5 «
pcrs oluie (ïeii Pimzcr, als zweite Fortpflanznngsart. — Gefàsse und Empfindungssystem sind völlig uuerkuiiiit.
Wiire iiielit die schwaehc, ficie Bewegung vorhanden, so feliltc es eigentlich an thierisehen, sichern
Characteren duirliaus. Die (iattiing ist daher sehr zweifelhaft. Matte und sterbende Exemplare der Pandorina
Morum und Eier von Riiderthieren sind dieser Gattung selir iihulich, nur liegen letztere ganz
still, haben aber doch schon zur Bildung der Gattung Biersel/a gedient. Auch darf man grosse Einzcliliiere
der Chlmuidoinonas nicht verwechseln, die 2 Rüssel und Augen haben.
BOKV DE ST. VINCENT schrieb diesen Dingen einen doppelten Panzer als Ciiaracter zu, allein er hielt
den äiusseren und inneren Contour des einfachen dicken Panzers für zwei Häute und seine Erläuterung der
Form, als Ring, ist nicht gUicIdich, da der helle Ring im Umkreise nur eine optische Erscheinung der
Projection ist.
Eine grosse geographische Verbreitung dieser Formen habe ich selbst beobachtet. Man siib sie in
Dänemark und Paris, ich fand sie in Berlin und im libyschen Afrika. Beide bekaimte, vielleicht mit Unrecht
getrennte, Arten gehören dem Süsswasser an.
68. Gy^es Granuïum, samenartiger O y g e s - R i n g . Tafeln. Fig. XXXI.
G. minor, ad 96tain liueac j)artci« lonoiis, ovatHS aat snljglobosus, grauiüornm accrvo medio obscure TÎridi.
Gt/gès Granule^ petite égalajit Vis millimetre^ de forme ovale ou globuleuse^ granules du milieu de
couleur verte obscure.
roiuftr Grnmhim, MOLLKB? Anîmalc. infns. TafellII. Fig. 3. 1786.
Foiiorf! Grrtnufui», SCHRANK? Fauna boica. III. p. 31. 1803. kümeriges Kugellhier. Gyyes viridis, BORTV Encycl. méth. Vers. 1824.
Gy^M lipartilus var., Symbolaeplïjsicae. Text 1831. Foi. d. «. 2.
A u f e n t h a l t : CojjcnliagenIngolstadt?, Paris?, Berlia!.
Diese Form mag um das Jahr 1783 von MÜLLER entdeckt scyn. Er sah sie im Juni im Sumjjfwagser. SCHRANK fand sie
wieder zwischen Lemna (Meerlinsen) im August bei Ingolstadt (?). BORT DE ST. VINCENT beobaclitete sie wohl bei Paris zwischen
Conl'erven und gab einen andern Namen. Ich selbst beobaclitete sie oft zwisclien Confcrven, immer einzeln und sehr träge, zuletzt
sab ich sie am 29. Jnni 1835 in Berlin. Hire Farbe war ein dankles Grün der Körner, scheinbar von einem breiten crystallncn
Kingc umsiblossen. Kein Mirbel. Es ist leicht möglich, dass die friiliern Beobachter die einfache, sicli zur Theilung vorbereitende,
schwimmende und wirbelnde Form der Pandorina Moruvi, oder anch bewegte Conferven - S amen vor sich hatten, da sie der Form,
obwohl eine langsame Bewegung, doch eine schwimmende Bewegung zuerkennen, welche ich nie beobachtete. MÜLLER'S passende Abbildung
erlaubt seinen Namen anzuwenden. Die ganze Form bedarf aber einer weitem Untersnchung und Befestigung. Neuerlich fand
icJi auch wieder fast bewegungslose Formen, welche 15 bis 20 viel kleinere grüne Kugeln von gleicher Grösse in sich einschlössen,
und der Fig. 6. der Pandorina Morum glichen. Vielleicht gehören sie hierher.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. H. Fig. XXXT.
Es sind 3 bei Berlin beobachtete Fornieu dargestellt, welche SlOmal vcrgrössert wurden.
6 9 . Gyges hipartitus, getheilter O y ^ e s - B i n ^ . Tafel n. Fig. XXXII.
G. major, ad 40mam lineae partem accédons, subglobosns, grannlorum acervo medio, saepe diviso, flavicante-viridi.
Gf/ges divisé, h corps plus grand^ Viu tnillimetre de longueur, presque sphérit/ue et à granules du
•milieu vertes jaunâtres ^ souvetit divisées en deucc parties.
Guges hipartitus, IlBMPBice n. EHHBSBKHa, Symbolae physicae. Evertebrat. Zoolog. Phyto
— — — - — Text 1831. Polygaatrica Fol. d, «. 2.
