Dil'sc Form geliiirt, ilircr pigciiUiiiiiili<li(!n Bewoffinigoti Ìiiilhcr, /ii tien sirli ¡luszcichtiemlen ilc3 Mikroskops. Man ver^Iciclit
dio Bewpciuig sclu- riclitiif TIIJCLI BIÜLLEK mit der raschen umliorscîiwcifeiidcn und plölzlicli ruìieiideii des Gyrinm na/nfor, eines bckannicn
kleinen, 2 Linien grossen, schwnizen Wasserkäfers, wclcher tru])jnvcise, sUbergliinzeiid an der Obcrdäclie des Wassers auf
s eil a U ¡sen Gräljen scliwiniint. Zuweilen ist die Bcwegiujg iiJicrans rascli diirclieiaanderfalirend, oft stehen sie plötzlicli still und sj)riiigen
jrleiclisani dann im Bogen an einen andern Ort. Bei starker Vori^rÖssernng sielit man, dass, wenn sie still stehen, sie wirbeln nnd
JValinmg anfneiimeii, dahci stützen sie sicli auf die sciiwer siditbaren Randborsten, wclche ilinen, wie den Wassermücken die Füssc,
Zinn Rnlien auf dem Wasser und auch zum Klettern dienen. Sie liiingen aber im Wasser niit dem Rücken nach unten. Sie nehmen
selir leicht farbige Nahrung anf, finden siel» in allen Anfgiissen nnd gehören zu den verhreitotsten nnd zahlreichsten Formen. Man verwechselte
sie früher wohl oft mit Glaucoma scmiìllanis^ welches viel grösser ist, und. die Abbildungen crlanben keine sichere Ent -
scheidung darüber. Sclion 1830 gab ich viele schiirfere Abbildungen dieses Thicrchens. Neuerlich habe ich deu Mund und die Samendrüscn
sammt der contractilen männlichen Blase noch erkannt. Diese Blase bezeichnet schon MÜLLER als liellen Punkt; was er aber
Darm nennt, mag irgend eine verschluckte Substanz gewesen seyn. Die Qneertheiluiig hat MÜLLER auch schon geselieii. — Länge
Vaii) — Vyr. Linie.
E r k l ä r u n g de r Ab b i l d u n g e n T a f , X X I L F i g . L
Es siuil 3 Gruppen hei 3 verschiedenen A'ergrüsseruiigen abgebildet. A. ist 310ni!tl vergrösscrt, mit Indigo genälu-t. B. ist SOOmiil vergrössert. Bei
4. sind 3 verschiedene Ansichten Eines Thicrchens. Fig. 5. ist in «1er Quecrtheihing begriffen. C. sind etwas grössere Exemplare von ^/.jg Linie
Liinge, SOOmnl vergrössert. Fig. 1. einfach mit seineu Schwimmborsten, seiner Kugeldrüse, contractilen Blase, Mageu und Streifen. Fig. 2. in
der Queertheihing mit 2 Kugcldrüsen. Fig. 3. Seiteuansicht.
349. Cyclidiunt niargaritaceum, perlfarbiges Sclieijbentbierelien. Tafel xxn. Fig.U.
C. corpore orbiculari-elliptico, postica parte leviter exciso, dorso distinetins lijieato, ciliis obsoletis, colore margaritaceo.
Cy elide Perle, h corps orlwulaire'elliptique, légèrement echancré au bout postérieur^ plus dàètinctement
rayé au dos, ayant les cils peu visibles et la couleur gris de perle.
CycliiUum mnrffirrifnceitm, A b h a n d l . d e r A k a d e m i e d. Wi s s e n s ch. z u B e r l i n , 1830. p. 62. 1831. p. 74.
Au f e n t h a l t : Boi Catharinenburg im Ural und bei Berlin.
