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Dio Jtcosrapliischc Verbreitung der Familie ist durcli ganz Europa, im sibiriselicn Asien und im Seeivnssor
des rotheii Meeres beobachtet,
iUcbersiclit der 8 Gattungen der Familie der Ilnlstlilerclicn: / I ( .. ,. Iriissciriiniiig lang Traclielius
, . . , \ Sfirn IUI- ) 3Iiin(l einfach . . UBC.-|,JI|.0 j Loxodcs
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gczalirit: jstirnarlig vovtretcnili-r Rürkcn Na s s u l a
I I U N D E R T Z E I I N T E GATTUNG: HALSTIHERCHEN.
Tracliclius. Trac&èle.
CIIAUACTIîll: Animal e Trachelinorum familia, corpore undique ciliato, ore simplici incrmi, labio supcriore
praclongo, proboscidis forma insigni.
CARACTÈRE: Animal de la famille des Trachéliem, h corps cilié de tous côtés, ayant la hmtche
simple sans dents, la lèvre supérieure très-allongée en forme d^nne trompe.
Die Gattung der Halsthlcrchen mnfasst solche Formen der gleichnamigen Familie, welchc einen
überall mit Wimperu besetzten Körper haben imd deren einfacher, geblssloscr Mund eine zur Gestalt eines
Küsscls verlängerte Oberlippe führt.
SciiKAMv bildete 1803 eine Gattung Traclielius mit 8 Arten ans 6 Arten der Gattung Vibrio von
MIIIXEK, deren einige Specialnamen er uunothig abänderte, und 2 neuen. Nur 2 davon können Arten der
jetzigen Gattung gewesen seyu, die übrigen gehörten zu Amphileptus und Trachelocerca. Er hielt den
vordem rüssclartigen Theil für einen Hals und gab daher den unpassenden Namen Halsthierchen, welchen
ich nun, um ihn beizubehalten, metiiphorisch nehme. OKEN nahm 1815 die Gattung auf und fügte
den PALLAs'schen Brachionus Proteus (Trachelocerca Olar) als nennte Art, T. Proteus, hinzu. Boiir
verzeichnete diese Formen 1824 grösstentheils in seinen Gattiuigen Kolpoda, Paramaecium und Lacrimatoria.
Ich vermehrte 1830 die physiologisch fester gestellte Gattiuig um 2 Arten von MLLLER'S Trichoda;
1831 verzeichnete ich 6 Arten, 1833 fügte ich noch 3 Arten, und 1835 eine 4te Art hinzu. Eine der
früheren Arten ist jetzt zur Gattung Spirostomum gezogen und Tr. Fala> zu Amphileptus Fasciola; so
ist die Zahl der Arten hier auf 8 festgestellt. Die ersten Beobachtungen von Formen dieser Gattung machte
J o i u . o T , welcher Track. Anas, vielleicht auch trichophortts und Lameila gezeichnet bat. — An Organisation
ist die Gattung ergiebig gewesen. Bei 5 Arten sind die Wimpern des Körpers erkannt, bei 3 Arten
sind sie unsicher geblieben. Der rüsselartige Vordertbeil, welcher den Mund nicht an der Spitze, sondern
am Gründe führt, dient bei 2 der letzteren vorzugsweise, bei den übrigen nebenbei, zur Ortsverilndernng.
— Der polygastrische Darm ist bei 4 Arten durch farbige Nahrung dii-ect anschaulich geworden, anch die
Afterstclle bei 3 Arten direct beobachtet, bei den übrigen wegen Abrundung des tlintertlieils nur ebenda
vermuthet. Der Mund am Grunde des Rüssels ist bei 4 Arten direct erkannt. Der überall farblose Verdauungssaft
ist bei T. Meleagris blassroth. — Der Gcschlechtsorganismns ist als hermapliroditisch bei 2 Arten
vollständig, und bei noch 5 Arten zum Theil erkannt. Es sind Eikörnchen und 1—2 runde oder ovale
Drüsen nebst einfachen contractilen Binsen. Auswerfen der Eikörnchen ist bei T. Ovum und Meleagris
beobachtet. Selbsttheilung ist bei 2 Arten nur als ftueertheilung gesehen.
Die gcogruphische Verbreitung der Gattimg ist über ganz Europa bis Tobolsk in Sibirien, und bei
Tor am Sinai Arabiens beobachtet.
