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A u f e n t b a l t : In Aesy|ifcn liei Cahira nach der Nililberscliwenimnng und bei Berlin beobachtet.
L'iiig aiisgezcitlinct und nocli niclit oft genug lieoljaclitet. Nali verwandt ist sie dei- lUoims cylindrica vom
war. Bei der äffviitischen Form beobachtete ich einen feineu Wirbel am vonlern Ende, was einen Rüssel
Diese l''orm ist weni,
Ui-al, die aber viel grosser ägyptischen
vcrmntben lässt.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. I. Fig. XXIII.
Fig. rt. ist üiii im .lahrc 1827 bei Berlin beobachtetes Individimm, 7 m Linie gross, 345mal vergrösserL
Fig. 4. sind 3 in Aegypten beobachtete Exemplare aus Lachen bei Búlale unweit Cahira. Sie waren >/i80 i>in'e lang und wurden 200mal vcrgrössert.
25. monas inunis, leere ISpindelmonade. Tafel I. Fig. XXIV.
SR. eor|)ore atrinque subacuto, fusiformi, snbcdinpresso, parvo, VΫO üneae non su|ierante, iivalino, uLotu vacillante.
Monade épuisée, a corps aigu aux deux bouts, fuselé, un peu comprimé, petit. Visu millimètre en
longueur, couleur d'eau, mouvement vacillant.
;n 11. Ehrbngerg, Symbolae pliysicae. Evertehrata I. Tabula I. Phytozoa
lie J. Wisiensoll. zii Berlin, 1839. (1832.) pag. 15.
3 pliysicae. Text 1830. Fol. il. /i. 1.
lie d. Wissensch. zii Berlin, 1831. (1832.) pag. fiO.
Cijrììiìiiim ÍHdHC, Hbmpr
AbliandI. lier Aka.le
Wonns ¡>i/iriis, S y m h o 1 i
Abhandl. .1er Akade
I libyca, Fig. 5. 1828.
A u f e n t h a l t : Tu staguircndem faulen Wasser hei Siwa, in der libyschen Oase des Jupiter Ammon.
Diese libysche Infiisorienform wurde im November 1820 beobachtet. Stnicturverhältnisse sind nicht weiter ermittelt worden,
daher ist nur die festgelialtene Form zu beurtlieilen. Weil der Körper etwas seitlich zusainmengedriickt war und sich walirselieinlich
beim Schwimmen nm die LSngsaxe drehte, .so erschien die Bewegung wankend. Dieserhalb habe ich früher die Form zur Gattung
Cijclidilim gestellt.
E r k l a r n n g der Abbildungen Taf. I. Fig. XXIV.
Sie stellen die 1820 in Libyen gezeichneten, 200mal vergrässerten, 9 Individuen der Monas inani) vor. Einige sind von der schmalen,
andere von der breiten Seite aiifgefasst.
26. Monas scintillans, flimmernde Spindelmonade. Tafel I. Fig. XXV.
M. eorjiore fusiformi, subcom]ircsso, bis terve longiore quam lato, '/soo — 'ABJ üneae aeqnans, hyalina, mota valde
agili, vacillante.
Monade reluisante, à corps fuselé, un peu comprimé, 2 ou 3 fois plus long que large, ayant
Vïso — Vioî millimètre de longueur, couleur d'eau, monvement très-mf, vacillant.
itica, Tabula I. Fig. 3. 1828.
Eachchjs mierosomti, Hkmprich n. Ehresrerg, Symbolae pliysicae, Phytozoa Polygaatrica sin:
BnrtMum scinlillnris, Alilianill. der Akademie d. Wissensch. zu Berlin, 1829. (1832.) pag. 15. 20.
JWoiins scinfiHniis, Symbolae pliysicae. Test 1830. Pliytozoa polygastrica. Fol. d. /5. I.
Abbandl. der Akademie d. Wissensch. zu Berlin, 1831. (1832.) pag. 60.
A u f e n t h a l t : Im Wasser von Wadi Ess'le des Sinai-Gebirges und bei Berlin.
Im November 1823 fand sich diese Infusorien-Form mit 15 andern und 2 Anguillulis zwischen Conferven der Gebirgshäche
des Sinai in Tor, wohin ich sie getragen hatte. Bei Berlin fand ich eine ähnliche im 3Iai 1828 in 6 Tage altem Snmpfwasser. Lebend
war sie meist mehr als doppelt länger als breit, im Sterben wurde sie ganz .scheibenrdrmig, wie alle länglichen weicheren Fornmu
zu thun pllegen. Ihre Bewegung war wankend, was bei starker Vergrossernng eine Aj-t von Plimmern im Wasser verursacht. eitere
Structurvcrhältnissc haben s'ich damals nicht ermitteln lassen, und in der neuern Zeit ist die Form nicht wieder vorgekommen.
