Das iinimeliiiiissiii knirliiiC TliiiTclicn Fand sich mit Vorigptn im JiiH zwisclien Conforvcn der Iset.
S|(rii'tit mit dafiii-, ilass es lianzpi'los ist. Die ¡rriiiipn Zeiclmuiigcn könnten von genossener Nalirnng lierriiliren.
raifeiistisch, ilie üiganisation alier, der Eile auf der Reise liallier, niclit weiter v.w ermitteln.
K r k l ä r u n g der Aliliildnngen Taf. H. Fig. Vi.
Die 3 in Catliarinenimrg sogleicli gezeiciincten tndividaen sind 245mal vergrüssert.
Die nnehene Olicrfläclie
Die Bewegung war clia-
A C H T E GATTUNG: LIPPENMONADE.
C l i i l o m o n a s . Cbilomonade.
CIIARACTER: Animal c familia Moiiatliiioriim, caiida et ocello dcstitiitum, ore laterali aiit obliqiio, Iiiiic
la))iato, cilüs? aiit proboscide subtili flagclliforiiii (duplicl?) instructo, divisione spontanea aut
siniplici pcrfccta, aut nulla.
CARACTÈRE: Animal de la famille des Monades, dépourvu de queue et doeil, à bouche latérale
ou oldit/ue {surmontée dune lèvre), distinguée de cils ou de trompe en forme
de fouet très-délié (double?), à division spontanée simple parfaite ou nulle.
Die Lippcnnionaden bilden eine kleine Gattung lu der Mouadeiifainilie, vvelebe sich durch schief
gegen die Längsaxe des Körpers stehenden Mund auszeichnet, wodurch ein über den Mund vorragender
Theil lippenartig erscheint. Alle Arten bewegen sicli in der Liingsaxe des Körpers, liabcn eine beständige
Körperform, sind scliwauz- und augenlos nnd haben vollkommene einfache oder gar keine Selbsttheilung,
vicllciclit auch immer 2 feine Rüssel.
Es sind nur 3 Arten dieser Gattung bekannt, welche 1831 von mir vorgesclilagcn wurde. Zwei
davon hatte icli 1830 als Monas Volvox und Trichoda? Paramecium verzeichnet, die dritte, Chilomonas
destr^/ens, von 1833, wurde 1834 bekannt gemacht. An Organisationsverhiiltnissen ist noch nicht
alles, aber schon nmncherlei, entwickelt worden. Sichtliche Thiitigkeit eines Erniihrnngssystems ist bei C/t.
Volvox erreicht worden, farblose Magenblasen sind bei allen Arten erkannt. Ausserdem sind deutlich Bewegungsorgane
bei 2 Arten beobachtet; bei Ch. Paramecium besonders klar 2 Rüssel, bei Ch. destmens,
weniger klar, eine Vielzahl von Wimpeni am Munde.
Siimmtliche Arten leben bei Berlin, zwei davon auch iii Petersburg, und die dritte, Ch. destruens,
auch im Ostseewasser bei Wismar. Letztere ist vielleicht ein wahrer Eingeweidewurm anderer Infusorien {! )
des Brnchionus Mülleri.
41. Chilomonas Volvox, wälzende Iiippenmonade. Tafel n. Fig. Y.
Cli. cor])ore ovato, antica parte attenuato, cxciso, Viao lineae attingente, Jiyalin», jtellucido, Iaido ])raclongo.
Chilovionade roulante, h corps ovale, aminci et éclumcré antérieurement, longueur Vcu millimétré
au plun, couleur (Peau, transparent, a lèvre longue.
Mmns Folvax, Abliandl. der Akadein
Cliihiitornis Volitar, — - —
s a. Wissenioh. lu Berlin, 1830. p. 84.
- - 1831. p. 64.
A n f e u t l i a l t ; In Petersimrg nnd Berlin.
