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goiierisclie Eigontliiinilichkeiteii, wobei Navimila niclit niedriger steht, als Micromega, nur anders ist, wie
etwa ein Iliuislnilni mit seinen 4 Zehen nnd seinen Flügeln nicht liüher entwiekelt ist, als ein 2zehigcr
nnd llügellüser Strauss, und umgekehrt ein grosser Strauss der Grösse halber nicht hoher steht, als ein
Sperling, luu- anders ist in gleicher Sphäre. Noch näher liegen die Verglciehungen mit Fungia {NavwuUi),
OcnUnn {Schizmwmri), Aslrnen {ilicrontega), der vielstrahligen Corallenthiere, und mi t Anthelia, Xenia
und Lolnilm iu der Sstrahligen. — An Exemplaren in Weingeist liabe ich von Organisation folgendes
selbst beobachtet. In einer gemeinsamen festen und briicbigen Gallertc liegen parallele, mit NavicuUs in
einfacher Reihe erfidlte, Köhren. Röhren und Gallerte sind verbrennlieh, die Nnviculae haben einen prismatischen
Kieselpanzer und gleichen zum Vecwecbscln der Nnvicula grncilis. Oeffnnngen Hessen sieb, der
Kleiidieit uiul Durchsichtigkeit halber, nicht erkennen, auch keine Queerstreifung. Allein die 2 Platten des
gelblichen Eierstocks, ein mittlerer heller Fleck (der weiche Körper) und spontane LiingstheUung der Sehilfchen
waren deutlich zu beobachten.
Die geographisclie Verbreitung ist nur im Meere, an den Küsten der Normandie, bei England, Norwegen
inirt im adriatischen Meere bei Triest und Venedig beobaclitet.
344. Micromega cornicutatum, zackiges Bölirenbäumchen.
M. franco ciimniniii cartilagiiioo riiiuo.sissirrio, tercti, ultra lineam crasso, ramis divaricntis brevissiinis, naviculis anyuste
lanccolatis.
Micramhge fourchu, h frone commun cartUngiueu.x, frca-ramcux et cyUndrli/ue, ayant plus de 2
millimhires en épaisseur, à rameaux écartés tres-courts et h navicules lancéolées étroites.
Mimmtegit ctmiimlitlim, AGARDH, Floraj l)ol. Zt i t . 1S27. II. ji. 6
c r i t . Diatom. 1830. p. 34.
I c o n e s Algarum europa 1828. Tab. 4. Co
A i i f e i a l i a l t : Im ailriatisclicii Mccrc lici Triest and V
Ich ciliidt Exemplare dieser Art von einein Heissigen Natni-forsclier, Hcmi Dr. FOCKE, jetzt in Bremen, ans Venedig, welche
iint AoAnnii-s^ Abbildung ganz übereinstimmen. Sie sind in Weingeist sehr nolil erhalten angeko'mraen. Die strancliartigen iüinmchen
smd kugelförmig etwa 1 Zoll hoch nnd ringsiim veriistet. Stamm und Aeste sind gallertig und brüchig, und sie bestehen aus dicht aneinander
in einer Gallerte liegenden Röhren, welche einfache Reihen theils einzelner, theils in der LiingstheUung begriliencr, Sehiilchen
enth,Ilten. Die Schiffchen sind wenig über % Linie lang nnd 6—7iual so lang als breit, ziemlich sjiitz an den Enden und von allen
Seiten sehmal lanzetrdnuig, aber von 2 Seilen stumpfer. Strcifnng Hess sich bei den .stärksten Vergrössernngen auch nicht erkennen,
aber auch die Oclfnungen blieben unerkannt. Die Scliaalen sind sehr dünn nnd etivas biegsam. Beim Verbrennen blieben die Scliiflchen
unverändert, die Gallerte vcrschwand, liess aber viele kleine lose Partikelclien von Kieselerde (?) zurück.
Eine Abbildung konnte nicht mehr aufgenoinmcn werden.
Nachtrag zur Gattung Micromega.
Obwohl von mir nur eine Art dieser Gattung beobachtet wurde, so scheint es doch mit ziemlicher Gewissheit mehrere Arten
zu geben. Ja es konnten leicht ausser den 6 von AGARDH .-infgezälJtcn sich noch einige unter seinen Arten der Gattung ScM-Mma
befinden, wie Seh. radians. Ebenso ist Sek. Agardhi hier zu vergleichen. Die 5 übrigen Arten AGARDH'S sind: 1) M. apiculatum
von der schottischen Küste (s. GREV.LLE, Scott, cr.jpt. Flora, t. 30.); 2) M. Bhjtlii im Meerbusen bei Trondliiem; 3) M.
palhdum he. Tnest (1827); 4) M. penicilhäum an der Küste der IVoriuandie; 5) M. ramosüsimum ebenda. Auch die Gattung
Berkcleija fragibs von GREVILIE 1827 {Scott. Flora T. 294.) könnte Icicht nur eine Art der Gattung Micromega umfassen, da
das Hervorragen der Spitzen ßr Verästelung eines kurzen dicken Stammes angesehen werden kann. (S. AOARDH, Consp. crit. Diat.)
