Empfindens dem Beobachter nicht selten zu klarer Anschauung wird.
Die willkührliche Vereinigiuig in beerenartige Kugeln ist bei dieser Gattung keine Geschlechtsverbindung,
w i e es sich LKKUWEMIOEK bei den V o r t i c e l l e n daclite, auch keine blosse Molecularheneginig, sondern ein
( i e s e l l s c h a f t s t r i e b , welcher, uuui mag ilin imuierhin Instinct nennen, einen nicht unbedeutenden Grad von
Geistesfähigkeit auch in so kleinen Organismen erkeiuien lässt, die an den letzten Grenzen der Sehkraft
stehen.
Die geographische Verbreitung der T r a u h e nmo n a d e n ist, wie es scheint, sehr gross. U. Uva
und Ghiucoma wurtlen von mir doch wohl in Africa beobachtet; U. Atomus nnd Uva in Sibirien, alle 3
Arten leben zahlreich bei Berlin. Ob U. virescem und G/ancoma auch bei Paris, Strassburg und in Dänemark
nnd England vorkommen, ist für erstere nicht ganz sicher, weil die Beobachtey leicht könnten Sj/nnra
IJrella, die viel gewöhnlicher ist, damit verwechselt baben.
Die von LEEI'WENIIOEK zuerst 1675 entdeckten Infusorien sind seiner Beschreibung nach den Uvell
en ähnlich gewesen, allein es waren offenbar V o r t i c e l l e n und zwar Vml. ConvaUaria. Seine damals
b e o b a c h t e t e n kleinsten Thierchen, welche MCL E E U ZU Monas Lens zieht, halte ich weder für Monaden
noch für Uvellen (vergl. Vvella Atmmis).
S í . Vvella viresceng, gelbliclie Trai i lbenmonade . Tiifel 1. Fi«. XXVI.
U. cor]iore nvato, utrln(|uc mtimdato, jiai-vo, Viu« üni-ac accinante, lactc vii'idi, in globnlos, % liiieac diiirnotro fcrc
magnos coD.sociata.
IJvelle jaunâtre, h corps male, arrondi aux deuúc bouts, petit, égalant '/»« millimetre en longueur,
couleur verdàtre, grouppes globuleuses roulantes '/la millimetre en épaisseur.
roluar Vuit MIÏI.LEB? Animale, infus. Tab. III. Fig. 17 — 21.
rofcui- Um mnnuss (MOILIIT) Naturforícher XX. p. 154. Tafel III. Fis. 3.1. el p. 149.
IM-Ila .ire«™ Bonv DB .ST. VIVCB^T? Encyclop. miillioil. 1824. Diction, classique <1' lii.t. nal. 1830.
l„,lln /InBomVilii, Ablianill. ,lei Akademie J. Wissensch, zu Berlin, 1831. (1832.) p. 61.
A i i f c n t l i a l t ; Berlin! Strasshnrg,? Paris? Dänemark?
Es giclit bei Berlin 2 Tliierclicn gloiclicr Fiirm, welclic schwer zu iinterscliciilen .sind, aber ganz vcrscbicdenen Gattungen
uud Familien angeboren. Es lässt sieb dalier niclit mebr entsebciden, ob die friil.eren Namen zu einem oder dem andern geboren. leb
innss dieselben Synonyme liei Siyimra Vvella, der andern, aut Tafel III. abgebildeten, Form wieder anfiibren. Dieser ünsieberbcit ballier
gab ieli 1831 den liesondern Namen, iveleben ieb jetzt jedoeli mit dem ältern von BORT vertansebe, da dieser einmal da ist nnd
sein früherer Begrid' doeb nie zu erniilteln seyn wird. MÜLLER entdeckte diese oder die andere Form 1778 im Graben eines Gartens
in Copenbagen zu Anfang Decembers. Die Beeren cnlliielten 2, 4 bis 50 Thierchen. Er erhielt sie 14 Tage in einem Gefässe. Im
October 1779 konnte er sie nur 3 Tage am Leben erhalten. Sjiäter hatte er sie im August zwischen Lemna pohjrrhiia zu Mejenberg
beobachtet. Die Beeren zerlielen allmiihlig unter seinen Augen in einzelne Tbicre (uvae moléculas projiciebaut). HERRMAIVN
besebrieli 1784 ein ähnliches Thierchen aus Stra.ssburg, und nacli der Zeichnung hatte es MÜLLER für das seinige erklärt. BORT fand
seine Thierchen im Herbste bei Paris zwischen Meeriinsen, sah oft unregelmässige und aus 30 bis 40 Thierchen bestehende Kugeln.
Ich selbst fand bis zum Jahre 1831 die Thierchen häulig bei Berlin im Thiergarten zwischen Meeriinsen im Sommer, seitdem niclit
wieder. An ihrer Statt linde ich seitdem, in etivas anderen Veriiältnissen, zmschen Cunferycn, die Sijnura Uuella. Ich zälilte zuweilen
in der sichtbaren Kngelhälfte der erstereo bis 40 Thierchen.
