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2»<. Navícula Arcus, Bogen-ScblüTcben. Tafd xxi. Fig. x.
N. lacvis, testiilii anguste linean arcuata, media Inflcxa, ubique uiubonata.
Navicnle Arc^ Visse-, a carapace étroìte linéaire ar(¡iiée, fléchie et ambìlif/uée au inHìeu.
JVnuíitiífl Arcus, in WiBöMAiiN's Arciiiv für Naturg. 1836. i. p. 243 , 344.
A u f e n t h a l t : lai Mineralwasser z» Carlsliad.
Diese selir ausgezcieluietc Art erinnert durch ihre Gestalt an Achaaiilhen, wo das (5cknicktc der Form iifter vorkommt. Ich
fand sie in zahlloser Menge im Wasser der CarJshader Mineralquellen, ueiclies niir Herr FISCHER anf meine Bitte nach Berliu liraclite.
ich sah sie in Selhsttheilang, aber nie Ije^egt. \on der Seite gesehen haben die Enden eine Einschnürung nnd ein Köjifchen. Liinge
'Imi Iiis '/»» Linie. Grösste Breite der kleinen i'/juml in ilcr Länge, der grossen 9 — lOiniil.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. XXI. Fig. X.
E.S sind 1!) Formen in deu verschiedensten Zuständen abgebildet, 300mal vergrüssert.
i. Queer gestreifte, innerlich gcri]i|ite Scbiffehen: Sarirella:
2 3 3 . Xavicula sigmoidea, Ks-ähnlfcbes (^icbllTcUen. TafelXin. Fig.XT. TafelXXI. Fig.Xl.
N. striata, testala anguste lineari sigmatoidea, apice cuneiformi tnincato.
Naviculc sigmoide, raijée, a carapace linéaire étroite sigmoide, tronquée aux louts cu7íéiformes.
Batìllnria sl^taiika, NITZSCH, Be i t r äge z. I i ifusorienkuni le, 1817. (181Ö.) P. 104. LEIBLBIN, F i o r a , bot. Zei tung, 1827. I. ... 258.
Cymbdìn sigmiiUìen, ASAHDH, Consp. crit. Diatom. 1830. p. 11.
JVnwcufrt f!¡fnimtlen, .\l>lian<il. .1er Akademi e d. Wissenscb. zìi Berlin, 1833. (1832.) p. 260.
Sipwitdìtt Niíísdiü, KOTÏING, Aìgariini sicc. Dee. I. 1833.
Fr«sí..íín NUzschii, KÜTZISG, Linnea, 1833. p. 554. Tafel XIV. Fig. 33.
A i i f e n t l i a l t : Bei Halle!, Würzburg!, Sachsen, Hildburgliausen in Franken nnd bei Berliu! beobachtet.
Diese Form ist eine der griissten und dadurch besonders ansgezeidmet, dass sie die eiazige durch kurze Ripiien innerlich zellige,
krumme Art ist, aber sie Ijciveist auch, dass die Krümmung der Schiffchen kein Character ist, nach «clchem miui physiologische
Abtbeilungen oder gar besondere Genera maelien dürfte. Die von mir 1831 N. sigmoidea genannte arabische Art ist als N. Sigma
abgesondert. PiiTzscii hielt diese Art für pllanzlich und sah nur röthlichgelbe, ich sah auch schöngrüne und bewegte in beiden Farben.
LEIBLEIN fand ,sic bei Würzburg in Baiern. Ich sah sie bei Berliu im Januar, März, April, Mai and Juni hiiuiig and oft mit einer
jiarasitischcn kleinen Cocconets besetzt, welche auch bei N. Librile die Rolle einer Infusorieulans übernimmt. Die (^ucerstreifen oder
inneren Zelhrände haben folgende feste Verhältnisse zur Grösse: '/m Linie Grösse hat 10, '/js Ii, V.o 15, '/su 20, 27, 54,
'/to 60, Vo 108, '/• 162, 'Il 216 Streifen. — Länge '/,„ bis '/i Linie Ijeobachtet, Breite etwa 20mal in der Länge des Einzelnen!
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. XIII. Fig. XV. Taf. XXL Fig. XL
E s sind anf Taf. XIII. 3 Einzellliiero, auf Taf. XXI. 1 in 300maliger Vergrüssermig dargestellt.
