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Ich fimil (las olicriialli slutee wcisslidie Tliierclicn 1830 zwischen Confcrven, iind liabc es noncrlich niclit wieder gesehen.
Die nusgczcichrii'fe Form lies K(ir|ievs wird es Iciclit wieder crlieiincn lassen. Es wirbelt, läuft nnd klettert schnell, wie Euplotes
Chann. — Giiisse '/lo Linie.
E r k l ü r n n g der Al ihi ldnng Taf. X U . F i g . V I .
Es ist ein Tliierctien in 2 Ansichten, hei JOOmaliger Linearvergrösserung.
I I Ü N D E R T S I E B E N U N D Z W A N Z I G S T E GATTUNG: KRALLENTHlERCIIEPi.
Kerona. Kérone.
CHARACTER: Animal ex Oxytricliiiiorum fiiniilia, iiiidnosiini et cilìatiim, stylis (lestìtutiim.
CARACTÈRE: Animal de la famille des Oxytriques, ayant des cils et des crochets, point de
styles.
Die Gattung (1er Krallentliierclien zciclinet sicli in der Funiilie der Heclieltliierchen dnrcli Besitz
von Wimpern und Krallen, so wie durch Mangel an Griffeln aus.
Die Gattung Kerona ist von MÌJLLER 1786 mit 14 Arten gegründet worden, von denen er 7 schon
1773 in der Gattung Trichoda hcscliricben hatte. Eine 8te liatte er dann 1776 und eine 9te Art 1779
angezeigt, die übrigen 5 waren neu. ADILDGAARD beschrieb 1793 ein Ri ider thier, Anuraea, als Kerona.
SCHRANK zog 1803 die Gattung zu Trichoda; LAMARCK vereinigte 1815 Bimantopns mit ihr. BORY DE
ST. VINCENT zertheiltc 1824 MULLER'S Formen In seine 5 Gattungen Tribidina, Kerona, Ploesconia, Oxitricha
und Coccudina. In die Gattung Kerona nalun er 20 Arten auf, indem er zu 9 beibehaltenen Arten
von MÜLLER noch 5 von dessen Himantopoden und 6 Trichoden stellte. Seit 1830 ist nur 1 Art,
K. pmtulata, in der Gattung verzeichnet, und neuerlich ist auch diese, nach schärferer Beobachtung, entlassen
und zu Sfylonychia gezogen worden, wogegen eine andere, bisher unklar gewesene, Thierart die
Cliaractere der Gattung liat erkennen lassen. Diese Form ist zuerst von ROSEL unterschieden, vielleicht
aber schon LEECIWENDOEK bekannt gewesen. — Die Organisation ist reich und fast befriedigend ermittelt.
Der ganze Körper ist überall bewimpert, auf der Banchseite sind überdiess Krallen und vielleiclit einige
Borsten. — Zahlreiciie Magcnzellen zeigen den polygastrischen Bau des Ernidirungsorganismus. Der Mund
und walirscheinlich auch die Analstelle sind beide auf der Bauchfläclie. — Das Fortpfianzungs-System zeigt
Dualismus als Eierchen und 2 Drüsen sannnt einer contractilen Blase. Selbsttheilung ist nicht beobachtet.
Die geographische Verbreitung der Gattung und einzigen Art ist mit Sicherheit nur bei Nürnberg,
Landshut und Berlin beobachtet.
534. Kerona JPolyporum, ovale Polypenlans. Tafel XLI . Fig. vn.
K . corpore albicante, depresso, ellijjtico-renifoi-nii, ciliornin serie frontali sub os producta longiore.
Kéroiie des Polypes, a corps blanchâtre, déprimé, clliptii/iie, échancré en forme de rognon, ayant
une série de cils allongés au froid terminée sans la bouche.
Jnimnirate ort ioiij of Poljpf!, LSEDWBKHOHK? Philosoph. Tramaci. Vol. XXIII. Nr. 283. 1703. (vergi. TrIMim Me»!«!.)
d,s Poijpt!, TKBMBIBT? Histoire des Polypes, Tah. VII. 1744. (vergi. Trkioiim. Nichi GöaE's Thierchen.)
Ovnlninde PolypCTiìiime, ROSEL, 1 n S ecte n b e I ii S tig, III. p. 503. Taf. LXXXIII. Fig. 4. 1755.
CyeUdium Ptdiculns, SCHRANK! Fanna boica. III. 2. p. 64. 1803.
PùllfaìSmt, GBuiTauisEB, BeitrSge z. Phjsìognosi s unii Eantognosie, p. 315. 1812. (verwechselt mit SUjlmydm.)
