ISO. Anuraea striata, gestreiftes §tntzrädcben. Tafel LXn . Fig. TU.
A. tcstiila liiicni'i, elongata, froiitis ilcjitibus scnis, dorsi striis longituilinalibiis duodedin, fine oI)tuso.
.Initrce rayée, Uncalre-allongéc, à six contes nu front, le dos garni de 12 raies longiiudinaîcs ei ohlits
un ¿ont.
lirnchùmus slrinlim, IVILINER, Animale. Infus, p. .Î33. Tali. XLYI I . Fig. 1—3 . 1786.
nmclimiiiS sfriVidis, Lamarck, llist. nat. ilea anim. sans vert. II. jt. 34. 1816.
-litoKi-i'ffrt Bort uk S t . Vincent, K n cy cl op É d. métli. Vers. 1824.
A„nnivii Sirini«, .\l>han<U. der A k a d emi e d. Wissenscl i . zn Ber l in, 1831. p. 144.
Aiifontlialt: Bei Ciijieiiliagcii, Kicl luiil Wismar in der Ostsee, und bei Berlin im Siisswa.sscr becdjaclitet.
flliiLLKn fand sein Tliiordion erst todt, seit 1779, 1781 aber ancli wirbelnd im ]Mecrwa.sser bei Copenliagen mit P/erotlintt
ciijpeata. Er sah nnd ziililfe schon die 12 Rüclienstreifcn, sab die Stirnbörneben bald länger, bald kürzer werden, und erkannte
3 Theile des irbcliirgans, welches er auch in radfiinniger Bewegung sah. Was er 2 Sjlitzen (^miicrones) nennt, ist mir unklar^
es waren viclleicbt 2 innere Längsniuskeln ; er sab ancli den Schlundkopf nnd das Auswerfen der verdauten Nalirung. Ueberdiess sah
er 2 seitliclie Stacheln (ctispides), welciic ich hei dieser Art nie sab nnd die ich characteristiscU lïir A. iircmis, ebenfalls ein Ostseethierchen,
fand. MÜLtEii bat daher wohl diese heiden Arten verivecbselt und in seiner Fig. 3. eine A. birèmis, anstatt mit 4 , anch
mit 6 Stirnziihncn abgebildet. Ich beobachtete diese Art zuerst im Oct. 1831 in leuehtendcm Seewasser aus dem Kieler Hafen, welches
ich auf meine Bille von Dr. SIICIIAÊLIS erliiclt, in Berlin. Es leuchtete nicht, obwolil es innen gelbe (Nabrnngs-) Stoffe hatte,
wie die Lcnchttiiicrchen. Ich fand es 1834 mit Gonium pectorale (was aacli bei Gotiittm nocli zuzufügen ist) im Seewasser bei
Wismar auf der kleinen Insel Walllisch in einer Lache, ebenfalls mit Pterodina chjpeata und Brachionus Mülleri. Sehr aulfallend
war mir, dass icli am 25. Febr. und 3. Jliirz 1835 dieselbe Tbierform mit Anttraea acuminata in einer Torflaclie bei Berlin
häufig vorfand. Sie ist in der Gestalt sehr veränderlich, bald lang und schmal, bald nrnenförmig oder glockcnformig, auch fast scbeibenfiirjuig,
weil der bäutigc Panzer bei den Contractionen des Korpers naciigiebt. Die lange Form scheint die natürlichste zu sejn.
Beim "Wirbelorgan bemerkte ich einmal noch einen änsseren ganzen Kreis von Wijnjiern, wie bei Ilydatitta, was gegen den Faniilien-
Cliaracter wäre, vielleicht aber unricblig beobachtet war. Einmal schien mir auch der Panzer auf der Baacliseite in der ganzen Länge
zn klalfen, wie hei Eucldanis. leb zählte 3 Zähne in jedem Kiefer, sah den Darm einfach coniscb, 2 Darmdrüsen, den Eierstock
und den Nervenknoten des rothen Auges. Ein Junges sab ich im Ei wiibeln und auskriechen, das Ei fand sich am Boden des Glases.
