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jccii"c erklärt wcrJtil, was die Blutkiiriiwlien fur das Blut sind (|). 10.). Ol) mau sie Inrusoi i en, ob E n t o z o e n .nfimcu solle, sey
nnueuiss, da es keinen Unterscliied zwischen lieiden scIic. Di« Bewcgang sey von der der Infusorien nii-lit verschieden. Er niinjnt
sclbstsliindigc I.eliensatome in den organischen K(ir|ieni an und stellt jene in die Reihe der Thiere als Chylo- und HaeinatoS|ihacr
c n (Chvlas- und BIntkiigelchen) ciuestheils, und als Sperinatozoên anderntlicils. Diese Spermatozoon theilt er in Cephuloidea (schwanzlose
Kiigelilien, die er (irrig) hei F i s c h e n angiebt), üroidea (kopflose Fäden, hei Amphibi e n und V ö g e l n ) und Ccphuluroidea
(Kopf und Schwanz fiilircnde, hei S änge t I i i c r c n ). Nachdcm sie |ilatt oder rund, knrz- oder laugschwänzig sind, sull man daraus
(ieucia bilden. Sic eiitsichen aus Körnern, wie Blntkägelclien und Dotterstolf. Der Saiue sey das Zengnugsblut, das Blut der Ernährnngssanie.
Die Abbildungen sind weniger gelungen, als die von PHEVOS T 1834. In den Abbanillungen der Berliner Akademie
voiu Jahre 183S (1832) |i. 18. sprach ich niich nach neuen Beiibachtungcn über diese Verhältnisse nie frülier aus.
R. WAGNER beschrieb 1834 und 1835 gegliederte ( ? ) Spermatozoön des Regei iwnrms (Lehrb. der vergleich. Anatomie,
I I . p. 315. JICLLER S Archiv Kr L'hysiol. 1835. p. 222.), und benutzte (iu W I E O M A N N ' S Archiv, 1835. p. 368.) dieselben zur auatoniischen
Erkennung mänulicher Sarnendrüsen. HENLE beschrieb 1835 in MÜL L E R ' S Archiv (|i. 574.) mehrlache Formen von Körpcrdien
in Samen des l iegen w n rms , und sah mit Dr. S CHWANN die den Cercar ien ähnliche Sauggrube, «eiche auch mich 1830
leitete, in meascbliciien Spermatozoe». Er sah sie nur todt und dabei Körper und Schwänze getrennt, wie bei C c r c a r i en, wo es
NiTzscii irrig lür aus 2 Tliicren hielt. Duss, wie er sagt und abliildet, Navicu/ao in den Samenorganen des Reg
e n w u r m s (p. 593.) und Arceäaß in denen des F l u s s k r e b s e s wären, ist eine Verirrung durch Formähnlichkeit, die erkennen
lässt, dass die richtige ßeartheilung dieser Verhältnisse und die üntersiichung selbst gar manche, bisher unberücksichtigte, Schwierigkeiten
hat und ja nicht übereilt werden darf. Gleichzeitig erschien eine Abhandlung von T R E V I H A N U S in Bremen in seiner Zeitsclirift
für L'hysiologie, worin er (p. 136, 139.) die Spermatozocu von den Infusorien als verschieden erklärt und sie als dem Samcnstaubo
(Pullen) der Pllanzen analoge Körper bezeichnet. Die dazu gegebenen Abbildungen haben aber keine Klarheit, und das Urtheil ist
mehr die Folge scharfsinniger Combination des höchst achtbaren Forschers. In den Abhandlungen der Berliner Akademie 1835 sprach
ich mich p. 240. nach zahlreichen neuen Beobachlnngcn von Pieuem über diesen Gegenstand ans, und bezeichnete die Familie der Cerc
o z o c n im Verhältniss zu den D i s t omc n , wie die Cijstica zu den Bandwürmern. Die wahren Spei-matozoön theilte ich in fadenartige
Trichazoa, welche sich vielleicht s|)ätcr za deir FadcJiwürmern, Nematoidea, gesellen lassen, und in Froschlarven-artige
Cephalu-Mu, deren nächste Verwandtschaft zu Histrioiiella ick noch mehr befestigt hatte. Im Jahre 1835 war ich oiit Prof. RUD.
