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Ba Tver's Al.ljilcliiiig ans Enslani! liisst sicli anf eine EucJiImris denten, alicr freilich iinsiclior nnd auf keine Iicstimmte Art.
Die Griisse sjiriirlie etwas fiir ilicse Art. Sie faml sieh zwisclieii Jleerlinscn. Ich beobachtete diese ansgezeiclinete Form znerst am
25. April imil 25. Juni 1835 einzeln mit Cnmchihis in einer Torflache, dann wieder am 30. Mai nnd 3. Jnni 1836 mit Noiomm.
Mijrmclco, fulmx Globaior nnd Digleim laciistrh an einem älinliclien Orte, etwa in 10 Exemplaren. Das Tliierclien ist sclir
gross, aber auch selir durchsichtig, deshalb war es mir nie möglich, die Spaltung des klaren Panzers auf der Banchseite direct anschaulich
zu erhalten. Sechs grosse flIuskel-Massen bildeten das Wirbelorgan. Ein 4niHskeligcr starker, oft vorn brauner, Schluiidkojif
mit 2 Szahnigeu Kiefern, dem der Ilijdutiim senla ähnlich, eine sehr kurze Schlundröbre nnd ein einfacher grün erfüllter Dann mit
2 vordem Drüsen waren deutlich. Ein kurzer gekniiuciter Eierstock mit einzelnem reifen Eie und Keimbläschen in diesem füllte einen
grossen Theil der Banebböhle. Zu beiden Seiten lagen 2 stark geschlängelto, fadenartige, dicke Sexnaldrüsen, an denen Zitterorgane
aussen, und welche sich in eine grosse contractile gefaltete Blase an der Fussbasis vereinigten. Nur auf einer Seite sah ich einmal 2
an die Sexnaldrüse geheftete Zitterorgane, so dass ich deren wenigstens 4 vermuthe. Ein grosser ovaler Ilirnknoten mit einem rothen
Nackenange, 2 Fuss skeln nnd 2 innere Längsinnskeln, welche vom Räderorgan zu beiden Seiten bis hinter die Panzermitte reichten
nnd da sich anhefteten, sind die gesehene» Organe. Besonders ]ihysiologisch und anatomisch interessant war das bei dieser grossen Art
sehr deutliche Verhältniss der Muskelfasern in den Lateral-Mnskeln. Sie bildeten 3 Bündel jederseits und zeigten vollkommen dieselbe
Queerfurchnug, wie die der grüssten Thicre, ein Umstand, der von Anatomen bisher gelängnct wurde, und die Aehnliclikeit der grossen
nnd kleinen Organismen bis in ihre specieUsteii Details gar sehr bestätigt. — Grösse —V» Linie, des Eies '/is Linie.
E r k l ä r n n g der Abbildungen Taf. LVII. Fig. Till.
Fig. 1. verkürzte Ansicht von hinten in Form eines Queerilurchschnittes. Fig. 2. linke Seitenansiclit, welche Jen nückeaknmm des Panzers zeigt.
An der Basis des Fasses ist eine äussere lockere Hautralte sichtbar. Fig. 3. Bauclllliiche. Oeffnung für den Fuss, aller keine sichtbare Längsspalte
im Panzer. Letztere babe ich auch bei E. dilatata erst spät gefunden, und neuerlich wieder sehr mühsam suchen müssen. Sie klafft wohl nicht
Kiefer und Sohlandgerüst.lunner. t)berhall) liegt rechts neben dem Darme unter der Sexualdrüse die grosse contractile Blase. Fig. 4. o + Eierstock,
t Sexaaldrüsen, m" Muskeln. — Vergriisserang 3t)0mal im Durchmesser.
98. Muchlanis? Miornemanni, Hornemana's IHantelfiscbcIien. Tafel LTir. Fig. IX.
E . lorica tenei-a, brevi, senii-orbicnlari, fronte trnncata, cor])oris parte anteriore molli plicatili, elongata.
Euchla/nde? de iloruemann, a carapace mince, courte, sémi-orbicttlaîre, tronfjuée au front, ta
partie antérieure du corps 7no//e, pliante et allongée,
Euihlanis Uonicmnnni, Abhanill. d. Akail. cl. W'issensch. zu Berlin, 1833. p. 206 , 230.
A u f e n t h a l t : In Copenhagen nnd in Töplitz beobachtet.