Taf. .XIII. Fig. 1. ist cinfacli von 2 Seiten, '/, Linie gross, mit 70 Streifen, Fig. 2. ist durch Selbthlheilung doppelt, ,iach von 2 Seiten. Fig. 3.
ist ein selir junges, "/«o Lime gross, mit 15 Streifen. Taf. XXI. Ut ein mit Cocconeïs Pediculus und HygrocrocU besetztes Exemplar.
2 3 3 . Xavicula viridis, grünforbiges Scbiffcben. Tafel xm. Fig. XVL Tafel xxi . Fig. xii.
N. striata, testala recta, lineari, ntroqne fine a latere tnincato, a ventre rotandato, striis (cellnlis) 15 internis in
centesima lineae parte.
Naviculc verte, rayée, a carapace droite, linéaire, irotiqaée aux deux bouts du côté latéral, arrondie
du côté ventral, ajjaiit 15 raies (cellules) internes dans chaque centième d'une ligne de sa
longueur.
Bnríllarín viridis, ,
— fiilvn, j NiTzscH, Be i t r äge zur Infmorieni iunde, 18t7. p. 97. Tafel VI. Fig. 1 — 3,
— f'/ioenícmterttn, |
fíncilltírin vtriilis,
Nmimin scnifnm, TURPI«, Diet. de. sc. natur. I'lancli. Végéto-animaux, 1. Fig. 1. c. Fig. 2. d. zum Tleil. II. Fig. 0. 1828.
— Ijipunclnia,
Ad CíosíiTiVí reptllfíidn forniti, AGARDII, Corspectns crit. Diatom. 1830. p. 2.
Kmeul«, SurircU«, viridis, Al-liandl. der Akademie d. Wi lsen.el i . zu Berlin, 1831. p. 81. 1833. (1832.) p. 255 , 265. Note
fViíSíaííVi viridis, KÜTZIXS, Linnea, 1833. p. 551.
n-MIuIi» ugrisli,, CoRn.»? Almanac de Carlsbad, 1835. Tab. I. Fig. 14- 15. p. 195.
A-™ÍC.,I„, S,„i„U,, viridis, Beriobt der Akademie d. Wi s . ens eb. zn Ber l in, 1836. p. 53 , 83. 1837. p. 44. POGO.KDORRR'S Annal,
d. Phys. und Chem. 18,16. p. 213. Tafel III. Fig. 1.
A u f e n t h a l t : Lebend hei Halle, Paris, Beriin!, Carlsbad!. Fossil als Erde bei Franzeirsbad in Böhmen, Santaliora in Italien, Degernfors
in Schweden, Kynimïne Gard in Finnland, als Polirschiefer bei Cassel.
Der Entdecker dieser Art, Herr Prof. NITZSUII, rechnete sie unter seine vegetahilischeu Bacillarien und hielt die griüie Farbe
für wichtigen Character, daher mag er unter den ähnlichen Gestalten der Ä fulva und plioemcenteron ji. 97. diese gemeint haben,
wenyie einen gelben oder röthlichen Eierstock hatte. Ich habe sie zaUlose Male deutlich bewegt gesellen, obsclion sie langsamer ist,
als N. fulva. TURPIK und BORI mögen sie den Abbildungen nach als Nav. bipimctata nnd obtusat, ersterer auch als Scalprum
mit verzeichnet haben. AOARDU und KÜTZING referiren nur ilio Beobachtungen von WiTzscn, und ersterer ist der Jleinnug, dass es
keine grünen Cymbellen und Frustul ien geben könne, während jedoch gelb, braun und grün sehr oft bei gleichen Arten wechseln.
