licrtcs Thierrlicn an und man Iiiclt das Platzen dieser Kugel für ein Cebfiren des Einzelthieres. Allein diese
Ansieht führt zu Wunderlichkeiten und Widersprüchen, ist offenbar irrig und die organischen Verhältnisse
liegen viel tiefer. Jede Kugel ist ein hohler Monadenstock von vielen Hunderten, ja Tausenden sehr kleiner
Thierchen, und in der hohlen Kngel selbst entwickeln sich kleinere Kugeln, die aber keine Eiuzelthiere,
sondern ebenfalls kleinere Monadenstöcke, Schwesterthiere, sind. Die eigentlichen Einzelthiere sind die
kleinen grünlichen Wärzchen oder Pünktchen der Oberfläche und gleichen Monaden. Jedes dieser kleinen
Thierchen verhält sich vollständig so wie ein Einzelthier von Gonhim Peclorale. Es besitzt einen gnllertartigcn
Panzer von der Form eines glockenartigcn, vorn offenen Mantels {Lacerna), den es, erwachsen,
verlassen kann, und hängt durch 3 bis 6 fadenartige Rohren mit den benachbarten Einzelthiercn zusammen.
Hieraus erkennt n.an ganz deutlich, dass man unrichtig urtheilt, wenn man die grünen Korper des Gonium
oder der Pandorina mit den grossen inneren grünen Kugeln des Volvox vergleicht. Es sind lUe kleinen
iiusseren Kornehen der Oberflächc des letztern, welche vergleichbar sind mit jenen, und der Vohox, obwohl
viel grosser als Gonium in seiner GeseUsehaftsform, ist doch viel kleiner in seinen Einzelthiercn.
In diesen kleinen Thierchen nun, welche als grüne sehr kleine Wärzchen auf der Peripherie der Volvox-
Kugel sichtbar sind und die bisher nur wenig beachtet wu-den, hat eine angestrengte Nachforschung mir
folgende, mit denen der Monaden-Fami l i e ganz übereinstimmende, Structurverhältnisse erkemien lassen.
Als Bevvegiuigsorgane besitzt jedes Einzelthierchen sämmtliclier 3 Arten 2 fadenförmige Rüssel,
welche in beständiger kräftiger Wirbelbewegimg begriffen sind und an deren Grunde die Mundoffnung liegt.
— Als Eniährungsorgane erkannte ich bei Volvox Globator deutlicher, als bei den übrigen, kleine heUc
oder grünlich erfüllte, nur einmal dann scharf und zur üeberzeugimg gesehene Blasen, als ich sie mit aller
zu Gebote stehenden Sehkraft suchte. Die Mundoffnung ist durch .eine hellere Stelle bezeicimct. — Als
Fortpflanzungsorgane erkannte ich, meiner Meinung nach, bei Volvox Globator den voUständigen doppelten
Sexual-Apparat der grösseren Infusorien. Zuerst liess sieb bei den stärksten Vergrosserimgen die grüne
Farbe des innern Korpers als aus Kömchen bestehend erkennen, welche Eier zu seyn schienen. In älteren
Thierchen waren die Körnchen viel einzelner und daher die Körperfarbe blasser. In jungem waren sie,
Ihrer Gedrängtheit halber, nicht deutlich Isolirt zu erkennen. Ueberdiess enthielt jedes Thierchen aller 3
Arten I bis 2 hellere, grosse, runde Stellen im Körper, welche ich mit Samendrüsen zu vergleichen bereclitigt
zu sejii meinte, nachdem ich diese Organe durch viele Klassen kleiner Thiere vergleichend beobachtet
hatte. Zwei schienen eine Vorbereitung zur Selbsttheilung anzuzeigen, indem dann auch zuweilen 2
rothe Piginentstellen vorhanden waren. Ferner sab ich einigemale deutlich bei V. Globator zwischen 2
solcher Drüsen eine contractUe helle Blase, welche ich denn für die Samenblase halte. _ Als Empflndungs-
Organ endlich erkannte ich bei sänmitlichen 3 Arten einzelne, oder bei bevorstehender Theilung mehrfache
rothe Pigmentstellen des innem Körpers nahe am Munde, welche, aller Analogie nach, als Augen angesehen
werden können. - Von Gefässen ist keine deutliche Erkenntniss zn erlangen gewesen (vergl Volvox
Globator). ^
An geogTaphischer Verbreitung der Gattung ist ermittelt worden, dass sie in Europa sehr ausgedehnt
ist, aber m.s andem Wclttheileu fehlen die Nachrichten gänzlich. Stockholm und Paris, Norwich und Pavia
sind die Extreme der Beobachtung.