I c h entdeckte diese, der Notommata gracilis ähnliche, aber auch durch die langen Fnssgliedcr abweichende, Art zuerst
1833 im Wasser des botanischen Gartens zn Cojienhagen, wo ich dem verdienten Etats-Rath Uohnemauji, dem neuesten Bearbeiter
der Flora danica, die freujidlichste Belehrung verdankte. Sie hat auch Aelmlichkeit mit E. Luna, war aber nie juondförmig ausgeschweift.
Ich nahm AVasser mit nach Berlin nnd fand sie darin auch nach 4 Wochen noch lebend. Andere Exemplare sah ici. iin
Wasser ans dein Steinbade sowohl, als dem Scblangenbade von Töplitz, welches ich Herrn von Hdmboldt's Güte iui Juli 1836 verdankte.
Der Körper des Thierchens ist einer Notommata ähnlich, vorn ganz weich, aber hinten bis zur Iliüfte von härterer Haut
umschlossen, so dass es in der Contraction immer halb scbcibenartig wird. Ja, es schien den ganzen Fuss einziehen zn können. Ein
ovaler Schlundkopf jnit 2 einzabnigen (.?) Kiefern, eine sehr kurze ScblundrSbre, ein einfacher grün erfüllter Darm init 2 kugligen
Drüsen, ein geknäuelter Eierstock nnd 2 Fussmuskeln waren mit einem langen cylindrischen Ilirnknoten, an dessen hintenn Ende das
rothe Ange sass, die gesehenen Details. Zuweilen schienen Längsmuskeln anschaulich zu werden, nnd in Berlin sah ich auch einiual
3 feine parallele Qneerlinien, die wohl Gefä.ssc waren. — Grösse '/m—Vm Linie, Ei '¡¡, — % Linie.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. LVH. Fig. IX.
Fig. 1. rechte Seitenansicht in der Ausdehnung beim Schwimmen. Fig. 2. Rückentläcbe ebenso. Fig. 3. halb eingezogen mit Spuren von Queergefassen.
Fi^ 4. noch mehr eingezogen. Fig. 5. stärkste Einziehung des Panzers. Fig. 6. unklar nach dem Bauche umgeschlagener (vielleiclit eingezogener)
Fuss. Flg. 1., 2., 4., 5. und 6. sind in Copenhagen von mir gezeichnet; Fig. 3. in Berlin. LiuearvergrSsserung SOOmal.
Tafel LVI L Fig. X. 99. EucUlanit Imna, mondfürmigres Slantelfisctacben.
E . lorica semi-orbiculari, fronte lunatim excisa, digitis nnguiculatis.
Euchlanide Lune, h carapace sémi-oròiculaire, le front échancre en forme de croissant, ayant des
ongles aux doigts.
Tortue, Poisson i ¡„ ,,,0,» „mHiicaU, JomoT, Obier»at. tait, avec le Microsc. p. 72. Tab. X. Fis. "18- («iebe MoM/,,.)
Ctrco™ MDher, Pro>lron,B. Zoolog. Janicae. Addenda, p. 280. 1776. Animalc. 1 atus. p. 139. Tab. XX. Tig. S, 9. 1786.
Fiiracm» LMA, Liiiarck, Hijt. nal. des animaux sans veri. 1. p. 418. 1815.
/„•to»c Nitzsch, Bei t räge z. Infusot ienJiunde, p. 4. 1817. Ea.cii und Grdî«»'! Encjclopâd. Ccrmrh. 1827.
Triciiacerm Lutin, ( „ .. „
M n r i n J M j , 1 Enc jolopéd. métb. Ver,. 1824.
HutUmm L,m„, Abbandl. .1er Akademie d. Wisienacb. zu Berlin, 1831. p. 131.
A u f e n t h a l t : Bei Paris, Copenhagen, Wismar und Berlin beobachtet.
Diess bei Berlin häufige Tliierchen scheint auch sonst öfter gesehen worden zu sevn, obschon das characteristisehe Auge unerkannt
blieb. Die Çneerlinien des Körjiers bei Joblot, der es im Eichenrindenaufgnss 1714 sah, überreden mich jetzt am meisten,
dass sein Thierchen dieses, keine Lepudella, war, obschon die Finger kürzer gezeichnet sind. Müllek's Form fand sich mit Lemna,
Hr sab auch die characteristischen Nägel der Finger, aber nicht das Auge. Ich habe das Thierchen bei Berlin häufig mit Ceratophjllum
und Conferven im Sommer gefunden, und sah es auch bei Wismar 1834 im September in brakischem Hafenwasser. Es ist der Monostyta
cornuta ahnlich, und da es zuweilen die langen Fnssfinger anhaltend eng an einander legt, so verwechselt man wohl beide
leicht. Durch den cinzahnigen Kieferban ist das Thierclien von den grösseren Arten der Gattung abweichend, imd dnrcli die Einscliiilirung
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dea Darmes saninit dem Nagel an den Fingern (s. Monoiiyia cormi/a) von allen. Die qneercn 2 Clrkellinien hielt ich für Geflisse.
