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I I ) F. Ìofìglcauila BORT = Scarìdium ïottgicfmdnm; 12) F. ìoitgùefa LAUF. = Nofommata loítg. ; 13) F. rediviva.
LAIVT. — ¡lütifer unìgaris; 14) F. senta LAM. = líijdaliua 15 ) F, stentorea BORY (1825. Diet, ctass.) = Dinocharia
Pofìtlìim; 16) F. .lìiccoUata LAM. ~ Salpiìia'i, Notomnmta?; 17) F. togata JLAM. = Furculariaì^ Notommata^, Di'
glena c andai a?, Eachlaniai.
Z W A N Z I G S T E G A T T UNG: PADENSCHWANZ.
Monocerca. Monocerque.
C I I i i R A C T E R : Animai ex Hydatiiiacorum faiiiilia, ocello unico occipitali et pcde siniplicitcr styliforini,
c a i i d a i n referente.
CARACTÈRE: Animai de la famüle des Hydatines, avec un seni oeil à la nuque et un jned
simplement styliforme, semblable h une r/ueue.
D i e F a d e n s e l iwi i n z c bilden eine Gattung der Familie der Crystallßscliclien, welche sich durch ein
e i n z e l n e s Nackenauge und einen einfach griffeifórmigeu, schwanzartigen Fuss auszeichnet.
E i n sehr eigenthümliches Thicrchen dieser Gattung ist von dem Pastor EICHHORN in Danzig 1775
z u e r s t beobachtet worden. MÜLLER nannte es 1 7 7 6 erst Cercaria und dann Trichoda Rattus, verwechs
e l t e es aber sogleich mit Mastigocerca carinata, we l c h e sich durch einen Panzer unterscheidet, sonst
a b e r sehr iilinlich ist. SCHRANK nannte es, auch schon 1776, Bradtionm cylindricus un d 1803 Trichoda
Cricetus. Ei n e 2te Art nannte MILLER 1786 Vorticella valga, und eine dritte A r t SCHRANK 1793
Brnciiionus Rattus und 1 8 0 2 Vaginaria lotigiseta. LAMARCK kannte nur MCLLER'S 2 Arten nnd führte
1 8 1 6 die erstere als Rattuliis carinatus und die letztere als Drceolaria valga in seinem Systeme auf.
SCHWEIGGER folgte LASIAKCK, GOLDFCSS zog Trichoda Ratlus zu Trichocerca. BORY DE ST. VINCENT bild
e t e 1 8 2 4 zuerst die Gattung Monocerca mi t 2 Arten und füllte seine Gattung Ratidus mit ganz andern
F o r m e n , als LAMARCK. Der Trichoda Rattus gab er unnüthig den neuen Namen JWOWOC. longicauda, un d
Synchaeta tremula war seine 2te Art der Gattung. Die Urceolaria valga verzeichnete er besonders.
H i e r hat die seit 1 8 3 0 auf strengere Charactere zurückgeführte Gattung 3 Arten. — Die Organisation ist
r e i c h l i c h ermittelt, aber noch nicht erschöpft. — Das Bewegnngssystem besteht bei 2 Arten aus einem, in
e t w a 6 Bündel vertheilten, Wirbelorgane. Ueberdiess erkennt man iu 2 Arten bandartige Längsmuskeln
u n d auch 1 — 2 Fussnniskeln.— Eine eigenthümliche schiefe F o r m des Schlundkopfs mit 2 ungleichen, 1—2-
z a h n i g e n Kiefern, eine gebogene lange Schlundrohre, ein einfach conischer Darm und 2 ohrartige Speicheld
r ü s e n an dessen vorderem Ende sind bei 2 Arten deutlich. — Ein Eierstock mit wenig grossen Eiern nnd
e i n e contractile Blase über der Fussbasis sind bei 2 Arten erkannte Details des llernuiphroditismns. — Eine,
bei 2 Arten an der Stirn hervorragende, Respirationsröhre lässt die Anwesenheit des Gcfasssystems erkenn
e n , dessen weitere Details noch erst aufzusuchen sind. — Von Empfindnngsorganen ist ein rother Augenp
u n k t auf einem grossen, zwischen den Muskeln des Räderwerks hervorragenden, Markknoten an dessen
H i n t e r s e i t e aufsitzend anschaulich geworden.