K r k l ä r n n g der Abbildungen Tafel I. Fig. XXV.
Die beiden dargestellten Gruppen sind eine lebende iind eine todte.
Fig. a. sind 22 lebende Individuen aus Berlin, deren grösstes ^ssi T^inie erreicht, 380niai vergrossert.
Fig. b, sind 16 todte, daher scheibennirmige Individuen ebendaher.
Bciirtheilung silmmtliclier zur Gattung Monas gehörigen Synonyme.
Man hat bisher der Gattung Monas 38 verschiedene Arten zugeschrieben, von denen aber nur die 25 hier verzeichneten
{Monas tingens als 26ste ist ein eignes Genus) dieser Gattung in dem vorn angegebenen Sinne anzngeliörcn scheinen. Ganz sicher
sind nur die, deren Strnctnr im Detail beobachtet worden ist. Von den 3 Arten, welche 0. F. MÜLLEK zuerst 1773 heschrieh, sind
2 noch jetzt der Gattung zugeliörig, Monas Termo und M. Mica; die dritte, M. Lens, ist zu üvella Atomus gezogen. Monas
Ovulum von GÖTZE 1783 ist Synonym von Chlamidomonas Pulvisculus. Von den 10 Arten, welche OTTO FABKICIUS 1786 aus
MÜLLER'S Nachlass herausgab, gehören nur 2 zu dieser Gattung, Montts Termo und M, Mica. Die ülwagen haben nach meinem
Urtheile folgende Synonyme: Monas Atomus = üvella Atomus ; Morias Punctum = Bacterium Punctum ; M. Lens = üvella
Atomus; M. Lamelluta = Bacterium Lajnellula; M. Ocellus = Cryptovionas^; M. Pulvisculus = ClUamidomonas Pulvisculus;
M. tranfjuilla = Cliaelomnnas?; M. Uva = üvella Chamuemorum. BORY DE ST. VINCENT hat 1824 auch der
Gattung Monas 3 neue Artnamen zngerdgt, von denen aber keine sicher annehmbar ist. Monas Bulla ist MÜLI.EII'S Ctjclidium
Bulla und gleicht zwar in der Abbildung sehr der Monas Guttula, war aber keine Kugel, sondern ein plattes sclieibeniörmiges Iliiutchcn,
vielleicht doch ein wahres Ctjclidium. Monas enchelioides ist MÜLLER'S Enchehjs intermedia, und Monas precaloria ist
eine unklare, hei GIEICHEN Tafel XVII. Fig. III. c. abgebildete Form. Unter den 24 von mir unter neuen Namen hinzugefügten
Ai-ten verschiedener Welttheile sind zwei: Monas pohjioma nnd M. Volvox, jetzt zurückgenommen. Erstere ist als eigne Gattung,
Pohjtoma, abgesondert und letztere 7.\i Monas Encheltjs gezogen. Monas tingens ist ebenfalls als besondere (»aüung, Olenomorum,
entfernt worden. 'QOKY'S Ophthalmoplanis Poli/phemus Monas Micrt, Ocellus Cnjptouunutui ^ Cyclopus ist üvella Afomus,
Vielleicht irehören zur Gattung JF/tíí/«« noch mehrere Arten der Gattung Lnchehjs von .MÍ'LLKU, welciuT mit dieser im Aeusseren
ziemlich genau den Begriff verband, den ich mit der Ahtheilung der Stab in o n a d e n verbinde. Enchehjs trémula, constrirta,
intermedia nnd Pulvisculus mügen, wie E. deses, wohl Monaden seyn, die Euchel. intermedia würde aber dann Monas intermedia,
nicht M. encheloides zu nennen seyn. Volvox Granulum und Pilula mögen wohl, wie Punctum, .^loiiaden seyn.
Cyclidium nigricans nnd Gonium corrugutum halte ich ebenfalls für 3Iouaileu, von denen die letztere in der l.ängsthcilung begriffcn
ist. Jedoch ist über alle diese, etwa noch 5 — 7 , zuzufügenden -^ionadeufuriueii nicht eher weiter zu entseheiden, als bis sie
von Neuem beobachtet worden sind. Schliesslich ist zu bemerken, dass die Gattung Bacterium Tafel V. mit den Stahuionaden
sehr leicht verwechselt wii-d.
Z W E I T E «ATTÜN«: TRAUBENMONADE.
U v e l l a . Uveiie.