Das Ange sitzt auf einem deatliclien Markknoten. Im Ei sah ich da.s Keimbläschen. — Grösse —V12 Linie, des Eiea Vao Linie.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Tafel LVII. Fig. X.
Fig. 1.
halb eingezogen
Rückenscite, Fussfinger zusammeugefaltct, schwimmend. Fig. 2. xuriickgeiogen, die Finger spreizend. Fig. 3. redite Seitonansicbi. Fig.j*.
iingczogcu, mit Kcimblüschcn im Ei. Fig. 5. stürksle Contraction in Moiidform. Fig. 6. Sehl und köpf. LincarvergrösseruDg 300mal.
100. Xluchlanis macrura, langfiissiges aiantelilscbcben. Tafel Lvni. Fig. i.
E . lorica ovata, dejiressa, magna, pedis ba.si setosa, digitis styliformibus longis.
Euchlattide Long-pied, a carapace ovale, déprimée, grande, la base du pied garnie de soies, les
doigts stijliformes longs,
UaMiais momim, AbliandI. der Akademie d. W'i.aenscb. zu Berlin, 1830. p. 46, 50. 1831. p. 131. Taf. III. Fig. 7. 1833. p. 186,
219, 332. Taf. Vili. Fig. 3,
A n f e n t h a l t : Bei Berlin.
Diess grosse Räderthierclicn, welches hei Berlin in klaren Gewässern zwischen Conferven nicht selten ist (besonders zahlreich
im Ang. 1828, am 16. Juli 1832 und 12. Mäi-z 1835 wieder beobachtet), zeichnet sich durch Borsten an der Fussbasis, deren ich
früher 2 , jetzt 4 zählte, sehr ans, und hat auch einen aulfallend zusammengesetzten Kieferbau. Es gehört zu den am frühesten von
mir in ihrer Organisation erkannten Formen, und schon 1830 diente es zur Systematik. Eine vollständige Abbildung gab ich 1833,
eine Abbildnng des Speisecauals allein 1831. Ton der folgenden Art unterscheidet es sich auch durch stärkere und etwas längere Finger
am Fusse. Allein es giebt vielleicht noch eine zwischen beiden stehende Form mit noch weit dickeren und kürzeren Fingern und
Borsten, welche ich 1828 einmal beobachtete, seitdem aber nicht wieder sah. Ich zählte 4 — 6 Muskelparthiecn im Wirbelorganc.
Der 4aiuskcligc Schlundkopf hat 2 Kiefer mit je 5 Zähnen und daneben noch 2 kieferartige weicherc Anhänge mit noch je 2 Zähnen.
Eine kurze Schlundröhrc, ein einfacher Sjieisecanal mit 2 innen blasigen Darmdrüsen, ein geknäneltcr Eierstock mit einzeln entwickelten
grossen Eiern, 2 mit je 3 Zitterorganen besetzte Sexualdrüsen und 2 breite innere Seitenniuskeln sind, nebst einem ein rotlies
Nackenange fühi-enden Hirnganglion, die Structurtheile. Neiicrlick sah ich auch eine Bauchspalte im I'anzer. In der Seitenlage bemerkte
ich einmal einen grossen beutelartigen (Hirn?-) Markzapfen über dem Schlundkopfe, und unter diesem das Augenganglion. —
Grösse ohne den Fuss —' / s Linie, des Eies Vìi) Linie.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. LVIII. Fig. I.
Fig. 1. RBckenansicht, mit durchscheinender Spalte des Panzers auf der Bauchseite (?). Zur linken des mit Indigo ertïillten Darmes lag ein grosse» unklares
Organ, das ein Tlieil des Eierstocks oder eine grosse contractile Blase seyu könnte. la dieser Ahhlliluilg sind die schon 1833 von mir abgebildeten
Kiemen durch ein Versehen im Stich ausgelassen, aber ähnlich, wie bei Flg, II. Fig. 2. rechte Seitenansicbt. m Auswarfsstolle. Fig. 3.
