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Diese der vorigen alinliflic, nlicr kleinere niul vorn liakcnartig gckriiininte Foi-jn lelit cljcnfalls in Wanzenaufgiisscn Tcrscliieileiier
Ari. Sic ist sdir (lurc-lisiclitiì, nnil irk konnte die Reilien der K(ii-|icrwiin|jcrn nicht nntersclieidcn; dodi zwdllo idi nidit an ihrer
Existenz. Teh zählte mir 8 Zähne im Munde und fand diesen iinincr mehr seitlidi an der Ansrandung gelegen. Eine grosse knglige
Drüse und 4 — 6 Magenlilasen waren deiitlidi. Idi unterschied sie erst am 13. April 1835.— Grösse his Vs» Linie. LOSANA'S
ihjcinHum ornatum gehört sehr unsicher hierher.
E r k l ä r u n g der Ahbildnngcn Taf. Fi g . Yin.
Es sind i Exemjilare, SOOiitil dinmclrnl vcrgrössert; t die Soxmljrüse.
4 8 8 . Chilodon aureus, goldfarHiiger Seitenscbnalbcl. Tafd XXXVI. Fig. Tl.
, Ch. corpore ovato conico, turgido, aureo, antica parte dilatata ohinse rostrata, postica subacuta.
Chilodon doré, a corps ovale-conique, gonflé, jaune d'or, élargi et courbé en bec obtus au bout aniéricur,
aminci au bout postérieur.
Naswia Chilfulm fl . c vnr. c. und t., AlUandl. d. Afca.l. d. Wissenscli. zii Berlii., 1833. p. 3!3. Tal II. Fig. III.
!ís, ALhandl . der Akad. <1. Wi s senscl i . zu Berl in, 1835. p. 164.
A u f e n t h a l t : Bei Berlin.
Idi heohaditctc diese, von der vorigen sdir aliwcichenile, Art schon 1832 glciclizcitig mit Nassula aurea und hielt sie für
eine Ahart dersdhen. Allein ich liahc sie 1834 nnd 1835 ohne jene wieder (»eohachtet und den vorn ausgeschweiften, hinten schniäleren,
Körjicr constant gesehen. Idi iialte sie jetzt für eine von jener verschiedene Thierart und reihe sie hier an. Idi zählte 14—16
Zähne. Die gelhe Farlie des Körpers rührt von den Körnchen (Eiern?) her, wcldie ziemlich gross sind. Eine glosse runde Drüse
nnd eine runde contractile Blase sind zwischen einer Mehrzahl vei-innthlicher Magenhlasen die heohachteten Structurverhältnisse.—• Grösse
Iiis Vu Linie.
E r k l ä r u n g der Ahbilduiigen Taf. XXX^^. Fig. Tl.
Es sind 3 Darstellungen eines Thierchens von 1835 bei SOOmaliger Vergrüsscrung. Fig. 3. ist halb gewendet; la die verniuthliclie Al'tersldle.
4 8 9 . Chilodon ornatus, bunter Seitenscbnabel. Tafel x x x ^ l . Fig. IX.
Ch. cor]iore ovato subcyliiidrico, anreo, utrinque aeiiualiter rotondato, rostro levi, macula nuchae laete violacea.
Chilodon orné, a corps ovale-cylindrique, jaune d'or, également arrondi aux deux bouts, avec un
bec léger et mie tache vivement violette a la mit/ue.
LOMFJRO MM», MIIILEU? Auimul c infus, p. 155. Tab. XXII. Fig. 13 — 16. 1786.
ChihAon ormins, Abliandi. der Akademie d. W'issenscli. zu Berl in, 1835. P. 164.
A u f e n t h a l t : Bei Berlin!, ob auch in der Ostsee bei Copenhagen?
Idi entdeckte diese Form am 6. Juni 1835 in Torfgrnben bei Berlin. Sie hat niandie Achnlichkeit mit Nassula aurea,
allein der sdmahelartige Tordertheil liess mir vorziehen, sie hierher zn stellen. Sic hat gelbe Eikörnchen, eine grosse kuglige Drüse,
eine am Rande abwechselnd gepeilte contractilc Blase, wie JVass. ornata, nnd ein scliöuviolettes, ans einem Haufen von Bliischea bestehendes,
Saft- (Gall-?) Organ im Nacken, wie Nass. elegans. Ich zählte 12 — 16 Zähne im Jlunde. Diese und die vorige Art
zeichnen sich von den ersten dieser Gattung durch Drehen tiin die Längsaxe beim Schwimmen sehr aus. Sie würden vielleicht besser
zu Nassula gestellt. Beide nehmen keine Farbe auf. Idi zählte 16 — 20 Wimperrcihcn auf der Halbansidit hei beiden. — Grösse
bis VIS Linie.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. XXXTL Fig. IX.