8 3 , VolvooD Glohator, grünes Kugeltbler. Tafel IV. Fig. i.
V. imüiialcnlis miiiiniis sulijloliosis, globulis internis inargiiie iutegro et viridihiis, ]iolv|,iiriis gloliosis.
Volvoce vert: Ainmnlculcs irès-peti/a presr,„c glolmleux, ayant les globules internes
piers) a bord entier et vertes et les polypiers (meres) sphérù/ues.
pohj-
LEHO«BÜHOBK, Continuatio Arem. N.l. p. 149. Fie. J. 1700.(1698.)
"-»KE» (G»EEM«AFE nnd Í.DEBOÍÍ). Bra K^jri«,,, (1745.), Nut/, un,I Gebrancli ,lej IWikro.kon.
ON« KÖSBI, Insectenbelustigung. HI. Theil. p. 617. Tatel 101. Fig. 1 - 3 . 1755
TOÍKOI GUhMn, LIKSÍ, Sistema Nal. ed. X. 1758. ed. XII. 1766.
TOÌM JLOIOTO,, D, GBEH, Abhandl. iler .cliwed, Akademie, 1761.
' » T E , LUTIBE, Elementa pljysiologiae. Voi. Vili. p. 3, AI6. 1766
— PAIIAJ , ElencliiK Zoophjtornm, p, 417. 1766
rate CioW, MüEtBK, Historia rermiom terre.tr. et fluvial. I. p. 35. 177.1.
í ™ ; Abhandl. a«, der In.eoíologie, p. 375. 1773.
TBBMBIET, In.traction d'un père !. .ei enfant. 1775. I. p. 30Î.
KugMíir, EICHHOE», Kleinste Wa.serthiere. 1775. p. 26. Tafel I. Fig. 8.
R L Z ' W T T ^ T ' ' P' - F I L " P " SE««BB,.B, I. p. M Tab. II. Fig. XI. (1776.) 1777.
RETE CÍ„Í„,„, MUIIER, Animale, infus. 1786. p. 18. Tafel III. Fig. 12-13.
^ - Scii«i»K, Fanna boica, III. 2. p. 33. 1803. nielit 1776. (>. ¥. »felini,,».)
, 1754. p. 418. Tafcl XII. Fig. 27.
- = "" " -
P Z , • 7 249. ISSO. At" "' Encycl. métiiod. 1824. Diet, elasai,,, . de. .c. nat. 1828.
FETE STOKBS, 1828 in VMO»'. Zool. Journal. 1830. p. 5 1 - 5 2 .
Abhandl. de, Akademie d. Wis.ensch. iii Berlin, 1830. p. 30. 1831. p. 76. 1833. p. 328. Tafel VI. Fig. 1.