— — Abhandl. der Akademie d. Wissensch, zu Berl in, 1831. p. 61.
1 Tab. II. Fig. 2. 4. 1828.
A u f e n t h a l t : In der Oase des Jupiter Ammon in Libyen und bei Berlin.
I c h beobachtete und zeichnete diese Fonn zuerst im November 1820 in Siwa, dann fand ich sie ijn Jahre 1826 schon bei
Beriin wieder zwischen Conferven. Ich beschrieb sie in den Sijmbolis phtjsicis 1 8 3 1 und führte sie in den Abhandlungen der Berliner
Akademie unter den Panzermonaden auX, Ich hielt damals den Volvoa^ Granulum {Gyges viridis von BORT ) für synonym von
Volvox Morum und Pandorina Morum, und das mag anch wohl richtig seyn. Seitdem hat es mir geschienen, dass 2 bei Berlin
vorkommende Formen unterschieden werden juüssen, deren eine gelbgrün, die andere dunkelgrün gefärbt ist und die ich früher zusammenfasste.
Ich habe nun der kleineren, dunkelgrünen, welche ich neuerlich auch getheilt und doch ihrem Character treu sah, den
vacan ten Namen des Volvox Granulnm gegeben und die hellere, häufiger getheilt erscheinende, Form unter dem gegenwärtigen Namen
abgesondert Es sind crystailene Gallert-Kugeln mit einem bei der Aufsickt sich darstellenden, breiten, iarblosen Umkreise und einem
gelbgrüiien, oft getbeilten, zuweilen kugelartig einfachen, mittleren Körper. Sic haben eine, zuweilen lange aussetzende, sehr langsame
Eigenbewegnng und erinnern dadurch an Difflugia, ohne jedoch deren Fortsätze erkennen z« lassen. Die innere grüne Masse
besteht aus sehr kleinen gleichgrossen Körnchen, die, wenn es Thiere sind, Eier seyn mögen. Die Theilung sah icii in verschiedenen
Graden und halte sie für inne r e SelbsltheUung im geschlossncn Panzer, welche den Character der Kugelthiero bildet.
E r k l ä r u n g der Abbildung Tafel II. Fig. XXXH.
Es ist die bei Berlin beobachtete Form in der Theilung dargestellt, SlOuial vergrö-sscrt. Die Abbildung iu den Symbolis physicis, welche
ich in Africa entwarf, ist bei geringerer Vcrgrosserung gezeichnet (vergl. Euastrum Tafel XU.).
5 3
ü e b e r s i c l i t der bisher igen Speciiiliiiiiiien dieser Gattiiiiir.
E s sind 6 Nainon für Arten (1er Galtiiiig Gfjges gegcljejl «oiileii; davon liiit lioiiT IIK ST. ^'I^C^;^T 1824. 4 ¡¡Pgi'.ljen, von
denen aller keiner aniielitiiliar ist. Gijgen iranslucidus BOKY nacli einer Figur von JOÜLDT, welche ein Tliien-Iien dos An»!cr-Wassers
darstellen soll, aber sehr leieht eine I)losse Lnftblase im Wasser gewesen sevn kann, vielleicht anch zn Ctjrltdimn glaticnma
gehört. Gyges viridis ist, wie er seihat angieht, ein Synonym von Volvox Granulum MÜL L E R , dessen Fignr er anch dabei eo-
Jiirt iiai. Gyges enchelioides ist Synonym von Enrhelys similis JMÜLLER nnd wahrseheinüeher ein Do^cotdfcus^ weh-ber ilann
simiiis beissen iniisste. G. liihuatus ist Synonym von Parainecimn margiiiatum MÜLLEH nnd mag entweder eine Ilursuria
{Spirostumnm?), oder gar ein abgerissener Vor t icel let i -Lei h seyn. — Die beiden andern Namen sind 1828 nnd 1835 anf Taiel
n . von mir gegeben. Als 7ten Namen kann man den von TünpiN im Diciiomiaire tT hist, iiat. gegebetien, liursalellu oder
Burselia olivacea, betrachten, welcher aber nnr Eier eines Räd e r t h i e i - s , wahrscheinlich von Salpina bezeichnet.
S I E 15 Z E II N T E GAT TUNG: IJEERENKUGEU
P a n d o r i n a . Panrtorinc.
CHARACTER: Animili e fnniilin Volvocinoruiii, ocello caiuliique destitutuni, lorica urceolata subglobosa
sinii)lici, proboscide lilifornii Yibranto instrucfiini, divisione spontanea inferna inoriforiiie.
