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fífíiiíiiiii ? tríiiiífiiHliitn, Aljlia
Vort'l. «iHVFTi, Nova Ac<»
nil. .1er Akatlemie .1. Wisscnsct i . zn Berlín, Ï833. p. 251.
Nat. Curios. T. \iV. Taf. 43. Fíg. 36.V
AII l 'en (h a l l ; Berlin.
D i e s e Form wunle am 18. niiil 20. Juni 1832 zahlreieli beoljaelitet. Sic war TÜlIif; liewegungslos, aber in so vielen Bezieliiinsen
sidi Jer Galtnng der T a f e l tli i e r d i e n anselilies.scuil, dass ilirc nahe VcnvaniUscIiafl mit Jfmigia und Uiva bis auf weitere
licnljiK-blang nirbt entsebeidender se\n konnte. Antli die G o n i e n liegen zuweilen ganz slill and über ihren lliieriseben Ban kann doch
kein Zweifel mehr seyn. Die scbeinliar cloiipelten Fiirnien, wie Fig. 2., mögen dnreb angleiche Eatwieklnng oder Selbsttheilnng der
T l i i e r c h e n entstehen und nar im Jlangel der (|nadiatiscbeii oder der allseitig gleiebföi-migen Eniwicklong verschieden sejn. Jedenfalls
sind in dieser Form andere Entwicklangsgesetze berrschead, als in der vorigen. Die Viertheilnng tritt nicht |jlölzlich vierfach nnd abg
e s c h l o s s e n , sondern alliaälig auf nnd die Selbstlbeilnng scheint iu der Vierzahl zwar, aber nicht bei 16 ihre Grenze zu linden. Ein
k l e i n e s Exem|)iar halte im Innern nnr 4 grüne dojijiclte Kugeln, ein grösseres hatte 16 doji|)eltc Kugeln, je 8 in 2 nielir genäherten
U e i l i c n . Die grü.s.sten Täfelcheii halten 16 vierfache, also 64 Kugeln und davon einige wiidcr in Tbeilnng, diese zeigten auch
seliwiirzliehe Punkte, wie das dendieh bewegte G. puHvtutuni. Un t e r der Menge gab es uiicli im ^crfîilleii bc^riiTeiie jüiiffcre und
ä l t e r e Täfelchen, deren grüne Kiigeln sich ohne Ordnung gruiipirt hatten. Bei alle dem fehlt es noch an hinreichender EriiiittÎnng von
t l i i e r i s c h en Characteren. Auch sind keine Verbindangsröhreii beobachtet worden.
E r k l ä r u n g der Abbi ldungen Taf. III. Fig. m .
Es sinil 6 Täfelchcn in verschiedener Eatwickeluog abgebildet.
Fig. I. ist ein Tiifelchen mit 16 dop|icUen (32) grünen Körpern, woran ein kleineres hängt, das viclleiclit nar ein Uebcrblcibscl eines grösseren ist,
im Fall CS kcia Jugenilzastaad Sern kann.
Fig. a. enlhält cbnifalls 16 Doppeithiere, wolclie aber, durcli Liingsllicilang in immer gleicher Richtung, sich so vorherrscheml nach einer Seite ausgehreitet,
d. i. von einander entrernt haben, liass der Breitendurcbmcsser des Täfelchens doppelt so gross geworden, als der Liiagendarchmiisscr. Man
würde irren, wenn man diese Form für 2 zusammcnh,HugenJe Täfelchcn hielte. In der innern Hälfte sind einige Tbicre wieder in Tbeihmg begriffen,
so dass dieses Täfelcben 37 Tbicrcben entliült.
F i g . 3. eulliält 16 kieuzweis getheillo Tbierchen, so dass 64 Einiellhiere im Täfelcben sind. Beim weitern Auseinanilertreten dieser erhält sich die
ipiadratiscbe Form des Täfelchens.
Fig. 4. ist dasselbe von der Seite gesehen.
Fig. 5. ist ein von seinen Tbiercn vielfach schon verlassenes Täfelchen, wodurch die Reihen der übrigen, sich auch zam Entweichen auscbickendea,
gestört sind.
»5. Gonium? Uyalinum. farbloses Tafelttaiercben. Tafel m . Fig. rv.
G . corpusculis (cum lorica) hyalinis, 250mam lineae partcm niagnis, 2 0 ad 25 in polypariis qiiadralis, planis, SOaiani
lineae partcin latis.
Gone? hyalin, h corpuscules {et caraparc) hyalins; polypiers qnarrés aplatis, égalants % millimètre,
comiitués de 20 h 25 corpuscules ayant '/,„ millimétré en épaisseur.
Gam„ml hjMmm, AbliaoJl. ,1er Akademi e .1. Wi s senicl i . z« Berlin, 1830. p. 63, 67. 1831. p. 75.
Vergl. Kagrlquadrat, BBSEKE, Leipzig. Magaz. d. Na tork. IV. p. 319. f. 5 — 6. 1784.
