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Rioss Ijci Berlin mit Chlamidomonas nnd Chlorogonium i'ti gTÜnem Wasser Läufige Tliicrclien mag ancli wolil an(len\ärts
Jiíiiiíig soyr». So ]»as9cn domi ungcfiilir ilic angezeigten Nach lichten (hiniiil', nnd Ich würde es jetzt liehcr geradehin Digleim farcnia
nennen. Docii sind alle Synonyme nnsicher. Icli fand zuerst mehrere Exemjdare anr 25. Mrirz, dann wieder am 2. A|iril zwischen
Oscilliitorieii eines Teiclies. Sehr zaiilreich sali ich sie besonders wieder am 18. JMiirz 1835 und um 8. April 1836 mit Nasaula
chgnm im Thiergarten. SCHRANK verwechselte es mit einem Urolcpfus^ der in Längentliellnng war, die einzige älinliche, schon
von MÜM-ER {Vort, Fp.Iifs) ztiriickge wies ene, Beohaclifiing. Ob es Boiir DE ST. V ÍNC ENT bei Paris in Rlndenanfgiissen, wie er sagt,
gesehen, ist sehr zweiPelhafl. Die Zähne hei LEDERMÜLLER sind M'im|>ern. — 3Ie]ircrc unklare Wirbelniuskeln, ein Schliindkopf mit
2 elnzahnigen Kiefern, keine deutliche Schliindrölire, ein einfach coniselier Darm mit 2 runden Darmdriisen, 2 Fussmiiskeln und ein geknäuelter
Eierstock sind sammt 2 rotlien Stirnaiigen beobiichtet.— Grösse VJ»—Vio f^inie, Körperlänge ohne Fnss Vau—Vis'"> Fusslänge
VACI'". Eier nur unreif geseJieii. — Zu vergleichen ist auch Voriicella togata M Ü L L E R (1786) = Farcularia L A B I A K C K , Raitidns
BORT.
E r k l ä r u n g der Ähhildungcn Taf. LV. Fig. Yl.
Fig. 1. rechte Seitenansicht eines grossen sehr genährten Thierchens, dessen Schbindkopf so tief in den ganz errüHtcn Darm eingesenkt erschien, dass
dieser 2 Ohren bildete. Die beiden Darmdriisen waren iiherdiess vorlianden, eine liegt auf dem Sdilündkopfe siebtbar. Hinten lag ein nnreiles Ei
neb(Mi dem Diirme im Eierstocke. Fig. 2. Rückenansicbt eines kleineren. Fig. 3. dieselbe mit geschlossenen Fingern imd eingezogenen Wimpern.
Fig. 4. nocli mehr eingezogen, w Darm-Mündung. Linearvergrüsserung SOOnial.
N a c h t r a g zur Gat tung Digiena.
Ausser den verzeichneten 8 Arten der Gattung sind vielleicht noch 1) Cercaria Crumeiia, 2) Vorticella Caùilies, 3) L^orticella
coiistricia, 4) Vorticella mccoUata und 5) Fort. Felis von IMÜLLER ZU vergleichen, die auch Notommatae nnd Disieminata,
oder Farculariac^ ja selbst Salpi ime gewesen seyn könnten, da sie doch wohl Augen hatten. — Bei Vortic. constricta
hat JMÜLLER ein plölzliches Zerfliessen des Körpers in Schaum gesehen, wie hei Magenthi e r en. Es ist die einzige, doch wohl
irrige, Beobachtung dieser Art hei Rädertliiereu.
In dieser Gattung verlieren sich die 3 Gattungen Leiodina, Cephalodclla {Encydoped, méih. p. 527. Diet, classiffue,
Vol. 10. p. 544. ) und Diurella von BORT 1824, ferner die Gattung Dicranophorus von NITJCSCH 1817 nnd 1827, und die Gattung
DcJcinia von Ì IORREN 1830, welche 5 Genera folgende Synonyme ihrer 22 Aiteu erhalten: I. Leiodina: 1) L. Cnanena
B Ü R Y = Digiena?, Noiovimatai ; 2) L. capitata 3 IÜR«EI V (1830) = Digiena cat eil ina; 3) L. forcipata BORY =
forcipata; 4) L. vermicnlaris BORT = Digl. forcipata. II. Cephalodell a: 1) C. BO R T = Di glena c.; 2) O.