"WAGNER in Helgoland, wo derselbe mir die aufgefundene interessante Erscheinung der S]iermatozucii der A c t i n i e n zeigte, deren äussere
Formen mir schon 1833 im rothen Meere bekannt wurden und welche ich bereits 1838 in den SymioUs phjsicis hatte steeheu
lassen, deren Bedeutung und scheinbares rasches Verlängern des in der Jlitte scheinbar gewinipcrtcn Fadens aber mir neu war. Wimpern
kannte und zeichnete übrigens schon S P A L L A N Z A N I an den Spermatozocu des S a l ama n d e r s 1776 [Opuscoli di fië. H, 11.
Tau. 111. Fig. Fl. FU.). Im Jahre 1836 erschienen in MÜI^LER' S Archiv fiir Physiulogie ncne sehr lleissige und interessante Aufsätze
von R. AV'ACNER und v. SIEUOLD. Erstercr handelt über die Genesis der Samenthierchen, theilt sie in Samenthiercheu und
gleichzeitige Samcnköi-nclien, als die Keimstätte jener, und vermuthet unter andern in den durch JVEEDMAM und ß U F R O N so berühmt
gewordenen JMaschienclien im Samen des Cal juar nur einen grossen E i n g ewe i d ewu rm, EchiuorUi/nchuSj den er wirklich da fand
(p. 230. ) , giebt auch eine Zeichnung eines Spennatoxuon des rothen Affen. v. S I E B O I D gab sehr zahlreiche und mUhevollc neue
Beobachtungen über Spermatozoëii der rückenmarkloseu Thiere ebenda ]I. 13. und 232., auch im Uterus der D i s tomen, wobei er die
Phacelnru Palndinae, in deridi 1831 einen innern Danucanal und daneben noch einen trüben Streifen (Eierstock.?), wie \iq\ A/tguil-
Ijtiuy zu erkennen meiute, als einen Entwickelungszustand der Samenthierchen aus Bläschen durch Längstheilung betrachtet. Ich habe
mich auch neuerlich wieder überzeugt, dass diese Phuvelnra sich wie ein En/oxoon (Cercarie), aber niclit local wie ein SpermaioxooH
verhält, da sie zuweilen die ganze Leber erfiillt. Besonders nicrkwürdig wäre auch desselben scharfsichtigen Beobachters Entdeckung
der Sperjuatozoën bei den A c a l e p h e n , Medusa auri/a (FRORIEP'S Notizen, Se|it. 1836. p. 33.), wo es jnir aber auch nicht gelang
sie zu sehen (vergi. Abhandl. d. Beri. Akad. d. Wiss. 1835. (gedruckt 1836.) ]!. 199, 258.). Derselbe hat iu F R O R I E P ' S Neuen Notizen
(p. 281. 1837.) W A G N E R ' S (SPALLANZANTS) Fliminerorgaue der Spermatozocu beim S a l ama n d e r als optische Täuschung betrachtet
und nur für ein spiralförmiges Aufrollen des Uinterendes erklärt. JOHANNES MÜLLER theilt im Jahresbericht von 1836 in seinem Archiv
fur Physiologie seine Beobachtung der Spermatozoon des Petromi/zon marimia mit, deren Bewegung er der der Infasorien gleich
sah und welche er für wahre Thiere hält. DONNE hat zuletzt noch durch einige Beobachtungen über das Sterben der Spennatozoën
in saurein oder zu alkalischem Schleime der Schleimhäute die Uufruchtbarkeit zu erklären gesucht {InsfÜH/, Nr. 211. 1837.). Ucbcr
die venneiiiten Saiuenthimbcn der Pilauzeu, wclche oline alle thierisclie Cliaracterc sind, vergi. \u 38. dieses Werkes.