Schon MÜLLER sah um den Vordcrtheil dieser Tbiere einen Schimmer {halo), den er für Wimpern hielt. Audi HEUUMANN
sab ein Wiriieln. Ich erkannte bei Färbungen des Wassers deuüich ein wirbelndes Organ um eine scharf umschriebene Mundstolle.
Das Mirbelnde schien eine Vielzahl feiner Härchen, Wimpern, zu seyn. Jetzt Termuthe ich, durch ähnliche andere Tbicre, Vvella
Glaucoma, belehrt, dass dieser Wimpcrkranz dort wie hier von nur zwei peitschenartigen Rüsseln vorgestellt wird. Die grüne Farbe
scheint die Farbe der Eier, des Eidotters, zu seyn. Der von MÜLLER beobachtete helle Punkt in der Mitte war entweder der Mund,
den ich auch sah, oder, was aus Fig. 20. und 21. bei ihm ' hervorgehen könnte, die Samendrüse, welche ich nicht erkannte. Aufnahme
von Farbe in Magenzellen sab ich nicht.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. I. Fig. XXVI.
Pig. o. h. c. sind 3 broinbeerarlige Ilaufeu von Tbicrcn, wie sie im Wasser nach allen Riclilungcn rollend sich langsam fortwälicii, 245mal vcrgriissert.
Es giebt deren, die nur 2, 3, 4, und andere, uuregclniüssig gebiiafte, welche weit über 50 Thierdieu enthalten.
Fig. d. sind 3 Eloieltbiere vor der Vereinigung oder nach der Trcimuug, ein wenig mebr vergrössert. Eine anfangende Theibing halic ich bei solchen
nie hoobaditct. Sie sind von CMamidamoim,, Tafel III., fast mir durch Mangel des luweilen schwor erkennbaren rotl.en Aages und durch
die gleiclneitigen Beeren ohne Hülle zu unterscheiden, von Farbe jedoch blasser.
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2 8 . Vvella Chamaeniorum, fa r M o s e B r omb e e rmo n a d e . Ti.id i. Fi^. XXYir.
U. corpore ovato iitriotiae rotundato, minore, 'A+o liiicac non superante, liyalino, accrvis ad '/«» üneae cras8Ì8.
livelle Fausse Mure^ a corps ooale^ arrondi aujs deux bouts^ plus petite que la précédente^ ne surpassante
Vi2o millimetre^ couleur d^eau, grappes Vx2 millimètre près en épaisseur.
Uveîla Chamaemorus DORT, Encycl. niéthod. 1824. Diet, class. (Vhist. nat. 1830. Nur der Name, niclit die Saclie.
Abiiandl. der Akademie d. Wissensch, zu Berlin, 1831. (1832.) pag. 61.
A u f e n t h a l t : Bei Berlin, vielleiclit bei Paris und Copenliagcn.
Unter dem Namen livella Chamaemoriis, richtiger Chamaemorum, liat zwar BORY DE ST . VINCENT eine Art dieser
Gattiing beschrichcn, allein der Name war, wie er selbst sagt, nnr eine willkührliche Abänderung des Namens Monas Uva von MÜLLER.
Da ich 2 zu unterscheidende, auf MÜLLER'S Namen passende. Formen beobachtet habe, so habe ich beide Namen, um nicht das
fortsclireitende Uebel der vielen Namen zn mehren, in diesem neuen Sinne l)cnntzt. Die bei Berlin zwischen Ciilamidomunas Pulvisciilus
zuweilen sehr häufig vorkommende Form fand ich 1828 zuerst am 1. Mai in einem Löschkiibel, dann iiabe iih sie im Sommer
in Wassortonnen öfter gesehen, nur niclit, seitdem ich die genauem Untersuchimgcn über die Organisation anstellte. Diese Form wurde,
der Grösse ihrer Thierchen halber, nur dann mit der folgenden livella Uva zu verbinden seyn, weim sich ermitteln lie.sse, dass eine
Vereinigung von Einzelthiercn in Beeren nicht in einer bestimmten, sondern in verschiedenen Entwicklungsstufen ihres Lebens erfolge,
denn die constituirenden Thiere der Beeren differircn in diesen beiden ujii das Do])j)elte der Grösse und sind bei jener oval, bei dieser
rund. — Organisationsverhältnisse haben sich nicht viele bisher erkennen lassen, jedoch sah ich schon 1831 schwache Aui'nalime von
Indigo, wovon keine Zeichnung gemacht wurde. Die rollenden Beeren sind je voller, desto runder, die eckigen und länglichen bestehen
aus nur wenigen Thierchen, oder sind Ueberbleibsel grösserer sich auflösender Kugeln.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. I. Fig. XXVU.
Die 4 Kugelbeeren von verschiedener Grösse wurden im Jahre 1828 gezeichnet. Die Thicrchen hatten zum Theil Linie im Durchmess
e r , viele WLiren kleiner. Die Vcrgrösserung betrug 160mal im Diameter. Wären sie der Ü. vire»cem gleich vergrössert abgebildet, SÜ würden die
Beeren der Hälfte der Abbildung jener im Durchmesser gleichen. Ein einzelnes Thierchen ist ^s des Durchmessers einer Beerenkugel gleich, die '/,,
Linie misst.