Cat eil HS BORT = Digl. capitataì ; 3) C. Catcsimm BORT {Diet class.) wohl Druckfehler lur Caiellus ; 4) C. foe ni BORY
— Itntifer?, Digiena?; 5 ) C. Lit pus BORY = Cijcloglena. I I I . D iurella: 1) D. /«/¿/////¿«BORT = Diglena caudata?;
2 ) D. Podura {Si/tnbolae phr/sicae 1828.) = Ichthydium P.; 3) D. Tigris B O R T = Notommata T. IV. Dicranophorns:
1) D. catellinus N ITZ sen = Digiena cat.; 2) D. Catellus N. = Digl. caudata; 3) D. forcipatus N. = Digl. forc.;
4 ) D. Lupus N. = Cijcloglena L. ; 5) D. vermicularisl^. = Digl. forcipata. V. Dekinia: 1) D. calopodaria Ì'IOKK^ÌÌ
= Notommata lacinulata? ; 2) D. compia M. = Eadem certior ; 3) D. forcipata 31. = Diglena catelli na certior ; 4) D.
mi mitula JM. = Notomm. lacinulata juv.i ; 5) D. vermicularis M. = Digl. forcipata. Die Namen Leiodina, Ccphalodella
und Diu rei la sind auch sjirachlich unzulässig.
S E C H S U N D Z W A N Z I G S T E GATTUNG;
T r i a r t h r a . Triartlirc.
DREIBART.
CIIARACTER: Animal ex Hydatinaeorum familia, ocellis duobus frontalibus, pcde siniplk'iter styüfonni
et cirris seu pinnulis (pectoralibiis) iiistnictuni.
CARACTÈRE: Animal de la famille des Hydatinés^ ayant deux yeux an front^ le pied simplement
stylifonne et des cirres ou nageoires {a la poitrine).
Die Gattung Dreibart zeichnet sich in der Familie der Crystalliischcben durch zwei Stirn-Augen,
einen einfach griffelartigen Fuss und Harten oder (Brust-) Flossen aus.
Der Name und die Umgrenzung; der Gattung \Aurden 1831 in den Abhaudl. d. Berl. Akademie der
AVissensch. mit 1 Art gegeben, die 2tc Art wurde 1833 (1832) ebenda hinzugefügt. Die erste Kenntniss
einer solchen Form hatte vielleicht EICHHORN 1775, und MÜLLKK nannte 1776 diese Trichoda?, aber 1786
eine ähnliche, vielleicht verschiedene, Form Brachiomts passus. Jene hat OKEN 1815 in seiner Gattung
Spiirrel mit Notommata und Digiena^ und diese hat BORT DE ST. VINCENT 1824 als Filinia Mülleri in
seiner Familie Vrcéolariés (der Magenthierchen) verzeichnet. Aus den zuweilen bäuligen Winter-Eiern
dieser Formen hat TCRPIN wahrscheinlich 1828 seine neue Pflauzengattung Erythrinella gebildet, wenn es
nicht Samen von Ricci en waren. — Die Organisation ist schon tief verfolgt worden. Ausser den Wirbelorganen
sind innere bandartige Bewegungsmuskeln bei beiden Arten erkannt. Zwei bewegliche Sprung-
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borsten, Barten oder Flossen an der Kelde oder Brust erinnern a\\ Polyarlhra und die Daphnien-Krebse,
xnid dienen zum Hüpfen. — Das Ernährungssystem besteht aus einem 4nuiskcligen Schluiulkopfe mit 2 doppclzahnigen
Kiefern, wie Rotifer^ bei 1 Art, einer langen oder kurzen Sdilnndröhre, einem einfach conisclien
oder eingeschnürten Darme und aus 2 nindlichen Darmdrüsen. — Ein geUiiäuclter Eierstock und eine
contractile männliche Blase sind beobachtet. Die Eier bleiben an Fäden am Tiiiere hängen, wenn sie gelegt
sind. — Gefässspuren sind nicht erkannt. — Das Nervensystem ist durch 2 rot he, auf Markkiioten
sitzende, Stirnaugen leicht kenntlich. — Beide Arten bilden durcli Masseu-Entvvickelung zuweilen milchig
trübes Wasser.