455. TracUelius Ana», gansälinlicbcs Halstbiercben, Oans. Tafel xxxm. Fig. Vi.
T . corpore clavato-cvliiidrico, ali)o, iiroIjosciJe crassa oljtiisa diinidio corporc Ijrcviore, oris ajjertara proxiinc ad Ijiisin
jirolioseiilifi.
Tr UV he le Oie, h corps cyliiidri/iue eu maame, Uanc, ayant une trompe ¿pause, arrondie au boni, plus
courte fiie la moitié du corps et la bouche justement a la base de la trompe.
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Poisson //. , JOBLOT, Obs e rva t ions faites avec lo microsc. 1718. (crt. If. 1754.) II. p. 19, 2a. Tal». 3. Fip. H. Tab. 4. Fig. Ii. Solle dorée, JOULOT, ibi<l, p. 66. Tali. 8. Fig. 5. Massue, Tab. 6. Fig. D. ? Tal). 10. Fig. 6.? Tricbutla Auas, \ MÜLLER, Ve rmium finv. liist. 1773. p. JOO. Animale. Infusor. 1786. p. 1U3. Tal>. XXVII. Fig. H - 1 6 . (exci. lynon.) Trichoiln Imlcx, ( et Fig. 5 - 6 . p. litO. Trichodfi Anas, SCHR.^NK, F a u n a boica, Iii. 2. p. 91. 1803. Ainibn Solea el Joblolü, Í
Jiajúanella JoWoííí, > BORT DE ST. VINCENT, Encyc lopíd. méth. Vors. 1824. Trkìiodn Anns, I
TrachelUiS Au»s, Abhandl. der Akatlemíe cl. Wi s sonsch, zu Ber l ín, 1830. p. 42, 54, 65 , 79. Taf. IV. Fig. V. 1831. p. 107. 183:>.
p. 1()4.
A n f e u t l i a l t : Bei Copenhagen, Berlin, Paris und Peíersl)nrg- 1Jcol)achtet.
Es scheint wolil, dass diese in den Infcisioncn häufige Form schon unter JOTÎLOT'S Fisclicn war, die er 1711 beoljaclitete
und 1718 beschrieb, denn die Zcichruingen passen ziemlich gut, obsclio» er sie etwas breiter als dick sah, denn die Form ist veränderlich;
die ans dem Ansterwasser konnte aber anch ein Kieiiicnfragmcnt seyn. Icli fand sie bei Berlin zu allen Jalircszeiten in olleneii
Infusionen, anch zMischen Coiiferven, und sie vervielfältigte sich oft sehr durch qneerc Selbsttheilung. ücr biegsame Riis.sel ist eine
angenehme Erscheinung. Die lUminernden Körperhaarc erkannte schon SCHRANK richtig, obwohl sie MÜLLER nur vorn am Uüs.sel
sah. Schon 1830 zeigte ich die Farl)canfiialime in den Körjier an und gab ausnihrliclie Abbildungen, die zum Theil hier wiederholt
werden konnten. Die beiden runden Drüsen hielt ich damals für etwas grössere 3Iagen und die hintere Blase iur Erweiterung de.s Darmes.
An den in Petersburg 1829 auf der Reise mit Herrn v. HUMROLDT beobachteten Exemplaren sah ich Eikörnchen. Unter den
von mir 1828 am 1. 3Iai gezeichneten Figuren hnden sich dergleichen, welche der Trichoda Indca; ganz ähnlich sind. Bewegung
schwimmend, wälzend und kriechend. — Grösse V24—Vio Linie beobaclitet.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. XXXHI . Fig. VI.
Fig. 1. mit nur einer mittleren Drüse und der hinteren contnictilcii Blase sammt vielen Magcii. Fig. 2. wirbelad in Indigowasser, 0' der Miiwd.
Fig. 3. mit gekrümmtem Rüssel, wie ein Günsehuls; o' der Mund. Fig. 4. gestreckte Form, auswerfend; tt zwei milunliche Drüsen; bei 4. der
Mund. Fig. 5. etwas buchtig, wohl nach dem Eierlegen. Fig. 6. in der Qiieertheiliing. Fig. 7. ein Junges, llintertlieil nach der Qucerthcilung.
Fig. 8. ein ähnliches, Vordertheil. Fig. 9. Verkrüppelung als Trichoda Index, Zuweilen ist dio Behaarung sehr stark, zuweilen gar niclit sichtbar,
auch an demselben Individuum. Linearvergrüsserung SOOmal.