Die Fonii wurde im Juli 1829 anf der Reise mit Herrn ALEXANDER VOX HUMBOLDT nach Sibirien entdeckt, seitdem aber
auch häufig bei Berlin in verschiedenen Aufgüssen beobachtet. Sie ist breiter nnd kürzer als vorige, hinten leicht ausgeschweift und
hat da eine contractile helle Blase. Die Form ist zuweilen schwer von Oxytricha Cicada zu nnterscheiden nnd könnte wohl, aber
doch kaum, ein Jugendzastand derselben oder der Euploea Charon seyn. Der Mnud i.st eine grosse ovale OefFnnng fast in der Mitte.
Die Winij)ern habe ich oft an îlirer Wirkung, nie ao sich, sehen können. Sic füllt sicJi leicht mit Farben, lebt mehr einzeln »ind hat
nicht die rasche Bewegung der vorigen. — Länge Vi2s—Vei Linie.
E r k l ä r u n g de r A b b i l d u n g e n T a f . X X H . F i g . n .
A. ist eine in Catharinenhiirg gezeichnete Gruppe, 250mal vergrössert; Ii. ist von Berlin. Die beiden kleineren Figuren sind 300-, die 4 grosseren
500mal vergrössert. Fig. 1. ist vom Rücken, Fig. 2. von der Seite geseheu, wirbelnd; Fig. 4. ist in der Qneerihcilung; alle zeigen die
J^IinnltilTming deiiHich. Fig. 3. hat Tniligo acifgeiinmmen. In dieser uiiil der oberen kleinerou Figur ist die contractile Blase augezeigt.
350. Vyclidiumf planum, flaches Scbeibenthierclien. Tafel xxn. Fig. m.
C. minus, corpore oblongo-elliptico, laevi, ciliis ob.soletis.
Cy elide? plat^ plus pel il que le premier, a corps ovale-ellipijf/ue^ lisse, ayant les cils peu marqués.
Cyclidium? plnnum, NEMTRICII n. EHREN BERE, S y IR 1828. T e x t , 1831.
Cyclidiiim? pianiim, Ab h a ndl. der Akad. d. Wiss
l i o l a e p h y s i c a e . Everlebrata I. P h y t o z o a , Ta b . I. Fi g . III.
ens c l i . z u B e r l i n , J829. [>. 15, 20. 1831. p. 74.
A u f e n t h a l t : In Donjrala Nubiens im Nil.
Idi beobachtete es mit Dr. l lEinrRicn im Miirz 1822 in Ka.sr Üongala. Ich würde die Form, welche an Bewegung nnd
Gestalt ganz dem C. Glaucoma gleich war, fiii- jene Art halten, wenn nicht die Grösse zu verschieden gewesen wäre. Den Mangel
der Wimpern halte ich lur Mangel an Beobachtung. — Grösse V220 Linie.
E r k l ä r u n g de r Ab b i l d n i i g c n T a f . X X I I . F i g . I I L
A. ist die von mir in Dongala gefertigte Zeichnung, zwei vom Rücken, eins von der Seite; Vergrösserung 200mal. B. sind Skizzen derselben Figuren
auf den Maassstab von 600maliger Vergrösserung erhöht, zur Vergleichung mit deu andern Arten; + Seitenansicht.
351. CycUdiumf lentiforme, linsenförmiges iSclicibentliierclien. Tafel xxn. Fig. iv.
C. minus, corpore orbicnlari-elliptico, laevi, ciliis obsoletis.
Cyclide Lentille, plus petit que le second, à corps orbiculaire-elliptique, sans échancrure, saiis raies
et sans cils distincts.
, HBMPRICH II. KH
Cycliiliam lenlifortne, Abliandi. d. Akad. d. Wis
Au f e n t h a l t : In Dongala Nubiens am Nil.
o l a e p h y s i c a e . Evertebrata I. P l i y í o z o a , Ta b. I. Fig. II. 1828. Text 1831.
ch. z u B e r l i n , 1829. p. 1 5 , 20. 1831. p. 75.