Die geographische Verbreitung ist sicher nur bei Berlin, vielleicht aber auch bei Danzig und Copenhagen
beobachtet.
3*4. TriartUra longiseta, langlbärtigcr D r e i b a r t , d e r I^an^l iart . Tafel LY. Fig. VIE.
T . ocellis distentis, cii-ris pedeque corjioris tri|)lici fere longitudine.
Triarthre Barbe, aucc yeux, écartés, les nageoires et le pied a peu près de la triple longueur du
corps.
rthi<e, j).iMxgheimjer irnsserfloh, ElceHOR^, Be i t r ü g e z. Kenntni s s d. kl. Wa 25. Taf. I. Fig. 7. 177&. Tricboila, nov. spec., MÜLLER, Naturforscher, IX. p. 208. 1776. Laich-Spiirrel, OKEN, Lelirbucli <H Nalurg. III. I. p. 40. 1815. Triarlhm lonyiseta, Abhanill. iler AkaJ. d. Wissenscli. zu Berlin, 1833. (1832.) p. 222, 332. Taf. Vili. Fig. I. detaillirte ALIjildiuig.
A n f c n t l i a l t ; Bei Berlin nnd vielJeiclit bei Danzig beobaclitet.
Diese Art fand ich später als die folgende, zuerst am 16. Juli 1832 In einer Regentonne, und erliielt sie in Gläsern bis
zum 11. August in Fortjiflanznng. In grösserer 51enge sah ich sie wieder im Octnber 1833 und zu Anfang Juni 1834, dann am
13. Juni 1835 und atu 12. Aug. 1837. Sie lebt mit Ilydatina senta und Jirachioiius nrceolaris oder Pala zuweilen in solcher
Menge in den Lösclikiibeln der Strassen, dass sie da.s Wasser milchig färbt. Sic unterscheidet sich von der folgenden Art durch mehrere
sehr wesentliclie Charactcre. In die Augen fallend ist die nicht ganz constante, immer grössere Länge der Girren, aber auch die
luebr auseinander gerückten grösseren Augen uuterscheiden sie. Noch wichtiger ist, dass sie einen dentliclien, vom Dickdarme geschiedenen,
Magen und eine lange Schinndröbre hat, welche der andern felilfe«. Ferner war der Zahna]»parat deutlich nnd zygogojnjibiscli
oder do]i])elzabnig, wie bei den Phi lodinaeen, bei der andern Art aber immer undeutlich. Das Tliierchen untcrsclieidet man leicbt
durch seine hii|)fende Bewegung während des Schwimmens. EICHHORN fand es nur einmal in stehendem Regenwasser bei Üanzig, sah
das Hüpfen, die anhängenden Eier, die er, an Cyclops denkend, fälscblich ein Laicbbentelcben nannte. Der bestiniinten absicljtJidien
Bewegung halber glaubte er, es müsse Augen haben, fand aber keine, und es hat Avirklich deren. Der längeren Gestalt halber halte
ich EiciriiORN's Thierchen nicht für die 2te Art und glaube, er hat von den Sjirungborsten nur einen Theil gesehen. Man kanu
leicht die ganze Entwickelung des Fötus im Ei beobachten und durch Druck das Junge aus der Eischaale treiben. Früher war ich der
Meinung, dass die Girren und Fnssborste sich erst später entwickeln, allein ich sah im Oct. 1833 (vergi. 1833. ]). 223. Note), dass
sie nur sehr weich sind und diclit am jungen Thiere anliegen, das schon im Ei seine Augen nnd Zähne, letztei'e früher, deutlich zeigt.
