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» » . Syncrypt a Wolvox, wiilzcntler Doppelniantcl. Tafd m. Fig. vil.
S. ¡iniitifiliiilis nvatis viriilihiis, taonirt alljicantc taedia, 240aiaia lini'ac |)artcai longis; j)oly|)ariis gloljosîs, lorica crjslalliaii,
48a]aia liacao jiartcm vix sa|icrantilias.
Sijncrypie Volvoce, aiiimiilculcs nvnles, verts h rmje blanchâtre au milieu, égalants 'hm millimcfre;
polypiers glolmleux eu enveloppe cnjstalHite, ne surpassant guère '/si millimètre.
Syntri/itln Tü/uü.r, Alihandl. iler Akailemie <1, Wissensch, zu Berlin, Ï833. p. 314.
A a f e i i t h a l l : Btirlîa.
T)icsc Fonri wardc aai 11. Jani 18.^2 ia torligpai klareai Wasser bei den Palveniiiililcn von Bcrlia zacrsl beobaclilet. Ich
lialie sie daan iai gicidifn Muiiat wieder gcfaadca, im Jalire 1835 sali ich sie am 22. März. Sie findet sich iai Wasser, welclies
Vdii Ccmfcrveii aliüiessi, wenn man diese ans dem Wasser zieht, am leiditestea. Die rollenden grünen Beeren sind für den Beobachter
eine liiichst anïencbinc Erecheinnng und nnigielit man sie mit einem Tröiifchen Uaner Farbeanllösang von Indigo, so erkennt man ihre
kräftigen 'Wirbel. Um die Bewegangsorgane zn sehen, ninss man sie in klarem AVasser auf recht reinem Grnnde während der Bcobacblnng
allaililig aatrocknea lassen, aber aneh im farbigen Strudel erkennt man das peitschende Organ oft sehr scliarf. Die Kngeln
mit vielen grünen Kürpern entstehen dnreh Läagstlieilnng einzelner solcher Körjier. Ich habe nie ein einzelnes frei gesehen, vielleicht tritt
aiieh die Seliisttheilang mit seiner Befreiung alsbald ein. Die einfaehsten waren 4tlieilig, es mag also die erste 'Selbsttheilaag sogleich
eine kreazweisc sevn. In manchen Kngeln zählte ich iiiebr als 30 Thierchen. Die Breite des äassern Mantels scheint veränderlich.
Sparen von Angen habe ich anisonst gesucht und aacli die Magenljlasen blieben von der Eierniasse and den Panzern verdeckt. Wichtig
für die Bililang dieser Thiere, besonders ihrer Gesellschaftsformen, ist, dass die Einzeltkiere, mit den Hintertheilen dicht an einander
gedrängt, einea mittleren Kern ihrer Moiiadenstöcke bilden, während bei Pandorijia nnd Gonium, wolil auch bei Gyges, sie
zerstreut sitzen, jraa wird diesea Cbaracter einst recht wobl zn Abtheilungen brauchen können.
E r k l ä r n n g der Abbildungen Taf. HI. Fig. TII.
Es sind 5 Moaaclenstückc des Dopiiclmantcls bei 2 verscbicdcncn Vergrösscrangon abgebildet.
Fig. I. ist atSOnial vergrösseri;
I'ig. 2. bis 5. sind 400a]iil vergriisserte Formen in verschiedenen Entwickelungsstufen.
Z W A N Z I G S T E GATTUNG. STRAHLENKUGEL.
S y n u r a . Synurc.
CHARACTER: Aiiiiiuil e familia Volvoeiiioriiiii, ocello dcstitiitum, caiida liliformi, loriciie fuiido scu in
polypariis ccntro affixiim.
CARACTERE: Animal de la famWe des Volvociens, depom-vif (toeil, h qveiie fllifmme aUachee
au fand de f envetoppe ow au centre du polypier.
Die Gattung Stralilcnkugcl gehört znr Familie der Kugcl thierc und zeichnet sich dnrcli Mangel
eines Ausenpuiiktes und durch Besitz eines fadenartigen Schwanzes aus, welcher am Grunde des Panzers,
oder im Centrum des Monadenstockes (der Gesellschaftsform) angelieftet ist.