Diess sind die hanptsäcliliclisten, noch sehr verworrenen und widersjjrechenden, Kenntnisse, welche die GesamnitwissenscLaft
von der Natur der Lochst interessant erscheinenden, aher an die Grenzen der Sehkraft streifenden, daher noch immer ujiklaren, Sjfcrmatozocn
bis jetzt hat, und zugleich die Griiade, warum sie hier nicht als Infusorien angesehen und aufgeführt werden. Eine vollständige
critische Geschichte der oft aufopferungsvollen Bemühungen der Naturforscher würde mehrere Bände füllen. Man sieht auch in diesem
Ahriss, wie immer unisichtslose oder irrige einzelne Beohachtnngen, sobald sie in liie Hände sogenannter philosophischer, das heisst verallgcineinernder,
aber eigentlich unjthilosophiseher, 3Iänner fielen, zu riesenhaften Fratzen herangebildet wurden, wie dagegen die einfache
besonnene treue Naturbeobachtung, immer langsamen Schrittes vorwärts gehend, hier das Falsclie ausscheidejid, dort Neues auhauend,
unbekümmert um Putz und Systenie, als welche sie nur, bald wie geratheue, bald wie missrathenc, Kinder umgeben, bis mitten
unter uns gediehen, und wir erblicken unsere eigene Zeit in kräftiger guter Thätigkeit dabei, die ja kein Streben nach Auctorität
stören niöge. Nur scheint es nützlich, hier noch zu bemerken, dass die neueren Beobachter oflenbar in der Beobachtung
der Entwickclung nicht selten ganz heterogene Dinge für Sjjennatozocn angesehen haben, andere aber die verschiedenen Ai'ten der Bewegung
kleiner Körpercheu nicht ijunier scharf unterschieden. Viele Kdrj)erchen sind bewegt und bestimmt gefornU , aber nur einige
davon sind Spermatozoen. Meinen eigenen, im Speciellen noch zurückgehaltenen, gar zahlreichen üntei-sucbungen bei Thieren aller
Classen zufolge, verhalten sieh diese wahren Spermatozoen, so sehr sie auch allerdings verbreitet sind, nirgends entschieden anders, als
die Ce r c a r i en in der Leber der S c h n e c k e n , deren thierischer Organismus durch v. BAER {Acta Leopold. 1827.), mich {Symòoiae
phys. Evertebraia 1. Icoiies, Taò. FI. 1828.) und R. W A G N E R 18 3 2 . p. 393.) immer vermehrend, ausser allea
Zweifel gesetzt wordeu ist; auch giebt es (siehe Bodo) keiue ihnen gleichen Fonneii im freien Wasser.
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A C H T U N D D R E I S S I G S T E GATTUNG: S ALPENFISCI ICI IEN.
S a l p i n a . ISalplnc.
CIURACTER,: Animal ex Euclilaiiidotoriini familia, occllo singulo occipitali, pedc furcato, lorica sul)tiis
clausa, mucroiiibus deiitibiisvc terminata.
CARACTÈRE: Animal de la famille des Euchlanidés, ayant un seul oeil à la mique, le pied
fourchu, la carapace fermée au ventre et garnie d épines ou de dents aux bmils.
Die Gattmig der Salpenfiscliclien zciclmct sich in der Familie der MantcUisclichen durch ein einfaches
Nackcnauge, einen Gabelfuss und einen am Bauche geschlossenen, an den Enden mit Spitzen oder
Zahnen bewaffneten, Panzer aus.
Die seit 1830 in den Abhandl. d. Bcrl. Akad. d. Wiss. mit 5 Arten gegründete Gattung ist seitdem
nnr nm 1 vermehrt. Eine 7te Art wurde zwar 1833 Salpina Lynceus genannt, allein diese ist hier zu
Euchlanis gezogen. Die ersten Formen beschrieb wahrscheinlich MCIXE R 1773 als Brachiomts Tripos
und mucronatus (dentatm), wozu 1786 noch Br. dentatus (tmicrotiatus) kam, doch erkannte er nirgends
die characteristischen Augen. Davon habe ich nur etwa B. mucronatus kennen gelernt. Auch
L A M A R C K nannte M C L L E R ' S Formen 1816 Brackionus. BORT D E ST. V INCENT bildete 1824 aber aus ihnen
und Lepadella ovalis seine Gattung Mytilina, welcher Name vielleicht noch Anwendung findet, wenn es
sicii ergiebt, dass die mir nnbekannt gebliebenen Br. Tripos und dentatm augenlose Formen sind (vergl.