Es fand sicli zwischen Nil-Conferven auf der Insel Argo in Dongala, wo ich mit Dr. HEiwpRicfi im März 1822 einige Zeit
lebte. E s hatte die rasche, zitternde, danu schnell ruhende Bewegung des Cyclidium. Glaucoma, nnd in der Mitte znweilen eine»
deutlich umschriebenen runden Körper (Saraendrilse ? ) , den ich damals fiir verschluckte Confervensaamen hielt. C. lendiforme ist unrichtig.
E s ist viel kleiner als C. margaritaceum. — Grösse V2C5 Linie.
E r k l ä r u n g ilor Ab b i l d iiiig tu Ta l ' . X X I I . b'ig. IV.
J l . isl die von mir in Dongiila gclcrtigte Zeichnung. Die sclimillereu sind vi)u der Seite geselieu; Vergrüssening SUOnial. U. siuil Skizzen demelbeu
Figuren nach dem Mnassstabc 600- nnd SOOmaliger Vergrüssening, znr Vergleicliung der übrigen.
Na c h t r a g z u r « a t t u i i g Cyclidium.
Die 96 Artnamen ilcr Gattung Cyclidium, wciclic nur etwa 4 — 5 Arten wirklich enthalten, sind bc-sunders durch LOSAMA »
75 Namen hervorgebracht, welche derselbe in dem Memorie (Ii Torimt Fol. X X X U l . 1829. bekannt machte und abbildete, wobei zum
Gluck 3 Namen In der EUe übergangen wurden, indem es 78 seyn sollten. Sie sind in der Isü 1832. p. 769. co]rirt nnd können,
da die Alibüdnngen den jetzigen Ansprüchen auf Darstellung gar nicht entsiirechcnd und unkenntlich sind, auch, wie es scheint, keine
einzige Form zur Gattung Cyclidium gehört, hier füglich übergangen werden. Derselbe Verfasser hat in den Gattungen Vnlvox,
Prafem, liotpoda, Paramecium nnd Oplarimn fast 300 unbrauchbare Namen, und auch für die scheinbar ents|irechenden Zeiclinungen
einig'cr Formen keine Bürgschaft treuer wissenschaftlicher Auffassung gegeben. Die 4 ersten Cyclidia, welche HILL 1751 ver-
Lichnete, nahm MüiLEn in sein System unter den Namen 1) Monas Lens, 2) Cyclidium Bulla, 3) C. Nucleus und 4) C. radians
(auch Leucophra vesiadifera) auf. B o n x DE ST. VINCEÜT hat 1824 von MÜLLERS 10 CycUdien von 1786 nur 3 dafür
erkannt: C. hyalimim. Nucleus und nigricans, die übrigen nennt er Monas Bulla, Bursaria rosirala. Burs. Pediculus (auch
Peritricha polyporum), Bursaria dubia nnd Volvox Glaucoma. Das C. flttiians nnd Milium sind übergangen. Die beiden
Cyclidia, welche NITZSCH 1827 in E n s e n und GRÜBEE S Encyclo|iädic (Cercaria) hinzufügte, hat THON ebenda (Cyclidium) 1829
übergangen. Folgendes ist lUe Synonymic der 17, ausser obigen 75, hier zuriickgcwicsencu Namen: 1) Cyclidium Bulla MÜLLER ( 1 7 7 3 )
= Cyclidium.?, Monas GuUulai; 2) C. cercarioides Bo i i r (1824) = Trichodat, Enchelys'.; 3) C. Cyclidium NITZSCH
(1817) [1827] = Cyclid. margaritaceumi; 4) C. I>MC«S NITZSCJI (1817) [1827] = Bodo?, Euglena?; 5) C. ¿ « ¿ »ZM MÜLLER
(1786) = Paramecium?; 6) C. enchelioides BORY (1824) = Monas tremula?; 7) C. fuilans MÜLLER (1786) = C.
