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A'fiss»/« urnntn , A hI. IilI .a ,lor Aka.lsmie ,1. Wissei.seh, zu
3'21, Tal'. I. Fii:. I I . 1835. p. 164.
i lin, 18.«. ,1. 4.18. Nola. 183.1. 169. sem. 172. 179. .e.|q. 304.
AiifiMitlialt: Bei Berlin uml vit'lk'iclit bei Niii-nberg.
Diese Art wurde in einem Wieseugiiiljen lies Tliiergartcns am 13. Ajiril 1832 zuerst entdeckt, und das weitere Snelien nacli
iiielireren E.\eni])lareu Hilirte die Kenntniss der andern Arten Jierbei. Sie ist die grösstc der Arten. Ich fand sie wieder am 25. nud
29. April am gleielicn Orle. In den Jahren 1833 und 1834 sah ich kein Escmplar, aber am 28. April und 19. Mai 1835 fand ich
sie wieder aalilreich an der Lniscninsel mit der ersten Art zwisclien scliwiimncnden Oscillatorienlianfen. Auch im Mai 1836 war sie
hiinlig, felilte jedoch 1837. Der Kür|ier ist vun der Riickenseite und Bauthseitc, wo der Mund liegt, zusammeugedrüekt, daher von
der Lateralllärhe gesehen, srliiaiiler, was seine Bewegung hei dem Drehen nin die Längsaxe wankend erscheinen lüsst. Das schon mit
Idossen Augen recht wohl .siclilliare grosse Thierchen, wciclies mit Stentor rnger und Ophnjogleua atra im Aensseren Aehnlichkcit
hat, ist ihinkelliranu, aller unter dem Mikruskojic zeigt es hei 300maliger Vergrdsserung die |iräclitigsteu sanftesten Fachen und eine
hcwundernswerthe Organisation. Ich Imhe nun liele Hunderte von Exemplaren gesehen. Der Körper ist äusserlich mit Läugsreilien
Ton Wimpern besetzt, deren auf der Rücken- oder Baiiclillüche bis 24 zählbar waren, und zwischen, welchen noch üUnliche Reihen etwas
stärkerer Borsten abwechselnd standen. Der Mund ist auf einer der flachen breiteren Seiten, die ich deshalb die untere oder Bauchlläche
nenne, in einer breiten (ïruhe, wie bei Jiursaria, und ist mit einem etwas vorstehenden hohlen Kegel oder Cjlinder von 20
bis 27 Zähnen ausgefüttert. Die Afterstelle ersclieint am hintern Ende als leichter Ausschnitt und ist von niii- auch mehrfach im Auswerfen
direct thiitig gesehen worden. Im inncrn KUrjier erkennt man bei 300uialiger Vergrösserung viele braune, grüne, gelbe und
violette Kugeln oder Blasen, welche sehr verschiedener Katar sind. Alle braunen und gelben, auch die grösseren und unrcgelmässigen
grünen, sind mit Nahrung, grünen Monaden, erfüllte Magen, oft sieht man auch lange Oscillatorien-Stücke und Naviculaa dazwischen.
Ueberdiess aber ist zuweilen, nicht immer, der Körper mit sehr gleichartigen, verhältnissmässig sehr grossen, rnnden, grünen
Kölnern eiTiillt, welche ich für Eier hielt. Gruiipenweis zwischen diesen, in zahllosen Magenzellen liegenden, grünen und gelben (verdauten)
S|icisciiiassen und zwischen den Eierelien liegen herrlich violett gefärbte Kugeln, ganz denen der vorigen Art ähnlich. Es sind
mit einem violcttcu Safte erfüllte Bläschen, die olfenbar, anstatt bei voriger Art nur 1 Centraipunkt im Nacken zu haben, hier 6 — 8 Haujitgrnpiien
im weiten Kreise um den Mund liilden. Dieser violette Saft wird mit den Excrementen ansgeworfen, erscheint dabei im Wasser
wie Oeltröpfchen nud enträrbt sich sogleich. Bei Bnrsaria mrnalia sah ich deutlich, dass er, sobald er zn den grünen Sjieisen
tritt, diese gelb färbt und zersetzt. In der Mitte dieser Crrnjijien und des Körpers liegt allemal eine grosse Kugeldrüse, und dicht
daneben ölfnet und sclilics.rt (erweitert und verengt) sich periodisch eine grosse, der Selbstbefruchtung dienende, Sexnalblase, welche in
grosster Contraction und Expansion einfach ist, in den Mittelzuständen aber einen geperlten Rand zeigt. Ich verglich den geperlten
Rand mit den Strahlen des älinlichen Organs hei Paramecium Aurelia, nur seien wohl die Canäle kürzer. Nicht gar selten sah ich
auch freiwillige Queertbeilnng des Körpers und, wie bei voriger Art, gerade an der Stelle, wo das unpaarige Organ, die männliche
Sexualdrüse, liegt. Das Entstehen und Abscbliessen der (Jueertheilung samnit Ausbildung der beiden Drüsen der neuen Mundöll'nung
und der neuen 20 — 27 Zahne schien mir 1832 das hcwundernswerthe Werk von 2 Stunden organischer Thätigkeit zn seyn (1833.
