n „ und f ö n t e , .irides der alten run.ischen Schriftsteller. Endlich erinnern .n. < '7/«" f
«üdomLa» «chubtcn Eindruck C.CEKO'S Worte: terrae herhescens v.ruht^rs, (de Seneclnte c. 15.), S«
ü v „ ' . liebliehe Be.eiehnun. der ••
raua».^ - Diess alles, >voz« auch die alte Bekanntschaft mit den Feuersten.en {Pynta^ gehurt, hewusstlosc
und ahnungslose Anschauungen dieser Verhältnisse.
LEEUW.NHOEKS Entdeckung des mikroskopischen Lebens wnrde, wie sich erwarten hess, »gleich
nud .uerst n.edicinisch erfasst. Ein auouyu.er Engländer schlug 1676 alsbald v,u-, F ' ^ "
Zeit cnideuiiseher Krankheiten doch wahrscheinlich die Luft erfüllenden und verpestenden kleu.eu Th,eichen
Musik Tr..mpeten, Pauken und Kanonen anzuwenden, um sie, wie die Heuschreckenziige, zu verjagen und
ihre Massen zu zersprengen.^ Als nun vollends in. Jahre 1677 die Spern.atozoen von LE.nvBNUoBK als
allge„.ein verbreitete zaldlose ,».sichtbare Thiere in, lebenden Thier- und Meuschen-Korper angezeigt
deu, sprachen sieh die wunderlichsten, schon früher vorhandenen, Ideen über die Verbre.tuug der uns ch -
hären Thierwelt noch bestimmter ans. LEKCWENHOEK selbst dachtc an ei« Entstehen der Menschen m.d a -
1er Thiere aus den Spermatozoen. PEURACLT^ vertheidigte 1681 die Idee des HIPPOCUATES dass
stehe, sondern alles schon vorhanden scy und nur wachse und sich entwickele. Prof. STCIU. U. Altdorf
dachte sich daher 1687 die ganze Luft voll kleiner Menschen und Thiere, deren man zah lose euiathmc
und die unnützen wieder ausschwitze. Der Jesuit BONANNI^ bewies 1 6 8 0 , dass die generatm ,p,mtanea
der Bibel nicht zuwider sev, und dass die Insecten und Würmer mithin nicht brauchten alle init in ( le Arche
NOAII S gegangen zu seyn, da sie hinterher wieder entstehen, theils auch in. Wasser leben konnten, I™-
KEK» hielt 1694 die Inft.sorien für Larven geflügelter, die Luft erfüllender, unsichtbar kleiner Insecten (Mnckeu)
nud bildete die Entwickelung des Menschen aus ei.iem Samenthierchen sogar ab. ANDRV, ein 1 rot. uei
Anatomie in Paris, breitete das Feld der niikroskopischeu Thiere theoretisch so weit aus, dass sieh von
1700 an ei.ie immer lebhaftere Opposition zu bilden anfing, die aber doch sich i.nr auf einzelne Auwendungen
der neuen Lehre bezog. So bildeten zwar VALUSNER.» in Padaa un.l L.STEU= in grä tige Gegner
der Sperniatozoenlehre, nahmen aber die Existenz der Körpercheu an und, wie LANC.SI 1717 die Schaillichkeit
der italienischen Sumpn.ift mis unsichtbaren Thierchen erklarte und der berühmte preuss. Leibarzt
FUIEDR HOFFMAWJ" in Berlin 1720 bei Epidemieen viele Würmchen im Wasser gesehen haben wollte, so
hielt VALL.SNEIU die Pest wieder für ein Product mikroskopischer Thierchen. Reichen Stoflf, sich auszusprechen
gab 1721 die in Tonion u.id Marseille stark ^vüthende Pest selbst, deren Grund die Aerztc Goir-