Aufentlialt: MI selbst habe es nur bei Bei-liu beobaebtet, nach andem fand es sieli L,e! Delft, N„r«!rb Vanno,itl, f.„n,L„„? P-,
via, Paris, Nuinberg, Linz.P, Jena, Quedlinburg, Dresden, Dan.!g, C„i,enbagen und Sl„ekb„L ' ' ' '
Beirt ,md T'^eMrt ".M"®"'!''" R "ÌL'' 30. Aug„st 1(Ì98 in eine,,,x/ellt und er gebort aueb zu den Beobachtern, die es am sn,-g ii I «sten untersucbt haben Fr eri-„„.i,. r Wies, e,,«. ,ab,e n bei crkan^e und .äblte die Körpereben der Peripherie (die TbiereLn),^sab ihre r: l i ^ S^HI^':; ' I
»crn Kugeln aus den zerplatzten grossen, beobachtete a„ch in den kleineren Kugeln sehtn noch kleinere, die e, S. S- i
Iielt da er das Ganze s cb als Pflanze dachte, .clehe den Infiisorien zur Nahrung z„ dienen bes,i,u„,t sev. UK 1, e
O ^ r ^ T " aiis Taruiouth i,„ Juli und aus Norwicli zu Ende niers zugesendet. ' Er sa^d e c ,
Oherfl ehe nud zuerst die Wiinpern (Rüssel). Die grossen innen, Kugeln Jiiclt er tiW einfache Eier. Der Maler fUisr , e 1 • , t.
^naeh ,b,„ bei Nürnberg .,d «der er „oeli BÄK.« erwiilinen L.K.WHNUO.K. Er sab die Wär.cben der O e ^
W.ni,,ern n.l hielt erstere fiir feine Robreben, wodurch das Thier Wasser bervors,,ritzen könne, so dass es sich auf die A eu "
w,e eine Rakete «nd zwar nacb aUen Seiten willkübrlich. Er sah das Anskiiechen der Kugeln, ,!ie er fiir Juu.e hielt „i7i, , efen
fegen schon iiu Mutterlei e noch 3faehe Generationen eingeschachtelt, so dass ein altes :och'lebendes Thier ^ i, r k n K Z
Alf ROSELS Beobachtung , nd Abbildung gr,indete 17 5 8 seinen Volvoa^ Glohator, welcher erst 1760 von I,F GFI-R be
nier und Heihst. Es ist ganz offenbar, dass RÖSEL' S Beobachtnngcn einen grossen Antlieil an BONNET' S und H.VI.PR-S berül„nler
1 TR T E„tsteh,.ng der o,,auiscbc„ Kiirper des Mensci,,;: II TÜ! ; :
feit Tito ,,nd be,l f Z ••"'rf' Co|,cnbagc„ entt
e das r^^^i^,^^^ 0 ^ -isslicb und „rangengelb werde, dass die Wärzchen der Oberfläche keine Haare wi TU U„,1
ickt t rF. - T 1 , « ™'lU™kel(4 Kngcln)eingesehacbtclt gesehea habe. Er ändere zuweilen seine Kngelforui ab und sey ein^cdr
ckt. IniFi ubjahr und Soininer fand er ihn in nihigcn Erlenlachen. In gleiche,n Jahre sah ihn GÖZE bei Quedlinbur. und best^i i.tc d e
grossere Kugelzahl und die wnnderbaren Geburten. scl,eint dann, nur aufBAKEK's ,,nd RiisE.'s Beob d ta,,™
ner zu erwähnen^ E , C H „ O „ M fand ihn bei Danzig zuerst am 3. Sept. 1760 im Regenwasser, sab aber ,,weder A
Fertpflanznug". SPALLANZANI, wcleher 1776 seiner erwähnt, fand ihn bei Pavia zwein.al in ¡ibe,a,,s gros er Men^e ini a I ,! u H
Schachtel e Junge wa,-en, deren Auskriechen er mit ansah. Er beobachtete 8 - 1 3 innere Kugeln.. Er sa.'t dann ,, 196- .nan kilnne im
fugt als die Abbildung ScrnANK, welcher 1776 dies Thierchen hei Linz beobachtet zn haben meinte (Beiträge zur Nat„r.e>.cl,ichte „ 107 1
8 0 3 ™ : : ' " r "r!" rr""""'": Monadenstöcke des stelLs für diese F,!: F g .' S S
r di ^e I r i " " T' " - .."¡1 lieinerkt, dass die peripherischen grünen Wä,-zehen unterhalb det Obc-fläch ii I
»ririLter;^^^^^ -i """/'''.""l' ""' . "I er widerlegt. TH.V.KAN^S glaubt ihn in Bremen in einem stinkenden Aufguss
in D a ^ r "7' J™.' Com,nelina-yVurA gesehen zu haben. Auel, soll er nacl, letzterem
Nah™ s" ; weltT ' " : I^ " f . " «Mit^. Die sich trennenden Punkte wä.u ,
«ab.,«gsstoffe welche er erst gefressen habe. Beide sahen gewiss ein anderes Thiereben, wclcl,es nur der ebemabVen Gatt,,,,,.