CHARACTER: Animal e familia Monadiiioruin caiida et oocllo destitutHni, orc teriiiinali triincat», ciliis
aiit proboscide subtili tlagellifonni (diiplici?) instnicto, nat.intibus solitariis aiitlco, di\isiuiir
spontanea siinplici perfecta bipartitiim aut uuiiquai» dividuum, perlodice in acervos niori aiit
uvarum forma qnoquoversnm voliitantes consociatnm.
CARACTÈRE: Animal de la famille des Monades, sans queue et sans oeil, h bouche terminale
tronquée, pourvue de cils ou de trompe en formé de fouet (double?) antérieure dam
la nage des individus simples, a division spontanée simple parfaite ou nulle, se réunissant
périodiquement en pelotons {grouppes) tournoyants de la forme de mure ou
de grappe.
Die Gattung der Tranbenmonaden ist durch den periodischen Character der Vereiiiiguiig A'ieler
Individuen in Form einer rollenden Maulbeere und (\vahrschcinlich durch inniier) 2 Rüssel am Munde ausgezeichnet.
Im üebrigen schliesst sie sicli durch Mangel an Scliv\anz, durch nicht V(lrragend(^ Lippe, d. h.
keinen seitlichen, sondern euien vordem Mund, durch Mangel an Augeiipiiuktcn, durch uiclit «her Kopf rollende,
sondern in der Richtinig der Liingsa.\c des Korpers fortsi'hreitende, Bewegung der Einzelthicrc und
durch einfache vollkonnnene Selbsttheilung an die Gattung Monas eng an. Die in den Zcicliniiiigcn aus
fi-üherer Zeit dargestellten vielfachen Wimpern am Munde sind wahrscheinlich durch schnelles Schwingen
zweier Rüssel entstandene Ersclieinungen.
Die Gattung Uvella besteht nur ans G Arten, von denen 2 grün gcfiu-bt, 4 farblos sind. Sie wurde
erst 1824 von Boiiv DE ST. VINCENT abgesondert und benannt, aber nicht begründet. Noch \m Dictionnaire
classif/ue (t kist. nat Vol. XVI. 1830 pag. 485 erklärt dieser Beobachter sie beweglichen Algensaamen
{Zoocarpes) gleich, wie sie %. Ii. auf Volvo.v vegetans «üchsen. Tiese Vorstellung ist aber ganz
unrichtig, weil jeuer Volvo.v ein Thier der Vorticellen-Familie, keine Pflanze ist (vergl. Episti/lis vegetans
dieses W^erkes).
Rücksichtlicli der Organisation sind 4 Arten bisher einer intensiveren Beobachtung zugänglich gewesen;
Uvella Chamaemorum, Uva, Atomus und Glaucffnui. Letztere 2 nehmen sehr leicht Farbestoffe,
Indigo und Carmin, in innere Zellen auf und lassen den polygastrischen Character scharf erkennen. Der
Miuul wirft die Farbe in Kugelform auch wieder aus. Bei U. Glaucoma Hessen sich bis 10 gefüllte MageuzoUen
erkennen und im Innern sichtbare, verschlungene, grüne Monaden zeigten diese Form als Kaubthicr.
- Bewegungsorgane shul bei 3 Arten beobachtet, bei Uvella virescens, Uva und Glmtcomn. Bei
ersterer sah ich früher viele Wimpern als Kranz um den Mund, die ich aber jetzt für die hiiiifige optische
Erscheinung halte, nach welcher ein einfacher schnell hin tnid her bewegter Körper mehrfach gesehen wird.
Bei Uvella Uva schien mir ein einfacher fadenförmiger Rüssel am Munde das Wirbeln zu bedingen, allein
bei U. Glaucoma überzeugte ich mich sehr scharf, dass immer 2 Rüssel voriiandcn .sind. Ich bin jetzt der
Meinung, dass wohl diese 2 Rüssel aUen Arten der Gattung zukomuien mögen, indem die Beobachtung dieser
Theile schwierig ist. Bei U. Glaucoma ist der Character so beständig, und von mir so oft geprüft
worden, dass ich ihn für ganz fest erkläre und in ihm einen sehr bestimmten Unterschied unter den Einzelthieren
der Uvellen und den Monaden vermutlie, deren viele, vielleicht alle, nur 1 Rüssel wirklich füliren. —
Fortpflanzungsorgane waren bisher nur bei einer Art, U. Glaucoma, anschaulich, wenn nicht iiuch die
grüne Färbung der U. virescens und U. Bodo, als den Eierstock bezeichnend, die nöthige Siciierheit hätte.
Bei II. Glaucoma lassen sich farblose Körnchen zwischen den Magenzellen erkennen, welche mit nielir