4 5 6 . Traclielius vorax, gefriissigcs H a l s t h î e r c l i c n . Tafel x x x n i . Kg. vn.
T . coriiore davato, ovato, turgido, alijo, prolrascide crassa oMnsa, dijuidio corjiore l)rcyioi-c, oris aportara a |irolíoscidis
basi remota in medio corjiore.
Trachèle vorace, a corps ovale en massue, blanc, gonflé, ayant la trompe épaisse obtuse, plus courte
que la moitié du corps et la boitche éloignée de la base de la trompe au milieu du corps.
Trmheliia nm-ax, Abhini l l . der Akail. J. Wissenscli. zu Bs r l in, 1833. p. !75. 1835. p. 161.
A u f e n t h a l t : Bei Berlin.
I d i fand diese Form am 6. Juni 1832 zmscLen Conferven. Sie liat eine viel grossere, mdir in der Kör|iernutte gdegcne,
Muiidüflnung, und verschlang ganze Exemidare des Loxodes Bursaria, deren ich 4—6 in ehen so vid dnzclncn inncrn Magen liegen
sah. Die weisse Körpcrsnhstanz war etwas ü-iihc, zeigte aber keine deutlidicn Kürndicn. lieber dem Munde am Rücken glaubte
ich eine contractile Blase zn sehen, und neuerlich sah ich in einem Exemiilare deutlich eine runde Drüse über dem Stunde. Eine helle
Stelle am hbtern Körperende schien den After anzuzeigen. Farbe nahm es nicht auf. Die Bewegung ist sehr trag ki-icdiend und sich
drehend. Die Winipcrn sind sehr fein. Man sieht sie nur dnieh Färbung des Wassers. — Grösse '/lo Linie.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. XXXIH. Fig. \TI.
Es sind 3 Exemplare, SOOmal diametral vergrösscrt. Fig. 1. ist im Begriff, einen Loxodet zu verschlingen, ond hat deren schon 6 im Innern. Bei
t die Sexuiddriise, bei w die helle veruiutbliclie Afterstelle.
4 5 3 ' . Traclielius Meleagris, geperltes Ha l s t l i i c r cúen. Tafd x x x n i . Fig.
T . corpore cojnpresso lanceolato, saepe sigmoideo, albo, proboscide crassa, obtusa, dijuidio corporc breviore, vesicularujjj
serie dorsuali insignis.
Trachele Méléagre, a corps comprimé lancéolé, souvent courbé en forme d'un S, blanc, ayant la
trompe épaisse obtuse, plus courte i/ue la moitié du corps et se distinguant par une série de
vesicules en f d de perles dans le dos.
Trmhdioe SMinaris, AlihanJI. .1, Akade j j i i e J. Wissenscli. zu Berl in, 1835. |i. 164, 178. Taf. I. Fig. VI.
A u f e n t h a l t : Bei Beilin.
Diese an Amphileptus Meleagris erinnernde Fonn fand sich 1835 und auch 1836 ziemlich häufig im Frühjahr zwischen
NavicuUs und Osci l lator ien an der Oberfläche der Gräben ijn Thiergarten. Sie schwimmt leicht, aber langsam, vorwärts «nd
rückwärts, sdten sich wendend. Die Organisation ist bei ihr am klarsten entwickelt. Ausser den polygastrischen Magen ist ejne Reihe
riithlich erRillter Zdlcn perlsdjnurartig ijji Rücken, wdche dcjn Terdauungssafte oder der Galle wohl so angehört, wie es hei Nassula
noch augeuscljeinlidier ist. Zwei eiförmige männlidie Drüsen, Eier Jmd 2 contractile runde Blasen sind anschaulich geworden.
Die beiden Dj-üseu deuten auf Quecrtbeilung, welche nidit beobachtet ist. Der Mund ist eine schiefe Qneerspalte. Ein leichter Einschnitt
bezcidinet oft die Afterstclle. — Grösse Vs—Ve Linio; der Eier — Linie. (Vergi. Tr. Falx.)
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. X X X m . Fig. TOI.
Es sijid 5 Exemplare bei 300maliger Liuearvergjijssernng dargesteUt. Fig. Í—3. Normalformeni Fig. 4. von der Bauchseite; Fig. 5. ist wobl
nach dem Eierlegen oiugescbnimpft.
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