-gebor e. SCHWEIOOKH sagt nicht, dass er den Vohoa. seihst gesehen nud vemnithet, dass die Kugeln kciuf lur
lucbtimg entstandenen In„viduen sind. Bo„x ST. VINCENT beobachtete die Form vielleicht selbst bei Paris und sc!, ,, ie L" „
inT,,,?« bf; Mit heilnngeu beobaclitcte 1828 STOKES in England wieder das Platzen des Volvos mit 4 Kugeln
¿ I Z . s etTt ' : . '^! • 'V™ Syn.bolis pl,ysleis fraglich erwähnte p,uge
Utobator st jetzt als Pa,ulor,na hyahna abgesondert. In den Abl.andlungcu der Berliner Akademie 1830 „nd 1831 wir,I diese
Fonu ans der Gegen von Be,l,n bezeichnet und seliärfer als bisher in einer besondern Gattung abgegrenzt. Erst 1832 (1833 w
eben da die umfassendere OrganisaHon auseinandergesetzt. CAKUS neue Erlänteriing des r . C/^i^^^^von 1835 sielie L 'i/Zl
Anfanne A n l ^ T E i ^ l T n M " " " -'bllosen Mengen und v„,„
^ r t n E ,„te f"' M™"'™ '""-m Eise, in Torflaehen und zwischen Meerlinsen des Bassins im Thicrf
l Thier ben a ' r t /^""f'' " --"^^eb regelmässig kugelfiir,„ige peripheri-
.l t e ! S irr e H 1 T 7 ^ " i ^ "®" ' " " - ® """" «"--"enstöcke sind regel.uiLig spMrilch.' Ich
esser dt kl^^ n^^^^^^^ iT «"o-'" I'»«™ Vs Liiie i,„ Darche
' t l e w T l r \ »ie kleinen Einzelthierchen der Periphere hatten Linie i,„ Durche
i^len 8 i T r Ì f "" " S™'^™ ganze Kugel 9800, ohne
z ,lte i 82 lifd 02 ^ b"^ Weinen Mntter-Ìcuge.n
ben ili Umkr L Z i l l ' d Monadenstöckc. Leeoweniio.k zählte auch 80 Wrz-
Z lier Tfccher L kuo^^M " ^ " f ' / e b t , nnd wird „,it ilu- die ganze Zahl .„ultiplieirt, die zicnlich ricltige
Tbicre Kugeloberllaclie erlangt wird. Sind 80 im Unikreise, so enthält die Kugelfläche nngefähr 40mal 80=3200
•nun. um '^! r 'ei r inen"k' ' ' ' ' r '"'"'l r"'!' dem Mikroskope, so erkennt man sehr deutlich eine kraftìge Strömung
um die einzelnen &igcln, welche beim Seliwimnien ein constantes Vorn nnd Hinten erkennen lässt. Es erriebt sich dadu,cb
dass die inneren Ideinen Kngebi, wo weniger (bis 8) sind, i„„„er in der hintern Mutterhälfle liegen und dfs d f rde e lec s^
^ig^^^te'sdbsTl d^ Gesanimtwi-knug aller EinzSthierchen, die w^ T ier e l i
I r fsd t r " r "'";™;l»Me-ebeu-undV„lksbanfen einen gemeinsamen Rh,tlimus nnd eine gemeinsa.ne Riclitun. annei;
l'ut i l e 1 e^^ Cenando und ohne sie des Willens dazu klar bewusst zu werden. So sehwim.nen aUc P„lypenstöcke''und 1 r
»emutUiche wie der kalter urthedcnde Natiu-bcscbaucr erkennt hierin einen Gesellscbaftstrieb, 'welcher ans Kraft und Nachgiebigkeit
t §