Kieferbau. Fig. 4. Zangenfuss der dickßngrigen Varietät, die vielleicht eine besondere Art Ist. Linearvergrüsserung 300nial.
101. MucUlanis dilatata, breites MauteUlsclicben. F lunde r -Hädcben. Tafel LYi n . F i g . n .
E . scutello latins ovato, depresso, subtns complicato, magno, pede setis carente, digitis longis.
Euchlanide large, h carapace ovale élargie, déprimée, grande, pliée au ventre, le pied sans soies,
les doigts longs.
Die rimder, Eichhobn , Bei t rage z. Kenntniss der kl. Wasserth. p. 30. Tat. II. Fig. H. 1775.
Brnchianus, Müller, Naturforsclier, IX. p. 208 1776.
i/«ra-Hior,W, «o». OAI., OKEK , Lelirb.ICH der Natnrgescb. 111. 1. p. 40. 1815. nacli Eicbiior,'. Abbildung.
Rcdhm, MnM«, Abliandl. der Akademie d. Wisi .n.el i. zu Berlin, 1830. p. 46 , 50. 1831. p. 131. Tal. IV. Fig. 3. 1833. p. 219.
A u f e n t h a l t : Bei Danzig nnd Berlin beobachtet.
Eichhokn's Abbildung dieses Thicrcheus gehört unter die besten der früheren Zeit. Grösse und Form des Panzers stimmen
für diese Art, aber die Fnssfinger sind zu klein gezeichnet. Ich halte diess nicht für Character einer besondern Art, sondern ffir Fehler
der AntTassnug, da nur diese Art bei Berlin häufig ist. Ich habe die ganze Entwickeinng dieses Thierehens öfter beobachtet nnd
CS zn allen Jahreszeiten, auch im Winter untcr'm Eise, zwischen Conferven und Lemna zuweilen zahlreich, nie massenweise, gefunden.
E s heftet seine grossen Eier an die Meerlinsenwnrzcln und Confervenfäden der Länge nach au und überzieht sie mit einem Schleime,
wodurch sie ganz dem Cocon einer Schmettcrlings-Pup]ic glcich erscheinen. Die frisch ausgekrochenen Jungen haben einen sehr weichen
Panzer und können leicht Für eine Notommata-kxi gelten. Die reifen Eier im Leibe zeigen das Keimbläschen. MBi l e h mag
vielleicht diese Form unter den grösseren Exemiilarcn seines Brachionus ovatis nnd Bractea verstanden haben. Den Schluudkopf
gab ich 1831 in einer Abbildnng. Eichhorn sah ihn schon in Bewegung und hielt ihn für den Magen. Oken verglich diesen Magen
mit einem Karten-Herz. Joblot s Chenille aquati(/ue (PI, 6. Fig, 10. «.), welche man fiir eine EucUanis halten könnte,
ziehe ich der Beschreibung halber zu Rotifer, — Das Räderorgan schien mir 8 Theile zu haben. Der Schluudkopf hatte 2 5-zahnige
Kiefer. Ich sah 2 Seitenmuskeln, jederseits 3 an die Samendrüsen geheftete Kiemen und eine deutliche contractile Blase. Das
übrige ist wie bei voriger Art, nnr habe ich mich neuerlich bei dieser überzeugt, dass der Panzer auf der Bauchseite der ganzen Länge
nach wie die Schaale einer Daphnia offen klafft, er mithin keine Sebaale (testula), sondern ein Schildchcn mit umgebogenen Randern
(scutellum) i.st (vergi. 1833. p. 219.). — Grösse — '/s Linie ohne den Fuss, des Eies 'Ao Linie.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. LVHL Fig. H.
Flg. 1. Rückenansicht. Fig. 2. Bauchseite. Flg. 3. Schlundkopf durch Druck ausgebreitet. Fig. 4. Kiefer noch stärker ausgebreitet. Fig. 5.
und 6. zwei an einer Meerlinsenwurzel ansitzende Eier, deren eines, Fig. 5., einen schon ganz reifen wirbelnden und kauenden Embryo mit seinem
Auge besitzt, deren anderes eine leere Schaale darstellt, aus welclier das Jange, Fig. 7., so eben entschlüpft ist. Linearvergrüsserung 300mal nn
Durchmesser.