— Grösse Vij — Vio, des Eies '/st Linie.
E r k l ä r u n g der Abbi ldungen Taf. LXH. Fig. VII.
Fig. 1. Bnnchlläche der leeren ScLaalc. Fig. 2. Rilckcnansicht im Wirbeln. Fig. 3 . rechte ScilcnaLsicht; eu liinlcre PanzcrSITnuDg, Fig. 4 . reifes
Ei. Linearvergrüsserung 300nial.
B. Hinten stachlige oder stielartig verdünnte Arten:
151. Anuraea inermis, waffenloses iStutzrädcben. Tafel LXII. Fig. vm.
A. testula ohlonga, jiostice attenuata, truncata, fronte mutica, striis dorsi longitudinalihns obsolctis.
Antiree saus armes, la carapace oblongae, ajuincie a l'extrémité postérieure et trom/uée, sans detitelures
au front, ayant le dos garni de raies longitudinales faibles.
Amtriten inerniin, AljliandI. der Akademi e d. Wissenscli. zu B e r l in, 1831. p. 197.
A u f e n t h a l t : Bei Berlin.
Am 27. März 1832 im Torfwasser entdeckt, nur in 1 Exemplare nnd seitdem nicht wieder gesehen. Es war ein sehr weiches
biegsames Tbicrchen von der Gestalt der An. acuminata, mit der es gleichzeitig vorkam, und ich hielt es anfangs für deren
Junges. Neben einander liegend waren beide Formen aber doch hei gleicher Grösse zu verschieden, zumal da andere kieinere Junge
lier letzteren schon die Sjiitzen des Panzers deutlich zeigten. Der Hintertbeil blieb nach dem Bauche zn umgeschlagen, auch wenn es
scliwanim. Ich sah 2 drcizabnige Kiefer, einen einfach conischen Darm, 2 Darmdrüsen, den Eierstock und das rotbe Auge. Das \Virbelorgan
hatte 2 Räderwerke nnd 3 bewiniiierte Stirntbeile. — Grösse ausgedehnt V12 Linie, eines fast reifen Eies Vas Linie.
E r k l ä r u n g der A b b i l d u n g e n Taf. L X H . F i g . V I I L
Fig. 1. Baucbfliiche. Fig. 2 . Kiefer und Z ähne , bei 300nmligcr Lineanergriissorung.
153. Anuraea acuminata, zugespitztes iStutzrädeben. Tafel LXII. Fig. ix.
A. testula oblonga, postice attenuata, truncata, frontis dentibas senis acatissimis, dorsi striis duodeeini longitudinalibas.
Anurée aiguë, à carapace oblottgue, amincie et troni/me au bout postérieur, ayant six cornes tresaiguës
au bord du front et douxe raies longitudinales au dos.
Am,m m,mm,M, AHiandl . d. Akad. d. Wisjenscl i . zu Be r l in, 1831. p. .M, 144. Taf. IT. Fie. 9. Scliliinclkopr.
A u f e n t h a l t : Bei Berlin.
Ich entdeckte diese bei Berlin sehr gewöhnliche Art am 10. April 1831 zwischen Conferven im Thiergarten. Sie ist in zahloscn
Mengen vorgekommen, nur aufgezeichnet am 25. März 1832, an, 25. Februar, 3. März 1835, am 29. März, 15. April 1836,
hau lg audi in Torflachen. Die beiden Räderwerke waren sehr deutlich, aber nur ein rnndlicher Stirntbcil mit steifen Wimpern dazwi-
""'1 "M't facettirten Oberfläche des Panzers, auch der Grösse halber ist diese Art am ergiebigsten fiir
die Kenntniss des OrganLsmus gewesen. Ein 4muskeliger Schlundkopf mit 2 zweizahnigen Kiefern und einem Scblundgcrü.st, an dnfaeh
conisclicr Darm mit 2 ovalen etwas gcstidlen Darmdrüsen, ein Eierstock, zwei niännlidie keulenartige lange Sexualdrüaen mit je 2
daran hangenden Kiemen, eine contradile Sennalhlase, 4 kienienartige Zittcrnrgane und ein rotlies Nachenaiige, iiiier welches »ein Nervenknoten
hinausragt, sind festgestdlte Organe. — Grösse V«-Vio Linie, des Eies Linie.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. J^XII. Fig. IX.