AXMAXG XJTIt f j lMMh t E nXlM ST^BTUMEMCMIEX.
N E U N U N D S I E B Z I G S T E GATTUNG: STRAHLENBÄUMCHEN.
A c i n e t a . Akinéte.
CHARACTER: Animal Bacillarionim familiae affine, pediceUatum, lorica simpliei membranacea, tentaculis
multis subinde retractis, nee vibrantibus radiatiun.
CARACTÈRE: Anitriffl voisin de la famille des Bacillariés, pédicidé, à carapace simple memln-aneuse,
ay ani de nmnbreux tentacules rayonnants rétractiles et point vibrants.
Die Gattung der Strablenbäumchen ist der Familie der Stabtbiercben verwandt, hat einen einfachen
hautigen Panzer und viele strahlenartige, zurüekziehbare, nicht wirbelnde Fühlfiiden.
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Die Gattung Acineta («-««¡t»), die Wirbellose) wurde 1833 (1832) in den Abliandbnigen der Berl.
Akad. d. Wissenscb. mit den heutigen 3 Arten gegründet, aber fraglich zur Familie der Kranzthierchen
{Peridittaea) gestellt. Eine ihrer Formen war aber sebon MÜLLEU und vielleicht BAKCR bekainit, die sie
jedoch beide mit Vorticellen verwechselten. B.4KER beschrieb 1752 unter seinen Tranben - Polypen
(p. 441. Tafel XIII. Fig. X.—XII.) eine Form, welche PALLAS Brachiomis tuberosus nannte und als
ganz steif beschrieb, während sie nach BAKER wirbelte und eine Epistylis gewesen seyn kann. MCLLEU
nahm 1786 dieselbe Form als Vorticella tuberosa bei den Infusorien auf, hatte sie aber nicht büschelförmig,
sondern einzeln gesehen. GMELIN nannte sie gleichzeitig Vorticella tuberosa ohne eigene Beobachtung.
SCHRANK beobaebtetc dieselbe oder eine ähnliche Form 1803 bei Ingolstadt. BORY HE ST. VINCENT
beschrieb 1824 in der Encyclopédie method, eine Epistylis aus Preussen als Volver ella astoma, und citirte
fälschlich dazu die Vorticella tuberosa von MÜLLER. Eine besondere Art besehrieb ich 1831 als
Cotlmrnia? tnystacina von Berlin. — An Organisation ist ausser der häutigen Hülle, dem hohlen Stiele
und einer Vielzahl von mit einem Knöpfchen am Ende versehenen, nicht wirbelnden, einziehbaren Fühlfadcn,
bei allen 3 Arten ein (gelblicher) innerer gekörnter Eierstock beobachtet. Magenblasen sind bei A.
Lyngl/yi und A. mystacina, imd ein, einer Samendrüse i'dmliclier, linsenförmiger Körper bei A. tuberosa,
ein runder bei A. mystacitia beobachtet. Selbsttbeilung ist nicht erkannt.
Die geographische Verbreitung der Gattung ist in England, Dänemark, Baiern, bei Wismar in der
Ostsee und bei Berlin im Süsswasser beobachtet.
345. Acineta íyngbyi, üyn^lbyc's Strablenlbaainchen. Tafel xx. Fig. vnL
A. corpuseulo globoso, anteriore parte undii^ne tentaenlata, pedicello crasso.
Akinéte de Lynghye, a corpuscule sphcritjuc, tentacule au front, ayant un gros pédicule.
Adiieta Lj/nghyi, Abliandl. lier Akademi e d. Wissenscli. zii B e r l i n , 1833. (18.32.) p. 285.
A u f e n t h a l t : Bei Copenhagen in der Ostsee.
Diese Form fand sich im Sept. 1833 auf Sertularia geniculata bei Copenhagen; im September 1835 erhielt ich sie von
ebendaher auf Cerainium diaphanum lebend nach Berlin. Die runden straliligen blassgelben Köpfchen mit ihren dicken crvstallbelleu
Stielen gleichen einer eingezogenen grossen Vort icel le. Die Strahlen sind nur an der Vorderseite und einziehbar, wie ein Fernrohr.