D i e geographische Verbreitung der Gattung ist weit über Europa, aber nur im S ü s swa s s c r beobachtet.
29. Monocerca Itattus, Ratten-Fischeben. TafcJ X LVi n . Fig. Vii. Tafel Ii. Fig. vii.
M. corpore ovato oltlojigo, fronte troncata inermi, pedo stjìiforini longissiino, corporis longitndiue.
Motiocerqìte Rai, à corps ovale-obloiig, tronf/ué au front òans armare, aijant le pied stì/liforme de
la lojiguear da Corps,
Di, ir^er-Änlle, Eiciino»^, Beitriiee z. Kennlni.s .ler kl. Wasssrlli. 34. Taf. 11. Fig. 0. 1775.
Cercnrin, n. sji., MÜLLER, Naturforscher, Synonyme zn EICHHORN, IX. p. Q08 1776.
Trifhodfi Rntliis, MÜLLRR, ProilroniUS Zoolog. «lanicae. Addenda, p. 281. 177fi.
Brnchwnus cylittärUus, SCHR.4Ì;R, Beilräso zur Natiirgescli. lO&. Taf. IV. Fig. Itì. 1770.
Tric/ioiln HalUis, HRRRMAKÌÌ? Natiiriorsclier, XX. p. m. Tab. Ili. Fig. 47 , 48. 1784. zu sdiwaclle Vergrosserung.
TriMn JÌMn, MÜLLER, Animale. Infus, p. 505. Tal.. XXIX. Fig. 5. und ü. nielli 7. 178C. («. Mnnligomri,.)
Trichoda Criceliis, SCHRASK, Fauna Ijoica Iii. 2. p. 90. 1803.
Rntlutus ctiriutiliis, LAMARCK, Hist. nat. d. Anim. sans vert. 11. p. 33. ISIÖ, zum Tbeil, s. Miisiijuceri:!!.
Kalluliii cnrintutis, SCHWEIGGER, Ilandb, d, Naturg. d. skeletl. Tliiere, p. 407. 1820.
Trichocerca «nldis, GOLDFDSS, Handbuch d. Zoologie, 1. p. 69. 1820.
Momccrca longicauda, IÌORT DE ST. VINCENT, Kncyclopéd. niétliod. Vers. 18^4. aurn Tlieil.
Monacerca Rattus, Abhandl. der Akademie d. Wissensch, zu Berlin, 1830. p. 4ö. 1831. p. 130.
A u f e n t h a l t : Bei Danzig, Copenhagen, Zizelan in Baiern, Strasshiirg? und Berlin Ijeohaelitet.
EICHHORN entdeckte das Thierclien hei Danzig im Schlamm, sah keine Wimpern und fand es träge. MÜIIER sah es in
Dänemark iu Gräben, SCHRANK in einem Sumpfe hei Zizclau, auf dessen Grunde Spongilla fluuiatilis wuchs. HERUMANN fand es
«ohi bei Strasshurg mit Wasserlinsen. Seitdem hat es, ausser mir, wohl niemand wieder gesehen. Bei Berlin ist es nicht selten zwischen
Conferveu, und ich sah es seit 1830 oft wieder im Sommer und Winter (1835 am 11. Februar). Es schwimmt langsam und
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steif; Mcnn es iiilit, wirft es ilcn GriiTclfiiss liiii iihcI lier. Auf der Stirn selieiiit es eine liarte Platte 7.\ \ liabcn, «niter wclelier ein H\C
überragender trüber Beutel (Hirn-Miisse?) liegt nnd die vorn einen An.sschnitt für die Respirationsrölire bat. Secbs iialbkngligc Mijskelscbeiden
für die AVinijícrblindel umgeben einen langen zaj)fenartigen JMarkknoten (Aiigenganglioa), welcher am hintern Ende, irn
Naeken, ein grosses rotlies Auge trägt. Zwei Rückcnmnskeln geben von der Stirn scbief zur Mitte des Uiicken.s, und 2 ßaucbnin.skein
znr Mitte des Bauclies. Der schiefe Scblundkopf bat 2 nngleiclie einscbenklige Kiefer, die 1 — 2 Zäbne niliren. Seitlich in der Mitte
des Scliliindkojtfs iiiserirt sidi die Sclilundröbrc in Form eines Scbwaneaiiiilses. Es folgt ein einfach coniscber Darm mit 2 grosse«
ovalen S]»eicbeldriiseii. Diese liintere Mündung ist unter einer Hantfiilte ¡in der Fussbasis. Der Eierstock bat eine röthliebe Karl«'.