Diese Gattung, von welcher bis jetzt nur eine gelbliche Art bekannt ist, wurde 1833 in den Abhandlungen
der Berliner Akademie p. 314 zuerst beschrieben. Ihre specielleren Organisationsverhältnissc
sind noch nicht hinreichend ermittelt, weil sie nach 1832 nicht wieder beobachtet, an ihrer Stelle aber
eine andere ihr ganz ähnliche Form anschaulich wurde, welche durch ein Auge characterisirt ist und daher
wohl zur Gattung Vroglena gehört. Ob beide Formen nun auf Kosten dieser ersten als eine zu betrachten
sind, umss spiiteriiiii ermittelt werden. Die früher beobachtete augenlose Form licss folgende Stnietur erkennen:
Der gemeinsame Panzer der Gesellschaftsform bildet eine Gallertkugel, welche so viel offene Zellen
hat, als Einzelthiere da sind, aus diesen Zellen können die Thierchen sich lang henorstrecken, indem sie
mit einem sehr feinen, schwanzartigen, dehnbaren Anhange im Centnim der Kugel, oder dem Grunde ihrer
Zelle angeheftet bleiben, gerade so wie FImcularia oder Conochilm u. s. w. der Riiderthiere. Dass
die kleinen Thierleiber noch eine besondere panzerartige Schale haben, wie bei Syncrypta, vermuthete
ich damals ans mir jetzt nicht genügenden Gründen. — Als Bewegungsorgan glaubte ich mehrere Wimpern
am Munde der Einzelthierchen direct zu erkennen, doch vermuthete ich diese Wirkung von einem einfachen
Rüssel. Von Ernahrungsorganen wurde nichts unterschieden. Die gelbliche Farbe habe ich dem Eierstocke
zugeschrieben, welcher znweilen, wie bei Syncryptn, zweitheilig erschien. Andere Organe wurden nicht
klar, weil die Thierchen sehr durchsichtig waren. Es gab aber kleinere und grössere, ans vielen Individuen
bestellende, Kngeln nnd letztere waren offenbar aus ersteren so entstanden, dass die kleinen Einzelthiere
sich durch Liiugstlieilung vermehrt hatten, ohne den iuissern Mantel mit zu theilen, was dem Clinracter
der Kugelthicre gemäss ist.
Ausser bei Berlin ist diese Form noch nicht beobachtet.
S y n u r a Vvel la, traulbenartige iStralilenkn^el. Tafel m . Fig. IX.
S. corpuscnlis ohlongis llavicantibns, e lorica exserendis, candu cxtensa coriiore tripln longiorc; polypariis nioriforniibas.
Synure Uvelle, a corpuscules oblongs jauniitres, ayant le tiers de la quem en loitgueur, se prolongeant
hors de Venveloppe; polypiers en forme de müre.
S'jnurn Uveltn, AI>]iandI. der Äkudemie d. Wlssenscli. zu Berlin, 1833. |>. 281. 314.
A u f e n t h a l t : Berlin.
Dies anfTallende Thierchen wurde am 13. October 1831 in vielen Exem])lareii zuerst beobachtet. Am 4. Mai 1832 war C8
noch zahlreicher in einem Graben des Thiergartens bei Berlin. Seine Bewegung war wälzend wie JJvella oder Volvox Globator,
Sehr eigentliiimlich war, dass die Einzelthierchen sieh aus ihren Panzerzellen der Kugeln lang hervorschieben konnten, wodurch sie dem
Conochilus Volvoic der R ä d e r t h i e r e sehr gleichen. Die weitere Struetur ist oben angegeben; der Leib eines Tliierchen.s ohne den
Schwanz hatte Vm Linie Länge, eine Kngel Vat—Vio Linie Durchmesser.
Am 25. Mai 1835 fand ich in gleichen Verhältnissen ähnliche aber andere Thierchen, an Farbe grünlicher und mit einem
deutlichen rothen AugenpHukte nahe am Munde. Die Kngeln oder Monadenstöcke hatten ebenfalls Va«—Vio Linie Dnrclimesser. Die
Einzelthiere hatten einen deutlichen fadenartigen Rüssel und Hessen im Innern noch 1 bis 2 runde (Samen-) Drüsen erkennen. Die
Einzelthierchen glichen ganz denen von Uroglena Volvox, aber ich hatte bis dahin die letztere Gattung nur als sehr grosse Kugeln
gesehen, die Vs Linie im kleinsten Durchmesser hatten und mit Volvox Globator zugleich vorkamen. Sollte sich die aagenlose Symtrtt
Uvella nicht wieder linden, nachdeai diese Zweifel ausgesiiroclien sind, so mag ich wohl früher das Auge übersehen haben nnd
die Gattang mag mit Uroglena zu verschmelzen seyn, so dass letztere nur eine ältere, Synura die jüngere F'onn gewesen.