A u f e n t h a l t ; In Schlangenberg «Un Altaîgcbir^c.
Auf der Reise mit Herrn ALEXANDER VOS HÜMOOLDT nach Sibirien im Jahre 1829 fand ich dieses Thicrchen in sta^^nir
e n d c i a Masser in Schlangenberg. Es hatte ganz die Form eines T a f e l t h i e r d i e n s , aber völlig farblose innere Knocln Der letzt
e r e Character ist zwar auch von Prof. BESEKE bei einem Thierchen der Gesend von Jlietaa angcgelicn, allein da er ,las Gonium
Pectorale niclit auch kannte, so ist es wahrscheinlich, dass er blasse, jüngere Exemplare desselben bei starker Vergrösserano-, wo
sich alle Larben verdünnen, als farblos erklärte. Auch JIDLLER hat nicht sehr lebhaft grün geKrble gesehen, wie jedoch es "deren
wo sie überhaupt in Menge sind, viele giebt. Die Hülle habe ich nicht über die sibirischen Tbierchen hinausragen gesehen und ich
habe s,,ater U v d l e n (U. Atomus) beobachtet, die beim Abfallen der Einzellhicre sich fast ähnlich grnpj.irt'hatten. Ich sah in
S e b l a n g e n b e r g etwa 10 scbwimmende Tiifelchen, deren Bewegung ganz an G. Pectorale erinnerte, zwischen farblosen, sehr kleinen
nar U Lm.c grossen Monaden, welche Uvel len-Thei l e der Uvella Vva {minuta) waren. Eine genetische Verbindung dieser beil
den ibierformen war mir damals ganz unwahrscheinlich. Weitere Details sind nicht beobachtet. Ich sah Täfelcben, weldie 4 Reihen
von Thierchen zu 5 (also 20) , andere, welche 5 zu 5, (also 25) Thierchen enthielten.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. III. Fig. IV.
F i g . 1. ist ein sibirisches Täfelchen mit S5 Tbiercn von der Fläche gesehen;
Flg. 2. dasselbe von der Seite;
Fig. 3. ein anderes ndt 20 Tbiercn.
»6. Gonium? glaucum, bläuliches TafeUliiercbcn. Tafel I i i . Fig. v .
G . coriinsculis e viridi caernlescentibas in lorica crystallina, 576tam a,l 364tau, lineae pailcni inagni.s, 4 ad 64 pliin
h u s i i n c in iiolypario niiadrangulaii, piano, 48vain lineae parlem non sujicrante.
Gone bleuâtre, h corpuscules verts bleuâtres, en carapace crystalline ayant '/«s -'/.«- millimètre
d^épaisseur; polypiers ,/uarrés, aplatis, ne surpassant pas 'A. millimétré et contenant 4
a 64 ou plusieurs corpuscules.
A u f e n t h a l t : Im Seewasser des Hafens von M'ismar.
.„nr •„ M®-"'" "" J"'"-" 1831 sehr oft und immer zahlreich zwischen den Conferven der Ostsee bei Wisr
c h d i f ' G U t T t r ' H r ' "n " p ™ "w'"'"™ ' ' ' ' """ er h i e l t ich .sie
norcli üie (,ute des Herrn Dr. ROSE in Wismar zwischen verschiedenen See-Algen lebend in Berlin. Ich hahe nie eine deutliche
O r t s v e r a n d e r u n g an diesen Körperchen beobachtet nnd sie dcsshalh als zweifelhafte Könierchen zurückgeschoben. Zu Z ^ t
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G a t t n n g c n Bangia odei- Viva sie zn rechnen, ist für jeden, welclicr die pliysioldirisclie Eifretitliiiiiilirlilieit die.ser Furnicn scliarf ¡n*!j
A u g e fiisst, eben so unbefriedigend. Die Entwicklung der vierseitigen Täfehdien rückt diese l'oriiieii olieiibiir IIII Cro/timn aber (IIT
Miingel an wirbelnden Bewegiingsorganen, selbst wenn es Tbiere sind, nntersclieiilct sie freilicb bcdeiitcn.l. ich würile, HÜre iler i)rg
a i i i s i n i i s , gleichviel ob tliierisch oder jdlanzHch, schärfer zu entwickeln gewesen, viH'gezogen haben, eine ei'i'eni' (/¡attiiii"' (Joiüdlum
jnit dieser Form und dem G. tranqiiillmn zu bilden, allein da alle an f z u s teilen den Characterc unsicher bleiben so hielt ich für be.«
s e r , diese Körpercheu hier einzuscliieben, wo ihre Form sie nicht unnaHirlich anscbliesst. AViireii sie IMIanzen so Ia<r es doch Ii
j e t z t ausser der Kraft , diess zu entscheiden, da die Beweguagslnsigkeit oder Trägheit allein keinen Charaeter dafür alxriebl. Ich sa
T ä f e l c b e n mit 4 , 8 , 16, 20, 32, 64 und noch viel mehr grünen Körperchen. Sie sind sehr zart, aber sehr regelmässig.