Dahinter liegt eine ruiidlicke contractile Blase. Der Fnss bat nur eine kurze Basis mit einem berziormigeii (21') inneren Muskel, aber
einen sebr langen GriiTel, an dessen Grunde noeli 4 ungleicbe, zuweilen eng anliegende, Borsten sind. — Grösse bis '/lo Linie, des
Eies V36 L i n i e .— BORT S Monoc. carinata (IM, 1834. p. 1199.) war ein Scbreibfebler von mir. (Yergl. CItUoinonun deatruem.')
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. XLVHI. Fig. V1Í.
Fig. 1. rechte Seitenansicht. Fig. 2. linke Seitenansicht; beides nach Zeichnungen von 1835. s die contractile Blase, der Fussnuiskel. Fig. 3.
rechte Seiteuansicht nach einer Zeichnung von 1830. Jüngeres Tliierchou. Fig. Schlundkopf und Schlund. Der mittlere Zapfen ist die innere
Ilöhre, der krumme uud der gerade längere Stieif sind die beiden Kiefer. Vergrösseruug SOOmal im Durchmesser.
3 0 . M o n o c e r c a Mcornis, zw c i h ö r n i g e r F a d e n s c h w a n z » ISt a c l i e l -Ba t t e . Tafel XLVl l l .
Fig. vm.
M. oorj)ore ovato-oblongo, fronte truncata, duobiis aculéis armata, jiede styliformi longo, breviore ([uam corpus.
Monocerque bicorne, à corps ovale - oblong ^ tronqué an front, armé de deuo) épines, ayant le pied
sftjUforme tm peu plus court que le corps.
.ffrncAionus Änffus, ScRRASK, N a tur i o r s che r , XXVII. p. 26. Taf. III. 1793.
Vayinarin Jongiseta, SCHRANK, B r i e f e naturiiist. Inhalts an NAU, p. 383. Taf. II. Fig. 13. 1802. F
Monocerca hicomis, Abüandl. der Aka J emi e <]. Wi s sensci i . zu B e r l in, 1830. p. 46. 1831. p. 131.
a , III. 2. p. 140. 1803.
A u f e n t h a l t : Bei Ingolstadt oder Erlangen und Berlin.
SCHRANK hat diese Art in Baiern zuerst 1793 und öfter beobachtet. Er hielt sie 1802 für MÜLLER"s Trichoda Ratlus
und gab eine weit bessere Abbildung, bei der nur, wenn es nicht eine besondere Art war, die Stacheln und der Grilfelfuss zu lang gczeiclijiet
sind. Da gerade in dem längern Körper im Yerbaltniss zum Fusse ein Character dieser Art gegen die vorige liegt, so konnte ich
den Namen lougiseta nicht anwenden; ist aber SCHRANK'S Art eine besondere, so mag dieser der Name passend seyn und I)leibcn.