Fig. 1. rechte Seitenansicht mit vorgcscbohenea Räüeni; t» die hintere PanierölTuung der Baachseile. Fig. 2 . RUckenansiclit mit eingezogenen Rüdern
Seiaalorgancn und Kicmon. Fig. 3. Kiefer und Zähne beim Druck. Linearvergrösserung 300mal.
153. Anuraea foliacea, blattartiges iStutzrädcben. Tafd LXII. Fig. x .
A. testula oblonga, fronte sexdentata, postice in acnlenin, pediccUum rcfcrentem, tcrminata, dorso ventreiiue longitndinaliter
striatis, dngulo fi-ontis scabro.
Arturée foliacée, ii carapace oblongtte, ayant six dents au front, terminée il Textrémité postérieure
en épine simple a l'instar d un pédicule, le dos et le ventre longitudinalement rayés,, une ceinture
âpre près du front.
Bit GM, EiciInoiiK? Beiträge znr K e n n t n i s s d. kl. Wa s i e r t I i . p. 69. Tat. VI. Fig. 10. 1775.
Cerwriffl, 1,0V. spec., Müllbr, Naturforscl ier, IX. p. 212. 1776.
Vaginar-M Musculus, Okkn, Lel irbuch d. Natnrgeaci i . III. p. 844. 1815.
A u f e n t h a l t : Bd Berlin und wabrschdnlidi bd Danzig beobachtet.
EICHHORN'S Thierdicn fand sich im Sommer im Most OVasserschlamin) bd Danzig. Er sah nur 5 Stirnzäline nnd einen
Längeren Stiel. Die Länge der Hörnchen ist aber bd allen Annraeen wedisclnd, daher habe idi diesen Unterschied für unwichtig gehalten,
nnd die Zahl der Zähne ist etwas sdiwierig mit Sicherheit ansznniittdn. Ich habe deutlich 6 Zähne am Stirnrande gesehen
nnd in den wenigen hcohaditeten Exemplaren immer den Stid kürzer als den Körper gefunden. Ein rauber Gürtd ist dicht hinter der
Stirn am P.-inzer. Der Schlundkopf hat 2 4zalinigo Kiefer. Der Darm ist dnfaeh conisch, mit 2 vordem Drüsen. Den Eierstock
sah ich wenig entwickdt. Ausser den 2 Räderorganen sah ich keine Stirnwimpern, aber unter dem Auge zdchnete sich der Ilirnknoten
deutlich. OKE» verwechselte es mit SCIIRANK'S yaginaria Musculus. Zuerst am 13. März 1835, dann wieder am 2. Juni
1837 beobaditet. — Grösse Vis Linie.
E r k l ä r u n g der A b b i l d u n g e n Taf. L X I I . F ig. X .
Fig. 1. ROckenlläche. Fig. 2 . linke Seitenfläche. Fig. 3 . Vordcrraud von der Bauchseite. Linearvergrösserung SOOmal.
154. Anuraea stipitata, scbanfelartiges istutzrädcben. Tafd L x n . Fig. x i .
A. testula snbuuadrata aut triangnla, postice mucrone simplici iiedicellata, frontis dentihus senis, dorso tessellato.
Anure'e Pelle, à carapace presr/tte r/ttarrée ou triartgulaire, terminée en éperon ou pédicule, ayant
six dents an front et le dos parqueté.