FON- und LEI.E«NE" mit VALLISNEIU in Thierchen fanden, deren Forn. n.it krnmn.en Schnäbeh. u.id Kra len
sie aus der Idee (milbenartig) beschrieben, bis ein abgeschmacktes, zum Theil offenbar betniger.schcs,
-zum Theil vielleicht satyrisches, Buch» 1726 in Paris erschien, welches die Würmer nach den Krank-
Leiten als: Ohnmachtlcr, Leibkneifler, Schwärler, Thränenfistlcr, Wollüstler, Durchlanfler
n s.w. benannte und abbildete, «odnrch denn auch jene P e s t l e r lächeriich wurden und lange aufhorten, Ge-
"cnstand träumerischer Verhandlungen zu seyn. Andererseits verwebten die Philosophen LEIBN.TZ • (die Einschachtelung
begünstigend), und CHIUSTIAN WOLF diese neuen Erscheinungen des unsichtbaren Lebens vertrauend
und bestätigend i.i ihre wissenschaftlichen Systcnie, und alle wahren Gelehrten jener Zeit, IIUYGENS,
BOERHAVE, VALL..SNERI, MLSCHBM.UOEK U. S. W. zogen das verborgene Leben in das helle Licht der wissenschaftlichen
Erkenntniss.
Freilich dauerte das Scliwanken der Meinungen noch eine geraume Zeit fort. Voredige Urtl.eile, Eitelkeit
im Widerspruch, ostentative Spcculation soge.munter philosophischer Kopfe, Benutzung schlechter Instrnmente,
Ungeschick und Uebereilin.g im Gebrauch zeitgemäss guter Instru...ente, besonders aber vorgefasste
Meinungen blieben wohl damals, wie jetzt, lange das Hinderniss für die richtige allgemeine Verwendung der gesa..
i...ten schon feststehenden Kenntnisse, und LEEUWESDOEK blieb nicht weniger als 40 Jahre lang, am entschiedenste..
vertheidigt von den Optikern, der einzige speciellere gute Beobachter. Zwar gingen, ausser einein
uiittenanuten sehr lobenswerthc.i Beobachter bei London, all.iiälig auch IIARR.S und K.XG in England (s. p. 521.)
auf LKELWENHOEKS Wege der Beobachtung weiter, allein erst 1718 gab JOBLOT, Prof. der Mathematik in
Paris, der Lehre eine neue umfassendere Basis. LBEUWEMIOEK starb 1723 i«. Olsten Lebensjahre. REACMIR
in Paris ging 1734 in seinem lehrreichen Werke über Insecten (nach L.XNE) i.i HARTSOEKER'S Phantas.ee.i
ein, als «ären die Infusorien Larven von Fliegen, u.id n.einte, ihre Schwär.ne bildeten die Kümn.ung in.
• 0r,D,r.s. Memmorpho,. Xl'. 375. ' P/n/,.. Tra„.«r,. XI. AV.f36. 8!)1. 1677. > Je Pin,'''!»'- ¡•"•'f- ' •»« P'«'"-
g,„er„,U„e, /li„er,. ' Vi.ervaf: circa viucMa, 19. ' .U- DU.puUp.e, j,. 226-MO. ' De ta gMirn,.«« , c. vcr.
/c c„i,. de rhemme. ' CeMi,leca,io,,i e,l e,,,erie,,ze Mer„o all« gcer. ,hi ver«,i, 1710. » PMa,. Tr««.«et. W . 1750. Ue nuvu. ,,«-
e/ßvvU,. " Medicinae r«!ion. Sy,lern« //. p.m. üi.ervalh,,,. faire. l<. ,,e>le de M«r.el/le, A„ pe.l,. ma.„-
r.eMi. a .e«,imo ver«.i«e.o, 1721." " XyM-me .C,,,, mideci,, angloi, ta can.e de ¿e. e.pece. de malad,e,, Jan.. Hecae,m ,,nr
M. A. C. />. Vcrgl. Rui.oi.rni, Kntateorum hUt. ,M. f. p. 168. llerselbe Iml auch 90 Au%üs«c crdichlel. " Tliiiidicfe, 1710.