Diese Synura saninit der Synerypta und Uroglena Volvox können fi-iiher sehr leicht mit Uvella virescem verwechselt
Wiarden seyn, was Vorsicht bei Beurtheilung der Formverbreitung nöthig macht.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. III. Fig. IX.
Es sind 4 Gesellschaftsformen der Synura XJvella und eine Gesellschaftsform der jungen Uroglena, s.immt 2 Einiclthieren der letzteren,
dargestellt.
Fig. 1. ist ein voUkriiftiger Monadenstock von Synura Uvella, nach einer Zeichnung von 1831, mit etwas, aber wenig, vorragenden Thierclien.
Fig. 2—4. sind Zeichnungen von 1832. In Fig. 2. ist die innere Begrenzung za erkennen, welche mich d.imids veranlasste, au einen zweiten J*anzer
zu denken; es waren aber wobl Eierstockgrenzen.
Fig. 5. umfasst 2 Einzelthierchen von 1835, welche bei o den Mond, bei t die Samendrüse erkennen lassen. Die äussere Figur scheint sich durcli
Duplicität der Samendrüse und Anschwellen des Körpers zur Selbsttbeilung vorzubereiten.
Fig. 6. ist ein Monadenstock der Form von 1835. Beide letztere sind als junge Uroglenen zu betrachten.
E I N U N D Z W A N Z I G S T E GATTUNG:
U r o g l e n a . Uro^Iène.
STRAHLENAUGE.
CHARACTER: Animal e familia Volvocinornm, ocello caudaque insigne, singulonim spontanea divisione
in polypariis simplici et aequali.
CARACTÈRE: Animal de la famille des Volvociem, distingué par un oeil et une quene, a division
spontanée simple et égale des corpuscules dans les polypiers.
Die Gattung der Strahlenaugen zeichnet sich in der Familie der Kugclthiere durch Besitz eines
Auges und Schwanzes aus und sie gehört zu den Formen, welche eine einfache und gleichförmige Selbsttbeilung
in ihren Monadenstöekcn zeigen.
Uroglena wurde 1833 in den Abhandlungen der Berliner Akademie als neue Gattung p. 317. zuerst
beschrieben. An Organisation ist sie augenscheinlich reich. Der Panzer der Gesellschaftsform ist ein
Mantel (Lacerna), welcher für alle Einzelthiere Zellen bildet, aber bei der Theilung derselben sich nur
vergrössert, ohne sich abzuschliessen. Alle Thierchen haben eine fadenförmige, scliwanzartige Verlängerung
des Hinterleibes (Rückens), wie die Vorticellen und Bodonen, mit Hülfe dessen sie am Grunde
ihrer specieUen Hülle angeheftet sind. Da in den Gesellschaftskngeln alle Hüllen iii der Mitte vereinigt sind,
so sind es auch diese Schwänzchen, und daher bilden sie vom Centrum der Kugel ausgehende Strahlen. —
Als Bewegungsorgane dienen einfache fadenförmige Rüssel, deren jedes Thierchen einen am Munde bat,
deren Vielzahl aber in jeder Kugel die ganze Kugel behaart erscheinen lilsst. Sie dienen zum Schwimmen
und Anziehen von Nahrung an den Mund durch Wirbeln. — Ernährungsorgane sind noch nicht spcciell ermittelt,
und scheinen sehr kleine Magenzellen zu seyn, wclche Farbestotfe nicht aufnahmen oder nicht erkennen
Hessen. Die sehr geringe Grösse der Einzelthierchen sammt zu grosser Durelisiclitigkeit aller Thelle
mag die Ursache des Mangels an dieser Erkenntniss seyn. Dem Wirbel zufolge liegt der Mund vom, gerade
am Grunde des Rüssels. — Fortpflanzungsorgane scheinen sich in vollständiger Duplicität des Geschlechts
direct erkennen zu lassen. Die grünliche Masse im innem Körper ist, der Analogie der deutlichsten Formen
gemäss, ein Eierstock, imd dieser zeigt sich als 2theilig. Die einzelnen Körnchen, welche wahrscliein-
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