Lepadella Salpina {Lophocharis]). Die Organisation ist mannigfach erkannt. Die Form iiat einige Aelnilichkeit
mit einer Salpa. Der Panzer gleicht einem 3scitigen Kästchen mit gewölbten Seiten, welches unten
flach ist und vorn und hinten am abgestutzten Ende Spitzen hat, und worein sich das Thier ganz zurückziehen
kann. Alle haben eine erhabene Leiste auf dem Rücken, die bei 2 Arten doppelt erscheint. Ja
ich bin auch der Meinung geworden, als klaffe daselbst die Schaale der ganzen Länge nach, wodurch diese
Formen umgekehrt wie die Euchlanis-kttcn beschaffen wären, welche unten klaffen. Dabei sind sie aber
keineswegs 2schaalig. — Ein mehrfaches Räderorgan, 2 kurze vordere Seitenmuskeln und 2 Fussimiskeln
sind zur Bewegung, letztere hei S. mucronata, erkannt. Ein Schlundkopf mit zwei 3 —4-zahnigcn Kiefern,
eine kurze Schlundröhre, ein einfach coniseher Darm sind bei allen Arten, 2 kuglige Darmdrüsen bei
5 Arten beobachtet. Vom Fortpflanzungssystem ist nur der Eierstock mit einzelnen grossen Eieni und deren
Keimbläschen erkannt. Vom Respirationssystem ist der Sporn im Nacken bei 3 Arten beobaclitet. Vom
Empfindungssystem haben alle Arten das charactcristische Nackenauge mit rothem Pigment in Verbindung
mit einem deutlichen Markknoten als Hirn. Das Eierlegen sammt der Entwickelung ist bei S. tmicrmiaUi
und centralis beobachtet. Keine Art vermehrt sich zu grossen Massen.
Die geographische Verbreitung der Gattung ist in Dänemark, Baiern, Preussen und Sibirien beobachtet.
1 0 3 . Satplna mucronata, karzstacUIiges Salpenfiscliclien. Tafel L T m . Fig. IV.
S . lorica fronte ([nadricomi subtilissime scabra, fine postico tricorni, cornibus ferc rectis aetiualibns.
Salpine armée, la carapace très• mittilement scabreuse, garnie de 4 cornes au front et de 3 cornes
au boni postérieur, les cornes égales presque droites,
BracKnm, maomiia, MOLIBR, Animal». Infos, p. 349. Tab. XLIX, Fig. 8 , 9. 1786, nicht B. ™t™nli.> ITJS.
BMUMM mun-onnli», LA.iiuck, Hisl. nit. des anim. sans vert. II. p. 36. 1816.
Mylitina cjpridina. BORT DE ST. VINCENT, Encyclopéd. méth. Vers. 1824.
^ucrmala, Abhandl. d. Akad. d. Wissensch, zu Berlin, 1830. p. 46. 1831. p. 133. Taf. IV. Fie. 6. Scl.landkopf.
A u f e n t h a l t ; Bei Coiienhagcn und Berlin, viclleiclit auch in Baiern bei Laudshat beobachtet.
Diese Art ist die geraeiuste bei Berlin. MÜUER fand sie bei Copenhagen vor 1786 weniger häufig, als «r. deiitatus, z»ischen
Meerlinsen. Im Jahre 1773 nannte er einen andern, den Br. dentatus, zuerst Br. mucronatus. Ben Panzer hielt er fiir
Sschaalig, sah den Schlundkopf und meinte, weil er leere Schaalen fand, es fände eine Häutung statt, wie bei R a u p e n , allem man sieht
oft leere Schaalen todter Thierchen. Was er von einer 3hörnigen Varietät sagt, ist mir unverständlich. Vielleicht nannte SCHRANK
in der Fauna boica III. 2. p. 138. diese Art Br. dentatus. Ich beobachtete sie im Aug., Sept. und Oct. 1830, im Febr.
lind März 1831, im Januar und Dec. 1832 und im Mai 1834, mithin zu allen Jahreszeiten, selbst unterm Eise. Sie legt und heftet
ihre Eier an die Wurzeln der Meerlinsen und an Conferven der Länge nach. Ich sah die ganze Eutwickelong des Jnngen im Ei und
iiberzenglo mich viele Jlale, dass die verschiedenen Panzerformcn verschiedene Arten cliaractcri-sircn, weil die auskriechenden Jnngen nur
immer ihrer Mutter gleichen. Der junge Panzer ist weich und oft faltig, erhärtet aber bald und hat dieselben Spitzen. Das Thierchen
iiimint leicht Indigo auf. lui Kiefer zählte ich je 4 Zähue und darunter ein trcjipenartiges Schlundgerüst. Der Sporn im Nacken endet
in eine kleine Borste. Vorn sah ich im Innern jederseits eiucn Seitenmnskcl und hinten 2 Fnssmnskeln. Bei einigen erschien mir
der Panzer jmnctirt und wie mit Spitzchen besetzt. — Grösse des Panzers V", ili^s Eies 'Ao Linie. Die sehr häufigen Eier
dieser Ait könnten vorzun-aiveise T U R P I K ' S PUanzengattung Bursella olivacea veranlasst haben. (Vergl. S. Ucarinata.)
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