Sonnner. LESSER'S (Pastors in Nordhausci) Inseetentheologie 1738 und des Engli...ders BAKER'» Buch über
das Mikroskop 1742 vermittelten durch reiche Compilation, ohne eigene Zusätze, eine «eitere Verbreitung
dieser Kenntnisse in Europa. LINNIS theilte erst 1 7 4 6 seine Ansicht über die in seinem Syntema Notnrae
übergangenen Sameiithicrchen und I.ifiisorien mit. Er hielt sie für ölige leblose und passiv be\\egte Korperchen.
Diese Ansicht gewann er aus einer wahrscheinlich unklaren Anschanniig von Spermatozoëu eines
Hu.ides bei schwacher Vergrösscruiig, die ihm LIEIIEBKÜUN 1737 in Leyden auf seinen Wuuscli gab, wo GRONov,
BARTSCU und Andere zugegen waren. Er erklärte sie sogleich für passiv bewegt, und weil mau ih.ii
nicht and. sogleich gründlich das Gegentheil beweisen konnte, hielt er die anwesenden Gegner für besiegt'.
Er scheint selbst wenig Beobachtungen angestellt zu haben und mit Recht sagte man (MILLER) von ihm ; dinsertntionem
de mundo invisibili scripsit, in quo honpes fuif-. Später erka.i.ite er die Tliierlieit der Körperchen
mit übergrossem Euthusiasmus au. UNGER bei Göttingen', BE GEER in Schweden*, TREM.IUÎY im Haag'',
II11.L und NEEDHAM in E..gland und BUFFON in Frankreich brachten von 1746 bis 1750 neues Leben in diese
Untersuchungen, die letzteren 2, indem sie mit angenehmer Beredsamkeit parado.xe Thcoriccn vertheidigte..,
die l.ifusorien für reizbare Maschienen, für durch Hitze unzerstörbar und für Prodncte ei..es über.nüthige..
Spieles der bildenden Naturkraft und generatio aeqidvoca erklärten. NEEDHA!« glaubte auch die Waizenälchen
vom Tode zu erwecken (s. p. 492.). H.LL und BAKER brachten 1751 und 1753 neues, und letzterer besonders
recht gut beobachtetes, zum Theil von ARDERON geliefertes, Material, währe.id jener zuerst eine systematische
Einkleidung und Uebersicht des Voriiandeuen versuchte. K.ÄSTNER beobachtete 1752 Vorticellen bei
Leipzig», und ein Anonymus gab sehr vortreffliche Nachrichten von Beriin 1753 (s. p.278.), wie BRAIIY von Brüssel
1755 (s. p.289.), auch überVorticcllinen und Lacinularien. ERSTRÖSELS' nud SCIIÄFFER'S« höchst ausgezeichnete
Talente für Beobachtung und Darstellung 1755 wirkten, sammt DE GEER'S Bestätigungen, so weit auf LINNÉ ein,
dass er die Vorticellen bei den Polypen, die Melicerta bei den Mollusken und lirachionm bei den Litliophyten
aufnahm. Alles Uebrige warf er noch 1 7 5 8 {Syst. Nat. ed. X) zusammen in seinen Vohiox Globator
und Chaos, während er in den kleinen Milben {Acarls) wieder die Ursache vieler Krankheiten, der
Pockcn, Masern, Ruhr nud Pest anerkannte». Plötzlich aber erwachte dann in LINNE nicht bloss die Erkenntniss
eines Unrechtes gegen die voriiandenen vielen Thatsachen, sondern zugleich ein mächtiges Vorgefühl
grossen Eüiflusses der Infusorien-Welt auf das Ganze der Erde und den Menschen. Es ist fast bedauernsWerth,
dass die völlig gehaltlosen phantastischen Mittheilungen des liannöverseilen Barons OTTO VON
MLNCHH.AÜSEN, Welcher ohne alle Beweisführnng 1765 alle Pilze, Schimmel und Flecliten für Polypenstöcke
von Infusorien erklärte (s. p. 522.), die .lächste Veranlassung zu LINNES Uebergang in diese Ideen waren.