Dass CORDAS F. agrestis als Junges hierher gehöre, glaube ich desshalb, weU ich im Carlsbader Sumpfwasser die N. viridis selbst
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heohaclitete. Seit 18.'i6 ist diese Form besonders dadurch höchst merkwürdig geworden, dass sieh bei ihr ausser der Form auch durch
das Zahlenverhältniss der Theile die Identität der fossilen Naviculae mit den lebiraden feststellen Hess. Das Hinwenden der Aufmerksamkeit
auf die Kieselinfusorien der Quellen von Carlsbad bewirkte die Entdeckung der Naviculae im Kieselgnlir zn Franzensliad. Die
voriiergegangene Beobachtung des festen Zahlenveriiältnisses der Zellen bei den gestreiften NavicuUs bewirkte die sichere sofortige
Feststdlung der Identität der lebenden Navícula viridi» mit der fossilen, und gerade diese grössere Nauicula ist eine sehr verbreitete
Hauptforia der fossilen Infusorien geworden. — Die wie feine Queerstrcifen erscheinenden inneren Zellwiiiide des Panzers sind iu
4 , den Ecken des Panzers entsprechende, Längsreihen geordnet, welche auf der schmiUeren (Bauch- und Iliiekseite) breiter, auf der
breiten Seite schmäler sind. Eingesenkt iu diese Zellen sind inneriich nur 2 gelbgrüne, am Rande etwas gezalmte, Blätter des Eierstockes,
welclie der ganzen Länge gleichen. Die zwei andern, laittlcren, welclie andere Arten besitzen, scheinen hier zu fehlen, oder
befinden sich in dem'mittleren danklcren Theile. Auf der Bauch- und Rückenseite klalfen beide [Matten in einem Längsspalt, unii von
denselben beiden Seiten aus wird die Bewegung vermittelt. Viele verändcriiche üliischen (Magen) sind im Innern verstreut und durch
eine irritable crystallhelle Gallerte (den Körper) vereinigt, daher oft zitternd. Zuweilen sah ich an den Enden einige besondere liewegliche
dunkle Punkte, wie bei Clasterium und Nav. fulva, aber nicht immer, also wohl anderer Art. Längstheilung sieht man olt
vom Rücken aus unter der kieseligen Oberiiant, daher liängen denn zuweilen 2 ziisainmen. CORDA hat diesa für Begattung der N.
agrestis gehalten und 2 VerbindungstheUe mit 2 mittleren Oelfnungen abgehildet, welche Beobachtung in allen Einzelheiten meiner Erfahrung
willerstrebt nnd in zn rascher Auffassung ihren Grund haben mag. Die 6 Oelfnangen des Panzers sind zu 3 anf der Rückeiiiind
Bauchfiäche leicht sichtbar, die mittlere liegt in einer tiefen Gruhe nnd scheint excentrisch, nelien der Mittellinie. Sidiillclicn von
'Is Linie Grösse haben 300 Streifen, % 256, '/» 192, 150, V.a 128, '/>e 96, '/« 84, 'l,„ 75, '/„ 64—66, 'Ao 42 — 44,
'/« 32, •/=.. 25, 21 — 22, V« 1 6 - 1 8 , '/,„„ 15, Vi» 10 — 11, 'lio, 8, ' U 5 — 6 , ' U 2 - 3 , '/n» 1—2- Die gcH'griincn
Körnchen des Eierstocks haben etwa '/zooo Linie Durchmesser, die auskriechenden Jungen würden dso 1 bis 2 innere Zellen haben,
sind aber nicht beobachtet. — Länge von 'Im liia Vs Linie beobachtet; grösste Breite bei Jungen 2'4, bei alten 6 —7mal in der
Länge. (Vergi. Nav. giòba.)
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. Xin. Fi^. XVL und Taf. XXI. Fig. XIL
Fig. 1. ist eia Einzelthier mit 125 Streifen, 'In-'h, Li"'« gross, in 3 verschiedenen Lagca: «. von der breiten Lateraifliicbe, ß. von der sehn
Baucli- oder RUckcnfliiche mit den 3 Oeftnungeu, f. ist halb gewendet. Fig. 2. und 3. ist ein todtes Tlilorclien von 2 Seiten. Fig. 4. ist mit dem
Messer queer diirchschnitten and dadurch in 4 P,mzcrlhoile zerfallen, welche bei t ziisaninienhiingea. Die beiden Platten des Eierstocks sind frei hervorstehend
nnd haben sich umgebogen; ein abgesclmittener Tbeil Uegt bei t daneben. Flg. 5. ist ein leerer Panzer eines todlcn Tlilcrcbtiis, von
selbst la 2 TheUe klaffend. Fig. 6. ist la der Selbsttheilung, erscheint von der breiten Seite doppelt, von der schmalen Seite her einfach. Fig. 7.
ist ganz jung, ^¡„Unw gross. Fig. 8. ist eine Ansiclit von vorn. Alle sind 300mal vergrössert und ein Jahr vor Aiiffindiing der fossilen gestochen.