]i. 172.). — Grösse bis Ya Linie, der Eierchen V+oo Linie.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. XXXVIL Fig. H.
Es sind bei 300niid!ger Lincarvcrgrösserong gezeichnete Formen, ohne künstliche Farbenalirimg. Fig. 1. Ansicht der Uückenseite, Fig. 4. der Bauchseite,
beide im Scliwimmea. Fig. 3. etwas abgeplaltet, in wenig Wasser ruliund und Excremento eutlocrond; Bauchseite. Fig. 5. rechte Scitenansiclil
imil Richtaag des Wirbels zum Munde. Fig. 2. Queertheilung, nur rechts sind die Eierchen zwischea den Magen angedoatet. Fig. 6 — 9.
grossie Ausdehnung und allmälige Contractionsformeu der contractilen Sexualblase. Fig. Í0. der Zahacjlinder besonders, o Mund, lu After, t Sexaaldrüsü,
s contractiles Orgnii.
493. Síassuta aurea, ^old^elbes Rcusentbiercben. Tafel xxxvn. Fig. m.
N. corpore ovato-oblongo, subcylindrico, anreo, utrin({nc obtusissimo.
Nastelle dorée, a corps ovale-oblong, presque ajlmdrif/ue, doré, tréa-obtits aux deux bouts,
iVnssiiifl aur•e»a, , AAlilljiJainanddt.l .d d. .A Akkaadd. .d d. .W Wisi ssensch, zn Berlin. 1832. o. 438. Nota. 1833. ». Ifi9. seqr]. 172. aeqq. 305, 332. Taf.I. Fig. III.
exclus. Fig. c. e
ensch. zn Berlin, 1832. p. 438. Nota. 1833. p. 1
1835. p. 164.
A u f e n t h a l t : Bei Berlin.
Diese dritte Art der merkwürdigen Gattung fand sich zuerst am 7. und 9. Juni 1832 in Torfgruhen hei den Pulvermagazinen
Beriins. Ich fand sie später sehr zahlreich wieder am 1. Mai 1835 und am 16. Juni 1836 einzeln. In den Jahren 1834 und 1837
sah ich nirgends dergleichen. Die Thierchen haben äusserlich viel Aelinlichkeit mit Steidor igneus und Ophryoglena flamcans,
noch ähnlicher aber sind sie dem Ckilodnn aureus, von welchem ich sie erst 1834 unterschied. Der knrzcylindrische, vorn und hinten
fast abgestutzte, Körper ist auf der Halbansicht mit 20 bis 24 Wimperreihen behaart. Der Mund mit seinem hohlen Cylinder von
Zähnen liegt nicht in einer deutlichen Vertiefung, sondern an der gewölbten Bauchfläche. Im Innern sieht man ein feinkörniges lebhaft
brännlichgelbes fleckiges Wesen, was ich auch 1835, freUich ohne grosse Schärfe der Untersuchung, nicht recht klar erkennen
konnte. Die Magen schienen sehr zahlreich mit einer, der Farbe des Eierstocks ganz gleichartigen, Masse erfüllt, wodurch denn die
Grenzen der Einzelheiten undeutlich wurden. Sehr deutlich war nur, ausser dem Zahncylinder mit 20 und 21 Zähnen, die runde mittlere
Drüse nud eine grosse einfache contractile Blase daneben. Besondere Organe eines Verdauungssaftes wurden nicht klar. — Grösse
Viu Linie.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. XXXVII. Fig. III.
Es sind 4 Exemplare bei SOOmahger diametraler Vergrösserung. Fig. 1. von der rechten Seite. Fig. 2. Bauchfläche. Fig. 3. eine hinten spitzere
^orm, viBlleiclil zu CliihUoa gehörig. Fig. 4. linke Seitenansicht, o' der Mund, { SexualdrUse, a contractile Blase in verschiedener Ausdehnung.
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Nachtrag zur Familie der llalsthicrclicii.