Ä 9 . tfvella Uva, Weintraubenmonade. Tafel I. Fig. xxvm.
U. cor])Ore subgloboso, rotnndato, minimo, V«oo — '/sou lineae longo, hyaliiio, acervis '/so lineae diametro non superantibus,
ventriculis parvis.
ü velie Grappe, a corps presque globuleux, arrondi, très-petit, Vaoo—'/430 millimetre en longueur,
couleur d'eau, grappes égalantes tout au plus '/»o millimètre^ a ventricules peu distincts.
Monas Uva MÜLLBRV Animale, infus, Tab. 1. Fig. 12. 13. vergi. Pohjloma Uuelln.
Uuella Chamaemorus BORT 1824. ?
Mmins Aiomiis et Monas Letts, HEMPRÎCH M. EHRBNBBR©, Symbolae physicae, Phytozoa Tab, I. Fig. 1. Tab. IT. Fig. 2. 1828.
Abhandl. der Akademie d. Wissensch, zu Berl in, 1829. (1832.) p. 16. 19. 1830. (1832.) p. 83. 84.
Vvella Uva, Symbolae physicae. Text 1831.
Abhandl. der Akademie d. Wissensch, zu Berl in, 1831. (1832.) p. 61,
A u f e n t h a l t : Bei Berlin! vielleicht bei Paris und Copenhagen. In Afrika bei Bulak im Nilwasser; in Asien am Ural bei Soiinonofskoi
und liezkoi, und bei Barnaul und Scillangenl)erg (Smeïnogorsk) am Altai.
Diese sehr kleine Form der Trauhenmonaden lebt in stagnirendem Wasser, welches einen sumpfigen Gernch hat. Zuerst
unterschied ich sie im Augast 1828 zu Berlin. Einige früher beobaclitcte afiikanische 3Ionaden habe ich ihrer kugelrunden Form und
Grösse halber auf diese Art beziehen zu müssen geglaubt. MÜLLER scheint in seiner Monas Uva diese sammt der vorigen und der
Polytoma Uvella verwechselt zu haben; zu letzterer gcliören "WRISBERG'S nnd SPALLANZANI'S Angaben. HERRMANN'S Form gehört
zu Ü. Glaucoma, Im Jalire 1831 sonderte ich von dieser Art noch eine der sibirischen Formen unter dem Namen Uvella minuta
ab (Abhandl. d. Berlin. Akad,), weil nämlich die nur '/aoo Linie grossen, also der Monas Termo gleichen. Thierchen von Schlangenherg
becrenartig vorkamen. Später fand ich aber die bei Berlin vorkommende Weint ranbenmonadc in der Grösse so unbeständig,
oder so gewöhnlich mit U. minuta vermischt, dass ich beide Formen zu trennen jetzt Bedenken trage, Dass Uvella Uva auch mit
Uvella Atomus zu vereinen sey, meine ich desshalb nicht, weil letztere sich Icicht, erstere, anch hei gleicher Grosse der Individuen,
schwer mit gefärbter Nahrung sichtlich füllt. Von Organisation ist, ausser inneren mit Farbe schwach erfüllten Magenzcllen, die ich
1831 nur beobachtete, nicht abbildete, ein einfacher Rüssel als Bewegungsorgan erkannt worden, der aber vielleicht doppelt ist. Die
Kugeln rollen in allen Richtungen langsam fort. Die Einzelthiere behalten den Mond im Schwijiunen vorn und drehen sich um die
Längsaxe.
E r k l ä r n n g der Abbildungen Taf. L Fig. XXVm.
Die 3 Beerenkugelu sind in Berlin beobachtet zivischen Chlamidomona» Pulvisculus.
Fig. a. ist V200 Linie gross, die Eiuzelthicrchen etwa i/soo Linie, fast 1/4 des Kugeldurchmessers, Die Vergrösserung betrug lOOmal im Durchmesser.
Fig. Veo Linie im Durchmesser, SOOmtil vergrössert,
3 0 . livella Atomus, atomarti^e T r a u b e nmo n a d e . Tafel I. Fig. xxrx.
U. corpore subgloboso, rotundato, minimo, VS7Ö — Vîfis üneae longo, hyaline, acervis Vae Uneae fere magnis, natnra
vorace, ventriculis amplis.
Uve lie Atome, a corps presque globuleux, arrondi, très-petit, Vase — Vi*» millimètre en longueur, couleur
di'eau, grappes égalantes tout au plus V«« millimètre, animal vorace à ventricules amples,
Mwias -4{om..s, Mmas Lens et Volvox socialis? MÜLLER, Animale, infus. Tab, I. Fig. 2 - 3 , 9 - U . Tab. III. 8—9.
GLRICHKN, Infi isionsthiere, p, 127. Das Vorspiel, Taf, XIV. B. I. a. 1778.
Ar«n«s Sforni«, Abhandl. der Akademie d. Wissensch, zu Berlin, 1830. (1832.) p. 57. 83, 94, Tafel I. Fig. 2.
VveUa Alomu^, - - 183Ì. (1832.) p. 61.