Icli fand diese selir ansgezeiclmete, an Form fast einem Bi i rsent l i iercl ien (Tíwrí«/-/«) oder Halstliierclicn
ätinliclie, Monade in 3 Woclien lang gestandenem Newa-AVasser in Petersburg zuerst Ende Novembers 1829, aber 1831 auch in Berlin im
gestandenen Spree-Wasser. Bei Fütterung mit Indigo Hillte sie viele kleine Magenzellen an nnd zeigte an der vorderen Vertiefung
einen A\irl)el. Das Bewegungsorgan blieb unerkannt. Die Zahl der angefüllten Magenzellen sehwankt bis zu 9, doch blieb noch viel
Platz für andere. Heist war der Körper hinten gerundet, znweilen fast gesj)itzt. Einige waren weniger als halb so gross, als andere
lind konnten durch Theilung dieser nicht entstanden seyn, waren daher Junge aus Eiern. Eier Hessen sich direct nicht erkennen, auch
keine andern Sexnalthcile. Die Form ist neuerlich nicht wieder vorgekommen. Die Petersburger Thierchen waren im Ganzen etwas
kleiner und rundlicher, Iiis Vm Linie gross, die Berliner bis Viaü Linie lang, liinglicher. Verschlucktc Farbe schien bei letzteren
vom Munde wieder ausgeworfen zu werden (vergl. Monas KolpoUä).
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. II. Fig. V.
Fig. «. bezeichnet eino Gruppe der Berliner Thiereben, mit Indigo gefüttert, 12 itn Zahl, in verschiedenen Stellungen und Grüssen, 290innl vergrüssert.
Fig. f. ist eine Gruppe von 3 Thierclien aus Petersburg, 3S0nial vergrüssert.
42. ChUomonas Paramecium, dreiseitige Iiippenmonade. Tafel U. Fig. VI.
Ch. corpore oblongo, longitudinaliter carinato, triiinetro, ad Vss lineae longo, hyaliiio-tnrhido, interduiii moriforuii.
Chilomonade Prinm-e, a corps oblong, cariné longitndmalement, trilatéral, atteignant '/n millimetre
en longueur, couleur d^eau trouble, rfuelf/uefois se réunissant en forme de mûre.
GLEICHEN, Infiisionstliierclien, Taf. XVI, Fig. 11. lî.? Ovalttiie
ÎVicÂorfn? Pnrnmerímn, Aljliandl. der Akademie d. Wissenscli. zìi I(
Cliilomoiiiis l'itrrmiecium, — - — _ _
:c!ien, 1778.
rrlin, 18.Ì0. p. 8').
- 1831. p. 64.
A u f e n t h a l t : In Petersburg, Berlin und auf dem Greifenstein.
Diese Lip]icnmonade lebt in Wassel, worin Waizenlirod lange geweicht worden, entsteht nicht, sondern entwickelt »ich wohl
mir darin zalilreidier, wenn sie vorher einzeln zufällig in den Flüssigkeiten war. Sie lindet sicli zu vielen Tausenden in einem Tro-
]ifcn. Ich habe sie noch nie zur Aufnahme von farbiger Nahrung bringen können. MÜILER'S E7tcliehjs Semimtlum hat viel Achnliclikeit,
soll aber cylindrisch gewesen seyn. Der Längskamm hei dieser ist aulTallcnd. GLEICIIN»'s 0 valth i e r c h e n de» Aufgusses
von türkischem AVaizen mit Regenwasscr gehört zweifelhaft hierher. Man erkennt es ausser der prismatischen Form noch an dem
schiefen Ausschnitt vorn, wodurch die Lipjie entsteht. Bei 245nialiger Yergrösserung des Durchmessers erkennt man schon die zahlreichen
Magcnzellen deutlich. Ich zählte deren bis 30. Bei 380nialiger Yergrösserung erkannte ich in Berlin 2 fadenrörmige Rüssel
vorn an der vorragenden Lippe, von der Hälfte der Körperlänge. Die Bewegung ist in der Längsaxe und sehwankend. In Petersburg
sah ich öfter 2 bis 3 Thierclien vereint zn kleinen Beeren, was nicht Folge von Längstheilung sevn konnte, sondern als freies Zusammentreten
erschien, wie hei Uvellen. Sexualorgane sind noch nicht unterschieden worden.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. II. Fig. VT.
Die beiden Gruppen «. und sind in Petersburg von mir gezeiclmet, y. in Berlin,
o. ist bei 245maUger Vcrgriisseriing aligeblMet, ein Einzeltliier mit drei bcerenartigen Gnippen.