C'tclUHum P^diculua, v. OLPERS? de aniniatis et veget. corporihus in aniniat, corp. reper. p. 67. 1816.
rrriwderlf /'OIJPRAISR.icr?, SCUWEIGOBR, Handh. .1. Natnrg. p. 335. 1820. (v. Binn, N. Act. Nat. Cur. XLLL. p. 723. 1827. s. TrMo.L»ri.)
Kiroiin PülyiioriH», Ahhandl. d. Akad. d. Wissensch, zu Berlin, 1835. p. 164.
A n f e n t h a l t : Delft?, der H a a g ? , Nürnberg!, Landshut!, München, Berlin!.
Diess Thiercheu fand ich erst am 11. April 1S35 auf sehr vielen Exemplaren tier I f y d r a vulgaris und oligactis bei Ber -
l i n , nnd sah es wieder am 3. Jlai. Ich habe es seitdem auch im Soinmer 1836 frei in Gefiissen angetroll'en, worin damit beiiafteto
I ' o l y ] i e i i lebten. Es läuft bestündig auf allen Tlieilen des Kiirjiers, aneli auf den Fangarmcn, auf unii nieder, ist unten ganz liatîb
und bat (iasolbst vorn 3 — 4 , hinten 5 — 6 Krallen, von denen 3 bis 4 der letzteren melir borstenartig sind. Der Rücken ist ein we -
nig gewölbt und überall bewimpert, wobei ich neuerlich undeutliche Längsreilien erkannte. Der Mund ist eine schmale S)ialte in der
Ausbuchtung, überragt vom länger hewiinperten Rande. Der After ist nicht direct beobachtet, aber sehr wahrscheinlidi vor dem hellen
Ende. Es Hessen sich mehr als 4 0 Magenzellen zählen, von denen viele mit bräunlichen (halb verdauten grünen?) Monaden erfüllt
waren. Zwischen denselben Hessen sieh Eikörnchen unterscheiden. Zwei grosse durehsclieinende Kugeldrüsen und eine strahlenlose contractile
Blase in der Kiirpermitte nahe am Sliindrande vollendeten den Orgauisuiiis. Schwiiiimen wankend. Man hat es friiber mit Trichodimi
Pedicuhts verwechselt, aber schon ROSEI unterschied die ovalrunden und tellerfönnigen, oder Thcckö|)gen-artigeu Polyp
e n l ä n s e , iinil SCIIHANK hat sie auch scharf gesondert. GRDITIIUISE.V muss diese wohl auf P o l y p e n bei München gesehen haben,
weil er sie richtig mit S t y l o n y c h i e n vergleicht, obschon er den Namen P o l j p e n l ä u s e Filr letztere giuiz fehlerhaft verwendet. Die
P o l y p e n sterben, wenn sleli diese Parasiten sehr vermehren (vergi. Triclmdina Pediculus, p. 266.). — Grösse bis V12 Linie.
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E r k l ä r u n g der Abbi ldunge n Taf. X L I . F i g . V I L
Fig. 1. Bauchseite. Fig. 2. Rückenseite; / Drüsen, « Sesnalblase. Fig. 3. und 4. kletternd; siimmtlicii bei SOOmuliger Liiiearvergrosserung. Fig. 5.
eiue kleine Hydra oUgnclis mit den Tbierciieii besetzt, 12mal vergrössert.
Nachtrag zur Gattung Kerona.
^011 den bisher gegebenen 27 Artnaiuen haben die hier ausgescblossenen 36 fiilgeude Synonyme: 1) Kerona ylcarns LAMARCK
(1815) = Serona?, Stylo/iyrliia? Theil; 2) K. Calvitium MÖI.I.F.R (1786) = Keronai, Stylnnyrhiai; 3) K. Corona
LAMARCK (1815) = HimantopifS Charon, pars^; 4) K. Cypris M. (1786) = Stylonyrhiae pars; 5) A'. depiiuperalti.
BORT (1824. Em-ycloped. metUod.) = Keronai {fovenia); 6) K. CROS« BONV (1824) = Sfylonychia, llintertheil; 7) K. /imhriata
BORT (1824) = Stylonychia'i Vordertlieil; 8) Ä. //«RAI'E///IHI MÜLLER (1786) = Stylonychia, Vordertheil; 9) A. Hau-
Klrum M. (1786) = Stylonycliia, Vordertheil; 10) K. Iiistrio M. (1786) = Stylomjchia; 11) K. larmides BOHT (1834) s.
Himantopus Larva; 12) K. Lepus M. (1786) = Trichoda L.; 13) K. Ijudio LAMARCK (1815) s. llimantopus; 14) K.