E r k l ä r u n g der Abbildungen Taf. III. Fig. V.
Fig. 1. entbält 64 gleichartig entwickelte Körpcrchen und ist '/is Linie gi-oss; alle sind 290mal vergrösseri;
Fig. 2. enthält 16 gleichartig entwickelte Körperchen;
Fig. 3. entbält 32 ungleich entwickelte Körpereben;
F i g . 4. ist in der Theilung der Körpereben begriffen;
F i g . 5. zum Tbcil ebenfalls in der Theilung;
Fig. 6. sind die kleinsten beobachteten Exemplare.
fiir
s a h
Beurthcilende üebersicht der Arten der Gattung Gonium.
E s sind bisher 13 verschiedene ifauien für die Alten dieser Gattung gegeben worden. Ausser den so eben verzeiebncten Art
en sind folgende vorbanden: Gonium corrugatum von MÜLLER 1779 mag eine .Monade In der Selbsttbeiliing seyn; G. ßavicans
i s t liier zweifelhaft aus Pectoralina ßavicans, von BORT, 1828 gebildet angeführt; G. lunatum von MÜLLER' l773 ist von ihui
s e l b s t später, 1786, G. rectangulum genannt worden und schcint ein Fragment irgend eines im Zerlliessen bcgrilfenen Ilachen Mag
c n t h i e r c b e n s zu seyn, welchcs die Samenblase noch enthält; G. oljtusangulnm von MÜLLER ist veruiiithlich ein eben solcher
T h e i l und wurde früher von ihm G. trnncatum genannt; G. polysphaerium von SCIIRAIVK 1787 mag wohl eine Micrasterias
gewesen seyn; G. pulvinatum von MÜLLER 1773 könnte eine eigne farblose Art seyn, ist aber fiir den Character der Tafoltbicrc
h c n nodi nicht hinreichend beobachtet, zu G. hyalinum schcint sie nicht gezogen werden zn können; G. rectangulum nnd truncatum
sind schon genannt; G. tetrasphaerium vo n SCHRANK, 1803, war vielleicht ein Euastrum.
¡ N E U N Z E H N T E GATTUNG: DOPPELMANTEL.
S y n c r y p t a . Syncrypte.
CHARACTER: Animal e familin Volvocinomiii, ocello cniidaqiic destitutiim, lorica diiplici iiiclusiini;
= Cryptomonades sociales lorica cominuiii iiiclusae.
CARACTERE: Animal de la famiUe des Volvoctem, suns oeil et smis queue., pourvu dune dmMe
enveloppe; = Monades ä carapace sociales pourvues dune enveloppe commune.
Die Gattung Syncrypta gehört in die Familie der Kugeltliiere und unterscheidet sich von allen
übrigen durch Mangel an Auge und Schwanz der Einzelthierchen und durch Besitz einer doppelten Hiille.
Es ist nur eine Art der Gattung bekannt, welche grünlich und der Uvella virescens sehr iilinlich
ist. Die Gattung wurde 1833 in den Abhandlungen der Berliner Akademie zuerst begründet. Die Gesainmtorganisation
ist noch nicht vollstiindig ermittelt, doch sind bis jetzt folgende Verhältnisse ausser Zweifel
gesetzt. — Die Körperhülle ist deutlich eine doppelte. Den Körper unigicbt zunächst eine häutige Hülle,
welche ganz der einer Panzermonade gleicht und ein eingerolltes Schildchen bildet; sanunt dieser befinden
sich aber die Thierchen der beerenartigen Monadenstöcke dieser Form in einer gemeinsamen gallertigen
Hülle, aus welcher sie sich entfernen können, die also ein Mantel {Lacerna) ist, — Als Bewegungsorgan
lässt sich bei jedem Einzelthierchen ein langer, fadenartiger, wirbelnder Rüssel erkennen, welcher
die Gesellschaftsformen ringsnui behaart erscheinen lässt. — Die Magenzellen blieben bisher unerkannt, auch
war keine Farbeaufnahnie sichtbar. — Als Fortpflanzungsorgan lassen sich 2 griinfarbigc Massen ansehen,
welche im Körper jedes Thiers sehr ausgebreitet sind und die alles undüillende Eiermasse darzustellen
scheinen. Die Entwicklung durcli Theilung geschieht nach dem Character der Kugeltliiere innerhalb der
äussern unzertheilten Hülle so, dass die innere Hiille sich vollstiindig mit dem Tbiere tlieilt. Es seheint
nur Längstheilung obzuwalten. — Gefäss- und Nenenspuren sind unerkannt.
Die Verbreitiuig dieser Gattung und einzigen Art hat bisher auf die Umgegend von Berlin beschränkt
geschienen, doch ist es leicht möglich, dass sie mit Uvella virescens und Syimra Uvella an vielen andern
Orten für ein und dasselbe Thier gehalten worden. Ich selbst habe beide nur erst neuerlich von dieser
unterschieden.