Manche Thiere haben 5 — 6 Eier oder leere Schaalen an sich hängen. Die inneren gestreiften Muskeln sind sehr deutlich, aber schwer
aufzufassen. Ich unterscliied 2 Rückeninnskeln, 2 Banchinuskcln und jederseits einen Seitenmuskel. Zwei kräftige rundliche ^luskcln
dicht unter dem Räderorgane auf der Bauchseite (an der Kehle, Brust) bewegen die dicken armartigen Barten oder Sjiringllossen, und
ein einzelner den Fuss-Griffel. Sämmtliche GrilTel werden vorwärts nnd rückwärts bewegt und beliebig gesjjreizt. Die hintere Darm-
Mündung ist der gerade abgestutzten Stirn in der Längsase entgegengesetzt, auf der Seite der Augen oder Rückenseite. Ebenda werden
die Eier ausgeschieden und angeheftet. Beim gewöhnlichen Schwimmen bilden die 3, mit Widerhäkchen besetzten, Griffel einen
hinterwärts anliegenden conischen Schwanz. — Grösse des Körpers ohne Grilfel V12 Linie, mit dem Fu.sse und nach hinten anliegenden
Barten V* Linie, ausgespreizt mehr als V^ Linie. Ei Vis — Vso Linie. Entwickelungscyclus 'Ae—V4 oder V2 Linie.
E r k l ä r u n g der Ahhildnngen Taf. LV. Fig. YII.
Fig. 1. grosses Exemplar in rechter Seitenlage mit nach vorn gespreizten Griflelu und sein- weit nach hinten reichenden Rücken- und ßaachmuskeln,
mit Indigo genährt und auswerfend; bei s die contractile Binse. Fig. 2. linke Seitenansicht, mit 1 anhängendem reifen Ei in der Lage des ruhigen
Schwimmens durch Wirbeln. Fig. 3. rechte Seitenansicht, mit kürzeren Rückcn- und Bauchmuskeln,,leerer anhungender Eischnule +. Fig. 4. das
aus dem Ei der Fig. 3. + ebeu ausgekrochene flimmernde rubig Hegende Jange, scheinbar ohne GrifTel. Fig. 5. Rückenansicht. Diese 5 Figuren
sind dieselben von 1833, die folgenden neu. Fig. 6. ist ein jüngeres Thierchen in Rückenlage. Fig. 7. ein auskriechendes Junges mit anliegenden
Griffeln. Fig. 8. ein Junges mit sehr laugen Griffeln, sich spreizend. Fig. 9. ein durch Druck ausgebreiteter Schluudkopf, worin ich nt-uerlicb
2 stärker entwickelte Zähue fand {Zygogomphia). Linearvergrüsserung SOOnial.
a ' 5 . TtnartHra mystacina, hurzbärtigcr l ì r c ì b a r t , d e r K u r z b a r t . Tafel LV. Fig. VIIL
T . ocellis ajiproximatis, cirris pedcquc corporc vis inu|uam dnplo longioribns.
Triarthre Moustäche, aux yeua> rapproché^, les nageoires et le pied a peine de In double longuenr
du Corps.
Brachioiius passus, MÜLLER, Animale. Infusor. p. 353. Tab. X L I X . Fig. 14—16. 1786. Brnchiomts pnasiis, LAMARCK, Iiist. nat. tles aniiiiaux sans vert. II. ¡>.34. 1816. Filifiin pnssa et Filina, BORY DE .ST. VINCKKT, Dict. claas. d'Iiist. naC. 1824. Iincycloj.éd. métbocl. Vers. 1824. Kr'jthrinoUa annularis, TUHI-IN? Dict. des sc. iiat. Plancli. Plantes acotyled. XI. Fig. 17. 1828. Trinrlhrn myslncina, At.liandl. der Akademie il. Wissenscli. zu Bf rlin, 1831. p. 138. 1833. [>. 222.
A u f e n t h a l t : Bei Berlin, vielleicht auch bei Copenhagen und Paris beobachtet.
Der dänische Etatsrath MÜLLER entdeckte sein Thierchen 1777 in Jlcvenberg und 1779 in Maglebye auf Seeland in nur 3
Exemplaren in schmuzigen Sümpfen. Er blich selbst zweifelhaft, ob es ein Schaal thicr scy, nannte es aber Brachionus. Seiner