margaritaceum?, Euplotes?; 8) C. hjalinum MÜLLER (1786) = Bodo?; 9) C. mane (Symlmlm physicae 1828. ) = Monas
inauis; 10) C. Milium MÜLLER (1773) = Paramecium Milium; 11) C. mulabile BORY (1824) = Cycl. Glaucoma?, Monasi;
12) c. nigricans MÜLLER (1786) = Monas; 13) C. Nucleus MÜLLER (1773) = Enchelys?, Monas?; 14) C. obtusans
BORY (1824) = Enchelys?, Trichoda?; 15) C. Pediculus MÜLLER (1773) = Trichodina Pediculus; 16) C. radians
JIÜLLER (1773) = Leucophrys Omim?; 17) C. rostratum MÜLLER (1773) = Enchelys?. (Vergl. Isis 1833. p. 243. 1834. )
VOR LOSASA'S Figuren gehören vielleicht Cycl. Mlobum, crenatum, praemorsum, Pullastrum, reniforme, striatum und verrucosum,
also 7 Arten, zu Kolpoda Cucullus; Cycl. gibbosum, glaucum und nasutum zu Amphileptus Fasciola, und Cycl.
saliens zu Glaucoma scintillans-, C. cucullatum, admwum, albicans, bullatmn zu Chilodon Cucullulus-, C. ornatum zu
Chilodon uncinatus, so wie man etwa die willkührliclisten einfachen Umrisse anf irgend eine Tnfnsorienforrn wird deuten können.
E I N U N D A C H T Z I G S T E G A T T U N G : MUF F THI E R C t I EN.
P a n t o t r i c l i u m . P a n t o t r i q u e .
CHARACTEl l: Animal c familia Cycliilinonim, corpore ciliis mobilibus iindique liirto, túrgido.
CARACTÈRE: Animal de la famille des Cijclidines, à corps gonflé et partout garni tle cils mobiles.
Die Gattung der Muf f t l i i e r c l i c n gehört zur Familie der Schcibenthicrchen, zeiclniet sich aber durch
überall mit beweglichen Wimpern behaarten gerundeten Körper ans.
Die Gattung Pantotrichum wurde 1 8 3 0 in den Abhandlnngen der Berl. Akad. der Wissenschaften
errichtet und mit 1 Art, 1831 mit 5 Arten versehen. Bei 2 derselben fand sich bald darauf, dass sie
durch eine harte Schaale gepanzert waren, sie wurden daher 1833 ( 1 8 3 2 ) ebenda in die besondere Gattung
Chaetotyphla der Familie der K r a n z t b i e r c h e n gestellt. Es scheint, dass keine der Arten frülier
bekannt gewesen, wenn mclit Leucophra viridis M Ü L L E R ' S von 1786 vielleicht einerlei ist mit Pant. Folvox.
Dass Leuc. scintillans und atirea sannnt Trichoda hórrida M I X L E R ' S zu Pantotrichum gehören,
ist mir jetzt fast unwahrscheinlicli (s. Isi^ 1833. />. 253.). — Die Orgmiisation ist nocli nicht liinreicliend
ermittelt. Nur bei P. Enchelys sind Magenzellen undeutlich beobachtet Die Eiermasse des Gesclilechtsorganismns
ist nicht direct erkannt. Niu- ist es wahrscheinlich, dass die gTüne Farbe des P. Folm.v und
die gelbliche der 2 andern Arten den Eiern angeiiören. Der helle grosse Fleck im Hintertheüe des P. Enchelys
könnte Samendriise seyn, dieselbe hat aucfi Liingsthcilung gezeigt. Der Mangel einer doppelten Oeffmmg
ist noch niclit erwiesen, aber auch nicht ihre Existenz.
Die geographische Verbreitung ist über Berlins Umgegend hinaus unsicher.