Doch mögen WRISBERG'S wissenschaftlichere Beobachtungen gleiciizeitig und tiefer anregend gewirkt haben.
WRisitERG führte 1 7 6 5 den Namen Animnlcula in f u s o r i a ein (s. p. 5 2 2 . ) , wonach L.NNÈ sein Chaos inf
u s o r i u m benannte. Den deutschen Namen Infusionsthierchen findet man sclion bei LEDER.^IÜLLEB 1 7 6 3 ' ° angewendet.
LINNÉ überiiess sich hierauf, nachdem auch PALLAS 1766 seine Stimme nüchtern bestätigend abgegeben
hatte, in der letzten Ausgabe seines SyUema Naturae 1767, die ruhige eigene Beobachtung einmal
veriassend, den ausschweifendsten Phantasieen über diese chaotische Formenwclt. Pilze ii.id Schimmelsamen,
Fänlniss und Hefcubildung, die Sa.uenthierchen, den syphilitischen Aiistcckungsstoff, die Ausschlagskrankheiten,
die Wechselfieber, ja selbst die Trübung des Aethers in. Frühling zog er als einzelne wirkliche
oder ver..nithliche Arten in seine Thiergattuug Chaos, mit der er den Schluss des Thierreiches bildete.
Offenbar schwebte dabei dem sonst so klaren Refor..iator der Naturforschung die Aristotelische Idee einer
stiifcnweisen Vereinfachung der Orga.iismen, als Resultat anch seines Lehes, vor, und seinen allerdings
hie und da tief poetischen Gemüthe" gefiel das chaotische, das Weltall nmfassende, Ende.
Eine dritte Stufe der Entwickelung nach JOULOT bildete für diese Kenntnisse des dänischen Justizraths
OTTO FKIEDRICH MÜLLERS grosse Reihe griuidlicher Beobachtungen von 1773'1 Weit entfernt von allem
Phantastischen, aber ganz im Geiste einer wahren Philosophie, nicht uene Meinungen, sondern scimrfe
Beweise für seine Meinungen suchend, lebte er der Naturbcobachtung und Systematik des Beobachteten. Er
gab das erste System dieser von LINNE verkannten mikroskopischen Erscheinungen in LINNE'S eignem Sinne.
Obwohl er aber mit rüstigem und von aller Eitelkeit entfernten, lauterem Eifer noch 11 Jahre fortbeobachtete,
so hielt er doch selbst in dem grösseren, 1786 nach seinem Tode erschienenen, Werke die plötzliche
Entstehung der Infusorien ans unorganischen Stoffen und die geringere Organisation und allmälige Abstufung
der Infusorien in ihrem eigenen Kreise fest. Schon vor MÜLLER, 1769, bildete sich eine gute, aber nur pliysiologisehe,
Schulc für die mikroskopischen Kenntnisse durch SPALLANZANI in Italien (s. p. 522.), welcher sich SAISSIRE
und BONNET in Genf (s. p. 289.) anschlössen und woran später CORTI in Modena (s. p. 413.) und CoLonno iii Cone-
' Lissi , Spema/ia plaulanim. ' 1773. et iim.praef. ' ». !•. 270. • f. 278. ' 278. * |i. 274.
Vpsat. 1757. Mikroskop. GcüiüUis- uuj Augcucrgiilzuiigeu, [i. 90. " Amor iniU pianta.. ' ' Verm
' [I. 278. " [>. 405. " I.IXNÉ, Exuathemata viva,
'.um terreslrhim et ßiny'taitlivvt h't.turia.