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4 1 8 . Cothurnia maritima, Nee-StelKcnglöcfechen. Tafd xxx. Fig. Vlil.
C. |ic(licclln lorica Iijalina milito Ijrcvioio, cor|iore liyaliiiii-allio.
Cothurnie maritime, a pédicule heaucoup plus emiri t/ue la carapace hjaline et a corps blanchâtre
hyalin.
A i i F i i n t l i a l t : Bei AVisiiiar in ilcr Osiace.
Irli fami diese Form im Aliasi 1834 sdir zalilrcicli an ilcii Galiclspitzen lies Ceramium diaphamim. Sic schien mir immer
kleiner zu scjn als vorise, na.l m r nie gelUidi, sondern sehr diiiclisidiiig. Andere Clianictere hahe idi bis jetzt nicht ermitteln
können, halte sie aiier doch ßr eine besondere Art, «eil idi zaliUose iìberdiistimmende Exem|,lare Ton beiden Arten sah. Audi sie
war häiilia in der Sdbsttheiliing und nahm leidit Farbe auf. — Panzerlänge bis Vi« Linie.
E r k l ü r n n g der Abbildungen Tal. XXX. Fig. VIII.
Dio Darstellung zeigt eine Gabelspllio de? Ceramium mit den Tliicrchen besetzt, SOOiaal vcrgriissert. Flg. 1. einfach; Fig. S. uiiil 3.
in Selbsttlu'iliing.
4 1 9 . Cothurnia Havniensis, Copenüascncr Stelaenglöckclien. Tafd XXX. Fig. ix.
C. jiedicdlo lorica hjalina multo longiore, corpore albicante.
Cothurnie de Copenhague, a pédicule beaucoup plus long t/ue la carapace hyaline et a corps blanchâtre.
A u f e n t h a l t ; Bei Copenhagen in der Ostsee.
Dieso Art lebte mit Acineta Lyugbyei an Ceramium nnd S e r tul a r i c n und glich ihres langen Stìeles nnd kurzen Kiir-
|iers «egen mehr dncr Epistylis, während die andern Alten der Äteior-Gestalt näher stehen. Ich sah Magenzdlen, hatte aber auf
der Rdse keine Zeit mehr, sie mit Indigo zn jirUfen. Der grosse Abstand des äusseren Contours vom inneren Kür)ier liess mir einen
Panzer ïcruiuthen. Die wirbdnden Wiiuiiern zog es öfter ganz du. Für eine Epistylis schien mir auch der Stid zu fein. — Grosse
des Glöckchens ohne den Stiel VJ» Linie; Stiel mehr als dopiielt so lang.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. XXX. Fig. IX.
Es sind 2 Excmplai-c bei 300ninligor Lincarvcrgrösicrung.
N a c h t r a g zur Familie der Panzer - Glockeiitliierclieii.
Die sich bei der SelbsttheUung ablösenden, dne kurze Zdt panzerlos frd sdiwimmendeu. Formen dieser Familie mögen leicht
zn Irrungen führen. Wissensdiaftliche^Beobachter thun besser, die diesen Panzerglockenthierdieu älinlichen Gestalten lieber mit gleidien
Namen zn nennen, als die Synonyme aufs Ungewisse zn mehren (s. Trichoda Vibrio). Nur wo man Gelegenheit hat, ähnliche
Foniien in ToUer Entwickdung nnd roUem Organisations-Detail als abwdchend zu beobachten, ist man berechtigt, sie abzusondern. Die
in dieser Familie sich verlierende Gattung FollicuUna ist bd Vaginicola mit ihren Homonymen zu vergldchen. Tubicolaria La-
JIARCK gehört zu den R äde r thi e r en. Müller's Trichoda innata ist wohl dne 4te, von Coth. maritima versdiiedene, Ait.
F Ü N F Z E H N T E FAMILIE: WALZENTHIERCHEN.
E n c l i e l l a . Kncbélieus.
CHARACTER: Aiiimalia polygastrica, entcrodela (tiibo intestinaU distincto instructa), oris anique aperturis
in corporis axi longitudinali oppositis, terminalibus (enantiotreta) ncc loricfita. ( = Colepina
nuda.)
CARACTÈRE: AniTnaux polygmtriqnes, ayant wn canal digestif distinct, une bouche et un orifice
a anus opposés aux deux extrémités du corps et point de carapace.
Die Familie der Walzentliierclien umfasst aile Magenthierclieu, die einen dentUclien Darmcanal
mit in der Lilngsaxe des Körpers entgegengesetzter Mund- und After-Oeffnung besitzen und keinen Panzer
haben.
Erst seit 1830 ist eine Familie der Encliclien in den Abliandl. d. Beri. Akad. d. Wiss. mit 7 Gattungen
physiologisch begründet worden, welclie 16 Arten enthielten. Jetzt sind 30 Arten in 10 Gattungen
vertheilt, obwohl cUe Gattnng Coleps seit 1831, weil sich bei ihr ein Panzer Imt erkennen lassen, mit 5
Arten zur eigenen Familie erhoben, und die Gattung Bursaria, jetzt mit 7 Arten, in der Familie der Hals-
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t h i e r c h e n eingereiht worden sind. Beide waren zuvor Glieder der Enchelien-Familie. Die jetzigen Gattungen
sind: Enchelys mit 4 Arten, Disoina mit 1 Art, Actinophrys mit 3, Trichodiscm mit 1, l'odophrya
mit 1, Trichoda mit 6, Lacrymaria, mit 3, Leiwophrys mit 6, Ilolophrya mit 3 und I'rorodon
mit 2 Arten. Die ersten Formen der Familie, so weit diess erkennbar ist, bcobaclitetc .loiti.oT 1716
in Ilolophrya ambigua, Trichoda Pyrum und Enchelys Pupn, wenn nicht Trichoda pnra und Leucophrys
pyriformis und carnium sclion unter den Monaden waren, welche LEEI'WESUOKK sah. Die (Jattung
Enchelys gründete HILL 1751 wold mit Vibrionen, Anguillulis, Eugicnen und Oscillatorien.