Es sind 3 Darstellungen eines Tbiercbeus bei SOOmaliger Vergrösserung in seiner natiirliclicii Färbung.
t die Drüse, s die contractile geperlte Blase, w der After. Die übrigen Blasen sind wahrscheinlich Magen.
der Mund mit den Zähnen,
H U N D E R T S I E B Z E B N T E GATTUNG:
W a s s n l a . arasselle.
REUSENTHIERCHEN.
CHARACTER: Animal c Trachelinorum familia, corpore undique ciliato, ore dcntibus in nassae formain
coalitis munito, fronte turgida prominula, nec auriculata.
CARACTÈRE: Animal de la famille des Trachéliem, ayant le corps cilié de tous côtés, la bouche
garnie de dents en forme de nasse et le front gonflé avançant sans oreillette ou bec.
Die Gattung der Reusentliierclien ist in der Familie der Halsthierchen durch überall bewimperten
Körper, fisclireusenähnliche Zähne im Munde nnd eine angeschwollene vorragende Stirn, ohne Ohr oder
Schnabel bezeichnet.
Errichtet wurde die Gattung 1833 (1832) in den Abhandl. d. Berl. Akademie d. Wissensch, mit 3
ganz neuen, 1832 entdeckten, Arten, nnd diese sind auch seitdem an Zahl nicht vermehrt worden. Nur
vielleicht RÖSEL kannte eine der Arten als sein violettes Kugelthier. — Die Organisation dieser Formen
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ist sehr befriedigend und fthcrraschcnd gross anschaulich geworden. Sic gehören zu den Kiirperii, deren
Bekanntwerden plötzlich helles Licht anf viele bisher dunkle oder zweifelliiiftc Kenntnisse warfen, und zu
den prachtvollen Erscheimnigen im Mikroskop. — Das Bewegungssystem ihres Organismus licsteht in vielen
Langsreihen von Wimpern über den ganzen Körper. — Das Ernilhningssystem tritt als mit fischrenscnartigen
Zähnen ausgekleideter Mund liüiter einer dicken vorragenden Stirn, und als viele polygastrische Magcnzellen
bei allen 3 Arten hervor. Die Mundseite ist (Ue Bauchseite. Die Afterstelle ist bei 2 Arten direct
erkannt. Uebcrdiess ist bei diesen Formen zuerst ein ganz neues Organciisystem anschaulich geworden,
welches auch bei mehreren andern, vielleicht allen übrigen Magenthierchen, nur weniger deutlii^h
sichtbar, vorhanden zu seyn scheint. Es ven-iclitet die Absonderung eines hier violet gefärbten, der Verdauung
sichtlich dienenden, mithin der Galle ähnlichen, Saftes, mid ist ausserdem nur hei Chilodon ornatiis
und CMamidodon gleichartig vorhanden, ähnlich aber auch bei Bmsaria vernuUs, Trarhelim Meleagris,
Atuphileptus margaritifer, Meleagris und longicolUs beobaclitet, und mag mit den, oft blasigen,
Drüsen am Magen der Räderthiere vergleichbar seyn. — Das Sexualsystem ist in seinem Dualismus deutlicii
geworden. Zwei Arten haben den Körper mit zum Theil grossen zahlreichen Körnchen (Eiern) erfüllt.
Alle 3 Arten haben eine grosse ovale oder kuglige Drüse im Körper, und eine Art bat 2—3, zwei Arten
haben 1 contractile einfache Blase, welche die Befruciitung vermitteln mag. Bei N. ornata wird sie am
Rande geperlt. Es ist nur QueertheUung beobachtet. — Augen, Nerven und Gcfässe sind noch weiter zu
ermitteln; erstere scheinen zu fehlen.
Die geographische Verbreitung der Gattung ist bei Berlin und vielleicht bei Nürnberg beobachtet.
4 9 0 . Massula elegans, aierlicUcs Kcuscntbicrclien. Taf. XXXMT. Fig. i.
N. corpore qlindrico ant ovato, antica parte panilo tenniore, utrinque obtusissimo, albo aut virescentc, vcsiciilis violaceis
picto.
Nasselle élégante, à corps cijlimlrique ou ovale, un peu aminci vers le front, tres-obtus aux deux
bouts, blanc ou verdàtre, tacheté de vésicules violettes.
JÏ.S»!« Ab l i a n d t . der Akademi e d. Wisseusch. zu Ber l in, 1832. p. 438. No». 1833. p. 176, 179 , 303 , 321. Taf, I. Fig. 1.
1835. p. 164.
A u f e n t h a l t : Bei Berlin.