SchaulenlMer uic rrasBet-lwsm, Eichhorn? B e i t r ä g e z. Kenntn. d. kl. Waasertii. p. 78. Tab. Vil. Fig. L . 1775.
Îrnc/Jion«!, no», spic, MOi i r r , Natur forscl ier , IX. p. 213. 1776.
Vayi,tarin Cmeus, Schrank? F a u n a boica, III. 2. p. 142. 1803.
r„ainnrin Cuneus, Oken, Lehrbuch d. N a turge s chi cht e , III. p. 48.
A u f e n t h a l t : Bei Berlin nnd wahrscheinlich bei Danzig und Ingolstadt beobachtet.
EicimOHN's Tbicrchen von Danzig fand sich im Frühjahr nnd hatte auf jeder Seite vorn 5 Zacken. SCHRAIVK fand es bei
Ingolstadt in Baiern im Jlärz mit Conferven nnd spricht von nur 5 vordem Zähnen. Beide nennen es keilförmig. OKEN benutzte
nur ScHRANK's Nadiridit. Jene früheren Beobachtungen könnten sieh auch auf A. acuminata bezidien, doch sind hei der gegenwärtigen
Art mdst vom Rücken oder dem Bauche aus nur 4—5 Stirnzähne anschaulich. Ich fand es bei Berlin am 12. Juli 1834
und wieder am 14. April 1835 mit üroglena und Stentor niger in Torfladien. Das dop]ieltc Räderwerk, das grosse rothe Nackenange,
dn Schlundkopf mit unklaren Zähnen, dn dngescbnürter Darm (Gasterodeld) mit 2 kugligcn Darmdrüsen nnd du Eierstock
waren deutlich, auch schienen 2 Sexualdrüsen durchznhlicken. Sehr sonderbar war die einmal auf der Bauchsdte vortretende Respirationsröbre.
— Grösse Vao—Vis Linie, des Eies Vso Linie.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. LXH. F i g . XI .
F i g . 1. Baucblläche im Wirbeln, wo zu beiden Seiten der Darmdrüsen den Scxaaldrüsen vergleichbare Organe liegen. Fig. 2. RUckenflächc mit eingezogenem
Räderwerk. Fig. 3 . rechte Seitenansicht, mit Respirationsröhre auf der Bauchseite ( ? ) und einem Eis. Linearvergrösserung 300mal.
155. Anuraea Testudo, Scblldkröten-äbniicbes Stiitzrädcben. TafelLXII. Fig.xn.
A. testula tjnadrata, frontis dentihus senis rectis subaetjiialibus, inucronibus posticis duohus brevibus, dorso ventreyne
asperis, illo tessellato.
Anurée Tortue, a carapace quarrée, ayant six contes droites prest/ue égales au front et deux pointes
courtes il Textrémité postérieure, le dos et le ventre âpres, le dos parijueté.
Anurncn 'fesindo, Abhandl . d. Akademi e d. Wissensch, zu B e r l i n , 1831. p. 145. (yergl. Eichhork's Brodlorl, A. arai.)
A u f e n t h a l t : Bd Berlin.
lui Ajiril 1831 entdeckt, fand sie sich zahlreich wieder in einem Torfwasser am 25. März 1835, seitdem ist aber an ihre
Stelle A. serrulata in densdhen Gewässern getreten. Dnrdi die anch anf der Bauchseite rauhe Schaalc nntcrsdieidet sie sich von der
langstacbligcn A. aculeata, durdi gldchlangc gerade Stirnzähne nnd ziemlich gerade ahgesdinittenen glatten Kinnrand der Schaalc, so
wie durch stidlose Darmdriiscn, Mangd an Magen und ciiifaclicn Stirnzapfen von A. serrulata, jedoch sind auch die Facetten des
Rückens hei diesen Arten verschieden. Der Sdilundkopf hat 4zahnigc Kiefer, wie bd serrulata, der einfach conische Darm hat vom