Die Organisation ist der der vorigen sehr ähnlich. Die feste Stirnplatte geht nur bei dieser in zwei lange, oft sehr ungleiche, ziiweilen
gleiche Sjiitzen aus. Icli zählte auch 6 Muskelscbeiden für die Wimperbündel, dazwischen einen cylindriscben langen oder ovalen
Markknoten, auf dem hinterwärts das rothe Auge aufsitzt. Den Markbeutel unter der Stirnplatte vermisste ich, aber die llespirationsröhre
ragte zMisclien den Stacheln durch. Der schicfe Schlnndkopf zeigte feine Qneerrnnzeln, einen kruinnien nnd einen geraden Kiefer
nnd an jedem derselben vielleicht 3 Zähne, wenn ich die 6 — 7 Spitzen richtig gedeutet habe. Die schwanenbalsartige Sciilun<lröhre,
die beiden Drüsen, der conische einfache, meist mit grüner Speise erfüllte, Darm waren gleichartig. Von innern Längsnuiskeln
sah ich nur Rtickenmuskeln, aber in dojjjielter Zahl, 4 neben einander, mehr nach hinten reicliend. Neben dem Eierstocke lag hinterwärts
auch die contractile Blase. Die Basis des Schwanzfusses war schmäler und kürzer bei grösseren KÖr|)crn, und zeigte nur 1 innern
halbkugligen Muskel. An der äusseren Basis des GriiTels selbst lagen noch 2 dicke kurze Borsten angedrückt. Ich sah keine
ganz reifen Eier, Bei Berlin ist auch diese Art jährlich nicht selten im Torfwasser zwische« Conferveu, zuweilen mit Foh'oic Globator.
Sehr häufig hatte ich sie am 25. 3Iärz 1835, vor 1830 nur einzeln. Ich sah sie nie röthlich, wie die vorige iiiiiner. —
Grösse VG Linie, des reifen Eies wohl Vse Linie.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. XLVI I L Fig. VIIL
Fig. 1. rechte Seitenansicht eines Thierchens Jiiit gleichlangen Ilörueru. Fig. 2. ein zusammengezogenes Thierchen mit dem Kopfe nach unten und
mit gebogenem Rattenschwänze. Fig. 3. Schlundkopf. Vergrösseruug SOOmal im Diirchmcsser.
31. Monoc e r caf valga, kleiner Fadenscliwanz. Tafel X L V n i . Fig. IX.
M. corpore parvo sabcubico, capite discreto, dorsi gibbere et pede conico crasso furcajn inaequalejn referentibus.
Monocarque crochue¡ a corps petit presque cubique^ avec une tete distiucte, une bosse au dos et
un pied conique formant une fourchc inegale.
VorticcUn valga, MÜLLBR? Animale. Infusor, p. 266. Tal. XXXVlt. Fig. 12. 1780.
Vrceuìiirin valga, LAMARCK, Hist. nat. des aniinaiix sans vert. II. ¡i. 43. 181Ö.
Urceolorin valga, BORT DE ST. VINCENT, Encyc lopé c l i e niétlioJ. Vers. 1824.
Mnnocerca? valga, Abliandl. der Akademi e d. Wi s sensci i . zu B e r l in, 1833. p. 211.
A u f e u t h a l t : Bei Berlin und vielleicht bei Copenhagen.
MÜLLER'S sehr selten im Sumpfwasser vorgekommene Vorticella valga kann eine durch Zcrfliessen oder Eierlegen hervorgegangene
Missbildung sehr vieler verschiedener jiolygastrischer Infusorien seyn, daher auch die andern, darauf sich stützenden, Namen
sehr unsichere Synonyme sind (vergi. Stetitor caeruleus. Taf. XXIII. Fig. II. 3.; Enchehjs Farcimen, Taf. XXXI.
Fig, II. 9.; Colpoda Cucullus, Taf XXXIX. Fig. V. 16.). Das von mir bei Berlin beobachtete Räderthierchen ist sehr aasgezeiclinet,
obschon es noch nicht liinreichcnd scharf beobachtet ist. In der Erscheiuung gleicht es sehr der Glenophora Trochas^ von
der Seite gesehen ist es aber hinten gabelförmig und es hat nur 1 Auge und dieses im Nacken. Es ist selten, sehr rasch beweglich
und fand sich mit Notommata granularisy der es auch im Aeusseren ähnlich ist, im November 1833 in mehreren Exemplaren. Das
Junge dieser kann es nicht seyn, deim ich hatte dergleichen daneben. Das Räderorgan zeigte bei der Contractioa 4 Sluskelscbeiden.
Das deiilliche rothe Auge sass auf einem weniger deutlichen Markknoteu. Im Innern waren verscliiedeae unklar begrenzte Organe. Eiu
einfacher kurzer conischer Darm und ein grosses Ei waren vorherrschend. Der Schlimdkopf war undeutlich. Die hintere Darmmündong