Die Dicke des Stieles war fast '/s <lcr Körperdicke, seine Länge 3 — 5mal der Körperdicke gleich. Nach einer leichten Strictur am
obern Ende erweitert sich der hohle Stiel scliüsselförmig zur Basis des Köpfchens. Das Innere der Kugel war deutlich mit runden hellen
Blasen erfüllt, zwischen denen eine feinkörnige gelbliche (Eier-) Masse lag. Der Mund ist nicht beobachtet, aber das langsame
Einziehen und Ausstulpen der einzelnen Fiihlfäden liess sich oft erkennen. Die Form gleicht einem gestielten Sonnenthierchen
{Actinophrys Sol).— Dicke der Kopfclien bis '/s» Linie. Länge des Ganzen '/• — Vo Linie. Grösse der Eierchen nnter VÎOOO Linie.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. XX. F i g . VUI.
E s sind 3 Thierchcn auf Ceraminm sitzend, 300mal vergrösscrt. Fig. ». zeigt die obere Strictur des Stieles und bei + einen halb eingezogenen
Fühlfaden; Fig. y. ist von hinten gesehen.
346. Acineta tuberosa, geliörntes StraWenlbäumclien. Tafel xx. Fig. ix.
A. corpnsculo triangulari compresse, antica parte dilatato trnncato, obtuse bicorni aut tricorni, comuhns lateralibus
tentaculatis, pediceUo simpliei graciliore.
Akinete bossue, à corpuscule triangulaire comprimé, dilaté et tronqué au bout atitérieur, ayant deux
ou trois bosses obtuses au fro7it, le» bosses latérales tentaculées et un pédicule simple plus grele.
Cíosímníjs PÖIY;jes, Nr. XI. —XII., BAKER, Employment for t h e m i c r o a c o p e , 1752. üeberaetzt Augsboi^, 1754. p. 441. Taf. XIII.
Fig. X I XII.
Brachionus lubcrimis, PALLAS, Elenchus Zoophytornm, 1766. p. 105.
forltoO» (uieroso, MOLLBB, Animale . Infuaor. p. 308. Tab. XLIV. Fig. 8 - 9. 1786. GMELIS, Linnei Sy>t. Nat . ed. XIII. 1788. zum
TLeil.
rorlkella tuberosa. SCHRANK, F a u n a boica, UI. 2. p. 128. 1803.
roluerella mimna, BORT, Encyclopédi e méth. 1824. und Diet, classique. (War eine Ejiislytis.)
Adueln /uberosa, Abhandl . der Akademi e d. Wissenscli. zu B e r l i n , 1833. p. 285.
A u f e n t h a l t : Im brakisclien Wasser Englands?, Dänemarks?, in der Ostsee bei Copenhagen! und Wismar!, vielleicht auch in Baiern.
Ich beobachtete diese Form im August 1833 auf Ceramium diaphanum und Fucus, Scytosiphon, Filum bei Wismar
häufig, nnd fand sie ebenda im Sept. 1834 wieder, erhielt sie auch im Sept. 1835 lebend von Copenhagen nach Berlin. Sic gleicht
sehr einer hcwimpcrten Vort icel le, aber die Wimpern wirbeln nie. BAKER hat eine der Gestalt nach sehr ähnliche Form in England
hcobachtct, verwechselte aber offenbar 2 ganz verschiedene Körper, deren einer (Fig. X.) eine wirbelnde ästige steife Epistylis,
deren anderer (Fig. X I . und XI I . ) eine einfache 3höckcrigc nicht wirbelnde Acineta war, denn die V o r t i c e l l e n werden zwar bei
der Selbsttheiliing 2höckerig, aber nie Shöckerig. PALIAS nahm nur BAKER'S Beobachtung in sein System auf. MÜLLER beobachtete
aber bei Copenhagen selbst ein ähnliches Tliicrchen im (vielleicht brakischen) Sumpfwasser. Die Form des letzteren passt ganz
auf dicss Thierchen der Ostsee, und vom Wirbeln sagt MÜLLER nichts. Aus SCHRANK'S Beschreibung ging hervor, dass er eine
ästige, nicht wirbelnde. Form des Süsswassers beobachtete. Vielleicht war es Ac. mystacina. BORT citirt zwar MöLiEn's Namen,
hat aber eine Epistylis dafür gehalten. Die Fühiräden, 15 — 20 an Zahl auf jeder Seite, kann das Thierchen als 2 Büschel divergirender
Strahlen ausbreiten und als 2 Bündel paialleler Fäden ganz einziehen. Diese Bewegung ist sehr langsam. Der Körper ist
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