Erst mit MÜLLERS scliiirferer Critik der Formen von 1773 an lassen sich mit Siclicrlieit bestimmte Formen
der Familie geschichtlich nachweisen, so Actinophrys Sol, Enchelys Farcimen und Spathula. Bis 1786
kannte MCLLER noch Leucophrys patula, pyriformis, Enchelys Pupa, Podophrya fixa und Trichoda
Pyrum, vielleicht iinch Trichodiscus Sol, also 9 Arten, die er in seinen Gattungen Enchelys, Trichoila,
Vibrio und Kolpoda vertheilt hatte. Uebrigens war MILLER 1773 der (¡runder der Gattung Trichoda
und 1786 der Gattung Leucophra. In dem neueren ausführlichsten Systeme von BORY UE ST. VINCENT
1824 ist die Gattung Enchelys mit vielen heterogenen Formen in der Familie der Kugelthiere (Volvociern)
abgehandelt und MÜLLER S übrige Formen sind in noch 10 andere Familien, der Trichodies, Mystacines,
Vibrionides u. a., vertheilt. BORT gründete die Gattung Lacrymaria, die er Lacriniatoria nannte.
Seit 1830 sind die übrigen 6 Gattangcn von mir gebildet. — Rücksichtlich der Orginiisation sind seit 1830
alle thierischen Systeme in den Gattungen Enchelys, Leticophrys und Prorodon ermittelt. — Bewegungsorgane
sind in allen Gattungen und ausser 2 in allen Arten beobachtet, nirgends wirbelnde Rüssel, bei den
meisten eine Vielzahl wirbelnder Wimpern, bei den 3 Gattungen Actinophrys, Trichodiscus mid Podophrya,
langsam bewegte Taster.— Die Ernilhrungsorgane sind bei 7 Gattungen durch Aufnalime von Farbestoffen ausser
Zweifel gestellt, wobei zwar nur in einer Gattung der ganze Verlauf eines ErniUirungscanals direct beobachtet
wurde, allein bei den meisten übrigen das Auswerfen des Abgangs an dem dem Munde entgegengesetzten
Körperende die Darmform hinreichend erliiutcrte. Bei allen Gattungen mit alleiniger Ausnahme der
arabischen Disoma ist der polygastrische Bau direct anschaulich geworden. — Sexualorgane doppelter Art
sind bei Enchelys, Leucophrys und Prorodon beobachtet, bestehend in gleichartig vcrtlieilten gleichgrossen
(Ei-) Körnchen, einer kugelförmigen oder bandartigen (miinnlichen) Drüse und einer contractilen Blase,
üeberdiess ist SelbsttheUung als vollkommene Längs- oder ftueertheilung hiuifig beobachtet. Nie sind Knospen
beobachtet, und keine Gattung bildet durch imvollkommene Thcilung Polypenstöcke. Augen oder Nerven
inid Blut-Gefiisse oder Kiemen sind noch künftiger Forschung vorbehalten; erstcre scheinen allen bekannten
Gattungen zn fehlen. Merkwürdig ist das doppclleibige Disoma und der zahnführende Prorodon.
Die geographische Verbreitinig der Familie ist in Europa, dem arabischen und sibirischen Asien und
im libyschen Nordafrika bis jenseit des Wendekreises in Nubien beobachtet.
Mund
zahnlos
ü e b e r s i c h t der 10 Gattungen der Familie der Walzentliierclien:
wirbelnde "Wimpern am Mimde
iixuuu geiiiui; iiu- »
1 Körperflächc ohne
wirbelnde Wimpern
i Mund gerade abgestntzt,
keine
Li]ipe . . . .
Körperlläclie mit wirbelnden
Wimpern
Mund gezahnt
I strahlcnartige Tastfäden, kein
Wirbeln
Körjier einfach
Körper doppelt ?
( allsdtigeStralilen.
stiellos . . . . .
mit Stiel
ftlund schief abge- i halslos
stutzt, mi tLippe )mit Hals
Mund schief abgestutzt, mit Li]i]ie . .
Mund gerade abgestutzt, ohne Lijijie.
Enclielys
Disoma
Actinophrys
Trichodiscus
Podophrya
Trichoda
Lacrjmaria
Leucophrjs
Ilolophrya
Prorodon
N E U N U N D N E Ü N Z I G S T E GATTUNG: WALZENTHIERCHEN.
E n c h e l y s . ISncliélîde.
CHARACTER: Animal e familia Enchelionnn, corpore simplici snperficiei ciliis vibrantibus nuUis, ore inermi
ciliato, rccte tnincato.
CARACTÈRE: Animal de la famille des Enchéliens, à corps simple sans cils vibrants h la
surface, ayant la bouche sans dents, mais ciliée et Inusquement tronquée.