Ich entdeckte dieses übcr.ins niedliche Tliierchen am 24. April 1832 und erhielt es bis zum 29. Ajiril in Gläsern am Lehen,
fand es aber audi ih der Zwisdienzeit wieder im Thiergarten an dersdhen Stelle in einem mit Meerlinsen und Confervcn erfüllten W lesengraben.
Ebenda fand ich es wieder zahlrcidi am 4. Mai. Am 21. April 1833 fand ich eine zahllose Menge in einem k einen Graben
der Pllanzsdiule heim Bassin am Brandenhurger Thore. Im Jahre 1834 fand id. keine, aber im Apnl 1835 wieder sehr ve e an
der Luiseninscl. Im Marz 1836 fand icli sie mit Osdilatorien und Taucherien häniig, aber 1837 war keines zu huden. Es gleidit
sehr dem Paramecium Aurelia, ist aber durchsiditiger, daher schwerer zu untersdieiden. Der schlanke cylmdrisdie etwas keulenförmio
e Körner ist 3 -4n,al so lang als dick, allein durch ,|neere Selbsttlidlung entstehen audi ovale, vorn ges|ntzte und fast kuglige
Formen. Die Farbe ist eigentlich ein blasses Grün, weU der weisslicUc Körper von grünen Eiern locker durdiwirkt ist; zuweilen fehlen
diese, und dann ist er inildiweiss oder farhios. Dazwischen liegen im Innern sdiön violette Bläschen versdiiedener Grösse, nnd ein
ganzes Häufchen derselben ist im Nacken, von wo aus eine besondere Reihe violetter oder crjstallheller Bläschen längs des Ruckens
im After verläuft. Ueberdiess sieht man indst hier nnd da mit zum ThcU erkennbarer Speise erfüllte Magenzellen, oft C/damu/omonas
enthaltend. - In der Mitte des Körpers liegt eine ovale grosse männlidic Drüse in schräger Riditi,ng und es hnden sidi vorn
neben dem Munde 2 einfache contracHle ScMalblasen; dne dritte sali ich anf der mittleren Druse. Das Thierchen .«hwimnit m,t Drehen
um seine Längsaxe nach vorn nnd nach hinten, nnd ich zäUte ant der Halbansidit 1 5 - 2 0 Wimperreihen. Der Mund, durch
die Strömung heim Wirbeln in Indigowasser leicht erkennbar, ist etwas entfernt vom vordem Ende nnd .st durch emcn Cyhnder von
26 StäbcLctt oder Zähnen erfüllt, die wiUkührlidi vorn langsam divergiren oder convergiren. Ungefähr im hintern Drittheil des Korners
vermischt sich der violette Saft mit dem Inhalte der MagenzcUeu, nnd er wird .uit ihm ausgesdiieden. So w.e er das Wasser
Iierührt, verliert er seine schöne Farbe ganz. Uebrigens ist er zuwdlen mehr bkn, zuweilen röther. Idi sal. Ä»"^ fa.Wose, abgelebte
Thicrche.., die aber doch noch im Nadcen ein kleines Häufchen violetter Bläschen hatten. Die Sdbstthcilung traf <l.e Stelle der Druse
.inj schien diese in 2 Hälften zu Üicilen. — Grösse Viz — '/lo Linie.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. XXXATI. Fig. L
Tergriisserung aller Figuren 300in.il im Durchmesser. Färbung natürUch, ohne Farbenahrung. Fig. i. Seilei|ausicht nach dem Eierlegen, bj-len ausw
l e u l Fig. 2. lormalform, Aiisicht der Ruckenseite. Fig. 3, kurz vor dem Auswerfen, ohne Eier. Fig. 4. Vorragen des Zahne)Imders bei
I r Seiteuauskbt uiid eine mittlere, dritte, contractile Blase, vergi. Para,nectum Aurelia. Fig. 5. öueertliei ung mit, Ausbildung des J«™ -
iiiid der Zähne vor der Trenming. Fig. 6 - 7 . heranwachsende Tlieile. Fig. 8. zeigt die Reibe violetter Uiickenl,lasen. Fig. 9. zeigt dieselben
farblos. Fig. 10—12. Contraction des Zahncylinders.
4 9 1 . Nassula ornata, buntes Rensentliierclien. Tafel xxxvn. Fig. II.
N. coriiore ovato, depresso, suborbiculari, fusco-viridi, vesicnlis vjolacds nnmerosis variegato.
Nasselle ornée, h corps ovale, déprimé, presque orbiculaire, vert-brunâtre, tacheté de nombreuses
véñcídGs viohties.
Eifomiyw schön violbìnues grösseres K?i içI njseeictht einebre^h iRs ot isgi . UI. p. 6Î0. IVM.
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