Ltjncaster M. (1786) = Euplotesi; 15) Ä . Mytilus M. (1786) = S/ylouychia M.; 16) K. octoceras AniLiicAAni) (1793)
= Anuraea f/uadratal; 17) K. Patella M. (1786) = Euplotes; 18) K. pectinata BORT (1824) s. Trichoda ciliata, Kiem
e n - F r a g m e n t ? ; 19) K. Pallaster N. (1786) = Oxytricha; 30) K. pustulata M. (1786) = Stylonychia; 21) K. Hastcllum
J I . (1786) = Euplotesi, jlspidisca%; 23) K. rostrata BORT (1834) s. Trichoda rustr.; 33) K. Sannio LAMARCK (1815)
= Keronae parsi; 34) Ii. Silurus 51. (1786) = Oxytricha; 35) Ii. truncata BORT (1824) s. Trichoda Augnr; 26) K.
Vanniis M. (1786) = Euplotes. — Da es oft schwer hält, die siiiumtlichen Bewegnugsorgane zu erkennen, so lässt sich, den bisherigen
Wachricbten nach, mit Sicherheit nicht von andern Arten der (üattung sprechen. Die Abbildungen sind oft mangelhaft.
n U N D E R T A C H T U N D Z W A N Z l G S T E GATTUNG: GRIFFELTHIERCHEN.
Trostyla. Crostylc.
CUARACTER: Animal e.\ Oxytrichinoruni familia, ciliatum, stylis munitum, uncinis carens.
CARACTERE: Animal de la famille des Oxytriqués, garni de cils, pourvu de styles, dépourvu
de crochets.
Die Gattung der Griffel thierchen 1st in der Familie der Hechclthierchen durch den Besitz von Griffeln
neben Wimpern, und durch den Mangel an Haken ausgezeichnet.
Die Gattung wurde 1830 in den Abhandl. d. Berl. Akad. d. Wiss. mit 2 Arten gegründet, die aber
schon 1831 in eine verschmolzen wurden, und es ist noch keine zweite beobachtet. Es sclieint aucli, dass
die Form früher nicht bekannt gewesen. — An Organisation ist die einzige Art befriedigend reich. — Als
äussere Bewegungsorgane des fast walzenförmigen Korpers dienen, ihn überall in dichten Reihen bedeckende,
zahllose Wimpern, welche zu beiden Seiten der langen Mundspalte grösser sind. Auch am hintern Körperende
auf der Bauchscite ist eine kleinere Spalte, welche mit nicht wirbelnden Griffeln eingefasst ist. — Im
innern Körper bezeichnen viele runde Magenblasen das Ernälirungssystcni, welches leicht Farbe und feste,
auch grosse, Körper aufnimmt. — Eine Drüse in der Mitte des Körpers und eine contractile Sexualblase
sammt einer feinkörnigen, überall verthcilten, Eiermasse bilden das männliche und weibliche Fortpflanzungssystem.
Ueberdiess ist queere Selbsttheilung beobachtet.
Die geographische Verbreitung der Gattung ist mit Sicherheit nur in Berlin bekannt.
535. Vrostyla grandis, grosses Griffcltliierclien. Tafel X L L Fig. vm.
U. corpore albo, semicylindrieo, subclavato, utriuque rotnndato, antica ]iarte levins incrassata, stylis brevihus.
ürostyle grande, it corps blanc, sémicylindrirpte, arrondi au.T deuu; bouts, presijue en forme de massue
par u.n gonfement léger du. front, ai/ant les styles courts.
VroslyU grandis, Ahhandl. d. Akad. d. Wissensch, zn Berlin, 1830. p. 43. 1811. p. 119.
A u f e n t h a l t : Bei Berlin.
Diess Thierchen hielt ich anfangs für Trichoda patens, welche ich nun als üruleptus verzeichnet Labe. Es lebt im F rühling
zahlreich an schleimigen abgestorbenen Scbilfblättern der langsam fliessendeii Gewässer. Am 33. März 1835 sah ich wieder Hunderte,
und ebenso am 15. April 1836. Früher fand icii es auch im Mai . Es ist der walzenförmigen Bursaria voracc und der krallenführenden
Stylonychia lanceolala sehr ähnlich. Der Körper , am Bauche llach, ist reihenweis eng bewim|iert, weiss, bei dnrchgehendem
Lichte gelblieh, llinteu und vorn schienen einige längere Borsten zwischen den AVim|iern zu seju. Die vordere Mundsjialte
ist sehr gross, Vi — Vi <'er Körperliinge, und auf beiden Seiten mit längeren AVimpern besetzt. Hinten bezeiclinet eine kleinere Sjialte
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