CARACTÈRE: Animal de la famWe des Vohmcienx, sans oeil et, sans f/neue^ à carapace urceolée
globuleuse, simple et a trompe filiforme, se développant en forme de mitre par
division spontanee interne.
Die Beerenkugelu unterscheiden sich von den übrigen Gattungen der Kugelthiere durch Mangel
an Auge und Schwanz, durch einen büchsenartigen einfachen, ziemlich kugolfürniigen Panzer, einen fadenförmigen
wirbelnden Rüssel und entwickeln sich durch innere Selbsttheilung in beerenartige Kugeln, oder
Monadenstöcke.
Die Gattung hat nur zwei Arten, eine mit grünen, die andere zweifelhafte, mit farblosen Thierchcn.
BORY DE VST. VINCENT gab diesen Namen im Jahre 1 8 2 4 in der Em:yclo])édie méthodique d histoire nttr
turelle dem eigentlichen Kugelthier, dem Volrox Globator, den er Pandorina. Leeuwenhoekii nannte,
und zog nur als untergeordnete Art den Volvox Morum hinzu, Pandorina Morum. Seine Charactere
der Gattung, welche er zum Tj-pus einer Familie der Pandorineen machte, waren nur auf Molecular-Anhäufiuig,
nicht auf Organisation gegi-undct, weshalb sie hier durch ganz andere physiologische ersetzt worden
sind. — Der Organisationsgchalt ist noch nicht binreichend ausgebeutet. Der Panzer der Einzclthiere
ist ein Büchscheu {Urceobis)-, der der Beerenformen, oder durch unvollkonnnene Selbsttlieilung des Tliieres
(ohne den Panzer) hervorgehenden Monadenstocke, ist ein Haufen von Büchschen, welche äusserlich
durch keine Einschnürung geschieden sind, aber für die Einzclthiere gesonderte Zellen bilden. — Als Bewegungsorgan
ist bei der europäischen Art ein langer, einfacher Rüssel sehr deutlich beobachtet. — Als
Ernährungsorgane sind zuweilen besondere helle Bläschen sichtbar geworden, die aber nicht sichtlich Farbestoffe
aufiudimen. Deutlich ist dieses System noch nicht geworden. — An Fortpflanzungsorganen sind die
grünfarbigen Eier bei der europäischen Art deutlich und zuweilen liess sich auch eine mittlere kugelförmige,
helle, drüsige Stelle erkennen, die vielleicht die männliche Samendrüse anzeigte. Von Gefässen und besondern
Emplindungsorganen sind keine Spuren beobaclitet.
Die Gattung scheint sehr weit verbreitet zu seyn. Pandorina hyalina ist in Dongala in Nubien
beobachtet und die europäische Art lebt, ausser bei Berlin, wohl auch in Paris, Copenhagen, Modena und
Kyschtym im Ural als Extremen der Erfahrung. Jedoch sind alle Formen, ausser der Ton Berlin, zweifelhaft,
weil es leicht an den andern Orten Eudorina elegans gewesen seyn könnte.
90. Pandorina Morum, grüne Beerenhugel, Ulaulbeerkngcl. Tafel 11. Fig. x x x i i i .
P . cor])ore intra Ini'Icam siin|»Iici ant malti|iartito, viridi, singnlit 961am, |ioly|)uriis maxiinis ad lOmain lineae partem
jnagnis, prolioscide corjins dn])Io snpcrante.
Paudnriìic Mûre, h corps simple ou divise sous euveloppe simple, vert, égalaut '/J« rniltimcfre, polypiers
^/s millimetre, a trompe deux fois plus longue (jue le corps.
.ITNIIKTÎIIRAO More, CFIKTI, Osservaz. niicroscoiiiclie, p. 1774.
ROIÜO:R MOMII, MÜLI.EK? Animulc. infus. Talel 111. Fig. 14 — 16. 178(i.
TÛFMR .«(.NIM. SCHRÄNK, F a i ina boica III. J. p. 32. 1803.
PIHIILDWIIRT Mnrum, BOHY, Kncycloj). métii. 1824.
l'niiiiori»« MüTum, Ab!ian<ll. (1er Akademi e <1. IVisscnscii. zii B e r l i n , 1830. p. .>8, 85, 88. 1831. p. 01.
A n f e n l h a l t : In Modena?, Copenhagen, Taris.?, (ngolstadt.?, Kyschtym?, Berlin!.
CORTI scheint diese Art zuerst 1774 in 3Iodena beobachtet zu haben. Etwa 1783 fand sie wohl MÌÌLLER im October and
December zwischen Lemna bei Copenhagen. SCHRANK fand sie im Bodensätze eines stillen, reinen Wassers den Sommer hindiirtli
14