Im Jahre 1797 beobachtete Herr Alexasder von Hüstboldt vielleicht Fonncn dieser Familie, Bursaricii, m!l Tri
c h o d c n , Cyclidicn und Vibrin Glutmis in faulen Morcheln (Gereizte Muskel- und Nervenfaser, I. p. 179.).
A C H T Z E H N T E FAMILIE: SCH W ANENTHIERCHEN.
O p l i r y o c e r c l i i a , Opliryocerciiies.
CHARACTER: Animnlia polygastrica enterodela (tiil)O intestiiiali distiiicto instructa), oriricio diiplici, s.da
oris apertura terminali (allotrcta) nec lorieata.
CARACTÈRE: Animaux pohjgastriques sans carapace, ayant un canal aUmenlaire h deux
orifices distincts, dont seulement celui de la bouche est terminal
Die Familie der Sel.wancntliierclien begreift alle solclie polygastrisclien pauzerlosen Tliierrheii
mit bestimmtem Darmcanal und doppelter Mündung desselben, bei denen nur die Mnndiiffnu.ig an einem Kiirperende
liegt.
Diese Familie wurde 1831 in den Abhandl. d. Herl. Akad. d. Wissenseli. mit einem einzelnen misgezeielmeten
Tl.ierehen, der Ophryocerca Ommi, gebildet. Später fand sich, dass der sclnvanzartige, den
Character gebende, Theil nur beim Verkehrtscliwimmen, welches liiiufig geschieht, hinten ist, und die Form
wurde 1833 znr Gattung Trachelius gezogen. Gleichzeitig fanden sich aber andere Formen auf, deren Organisation
in die leer gewordene Stelle der Familie passte, und es wurde schon 1833 die Gattung Trachelocerca
mit 3 Arten allein in diese Familie gestellt, wo sie auch bis .)etzt nicht vermehrt worden sind.
Die erste bekannt gewordene Form der Familie ist der viel bcsprocliene Proteus von Raker, welcher 1752
zuerst besclirieben wurde, die beiden andern Arten sind von mir entdeckt. Höchst merkwürdig ist besonders
die dritte Art, weU sie den Anschein einer monstruösen Doppelbildung Imt und doch vielleicht normal
gebildet ist. — Die Organisation ist sci.on mannigfach, aber noch nicht vollständig ermittelt. Für die ziemlich
rasche Körperbeweginig haben sich bisher nur geringe Wirbelorgane am Munde erkennen lassen, allein
allerdings ist der lange peitschenartige Hals durch seine schnellen Rewegungen fähig, auch allein das Schwimmen
zu bewirken. Vielleicht giebt es aber doch feine Wimpern am Körper. — Ein wirbelnder Mund am
Ende eines wahren Halses und ein. polygastrischer, Farbestofie aufnehmender, Darmcanal mit vor dem zugespitzten
Körperende oberhalb befindlichen After bilden das Ernidirnngssystem. — Grüne und weisse eiartige
Körnehen sind bei allen Arten erkannte Sexualtheile als Eier. Vielleicht zeigte T. biceps eine contractUe
Rlase. Selbsttheilung ist nicht beobachtet. (Vergl. Amphileptus:) Keine bekannte Form entwickelt
sich massenweis.
Die geographische Verbreitung der Familie ist in England und dem Festlande von Europa beobachtet.
H U N D E R T A C H T Z E H N T E GATTUNG: SCHWANENTHIERCHEN.
Xraclielocerca. Tracliélocerquc.
CHARACTER: Animal Ophryocercinorum familiae characteribus insigne. (=Lacrymaria caudata.)
CARACTÈRE: Animal ayant tous les caractères île la famille des Opkryocercines. Lacrymaire
à queue?)
Die Gattung der Schwanenthierchen ist durch die Charactere der Familie der Schwancnthierciien
bezeichnet. Es sind geschwänzte Thränent hier eben.
Die seit 1833 in den Abhandlungen d. Berliner Akad. d. Wiss. gegründete Gattung Trachelocerca
enthalt noch jetzt die ihr schon damals znertlieilten 3 Arten, deren eine seit 1752 durch Baker unter dem
Namen Proteus bekannt ist, die andern aber von mir entdeckt sind. Rösel gab den Namen Proteus 1755
einem ganz andern Thiere, Amoeba diffluens. 1'all.is nannte jenen Proteus des Baker 1766 lirac/donus
Proteus. MCller nannte ilm 1773 Vibrio Proteus; Eichhorn beschrieb ihn 1775 als Wasser-
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