Fig Xn Taf. XXI. ist nach Auffindung der fossilen gestochen; 1. mich lebenden, durch Gliihea gereinigten, Panzern; 2. 1st mit vielen Magenzcllcn
erfüllt und hat bei + vieUeicht 2 männliche Drüsen; 3. ist nahe vor seiner Lüagstheilung, daher sehr breit, und hat 2 grosso Blasen (Drasen!)-
In beiden ist der mittlere dichtere Körper sichtbar.
2 3 4 . Xavicula macilenta, scbmäcbtiges Schilfeben. Tafel XXI. Fig. XIII.
N. striata, testnla recta, lineari, angusta, altero latere truncato, .altero rotandato, in centesima lineae ¡larte stiiis cellulisve
23 notata.
Navicale maigre, rayée, a carapace droite, linéaire, grêle, tronquée au bout du côté plat, arrondie
de Vautre, ayant dans chaque centieme d'une ligne de sa longueur 23 raies transfert alen ou
cellules internes.
Naviata mncilenl», Bericht der Akademie d. Wissenscb. zu Berl in, 1837. p. 45.
A u f e n t h a l t : Im Bergmehl von Degernfors in Schweden und von Kymminc Gärd in Finnland, nur fossil beobachtet.
Diese Form ist der Nav. viridi» sehr verwandt, aber schmäler und dichter gestreift. Die Streifnngstafel ist: '/.i ''"t
190 Streifen, Vis 126, 'Uo 115, 'I,. 96, '/30 76, 'U 63, 48, >/«» 38, V» 32, 24, Vi» 23. - Länge bis '/n Linie.
Breite 8 - bis 9mal in der Länge beobachtet.
E r k l ä r u n g der Abbildung Taf. XXL Fig. XHL
Es ist ein Eiazeltliier von 2 Seiten, 300mal vergrössert.
3 3 5 . Xavicula viridula, grünliches Sebiffcben. Tafel x i n . Fig.XVlL und Tafel XXL Fig.xiv.
N. striata, testnla recta lanceolato-lineari valdc angusta, altero latere troncato, altero attenuato obtuso, in centesima
lineae parte striis cellulisve 13 —1 5 notata.
Navicale verdàtre, a carapace droite lancéolée linéaire, tris-grèle, tronquée aux bo/,ts du côté
plat, ainincie et obtuse de T autre, ayant dans chaque centieme dune ligue de sa longueur
13 —15 raies.
FnuliJii, »indili», KÜTZIKG, L inne a , 1833. p. 23. Tab. XIII. Fig. 12.
IVauiral» »iridis unr., Abbandl. der Akademie d. Wissensch, zn Berl in, 1833. p.266. Note. , jr .
i f n e i d » «indiiín, Bericht der Akademi e d. Wissensch, zn Ber l in, 1836. p. 5.1. POGGRSDORFFS Annalen d. Pliys. und Cliem.e,
1836. p. 220 , 221.
A n f c n t h a l t : Lebend liei Weissenfels in Sacliseu, liei NVismar in Mecklenburg imd bei Beriin. Fossil im Kieseiguhr bei Ifranzenshad
in Böhmen und im Bergmehl von Santahora.
Das o-riinliche Schillchen wurde von mir früher für eine Ahart der A'. viridis gehalten, und KOTZINGS Gründe und Zeichnuniren
reichten"nicht aus, eine hesonilere Art zu begründen. Ich unterschied sie als Art zuerst 1834 im brakischen Ostseewasser von
WiLiar, wo ich sie mit N. Scalprum fand. Seitdem habe ich sie bei Berlin unter Oscillatoricu auch zahlreich gesehen, und jetzt
ehen am 1 Juni 1837, habe ich Tausende davon ans dem Thiergarten lebend vor mir. So ziehe icli denn KÜTzmo s Form ohne
vieles Bedenken hierher. Die Form gleicht sehr der Nav. gracilis, ist mehr schiflalmlick als N. viridis, und hat 2 augenahnliche