ß. ist die russische Form, 380mal vergrössert, in 2 Exemplaren.
y. ist die in Berlin beobachtete Form bei gleicher Vcrgrösserung in 4 Exemplaren.
43. ChUomonas destruens, zerstörende Iiippenmonade. Tafel II. Fig. vii.
Ch. corpore ohlongo, forma ob mollitiem mutahili, '/?! lineae fere longo, hyaline aut llavicante.
Chilomonade Destructeur, a corps oblong, variable en forme par sa mollesse, égalant % millimetre,
couleur d'eau ou jaunâtre.
Chilonimias destruens, Ahhandl. der Akademie d. Wisaensch. zn Berlin, 1832. (1834.) p.93.
A a f e n t h a l t : In der Ostsee bei AVismar nnd hei Berlin.
IniAngnst 1833 fand sich diese Form zuerst in einem todtcn oder sterbenden Räder tbierchen, Brachionus Mülleri, irn
Ostscewasser hei AVismar. Am 23. März 1835 fand sich dasselbe Thierclien auch bei Beriin zwischen Süsswasser-Confervcn in zwei
verschiedenen todten R ä d e r t b i e r c h e n , m Anuraea foliacea und Monocerca Rattus. Erstercs war etwas gelblich, letzteres farblos
nnd etwas mehr gerundet. Es lebten viele beisammen, wie Flicgenlarven in einem todten AVirbelthiere. Bei beiden liessen sich im
Innern viele Bläschen erkennen, etwas kleiner bei dem crsteren, etwas grösser hei dem letzteren, ich hielt sie für Magenzellen. Die
Form des Körpers war bei allen an sich wohl beständig, langeiförnug, aber beim Schwimmen änderte jeder Anstoss die Form leicht
ab, so dass sie hei ihrer Bewegung an die AYe c h s e l t h i e r c h e n , Proteus, erinnerten, ohne deren Character wirldich zu besitzen. Befreit
ans dem Kerker, hatten sie eine beständige Eiform, nnd da liess sich auch bei Trübung des AVassers durch Indigo ein durch AYimpern
oder einen, vielleicht auch 2, Rüssel erregter AVirbel im vorderen Körper erkennen. Aufnahme von Farbe in die Jlagen sah ich nicht.
Ist vielleicht die im lebenden kranken Brachionus von mir hcohachtetc Monade (Tafel LXIU. Fig. Y. 3.) der Jugendzustand dieser
Form (vergl. Bodo intestinalis).
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. II. Fig. ATI.
Es sind 36 Thiercben abgebildet;
-Fig. «. ist Brackiojms Mütleri von Wismar, todt mit 21 der ilin zerstörenden Lippenmonaden erfiillt.
t sind 2 Thiercheu nach ihrer Befreiung aus dem Brachionus.
Fig. ß. ist Anuraea foliacea, crfiiUt mit ChUomonas.
Fig. y. ist Momcerca llattus, letztere beide von Berlin, alle 290mal vergrössert.
N E U N T E GATTUNG: SCHWANZMONADE.
B o d o , monade à queue.
CHARACTER: Animal e familia Monadinoram, caudatum, ocello destitutum, ore terminali (proboscide filiformi
simplici?), divisione spontanea simplici perfecta bipartitum, aut non dividuum, interduni
in uvae formam consociatum.
CARACTÈRE: Animal de la famille des Monades, potirvue de t/ueue, sans oeil, à hauche terminale,
h division spontanée simple parfaite ou nulle, fiuelqu^ois se réunissant en
forme de mure ou de grappe.
Die Schwanzinonaden unterscheiden sich von allen übrigen Monadinen durch einen schwanzartigen
Anliaug hinten am Körper. Sie sind augcnlos, haben den Mund vom abgestutzt und bilden keine Monadenstöcke,
sondern haben eine einfache vollkommene oder gar keine Selbsttheilung. Einige bilden, wie die
Traubennionaden, freiwillig Gesellschaftsvereine.
Die Gattung Bodo besteht gegenwärtig aus 8 Arten, von denen 1 grünfarbig ist, die andern farblos
sind. Sic wurde von niii- im Jahre 1830 mit 4 Arten zuerst unterschieden, und 1831 mit B. socialis